Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Das Paar balzt am 9. Februar
Noch zeigt sich LISELOTTE zögerlich und verlässt wieder den Nistkasten. RUPERT bleibt zurück. Es sollte umgekehrt sein. Wenn ich mich recht erinnere, war es im vergangenen Jahr ähnlich.
Danke, M.H.!
Who is who?
Danke, A.Sch.!
Es ist schwierig, RUPERT & LISELOTTE zu unterscheiden. Auch mir fällt es noch immer schwer. Hier haben wir – DANKE! – ein klares Bild erhalten. So können wir uns die Unterschiede einprägen!
So haben wir das erwartet
Danke, A. Sch. und an andere!
Wie von mir gestern rechtzeitig – ! – notiert, steht hinten RUPERT, LISELOTTE steht nah an Cam 2, erscheint uns also größer als sie ist. ( Aber sie ist wirklich ein Drittel -Terz – größer als RUPERT.)
Jährlich notwendiger Nachtrag
Wir sehen das, was wir sehen wollen, wir können nicht anders.
Aber wir dürfen die Falken nicht als „Mini-Menschen im Federkleid“ sehen, sie sind andere Wesen. Wir dürfen sie nicht mit uns vergleichen und sie spiegeln nicht unsere Gefühle und unser Verhalten.
Zunächst werden wir die winzigen Küken „süß“ finden, ihre Eltern „liebevoll“. Aber bald wird ihr Verhalten uns unangenehm und grausam erscheinen. Tiere, Vögel, Falken leben in einer „anderen Welt“, sie sind seit vielen Millionen Jahren vor uns Teil der Natur. Ich liebe Wanderfalken nicht, aber ich bewundere in ihnen zutiefst das Wunder des Lebens in einer ganz anderen Form.
Was gibt es hier nun bald zu beobachten?
Bald beginnt nun die intensive Zeit der Balz im Kasteninneren! Das ist ein notwendiger hoch ritualisierter Vorgang, auch wenn beide sich individuell kennen und mit dem Nistkasten auf Heiliggeist bereits seit 2024 vertraut sind.
RUPERT zeigt also, sobald er LISELOTTE erblickt, den Ort an, den er zum Brüten und zur Aufzucht des Nachwuchses vorschlägt. Darüber entscheidet – wen wundert es? – LISELOTTE! Auch wenn die beiden im vergangenen Jahr Eltern von zwei Küken wurden, so verläuft die Anbahnung ihrer „Hochzeit“ auch 2025 nach einem strengen Ritual, das wir bei den vorausgegangenen Bruten ihrer Vorgänger seit 25 Jahren (!) staunend beobachten konnten.
Wie wird das – auch 2025 – ablaufen?
Zunächst stürzt der kleinere Terzel –RUPERT – mit aufgeregten Lauten, etwa „Ack-Zick – Ock-Zick- Ii-Tchipp“, in den Nistkasten, gefolgt von LISELOTTE. (Diese erscheint uns durch die nahe Cam 2 als besonders groß, das täuscht uns.)
Terzel RUPERT bezieht sofort Position an der Rückwand des Nistkastens und streckt sich nach vorn in eine waagrechte Position, sein Schnabel reicht fast bis zum Boden. So stehen sich beide Falken, heftig Laut gebend, aufgeregt gegenüber! Erst nach einigen Sekunden beruhigen sie sich und der Terzel „flieht“ geradezu rasch nach außen. Das Weibchen LISELOTTE bleibt zurück und beruhigt sich rasch.
Ich empfehle, dass Sie bei einem weiteren Besuch der beiden den Eintritt von LISELOTTE über Cam 1 beobachten, denn der Auftritt der weiblichen Falken ist spektakulär: LISELOTTE schreitet in einem wiegenden Pendelschritt – „tippy-toe gait“ -, nennen es die englischsprachigen Fachleute ( auf Zehenspitzen gehend) geradezu drohend auf ZEPHYR zu. Ihr Federkleid halten beide Falken eher locker gesträubt, sie machen sich groß, etwas hängende Flügel wären eher kindliche Signale.
Beide stehen sich nun sekundenlang, hoch erregt zirpend, tief gebeugt gegenüber. Oft berühren sich in dieser tief gestreckten Position ihre Schnäbel, als würden sie knabbern. Für unsere Augen fühlt sich RUPERT durch die pendelnd auf ihn zu schreitende LISELOTTE – „Paradeschritt“ schreiben Fachleute – bedrängt und – husch! – flitzt er, meist auf der rechten Seite, an dem größeren, stärkeren Weibchen vorbei und entflieht.
LISELOTTE regt sich dann schnell ab, richtet sich auf, glättet ihr Gefieder, piepst vielleicht noch etwas und besichtigt das Kasteninnere. Nun folgt oft das Bearbeiten des Untergrunds: Steinchen ziehen, Steinchen fressen, Boden mit dem Schnabel „pflügen“, Gefieder pflegen und schließlich Abflug.
Nein, das Ritual hat nichts mit unserem menschlichen „Balzverhalten“ – also Liebe- zu tun!
Wir sehen dominantes Auftreten und gleichzeitig besänftigende Signale („Scheinfüttern“, sich klein machen) bei beiden.
„Und jetzt
könnt Ihr mich von hinten betrachten!“ würde RUPERT als Mensch kommentieren. (Vielleicht auch etwas derber.)
Nun aber ernsthaft: Das ist großartiges Foto, das uns zeigt, wie das Federkleid geformt ist!
Danke, A.Sch.!
RUPERT wieder in entspannter Haltung
Danke, A.Sch.!
„Zeigt her, Eure Füße …“
singen die Kleinen im Kindergarten. Betrachten wir RUPERT oder LISELOTTE , wenn diese auf der Anflugstange stehen, so sehen wir wenig von ihrem Lauf oberhalb ihrer Fänge. Meist ruhen sie, wie in sich zusammengesunken. Nur die vorderen Klauen ihrer Fänge sehen wir dann unten aus ihrem Bauchgefieder hervorragen. Diese Körperhaltung, die wir oft sehen, ist ein Zeichen, dass der Falke völlig entspannt ist! Diese Haltung entspricht unserer, wenn wir – auf dem Stuhl sitzend – unsere Beine übereinander schlagen, oder unseren Fuß auf dem Knie des anderen Beins ablegen.
HIER sehen wir, wie RUPERT auf dem linken Foto sich aufmerksam aufrichtet, auf dem rechten Foto dehnt er seinen rechten Lauf. Für uns also ein relativ seltener Anblick des „Unterbau“ eines Falken.
Danke, A.Sch.!,
Warum heißt dieser Vogel Falke?
Diese Frage stammt aus Kindermund. Falke kommt wohl vom lateinischen „falx“, was „Sichel“ bedeutet. Denn sichelförmig sind die ausgebreiteten Flügel dieser Vögel, wenn wir sie als Silhouette über uns fliegen, vor allem kurz schweben sehen.
RUPERT startet
Danke, M.H.!
RUPERT wartet auf Tageslicht
Danke, M.H.!
RUPRECHT auf der Turmspitze
Heute Nachmittag ging ich mit Mobilphone über den Marktplatz. Die Anwesenheit von RUPRECHT ist wohl rund um die Uhr festzustellen.
Das Paar balzt am 9. Februar
Noch zeigt sich LISELOTTE zögerlich und verlässt wieder den Nistkasten. RUPERT bleibt zurück. Es sollte umgekehrt sein. Wenn ich mich recht erinnere, war es im vergangenen Jahr ähnlich.
Danke, M.H.!
Who is who?
Danke, A.Sch.!
Es ist schwierig, RUPERT & LISELOTTE zu unterscheiden. Auch mir fällt es noch immer schwer. Hier haben wir – DANKE! – ein klares Bild erhalten. So können wir uns die Unterschiede einprägen!
So haben wir das erwartet
Danke, A. Sch. und an andere!
Wie von mir gestern rechtzeitig – ! – notiert, steht hinten RUPERT, LISELOTTE steht nah an Cam 2, erscheint uns also größer als sie ist. ( Aber sie ist wirklich ein Drittel -Terz – größer als RUPERT.)
Jährlich notwendiger Nachtrag
Wir sehen das, was wir sehen wollen, wir können nicht anders.
Aber wir dürfen die Falken nicht als „Mini-Menschen im Federkleid“ sehen, sie sind andere Wesen. Wir dürfen sie nicht mit uns vergleichen und sie spiegeln nicht unsere Gefühle und unser Verhalten.
Zunächst werden wir die winzigen Küken „süß“ finden, ihre Eltern „liebevoll“. Aber bald wird ihr Verhalten uns unangenehm und grausam erscheinen. Tiere, Vögel, Falken leben in einer „anderen Welt“, sie sind seit vielen Millionen Jahren vor uns Teil der Natur. Ich liebe Wanderfalken nicht, aber ich bewundere in ihnen zutiefst das Wunder des Lebens in einer ganz anderen Form.
Was gibt es hier nun bald zu beobachten?
Bald beginnt nun die intensive Zeit der Balz im Kasteninneren! Das ist ein notwendiger hoch ritualisierter Vorgang, auch wenn beide sich individuell kennen und mit dem Nistkasten auf Heiliggeist bereits seit 2024 vertraut sind.
RUPERT zeigt also, sobald er LISELOTTE erblickt, den Ort an, den er zum Brüten und zur Aufzucht des Nachwuchses vorschlägt. Darüber entscheidet – wen wundert es? – LISELOTTE! Auch wenn die beiden im vergangenen Jahr Eltern von zwei Küken wurden, so verläuft die Anbahnung ihrer „Hochzeit“ auch 2025 nach einem strengen Ritual, das wir bei den vorausgegangenen Bruten ihrer Vorgänger seit 25 Jahren (!) staunend beobachten konnten.
Wie wird das – auch 2025 – ablaufen?
Zunächst stürzt der kleinere Terzel –RUPERT – mit aufgeregten Lauten, etwa „Ack-Zick – Ock-Zick- Ii-Tchipp“, in den Nistkasten, gefolgt von LISELOTTE. (Diese erscheint uns durch die nahe Cam 2 als besonders groß, das täuscht uns.)
Terzel RUPERT bezieht sofort Position an der Rückwand des Nistkastens und streckt sich nach vorn in eine waagrechte Position, sein Schnabel reicht fast bis zum Boden. So stehen sich beide Falken, heftig Laut gebend, aufgeregt gegenüber! Erst nach einigen Sekunden beruhigen sie sich und der Terzel „flieht“ geradezu rasch nach außen. Das Weibchen LISELOTTE bleibt zurück und beruhigt sich rasch.
Ich empfehle, dass Sie bei einem weiteren Besuch der beiden den Eintritt von LISELOTTE über Cam 1 beobachten, denn der Auftritt der weiblichen Falken ist spektakulär: LISELOTTE schreitet in einem wiegenden Pendelschritt – „tippy-toe gait“ -, nennen es die englischsprachigen Fachleute ( auf Zehenspitzen gehend) geradezu drohend auf ZEPHYR zu. Ihr Federkleid halten beide Falken eher locker gesträubt, sie machen sich groß, etwas hängende Flügel wären eher kindliche Signale.
Beide stehen sich nun sekundenlang, hoch erregt zirpend, tief gebeugt gegenüber. Oft berühren sich in dieser tief gestreckten Position ihre Schnäbel, als würden sie knabbern. Für unsere Augen fühlt sich RUPERT durch die pendelnd auf ihn zu schreitende LISELOTTE – „Paradeschritt“ schreiben Fachleute – bedrängt und – husch! – flitzt er, meist auf der rechten Seite, an dem größeren, stärkeren Weibchen vorbei und entflieht.
LISELOTTE regt sich dann schnell ab, richtet sich auf, glättet ihr Gefieder, piepst vielleicht noch etwas und besichtigt das Kasteninnere. Nun folgt oft das Bearbeiten des Untergrunds: Steinchen ziehen, Steinchen fressen, Boden mit dem Schnabel „pflügen“, Gefieder pflegen und schließlich Abflug.
Nein, das Ritual hat nichts mit unserem menschlichen „Balzverhalten“ – also Liebe- zu tun!
Wir sehen dominantes Auftreten und gleichzeitig besänftigende Signale („Scheinfüttern“, sich klein machen) bei beiden.
„Und jetzt
könnt Ihr mich von hinten betrachten!“ würde RUPERT als Mensch kommentieren. (Vielleicht auch etwas derber.)
Nun aber ernsthaft: Das ist großartiges Foto, das uns zeigt, wie das Federkleid geformt ist!
Danke, A.Sch.!