für den ausgeflogenen Jungfalken, auch für seine Geschwister, die ihm bald folgen werden. Das Fliegen an sich ist angeboren, das müssen die Jungfalken nicht – wie wir Menschen das Gehen – erlernen. Sie werden bereits nach wenigen Tagen – für unsere Augen – geradezu virtuos am Heidelberger Himmel fliegen.
Aber das Landen! Bereits die erste Landung endet zumeist nach kurzer Flugstrecke auf dem Kirchendach oder auf einem nahen Hausdach! Dort bleibt dann der Falke stundenlang stehen und wartet – selbstverständlich vergeblich! – auf die Anlieferung der Nahrung. Es muss schlimm für ihn sein, wenn er beobachten kann, dass über ihm weiter Nahrung in den Nistkasten geliefert wird. Oft hört man seine vergeblichen Rufe, Anwohner entdecken ihn und melden den „armen Not leidenden“ Vogel bei der Polizei, Feuerwehr, Stadtverwaltung, TIerschutz-Notruf oder manchmal auch direkt an mich: „Er sitzt schon seit Stunden auf unserem Dach, tun Sie was! Helfen Sie ihm!“
( Natürlich liegt mir dann auf der Zunge „Ich kann nicht zu ihm auf das Dach fliegen und ihm einen toten Vogel reichen.“) Ich erkläre dann den Erststart und ende mit: „Ich wette mit Ihnen um eine Flasche Schampus, dass er morgen früh davon geflogen ist!“
Große Sorge habe ich, wenn der Anruf lautet: “ Hier sitzt ein Falke auf dem Boden!“
Dann muss ich, oder ein/e Vogelfreund/-in, ihn vorsichtig greifen und ihn in einen Karton setzen. Jetzt könnte ich ihn nicht durch die Luke in den Nistkasten zurück setzen, seine Geschwister würden in Panik aus dem Kasten springen.
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