Gängs Tagebuch
Gängs Tagebuch2021-10-04T08:44:30+02:00

Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.

Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.

12.Juli, 2019

Die kurze Lebensreise von ARMIN

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Von der Dokumentationsstelle der AGW Baden-Württemberg , Dr. F.R., erhalte ich die Nachricht, dass vor einigen Tagen ein weiterer Jungfalke aus der Brut 2019 Heiliggeist unter einer Stromleitung bei Sandhausen, nahe Heidelberg, tot aufgefunden wurde.

12.Juli, 2019

Das ist unser Territorium!

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Danke für die Dokumentation ( Gästebuch) der Sichtungen des revier-haltenden Paares (wohl meistens von PALATINA) ! Auch das ist ein bisher nicht beobachtetes Verhalten unseres Wanderfalkenpaares. Die drei Webcams übertragen ganzjährig das Bild des Nistkastens und zeigten in den vergangenen Jahren erst im Herbst den Besuch und Aufenthalt des Terzels. Ich kann mich aus den Vorjahren an keinen Wanderfalken am Nistkasten zwischen Juli und September erinnern.

Allerdings zeigten die erwachsenen und das Altstadtgebiet besetzendem Wanderfalken immer Präsenz. In den ersten Jahren 1999  bis etwa 2015 konnte man ganzjährig den Terzel  – oft über lange Zeit – auf dem Turmkreuz der nahen Jesuitenkirche beobachten. Von dort  beobachtete das Falkenpaar andere vorüber fliegende Wanderfalken und gab interessierten Neuankömmlingen zu Beginn der Balz- und Brutzeit deutlich zu verstehen:“Besetzt! Bitte weiter fliegen!“

4.Juli, 2019

Das kurze Leben von SABINE

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Nach unzähligen erfreulichen Nachrichten in zwanzig Jahren vom Nachwuchs der Heidelberger Wanderfalken habe ich gezögert, ob ich die folgende Information an unsere treuen Besucher/-innen hier veröffentliche. SABINE, weiblich, am 8. April nachts geschlüpft, am 30. April mit IC 8047 und Kennring RRD beringt, am 21. Mai um 5.43 Uhr erfolgreich ausgeflogen, lebt nicht mehr.

Am Freitag, 24. Mai – ich saß schon im TGV nach Paris – wurde SABINE von der „Berufstierrettung Rhein -Neckar“ von einem Dach in der Altstadt Heidelbergs geborgen. Sie hatte sich so unglücklich im Dorn eines Taubenabwehrgitters verfangen, dass der rechte Lauf/Ständer (Tarsometatarsus)  gebrochen war. Der Jungfalke kam zunächst zu U.Jakob, Falknerei tinnunculus auf dem Königstuhl , Heidelberg, wo der gebrochene Lauf ruhig gestellt wurde, der Jungfalke genährt und in Dunkelheit gestellt sich beruhigte.

Die nächste Station für SABINE war die renommierte Vogel-und Reptilienpraxis Dr. Britsch in Karlsruhe, wo sie tierärztlich behandelt wurde. Zunächst waren die erfahrenen Veterinäre zuversichtlich, dass die komplizierte Fraktur ausheilen könnte. Das gelang nicht, der Falke konnte nicht mehr mit dem beeinträchtigten Fang zugreifen, eine Infektion im Gewebe kam dazu. So musste SABINE in der letzten Maiwoche eingeschläfert werden.

Dank gebührt Herrn Michael Sehr,Tierrettung Rhein-Neckar, Herrn Uwe Jacob, Falknerei tinnunculus, Heidelberg, dem Naturschutzbeauftragten ( Falkennamenspate 2013) Dr. Karl-Friedrich Raqué, Herrn Dr. Gerd Britsch und Team , Vogel – und Reptilienpraxis Dr. Britsch, Karlsruhe und weiteren Helfern.

Dank auch an unsere Spender/-innen, die es mir ermöglichen alle Kosten tragen zu können.

PS. In unserer Freude über dieses erfolgreiche Projekt zur Wiederansiedelung wild lebender Wanderfalken in unserer Region vergessen wir, dass mehr als die Hälfte der ausgeflogenen Jungfalken das erste Lebensjahr nicht überleben! Das gilt weltweit und überrascht nicht, wenn wir an die sehr spezialisierte und risikoreiche Jagdtechnik des Wanderfalken denken. Die Fachliteratur nennt noch weitere natürliche Ausfälle im 2. Lebensjahr, erst dann meistert der Falkennachwuchs  sein Leben.

 

29.Juni, 2019

Phantomschmerz wird versüßt

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Man sagt und schreibt mir, dass man den Anblick der Wanderfalkenfamilie mittels der Webcams  z.Zt. vermisst. Mir geht es genauso und ich blättere in den Fotos, die eine Touristin mit meinem Mobilphone am 22. Mai von ARMIN und seinem Zweitstart machte.

Der Mangel ist für uns alle leichter zu ertragen, wenn ich mit Freude von neuen Spendeneingängen seit 22. Mai beim NABU Heidelberg berichten darf! Das ist für uns eine Beruhigung und hoch erwünschte Sicherheit, dass wir auch in Zukunft die Kosten für die Technik und für das Streaming der Kamerabilder tragen können.

Herzlichen Dank an Dr. Thomas.K.,an Liselotte und Hartwig L.,an Barbara K., an Thomas H.,an Geertruida A.M.B., an Maria K., an Andrea Z.und Margret Z., an Sabine H., an Ulrich K., an Katharina Sch., an Dorothea W., und an Heike und Thomas A.!

Es sind ja nur noch wenige Monate bis im Nistkasten im Turm der Heiliggeistkirche wieder neues Falkenleben zu besichtigen gibt. Im vergangenen Jahr zog ZEPHYR bereits ab Anfang September jeden Abend den Nistkasten zur Nachruhe.

28.Juni, 2019

Auflösung des Familienbande

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Nein, so nahe komme ich ARMIN (Zweitstart am 22. Mai) nicht mehr. Die Jungfalken können inzwischen längst virtuos fliegen und auch ohne Unterstützung der Eltern Beute machen. Entsprechend lassen die Bettelflüge und die Bettelrufe über der Altstadt nach.  Der Falkennachwuchs  zieht nun weitere Kreise um seinen Geburtsort. Die Jungfalken verstreichen, sagen die Fachleute. Noch immer leben sie recht gefährlich bei ihren Jagdflügen: Aufprall auf Glasscheiben an Hochhäusern, auf fahrende Eisenbahnzüge oder LKW, auf Stromleitungen, von solchen Unfällen lesen wir im Internet.

Mir fällt dabei auf : Es gibt in diesem Jahr viele Erstlandungen von jungen Greifvögeln auf dem Boden, nicht nur bei den Wanderfalken.

Auch in Heidelberg mussten einige – gerade ausgeflogene – Turmfalken geborgen und z.T. in Auffangstationen gebracht werden. DANK an Wolfgang D., NABU HD!

23.Juni, 2019

CAROLINA aus der Brut 2003

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Die 65 Wanderfalken, die seit dem Jahr 2003 aus unserem Nistkasten ausflogen, wurden alle beringt. Am 16. Juni erhielt Fr.R., Freiburg, der für die AGW Wanderfalkenschutz Baden-Württemberg die Rückmeldungen von beringten Wanderfalken dokumentiert, die Nachricht, dass an einem – wohl schon vor längerer Zeit  gestorbenen weiblichen Wanderfalken – die Ringe abgelesen wurden. Der kaum noch zu erkennende Kadaver wurde bei Baunatal, nahe bei Kassel, entdeckt. Die Ringnummern JC 52881 linker Fang, und PE 358 rechter Fang, zeigen, dass es sich um CAROLINA aus Heiliggeist, Heidelberg handelt, die  am 7. Mai 2003 in meinen Händen von M.P. beringt wurde. Obwohl CAROLINA bei Baunatal wohl schon vor einigen Jahren starb, muss sie doch wohl lange gelebt haben.

 

23.Juni, 2019

Tagebuchschreiber meldet sich zurück

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Ich war vier Wochen in Paris und hatte dort andere Dinge vor Augen, im Kopf und im Herzen. Herzlichen Dank, dass einige Besucherinnen – vor allem Melanie – uns mit Berichten und Videos auf dem laufenden Stand hielten!

Mir fiel wieder einmal auf, dass Paris nicht nur mehrere Millionen  Menschen  beherbergt, sondern auch Millionen Haustauben. Schaute ich aus dem Fenster,  mit freiem Blick in 180° Grad -Perspektive von Südwest nach Nordwest im 5. Stock,  sah ich – immer! – Tauben. Schaute ich bei meinen Gängen durch die Stadt, täglich mit zwischen 9 000 – 14.000 Schritten, zum Boden, sah ich immer  Tauben. In Paris könnten eigentlich, ähnlich wie in London oder New York, Dutzende von Wanderfalkenpaaren gut leben. Tun sie aber bisher nicht.

Wanderfalken nisten dort, nach langer Abwesenheit,  erst seit einigen Jahren wieder erfolgreich in einen Nistkasten des Kamins des Heizkraftwerks Beaugrenelle, Rive gauche im 13. Arrondissement. Das Paar nutzt als Warte und als Startplatz – na, wen wohl? – den nahen Eiffelturm.

Nein, gesehen habe ich keine Wanderfalken, aber viele andere schöne Dinge …

 

24.Mai, 2019

Alle ausgeflogen! Nun auch der Tagebuchschreiber…

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In zwei Stunden fahre ich bis zum 23. Juni in das Ausland. Dort verliere ich Heidelberg und die Wanderfalken aus den Augen. Ob ich dort Internetzugang haben werde und von dort als Administrator der Website Ihre Einträge in das Gästebuch stellen kann und die zugesendeten Fotos und Videos aufrufen und bearbeiten kann, das weiß ich nicht. Denn selbstverständlich habe ich dort anderes vor den Augen und im Sinn.

Wenn ich Ende Juni wieder zurück bin, werde ich Ihre Beiträge – ich danke nochmals herzlich für Ihre Dokumentationen in Bild & Wort – bearbeiten. Die Webcams sind weiter auf Sendung, aber es wird nicht mehr viel zu beobachten geben.

Deshalb Ihnen viel Freude bei der Beobachtung der Natur unter freiem Himmel, bei gutem Wetter und Falken am Himmel!  Eine gute Zeit, bis bald!

PS. Als ich heute über den Marktplatz zur Heiliggeistkirche ging, flog – aus Süden kommend – ein Jungfalke zur Turmspitze! So hatte auch einen netten Abschied.

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Wie geht das Brüten?

Beide Falken haben auf der unteren Bauchseite  eine Stelle, manche Verfasser schreiben: eine paarige Stelle, die jetzt – natürlich hormonell gesteuert – besonders stark mit warmem Blut durchströmt wird! Es sind dort sogar einzelne Flaumfedern ausgefallen, damit die Eischalen in direkten Kontakt mit der Haut des Falken kommen. Das Federkleid, das die Vögel so trefflich gegen Kälte und Nässe isoliert, soll das jetzt und hier nun nicht leisten! Im Gegenteil! Um ein gleichmäßiges Bebrüten aller Eier – hier in diesem Kasten sind es ja meist vier! – zu erreichen, werden die Eier etwa alle ein bis zwei Stunden mit dem Schnabel gewendet. Nach unseren Beobachtungen, seit 2000 hier aufgezeichnet, geschieht das vor allem in den ersten Wochen der Brut, in denen der Embryo besonders schnell wächst. Beim Wenden der Eier wechseln die Falken auch die eigene Position mit einer Vierteldrehung, wobei sie immer  – zumindest mit einem Auge – den Nistkasteneingang  im Auge haben. Gegen Ende der Brutzeit werden die Eier nicht mehr so oft gewendet, in den letzten Tagen vor dem Schlupf überhaupt nicht mehr, denn das Küken bringt sich dann selbst in die Position um die Eischale aufzudrücken!  Wir können beim Brutwechsel nun gut beobachten, wie die Eltern ihre großen Fänge vorsichtig “einfädeln”, sich niederlassen und sich dann sorgfältig dicht über das Gelege  “einrütteln”. Erst dann legen sie sich flach darüber und dösen oder schlafen. Ihre Flügel und der Körper halten das Ganze eng zusammen und erhalten so die Wärme

06. März 2022|0 Kommentare

Nun kommt eine ruhige Zeit

Wir hoffen noch auf das vierte Ei (am Montag?), wie wir „verwöhnte“ Heidelberger es von diesem höchst erfolgreichen Paar gewöhnt sind.

Dann werden die drei Webcams für uns, die das unverdiente Glück haben in diesen schlimmen Wochen nicht um Leben und Heimat kämpfen und bangen zu müssen, zu Quellen von Ruhe, Ablenkung und Meditation: Ab heute beginnt PALATINA mit dem Bebrüten des Geleges. Wir sehen dann vornehmlich schlafende Wanderfalken und können uns an Größe und an Gefiedermerkmalen (Kopf, Wangen)  die  Unterschiede von Weibchen PALATINA und ihrem Partner ZEPHYR  einprägen.

Danke, M.H.!

06. März 2022|0 Kommentare
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