Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Herzliches Dankeschön!
Vom Kassenwart des NABU Heidelberg habe ich wieder gute Nachrichten erhalten: Es sind auch in den letzten Wochen ( zwischen 10. März und 29. April) wieder Spenden eingegangen.
Herzlichen Dank an die treuen Spenderinnen und Spender!
Unser aller Dank gebührt K.P, dem Ehepaar W.K., dem Ehepaar G.u.P.F., Frau J.N., Herrn T.S., Frau G.Sch., Frau, A.R., Herrn F.W., Frau Dr.D.H., Frau M.W., Frau K.Sch., Fra B.Sch., Herrn M.Sch., Fra D.W., Herrn.P.W.
Freitag, 8. Mai 2020
Geschäftige Unruhe beim Nachwuchs
Danke, K.!
Der Aufenthalt ist nun vorn am Eingang
Nun ist die Muskulatur der Ständer(Beine) so weit entwickelt, dass das QUARTETT sich frei im Nistkasten bewegen kann. Die Fälkchen können nun eine aufrechte Haltung annehmen, die es ihnen ermöglicht an der Schwelle in die Außenwelt zu schauen.
Entsprechend gelten sie nun in der Sprache der Vogelkundler nicht mehr als NESTLINGE, sondern als ÄSTLINGE. Ihre Verwandten verlassen nämlich in diesem Stadium die Nester, die ja zumeist auf Bäumen sind, daher kommt die Bezeichnung.
Da die Wanderfalken in unserer Region nur ausnahmsweise in aufgegebenen Krähen-oder Bussardhorsten nisten, passt die Bezeichnung Ästlinge nicht so recht. Wanderfalken nisten in freier Natur ja in Felswänden, stillgelegten Steinbrüchen, auf Türmen und Gebäuden. Da gibt es keine Äste zum Auswandern.
Aber auch in den Felswänden versuchen die jungen Wanderfalken ihr Nest/Horst zu verlassen. Sie klettern dann seitwärts oder nach oben oder unten, kehren dann aber bald wieder zurück, weil die Eltern die Nahrung in den Horst liefern. Unser QUARTETT hat als Ausflugsort nun Schwelle, Zwischenbrett und Anflugstange vor sich. Bald sehen wir nun ein Raus & Rein.


Morgenstunde am 7. Mai
Da sind einige noch gar nicht ausgeschlafen und Appetit ist auch nicht vorhanden. Darüber staunt ZEPHYR.
Danke, K.!
Das ist eure Zukunft!
Nun riskieren die Küken den Blick über den Rand des Kinderzimmers und recken die Köpfe in die Höhe. So viel Neues gibt es dort draußen zu entdecken! Wer steuert den selektiven Blick dieser kleinen Köpfe? Die menschlichen Passanten, die Hunde, die Schaufenster, die Fahrzeuge, das alles sind optische Signale und Zeichen, die zwar gesehen, aber doch nicht wahrgenommen werden. Das Falkengehirn muss diese Objekte ignorieren. Wer dirigiert das kleine Gehirn, dass es sich auf andere Vögel, nicht nur auf die Eltern einstimmt? Fragen über Fragen…
Danke, K.!
Warum schauen 2020 besonders viele Menschen auf diese Website?
Das frage ich mich jeden Tag und die Antwort liegt auf der Hand. Um mir – und den zahlreichen Helfern, Förderern und Spendern (selbstverständlich auch in weiblicher Form) nicht eitel-stolz auf die Schultern zu klopfen, berichte ich vom Wanderfalkenpaar unserer Mailänder Filiale. Ich zitiere ich aus dem Artikel „Giò und Giulia- Warum Mailand in ein Vogelnest schaut“ , in der FAZ vom 3. Mai 2020, S. 18:
„Am 9.April, vier Wochen nach Beginn des Lockdowns, zählte die Lombardei, deren Hauptstadt Mailand ist, erstmals mehr als 10 000 Tote. Am selben Tag schlüpfte das erste Küken über den Dächern der Stadt, und vielleicht war es dieses Zusammentreffen von Schrecken und dem Beginn neuen Lebens, das die Begeisterung auslöste. Der Blick der Webcam ist zudem beruhigend, denn von so weit oben deutet nichts auf die Katastrophe hin … Man hört das Fiepen der Jungen und den Wind, der, steht er günstig, nur das Rattern der alten Tram hochträgt. Manchmal ist es auch eine Krankenwagensirene. …In vielen Mailänder Familien ist der Blick ins Vogelnest das Erste und Letzte, was sie täglich tun. Die Internetseite ist ständig geöffnet, so wie es mal Mode war, ein Kaminfeuer auf dem Fernsehbildschirm laufen zu lassen … Eigentlich passiert nicht viel. …Doch genau diese Ruhe tut den Augen gut. Die Videokonferenzen und Videoanrufe, zu denen Homeworking, Homeschooling und die Pflege sozialer Kontakte zwingen, ermüden die Augen. … Noch ein paar Wochen vielleicht, bis man sich flügge fühlt für das neue Leben, so wie ja auch die jungen Falken erst davon fliegen werden, wenn ihre Federn und Flügel gewachsen sind. … Und man sitzt selbst mit den eigenen Kindern, die diesen Frühling nur vom Fenster aus erlebt haben, vor dem Bildschirm und schaut gebannt zu. Vor zwei Monaten hätte man bei diesem Schauspiel vielleicht noch gesagt: Kinder, das ist nichts für euch. Jetzt aber bleibt man sitzen und sagt: Kinder, so ist das Leben.“ (Karen Krüger)

In die Ecke gedrängt
Die Kameraoptik verzerrt selbstverständlich die Größenverhältnisse, so dass PALATINA fast hinter einer ihrer Töchter verschwindet. Der kleine Terzel FRIEDRICH lässt sich als Junior noch von der Mutter füttern, die Geschwister konkurrieren. Gut zu beobachten ist nun der völlige Austausch des Gefieders. Allmählich erkennen wir: Das Küken wird zu einem Falken!

Sonntagmorgen
Oh, what a beautiful day.
I got a beautiful feelin‘
Ev’erything’s goin‘ my way“
Danke, lJ.!


Gut leben, aktiv und passiv …
Der harmonische Wechsel zwischen vita activa und vita contemplativa wurde uns schon von den antiken Philosophen nahe gelegt. Ob jene klugen Köpfe das aus der Natur abgeschaut haben? In diesen – für uns Menschen! – schwierigen Zeiten können wir uns an diesem QUARTETT ein Beispiel nehmen, nicht wahr?
Wenn es darauf ankommt: hoher Einsatz und rege Aktivität! Wenn das Körperinnere arbeitet: Entspannung und Schlaf!

Die Gruppe wandelt sich zu Individuen
Etwa seit dem Vortag sehen wir, dass bereits zwei der Küken eigene Wege gehen. Sie erkämpfen sich einen Teil der Beute und sondern sich ab. Meist in eine Ecke, damit die Konkurrenz nicht stört. Bald werden sie dann über ihrer Eroberung „manteln“, d.h. die Flügel ausbreiten um die Sicht zu verstellen. Die Eltern werden nur noch zum groben Zerteilen der Beute benötigt und machen sich bald wieder davon. Nun werden, bei erhöhtem Nahrungsbedarf, meist Tauben angeliefert.
Leider – zum Leidwesen der Taubenhalter – auch beringte Zuchttauben, die besonders auffällig sind.
(Nein, ich werde nicht mehr – wie in den ersten Jahren – hier Diskussionen darüber zulassen, dass Wanderfalken auch beringte Tauben jagen und das gefälligst unterlassen sollten.)
Danke, lJ. und C.!


Auf der Schwelle
Kaum hatte ich – im Gästebuch – einiges zu den ersten Ausflügen der Küken geschrieben, folgen Taten. Ein Küken demonstriert uns, wie man die Nahrung festhält und kröpft, ein anderes steigt auf die Schwelle und besieht sich die Außenwelt.
Brav s0! Weitermachen!
Danke, U.K.!

Zum ersten mal in ihrem Leben
spüren und hören die Küken Regen. Seit langen Wochen hatten wir hier in Heidelberg Sonne und Trockenheit. In diesem Clip hören wir zu Beginn ein leises Lahnen, ein Lockruf, mit dem die Eltern untereinander Kontakt halten.
Danke, K.!
Zank und Gewalt im „Home,- sweet home“
Auch bei uns Menschen ist gelegentlich ein „stubenhockender“ Nachwuchs im „Hotel Mama“ bekannt. Die jungen Falken haben bisher nichts anderes erlebt, als dass regelmäßig Nahrung geliefert wurde. Schlafen und Wachsen war das Tagesprogramm.
Inzwischen sind die Jungfalken groß und schwer geworden. Durch das noch „flaumige“ Untergefieder sehen sie für uns sogar größer als die Altfalken aus. Auch im Gewicht (Terzel etwa 800 g, Weibchen etwa 1 000 g) sind sie ihren Eltern nun sehr ähnlich. Aber beim Nachwuchs ist da noch viel „Babyspeck“ und wenig voll entwickelte Muskulatur in der Körpermasse, die jetzt bei den flüggen Jungfalken nötig ist.
Wir haben seit etwa einer Woche miterlebt, wie die Zahl und Masse der übergebenen Beutevögel abnimmt und die Wartezeiten oft lange werden.
So kommt es zur notwendigen (!) Aggressivität unter den Geschwistern und auch gegenüber den Eltern, PALATINA kann sich bei dieser Mahlzeit buchstäblich nur durch Flucht ins Freie retten. Beim oberen Bild sieht es aus, als wolle ein Jungfalke gar den Ausgang blockieren.
So treibt der Hunger die jungen Falken zum Absprung! Sie wollen den in der Nähe fliegenden Eltern, die oft demonstrativ mit Beute in den Fängen am Turm vorbei (!) fliegen, als erste die Beute entreissen.
Passend zu den z.Zt. hohen Temperaturen: Die Jungfalken haben bisher noch nie etwas getrunken! Sie nehmen noch alle wichtigen Stoffe aus der Nahrung zu sich.
Es wird noch einige Zeit dauern, bis sie Wasserstellen anfliegen und täglich ausgiebig baden weerden.
Danke, M.H.!


Warum ist das Bild der Cam 3 oft so schlecht?
Viele neue Besucher/-innen ärgern sich an sonnigen Tagen zwischen 16 Uhr und 18 Uhr, weil die – jetzt besonders wichtige – Sterbeglöckchen-Cam 3, vom Kirchendach auf den Nistkasteneingang gerichtet, nur schlechte und graue Bilder zeigt!
Das ist schnell erklärt, ich zitiere aus meinem Tagebuch aus Vorjahren:
“Vier Jungfalken “gieren” gleichzeitig und recken die Köpfe. Sie haben Mutter oder Vater im Anflug mit Beute in den Fängen entdeckt! Der Altfalke kommt – fast immer – in einer großen Kurve einschwenkend über das Palais Boisseré und Rathausdach direkt auf den Nistkasten zu geflogen! Am späten Nachmittag steht dann die Sonne direkt hinter dem Heiliggeistkirchturm!
Der in beträchtlichem Tempo herbei rauschende Falke fliegt also die letzten 50 m direkt auf die Sonne zu! Er fliegt aus dem hellen Sonnenlicht auf den letzten 20 m zur Anflugstange in den schwarzen Schlagschatten des Turms. Was bedeutet das für seine Augen und sein Gehirn? Jeder unserer Besucher kennt diese Situation als Autofahrer/in, wenn wir auf der Autobahn in die tief stehende grelle Sonne blicken und plötzlich in ein dunkles Tunnel einfahren!
Die Webcam 3, befindet sich etwa in gleicher Position wie der anfliegende Falke – 6 m tiefer auf dem Sterbeglöckchenturm des Kirchendachs – und ist auf den Nistkasteneingang gerichtet! Wenn am Vormittag die Sonne auf dem Nistkasteneingang liegt: herrlich!
Am Nachmittag, wenn die Sonne hinter dem Kirchturm steht, versagt die teure Optik! Gleichzeitig direkt in Richtung grelles Sonnenlicht und in den schwarzen Schatten filmen, das kann die moderne und teure Kamera nicht, auch unsere Menschenaugen versagen bei dieser Aufgabe: Auch wir brauchen einige Zeit um unseren Blick vom hellen sonnigen Himmel zum Blick in das schwarze Gully-Loch anzupassen, in das wir gerade unseren Autoschlüssel fallen ließen…
Kein Problem für die Falken! Deren Augen können offensichtlich blitzschnell umschalten! Grell hell, nun dunkel! Absolut sicher bremst der Falke in Sekundenbruchteilen seinen Flug ab, findet die Lücke über den vier kreischenden und flatternden Jungfalken, die den Eingang blockieren, und “plumpst” mit der Beute in den Fängen in den Nistkasten.
Das sind AUGENBLICKE, die mich sprachlos machen: Was müssen die Falkenaugen, das kleine Vogelgehirn, die Nerven, die Muskeln, die Fänge in Sekundenbruchteilen verarbeiten! Und statt sich der Falke – eine Sekunde, bitte! – etwas entspannen könnte, fallen die Jungfalken ihn sofort geradezu an: HUNGER!!”
Wenn einer eine Reise macht, hat er auch Souvenirs
Wir folgten in der Toskana unseren Interessen, z. B. der Kunst der Renaissance. Ich bedaure die Touristen, welche in Florenz im Kirchenschiff von Santa Maria Novella verbleiben und die Kapelle hinter dem Hauptaltarnicht entdecken.
(Touristen gehen auch gerne in die Via Tornabuoni wegen der dortigen Top-Mode Shops, auch ich erwarb dort ein Hemd.)
Einer meiner liebsten Maler, Domenico Ghirlandaio, schuf vor sechs Jahrhunderten an den drei Seiten der Privatkapelle des Bankiers Giovanni Tornabuoni Szenen aus dem Leben Mariäs. Alle Besucher freuen sich an den Fresken der linken Seitenwand an den wunderschönen, sehr gestylten Damen im vornehmen Haushalt eines florentinischen Palazzo, welche an der Geburt von Maria – in vornehmer Distanz, versteht sich – teilnehmen und uns gelassen-stolz anblicken.
Mein Blick fiel auf der rechten Seitenwand, auf der die vornehmen Damen durch eine Chianti-Landschaft mit Florenz und Arno schreiten, auf den Himmel: Oh! Ein Wanderfalke greift eine Ente!?
Florenz, Santa Maria Novella, Capella Maggiore, rechte Seitenwand!
Domenico Ghirlandaio, um 1485, Geburt Mariä
Von meinem Lieblingsmaler jener Zeit D.G. gibt es in der nahen Kirche Santa Trinita, in der dunklen rechten Seitenkapelle eines meiner Lieblingsbilder: „Anbetung der Hirten“, eine rührende Krippenszene mit Jungfrau, Kind, selbstbewussten toskanischen Hirten, die uns – mit auf des Kind deutendem Zeigefinger – auffordernd anschauen . Natürlich auch ganz herzig: Ochs & Esel. Der arme Josef, im Hintergrund, langt sich verzweifelt-zweifelnd an den Kopf und schaut in den Himmel. Im Hintergrund windet sich durch die Chianti-Landschaft ein prächtiger Zug von Tieren und Menschen: Ah, das sind die drei exotischen Magier mit den Geschenken!
Florenz, Santa Trinita , Sassetti-Kapelle: Domenico Ghirlandaio, Anbetung der Hirten, um 1485.
(Und im Louvre, Paris finden wir , ebenfalls von D.G. das rührende Bild vom Bankier Sassetti mit seinem Enkel.) Wie nah sind uns manchmal Menschen, die vor 500 Jahren lebten und wie fern manche, die heute leben.
Warum erzähle ich das? Weil der Künstler auch auch auf dem Hirtenbild den jagenden Wanderfalken an den Himmel gesetzt hat!

Die Luft ist der Lebensraum der Falken
Das vergessen wir oft. Aber die Mühe der ersten Landung und der Mut zum zweiten Start, der fast immer dann erfolgreich mit einer sicheren Landung – auf der Höhe, nicht auf dem Boden! – endet, ist eine kritische Situation! Wir erinnern uns traurig, dass 2019 der Terzel ARMIN sich bei einer der ersten Landungen auf einem Hausdach der Altstadt mit seinem sperrig-großen Wanderfalkenfang dermaßen in einem Taubenschutzgitter verfing, dass ihn die TIERRETTUNG nu mit gebrochenem Fang bergen konnte. ARMIN starb dann einige Tage später in einer Tierklinik in Karlsruhe.
In den letzten Tagen konnten unsere Gäste über Cam 3 die wunderbaren Bilder der Jungfalken „in Wartestellung“ auf der Abflugstange beobachten: Nur selten ging deren Blick nach unten auf den von vielen Menschen belebten Markplatz und die angrenzenden Straßen. Immer verfolgten sie aufmerksam das Geschehen in der Luft! Beobachteten wir kleine ruckartige Bewegungen des Kopfes oder legte der Jungfalke den Kopf auf die Seite und spähte nur mit einem Auge, dann fixierte er punktgenau einen Vogel, der auf einem Dach saß.
Sahen wir die köstlichen parallelen Kopfbewegungen mehrerer Jungfalken, die etwas am Himmel verfolgten, so beobachteten sie wahrscheinlich einen Elternteil, also PALATINA oder ZEPHYR. Oder vielleicht schon eine interessante potentielle Beute? Jungfalken bobachten auch fliegende Blätter, vorüber sausende Insekten wie Bienen oder Fliegen, selbst die schwebenden Samen der Bäume finden ihr Interesse. Zu den ersten Beuten gehören oft große Insekten, z.B. Libellen, die sie in der Luft greifen und auch im Flug verspeisen.
Danke, M.H.! Foto v. 17.05.22

Nun beginnen schwierige Stunden
für den ausgeflogenen Jungfalken, auch für seine Geschwister, die ihm bald folgen werden. Das Fliegen an sich ist angeboren, das müssen die Jungfalken nicht – wie wir Menschen das Gehen – erlernen. Sie werden bereits nach wenigen Tagen – für unsere Augen – geradezu virtuos am Heidelberger Himmel fliegen.
Aber das Landen! Bereits die erste Landung endet zumeist nach kurzer Flugstrecke auf dem Kirchendach oder auf einem nahen Hausdach! Dort bleibt dann der Falke stundenlang stehen und wartet – selbstverständlich vergeblich! – auf die Anlieferung der Nahrung. Es muss schlimm für ihn sein, wenn er beobachten kann, dass über ihm weiter Nahrung in den Nistkasten geliefert wird. Oft hört man seine vergeblichen Rufe, Anwohner entdecken ihn und melden den „armen Not leidenden“ Vogel bei der Polizei, Feuerwehr, Stadtverwaltung, TIerschutz-Notruf oder manchmal auch direkt an mich: „Er sitzt schon seit Stunden auf unserem Dach, tun Sie was! Helfen Sie ihm!“
( Natürlich liegt mir dann auf der Zunge „Ich kann nicht zu ihm auf das Dach fliegen und ihm einen toten Vogel reichen.“) Ich erkläre dann den Erststart und ende mit: „Ich wette mit Ihnen um eine Flasche Schampus, dass er morgen früh davon geflogen ist!“
Große Sorge habe ich, wenn der Anruf lautet: “ Hier sitzt ein Falke auf dem Boden!“
Dann muss ich, oder ein/e Vogelfreund/-in, ihn vorsichtig greifen und ihn in einen Karton setzen. Jetzt könnte ich ihn nicht durch die Luke in den Nistkasten zurück setzen, seine Geschwister würden in Panik aus dem Kasten springen.
Sie müssen/sollen freiwillig diesen Ort verlassen.
Der erste Jungfalke ist ausgeflogen!
Wie oft in den Vorjahren , ist der erste Jungfalke am frühen Morgen, 5.22 Uhr , gestartet ! Danke A. B. für die Meldung!
Ich bin nun auch wieder in Heidelberg zurück und drücke die Daumen, dass der ausgeflogene Jungfalke, vermutlich einer der beiden Terzel, nicht auf dem Boden gelandet ist!
W