Gängs Tagebuch
Gängs Tagebuch2021-10-04T08:44:30+02:00

Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.

Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.

24.Jan., 2020

Berühmte Falken 4

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Eigentlich nur ein Nachtrag!

Denn AURORA, die nach 47 Jahren Abwesenheit von brütenden, wild lebenden Wanderfalken in Heidelberg, als erste im Jahr 2000 zwei Jungfalken zum Ausfliegen brachte, wurde schnell weltweit bekannt!

Bernd Zoller, dem die Liebhaber der Vogelwelt wunderschöne – z.T. auch prämierte –  Fotos verdanken, hat viele Stunden im Turm und auf dem Umlaufbalkon von Heiliggeist verbracht.  Ich erinnere mich an seine Worte in den ersten Jahren unseres Projekts: „Aurora ist ein besonders schöner Falke!“ Bernd Zoller stellte seine Heidelberger Fotos der AG Wanderfalkenschutz Baden-Württemberg, dem NABU, den Medien, aber auch vor allem auch unserer Website zur Verfügung.

So gewannen die Heidelberger Wanderfalken bereits mit der schönen AURORA  eine weltweite Popularität. Eine ideale Werbung für den Schutz dieser besonderen Vogelart.

Foto: Bernd Zoller, 10.August 2003

21.Jan., 2020

Berühmte Wanderfalken 3

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Dass Wanderfalken besonders die Türme gotischer Kathedralen in Stadtzentren – wegen vieler Tauben! – mit ihren zahlreichen Nischen, Pfeilern, Fialen, Skulpturen als ideale „Felslandschaft“ mit Warten, Schlafplätze, Beutedepots und auch als Brutplätze nutzen, ist naheliegend. Bereits vor Jahrzehnten beobachtete man Wanderfalken, die vom Kölner Dom aus zu Jagdflügen – auch nachts – , starteten. Dort aber nicht brüten, sondern auf der nahen Kirche Groß-St. Martin, einem romanischem Bau. Die Wanderfalken in Salisbury, Südengland wurden bereits 1864 beschrieben, 1879 und 1880 wurden die Jungfalken dort für falknerische Zwecke entnommen, heute brüten sie ungestört und haben, wie wir, eine eigene Website und Webcams.

(Da ich oft in Paris bin, wundere ich mich seit Jahrzehnten, dass auf Notre Dame nie Wanderfalken brüteten, wohl aber  – erst seit einigen Jahren – auf einem wenig spektakulären Heizkamin nahe des Eiffelturms.)

21.Jan., 2020

Berühmte Wanderfalken 2

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Wieder ist es der besondere Ort und ein Wanderfalke, der sich dekorativ zur Aufnahme positionierte. Im Hintergrund die Taughannoc Wasserfälle in einer Schlucht nahe Ithaca, New York,USA.

(Das Photo ist von A.A.Allen, The National Geographic Society, wohl auch aus den 1960-er Jahren, ich fotografierte es aus dem vorgenannten Band J.Hickey , „Peregrine Falcon populations“ und hoffe, dass ich keine Rechte verletze.)

20.Jan., 2020

Berühmte Wanderfalken 1

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Manche Wanderfalken gehen in die Geschichte ein. Oft, weil sie erstmals an einem besonderen Ort, Felsen, Kirchturm oder Gebäude entdeckt und über längere Zeit sorgfältig beobachtet wurden.

Heute stelle ich das Wanderfalkenweibchen „Sun Life Falcon“ (1936-1952) vor. Das Foto stammt von G.H. Hall, der den beindruckenden Falken  am 4.Juni 1941 – da war ich gerade drei Wochen alt! – am Hauptsitz der „Sun Life Assurance Company „, eine Lebensversicherung in Montreal, Canada auf einem Gesims des Wolkenkratzers vor die Kamera lockte. Wir ahnen, dass die Kamera damals bestimmt ein großer Holzkasten war und G.H. Hall sie unter Protest des Falken auf das Fenstergesims stellte!

Das Weibchen war 1937 einjährig vor den Bürofenstern erschienen, brütete dort auf dem Beton mit drei aufeinander folgenden Terzeln in 16 Brutfolgen und brachte 21 Jungfalken in die Luft. Wir erkennen auf dem Foto, warum der Sun-Life-Falke so eindeutig dokumentiert werden konnte: Das Brustgefieder zeigte auf der rechten Seite eine Fehlbildung, die wie eine Einbuchtung/Delle aussah.

Das Falkenweibchen fand mit seinen Partnern und Nachwuchs auf dem Versicherungsgebäude tolerante Gastgeber, eine wohl gesonnene Presse und viele Bewunderer in Montreal.  Ganz so, wie wir das auch heute in Heidelberg erleben dürfen.

Folgerichtig ging sie in die Wanderfalken-Literatur ein:

Ich fand das Foto und ihre Geschichte im Standardwerk von Joseph J. Hickey, „Peregrine Falcon Populations, Their Biology and Decline“, The University of Wisconsin Press, Milwaukee, 1969, –  in jenen Jahren, als ich diesen „Vogel der Vögel“ (Konrad Lorenz)  genauer kennen wollte.

11.Jan., 2020

Schnelle Wahrnehmung ist für den schnellen Vogeljäger notwendig

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Das ist interessant, was Forscher ( Almut Kelber, Simon Potier)  der Lund – Universität in Südschweden überprüft haben. Diese Erkenntnisse haben Menschen, die Wanderfalken bei deren Jagdflug beobachten konnten, seit langer Zeit vermutet:

Wanderfalken können, bei guten Lichtverhältnissen, eine Bildfolge von 129 Hz pro Sekunde erkennen! Wir Menschen können, das ist seit Erfindung des Kinofilms bekannt, maximal nur Bildfrequenzen mit 50-60 Hz als einzelne Bilder erkennen. (Im Kino sehen wir die Abfolge von 25 Bildern pro Sekunde nicht als einzelne Fotos, sondern als bewegter Film!)

Die schwedischen Forscher stellten fest, dass der Harris`s-Hawk (Parabuteo unicinctus), ein Wüstenfalke – unserem Mäusebussard verwandt – der in Gruppen in der Steppe Asiens nicht nur Vögel, sondern auch „langsame“ Säuger auf dem Boden jagt, eine Bildfrequenz von nur 77 Hz besitzt. Mehr braucht er nicht.

Auch der Saker (Falco cherrug), „Würgfalke“- ein Name der nicht passt, denn er würgt seine Beute nicht, sondern tötet sie mit einem Biss – sieht mit einer geringeren Bildabfolge von 102 Hz! Auch er, in asiatischen Steppen Säugetiere (z.B. Ziesel und Hasen) greifend, aber auch Vögel, muss nicht so schnell sehen können, wie ein Wanderfalke, der schnell-fliegende Vögel greift!

 Falcons see prey at speed of Formula 1 car 

10.Jan., 2020

Kampf um das Territorium

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Das Falkenweibchen als Revierhalterin- also PALATINA – verteidigt ihr Heidelberger Territorium gegen eindringende oder das Neckartal passierende Konkurrentinnen. Das erfolgt in hartnäckigen Angriffen zwischen den Weibchen, der Terzel hält sich meist – abwartend? – aus diesen Luftkämpfen raus. Wir haben dies in Heidelberg mehrfach erlebt. Meist siegt das Territorium- haltende Weibchen.

Ist es alt und geschwächt, wird es von einem jungen kräftigen Weibchen “abgekämpft”, manchmal auch getötet.

2009 war das langjährige Heiliggeistweibchen AURORA mit Terzel  PHÖNIX bereits zu einem anderen Nistkasten in Heidelberg umgezogen, lieferte sich aber spektakuläre Luftkämpfe mit dem neuen Heiliggeist-Weibchen JETTA!  Am 25. März 2009 endete ein solcher Kampf  – von der Webcam beobachtet – im Heiliggeist-Nistkasten, als die beiden Weibchen, ineinander verkrallt und blutend, sich mehrfach  über der Altstadt bekämpften und schließlich beide zum show-down in den Nistkasten purzelten!

S. mein Jahresbericht “Saison 2009” !

Augenzeugen berichteten mir, dass nach einigen Minuten Kampf im Nistkasten, JETTA floh und AURORA noch lange Minuten, die Brust mit Blutflecken gezeichnet, auf der Anflugstange ihren bisherigen Nistplatz bewachte. Einige Tage später erkannten wir wieder JETTA im Nistkasten.

Beide Weibchen überlebten und brüteten 2009, AURORA & PHÖNIX auf dem Heizkamin am Römerkreis und JETTA und PERKEO auf Heiliggeist.

links: Die legendäre AURORA, auf dem Rücken zappelnd JETTA!

 

10.Jan., 2020

Wer bestimmt den Brutplatz? Nein, nicht ZEPHYR …

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Obwohl er doch jede Nacht hier verbringt.

Bei der Herbstbalz und der eigentlichen Balz – also ab Februar – zeigt der Terzel, das Falkenmännchen, dem Weibchen geeignete Nistplätze. Dies geschieht bei Neuverpaarung oft so, dass der Terzel das Weibchen mit Beuteübergabe zu einem geeigneten Nistplatz lockt. Diese Balzflüge zeigen dem Weibchen, ob der potentielle Partner ein guter Versorger während der Brut und der Aufzucht des Nachwuchses sein wird oder nicht.

Hier in Heidelberg wird man am Himmel über der Altstadt diese Flugdemonstrationen kaum beobachten können, denn ZEPHYR und PALATINA sind ein eingespieltes Paar. Wir werden also erst in einigen Wochen beobachten, dass beide Falken im Nistkasten sich gegenüber stehen, ZEPHYR dann rasch wieder abstreicht und PALATINA noch einige Zeit zurück bleibt. Sie sitzt dann zur Probe, schiebt eine Nistmulde und zieht mit dem Schnabel Steinchen …

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Das zweite Küken ist geschlüpft!

Wann genau, wissen wir nicht. Es war eine nasse und kalte Nacht, heute früh lag in Heidelberg auf den Berghängen Schnee und es blies ein scharfer Wind.

Aber die beiden fühlen sich offensichtlich, geborgen unter den Eltern, recht wohl. Auch ihre Stimmen sind bereits deutlich zu hören!

Dank an S.H. für die Meldung und B.S.und D.B. für die Schnappschüsse!

09. April 2022|0 Kommentare

Wie ihre Vorgängerinnen

verstaut PALATINA nach der ersten Fütterung die Beutereste in der „Vorratskammer“: Die südöstliche Ecke des Nistkastens – hinter dem Eingang versteckt liegend – diente schon vor 20 Jahren bei den Vorgängern als Depot.

(Auch wenn später ausgeflogene Jungfalken mal wieder zurück in den Nistkasten kamen, schauten sie zuerst hoffnungsvoll in diese Ecke.)

08. April 2022|0 Kommentare

Erste Fotos

Uns erreichen – HERZLICHEN DANK!- zahlreiche Fotos!

Das sieht doch alles sehr gut aus! Ob  heute auch ein weiteres Küken schlüpfen wird? Die Wahrscheinlichkeit ist groß.

08. April 2022|0 Kommentare
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