Gängs Tagebuch
Gängs Tagebuch2021-10-04T08:44:30+02:00

Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.

Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.

5.Juni, 2023

Was haben WIR heute schon getrunken und wieviel? Und die Jungfalken?

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Wahrscheinlich werden in diesen Tagen die vier Jungfalken erstmals in ihrem Leben etwas trinken!  Und auch das müssen sie lernen, vor allem den Ort kennen, an dem sie ungestört und geschützt in Ruhe trinken und baden können. Das ist angeboren und sie benötigen dazu keinen Lehrer. In der Saison 2023 erlebe ich erstmals, dass mich keine Frage erreichte, warum die Küken und Jungfalken während der langen Wochen ihrer Entwicklung im Nistkasten nichts trinken. (Ich erinnere mich an eine Zuschrift, ich solle jetzt doch endlich ein Schälchen Wasser zum Trinken und Baden in den Nistkasten stellen. Und das Wasser dann bitte-schön täglich erneuern.)

Ich werde nicht den Stoffwechsel der Greifvögel, der ganz anders als unserer ist,  beschreiben – die Schüler, die 1999-2005 an diesem Projekt mitarbeiteten,  staunten: „Oh, der Kot ist ja schneeweiß!“ – aber die schnelle Antwort heißt: Ja, ausgeflogene  Wanderfalken trinken und baden! Baden sogar täglich und mit sichtlichem Genuss!

Ich halte mich heute nicht an die Regel, hier nur über die HEIDELBERGER Wanderfalken zu berichten und Hinweise im Gästebuch nur zu HEIDELBERG zu dulden. Es gibt in den Tiefen des Internets eine anschauliche Dokumentation, in der u.a. Wanderfalken am Wasser gezeigt werden. Auch sehr schöne Aufnahmen fliegender Wanderfalken.

Also heute zur Brücke in die falkenlose Zeit  eine Ausnahme von meinen Regeln!

 

4.Juni, 2023

Auch ich schreibe an Sie: Herzlichen Dank!

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Vom Kassenwart des NABU Heidelberg erhalte ich wieder gute Nachricht: Seit meinem letzten „Dankeschön!“ vom 13. Mai sind bis Ende Mai erneut Spenden eingegangen:

Von Frau M.Sch., von Herrn H.P.Stumpf, von Frau M.R., vom Paar P. und A. B.,von Frau K.G., von Herrn G.J.P.B., Von Frau M.H.Schw., von Frau Ch.S.-A.

Mit Ihrer Spende sichern Sie erneut, dass über die drei Cams und Livestream von Jahr zu Jahr immer mehr Menschen am wilden Leben über unseren Köpfen teilnehmen können. Vielen Dank auch für diese Form Ihrer Anerkennung!

 

 

4.Juni, 2023

Eltern und Kinder wohlauf!

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Auch mir ging es wie den Freundinnen und Freunden im Gästebuch: Haben die vier Jungfalken diese nächtliche Stunde mit Feuerwerk, Raketen, Qualm und Lärm überstanden? Sind sie zurück und wohlauf?

Ich traf mich bereits um 10 Uhr mit meinem Freund Dr.KF.R, Falkenpate und Naturschutzbeauftragter der Stadt Heidelberg, beide bewaffnet mit Feldstecher ,auf dem Umlaufbalkon der Heiliggeistkirche. (Wir hatten die Position und Lichtverhältnisse, wie auf dem Bild unten.)

Mit großer Freude entdeckten wir auf dem Umlaufbalkon der nahen JESUITENKIRCHE rechts außen zwei Jungfalken nahe beieinander, ein dritter Jungfalke ca. 5 m höher, links hinter einem Steinkreuz, wir sahen nur seinen – eindeutigen! – Schattenriss auf der Turmwand. Am Rand der Kuppel, rechts oben,  einen Altfalken (nicht sichtbar für  und nicht anzubetteln von dem Nachwuchs darunter). Aus Osten, durch eine erfreulich große Zahl von Mauerseglern – die lässig  und blitzschnell Platz  räumten, flog nach einiger Zeit ein Altfalke herbei, kurvte um den Turm, -Geschrei der Jungfalken – , flog an der Waldkante zurück zum Schloss und verschwand für unsere Feldstecher an der Front des „Englischen Bau“  – (Aha! Wohl eine Warte! Dort oben an der Kuppel des Jesuitenkirchtums ein grell-weißer Fleck! Aha! Ein Schlafplatz eines Aktfalken! )

Warum flog der Altfalke an den beiden Jungfalken an der westlichen Balkonmauer vorüber? Warum turnt dort eine Rabenkrähe so auffällig hin und her auf dem Geländer des Gerüsts, das noch die Basis der Spitze des Turms der Universitätsbibliothek umschließt? (auf dem Foto unten ist das Gerüst nicht sichtbar!) OH! DA steht ja NOCH ein Jungfalke! Also sind da jetzt in diesem Moment vier Jungfalken UND oben ist ein Elternteil zur AUFsicht dabei!!

Hurra! Der Tag ist auch für uns gerettet!

Selbstverständlich blieben wir noch eine weitere Stunde, zählten immer wieder die Falken, bis uns die Augen hinter dem Feldstecher tränten. Dann rasch hinunter, Schlüssel abgeben, nach Hause zum Rapport bei Familie und auf der Website.

3.Juni, 2023

Der vierte Jungfalke ICARUS ist am 3. Juni, 10.26 Uhr ausgeflogen!

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Herzlichen Dank an die aufmerksamen Beobachter/-innen! Hatten wir nicht auch in den vergangenen Jahren einen Terzel, der – nach unserem menschlichen Empfinden – besonders  lange im „Hotel MAMA“ verblieb? (Aber das soll ja auch bei unserer Spezies gelegentlich vorkommen.)

Wir sind nun sehr froh, dass heute um 22.15 Uhr bei der „1. Heidelberger Schlossbeleuchtung 2023“ der Nistkasten wohl leer sein wird. Falls – unwahrscheinlich – LISELOTTE zum Übernachten dort anwesend wäre, würde sie schnell flüchten. Da sie nun seit Mitte Februar hier in Heidelberg heimisch ist, wäre sie auf schnellen Flügeln schnell über alle Berge. Bis zum Sonnenaufgang am Sonntag. Dann ist sie wieder zurück. Auch mit Partner ZEPHYR und den flüggen Jungfalken. So war es immer in den letzten beiden Jahrzehnten. Diese Jahr sind jedoch die Küken wohl noch nicht besonders flügge, noch nicht schnell und erfahren.

Warten wir es geduldig ab. Nun sind wir alle auf Meldungen der Altstadtbewohner Heidelbergs angewiesen.Wir bitten, den Blick auf den Umlaufbalkon der Jesuitenkirche und auf das Kapellchen der Turmspitze von Heiliggeist zu richten. Das Bettelgeschrei von fliegenden Jungfalken wird den Blick nach oben lenken, dann gilt es zu zählen …

PS. Ja, es ist durchaus möglich, dass sich Jung & Alt gelegentlich kurz am und im Nistkasten aufhalten.

Danke, M.H. für das letzte Foto der Saison! ICARUS vor dem Start

2.Juni, 2023

So ist es richtig

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aus meiner Sicht!  ZEPHYR  kommt um 19.15 Uhr mit leeren Fängen.ICARUS verfolgt ihn sofort und bettelt ohne Erfolg. Beide suchen den Boden ab, ob sich noch etwas findet. ZEPHYR verschwindet wieder.ICARUS wird auf diese Weise gedrängt „die Flatter“ zu machen.

2.Juni, 2023

Die Ruhe selbst

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Ganz erstaunlich war es wieder, dass auch FORTUNA lange Zeit bewegungslos auf der Balustrade stehen blieb. Unverwandt schaute sie uns an und erlaubte eine Annäherung ohne Fauchen bis auf kurze Entfernung. Selbstverständlich waren FORTUNA und wir beiden Falkenpaten fortlaufend von Touristen umringt, wir gaben gerne Auskunft und erklärten unser Tun.  Erst nach etwa 30 Minuten griff ich erneut Fortuna und übergab sie der Luft in Richtung Schloss, Altstadt und Kirche. In einer Großen Schleife nach links flog sie etwa 200 zurück in den Schlosspark, landete in etwa 12 m Höhe in einem großen Laubbaum nahe der „Goethebank/Vater-Rhein-Becken“. Sofort begann ein aufgeregtes Vogelgezwitscher von kleinen Singvögeln, die auf Abstand flüchteten. Auch ein Turmfalke gab Laut und flog davon. Er war zuvor am Himmel von einem Trupp Rabenkrähen gemobbt worden. das wollten wir ihr nicht zumuten.

FORTUNA steht nun in guter Deckung, hat Aussicht auf Schloss und Altstadt.  Sie flog die kurze Strecke ohne aufzufallen. Ich vermute, dass sie nun „oben “ im Luftraum und hohen Gebäuden bleiben wird.

2.Juni, 2023

Alles ist gut mit FORTUNA

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FORTUNA wurde heute Vormittag  in der Steingasse – nahe dem Aufenthaltsort von FORTUNA seit Mittwochabend  – aufgefunden und – an U.J., Leiter der Falknerei „Tinnunculus,“ Heidelberg, Königsstuhl übergeben. Mit dem Heidelberger Naturschutzbeauftragten und Falkenpaten 2013  Dr. K.F.R. konnte ich FORTUNA am Nachmittag abholen: Falkner  U.J. beruhigte uns, was die fehlende Nahrungsaufnahme seit Mittwoch angeht, ihr Gewicht betrug nun über 900 g . Ihr Gesundheitszustand ist perfekt. Wir freuten uns über ihr Temperament bei der Übergabe und wie 2019 setzten wir FORTUNA auf der Scheffelterrasse des Schlossgartens in die Freiheit!

2.Juni, 2023

Eltern haften für die Kinder!

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Gibt es noch diese Schilder an Baustellen?

Die Altfalken, Eltern der Erststarter, haben ihre Kinder in festem Blick! Oft haben wir beobachtet, dass ein Altfalke immer wieder den Standort des „Bruchpiloten“ überflog, als wolle er ihm die Abflugrichtung zeigen.

Im Jahr 2000 landete ein Erststarter in etwa vier Meter Höhe auf dem Hauptportal der Heiliggeistkirche, davor eine enge Gasse mit zweistöckigen Häusern hinunter zum Neckar. Der Falke stand dort seit dem frühen Morgen bis zum nächsten Tag. Wir beobachteten mehrfach, wie AURORA langsam in ziemlicher Höhe exakt die Linie dieser Gasse hinunter zum Neckar flog, als wolle sie ihrem Kind zeigen: „Flieg so, damit du in den freien Himmel kommst!“ Diese Linie flog sonst nie ein Falke! Vor einigen Jahren griff U.J. von der Falknerei „Tinnunculus“ einen „Bruchpiloten“ in der Altstadt auf. Als er ihn mir übergab, damit ich ihn wieder auf den Umlaufbalkon der Heiliggeistkirche aussetzen konnte, hatte sich eine Gruppe Passanten um uns gebildet, denen wir Rede und Antwort gaben. Zweimal flog dabei PALATINA laut schimpfend über uns hinweg. Sie hatte den Erstflug, die Landung ihres Kindes auf dem Boden und unseren Zugriff beobachtet.

Ich bin fest davon überzeugt, dass LISELOTTE und ZEPHYR wissen, wo STEFAN, MIREILLE und FORTUNA z.Zt. stehen.

Foto ( M.Preusch, 2000) aus D. Rockenbauch, „Der Wanderfalke in Deutschland“, Band 2 S. 992: (Leider in schlechter Qualität und falschem Text)

Links hinter dem Wasserspeier, der „Erststarter“,  auf dem Giebel rechts eine neugierige Haustaube

 

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Ein unbekanntes Element

erleben nun die beiden Küken hautnah. Wir denken nicht daran, dass die beiden in ihrem Leben noch nie getrunken haben!  Ausgeflogene – die Ornithologen sagen adulte – erwachsene Wanderfalken sind sehr reinlich, baden täglich ausführlich an einem stillen Bachlauf und trinken dort auch Wasser.

Die Küken haben bisher alle Feuchtigkeit, die sie zum Leben brauchen, aus ihrer Nahrung entnommen. Ihre Verdauung ist von jener der Säugetiere (und der von uns Menschen) völlig verschieden! Wir erkennen das an dem weißen Kot – „Schmeiss“ – sagen dazu die „Ornis“ und Falkner, den wir an den Wänden des Nistkastens und auch unterhalb der Anflugstange  sehen.

(Dort habe ich am 12. Mai 1999 erstmals eine weiße Spur entdeckt und ahnte, dass in dem neuen Nistkasten eine Eule oder ein Greifvogel war. Ich stieg an jenem Nachmittag die 210 Stufen und 12 Leitertritte hoch  auf den Turm, spähte durch ein „Spionloch“ in der Kastenwand und blickte auf einen Wanderfalken, der auf das Spionloch starrte, mir also auf 10 cm Distanz in das Auge schaute. (Er hatte das fremde Geräusch exakt verortet, als mein Brillenrand die Wand berührte.)

OH!

(Bisher hatte ich Wanderfalken nur über Feldstecher und Teleskop auf große Entfernung gesehen! Ein unvergessliches Erlebnis.)

Danke, K. ,M.H. u.a.!

24. Mai 2024|0 Kommentare

Training der Brustmuskeln und der Augen

In diesem Jahr hat der Nachwuchs ausreichend Raum im Nistkasten um seine Flugmuskeln zu erproben und zu entwickeln. Bereits jetzt haben die beiden Küken eine – interessante – Sicht auf den Himmel! Was fliegt denn da? Was bewegt sich dort? Woher kommt unsere Nahrung? Wer bringt sie?

WIR haben z.Zt. noch kein gutes Bild von Cam 3, die Anflugstange blockiert unseren Blick  auf Schwelle und Distanzbrettchen zur Stange. Nein, wir können nicht Cam 3 an einem Ballon auf die gleiche Höhe ziehen, wir schauen von schräg unten hinauf.

In wenigen Tagen stehen die beiden Fälkchen außen!

Danke, A. Sch.!

22. Mai 2024|0 Kommentare
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