Gängs Tagebuch
Gängs Tagebuch2021-10-04T08:44:30+02:00

Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.

Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.

7.Jan., 2022

Zwölf mal: Herzlichen Dank!

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Von der Kassenführung des NABU Heidelberg habe ich die Aufstellung der eingegangenen Spenden vom 1. Juli 2021 bis 30.12.2021 erhalten. Auch in diesen sechs Monaten der „falkenlosen“ Zeit hat unser Projekt der Wiederansiedelung wild lebender Wanderfalken in Heidelberg finanzielle Unterstützung durch großzügige Spenderinnen und Spender erhalten:

Unser herzliches „Dankeschön!“ geht – nach den Daten  der Spenden gelistet- an Frau G.G., Frau A.B., Frau U.K., Herrn B.K., Herrn G.H., Frau B.P., Frau B.G., Frau B.H.K, Herrn H.G.B, Frau C.A., Frau M.W., und Frau D.B.!

Mit deren Spenden können wir erneut den Live-stream unserer drei Webcams  und sonstige Kosten in diesem Jahr finanzieren.

Foto: (B.Zoller) AURORA rechts & FRITZ links, 2005

4.Jan., 2022

Legendäre Wanderfalken

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Bei diesem Wetter habe auch ich heute eine „trockene Nische“ aufgesucht und blättere in einem Standardwerk über Wanderfalken, das ich mir 1969 – zu Beginn meiner Faszination von diesem Vogel  – kaufte.

Das Foto zeigt den SUN LIFE-Falken, ein Weibchen, das von 1936 bis 1952 in Montreal, Kanada, lebte. Da das Falkenweibchen eine Fehlentwicklung in ihrem Brustgefieder aufwies, konnte man sie – trotz Mauser und Federwechsel – immer wieder individuell erkennen.

Sie brütete als einjähriger Wanderfalke (am Federkleid erkenntlich) ab 1937 auf einer Fensterbrüstung in großer Höhe eines Wolkenkratzers der Hauptverwaltung der „Sun Life Assurance Company of Canada“.

“ She had a wise and tolerant landlord as well as a sympathetic and intelligent press, and she left behind a host of admirers“, lese ich und ergänze aus voller Überzeugung: „DAS gilt auch für die Heidelberger Falken AURORA, JETTA und PALATINA ! “

Dieses Falkenweibchen verteidigte furchtlos und höchst aggressiv – das zeigt auch das Foto, nicht wahr? – ihren großstädtischen Nistplatz und zog mit drei aufeinander folgenden Terzeln  in 16 Brutjahren 21 Jungfalken groß.

Foto: G.H.Hall, vom 04.06.1941, aus „Peregrine Falcon Populations“ hrsg. Hickey, Joseph J., 1969, S. 201

4.Jan., 2022

Wo sind heute ZEPHYR und PALATINA ?

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Das  möchten wir wissen, wo sich jetzt – bei diesem S..wetter – die Falken aufhalten. Sie hätten doch hier in diesem Kasten nun einen netten trockenen Ort!  Nein, sie ruhen  an anderer Stelle, die wir leider nicht kennen. Gegenüber in 200 m Distanz und mit direktem Blick auf den zu sichernden Nistkasteneingang ist die Schlossruine. Dort, in diesem „Kunstfelsen“ –  wie das Schloss von den Falken gesehen wird –   gibt es eine Menge idealer Ruheplätze, von denen aus die Falken die Stadt und das Tal im Blick haben. Beute zu machen ist heute im Dauerregen schwierig: Kein Vogel ist am Himmel zu sehen. Wanderfalken erbeuten ihre Nahrung im freien Flug. Aber sie haben –  in und an der Schlossruine, für sie eine Felswand mit vielen Löchern und Nischen – Depots angelegt, in denen sie für einen oder zwei Tage Beutereste aufbewahren.

Foto 1: Blick vom Nistkasten zum „Dicke Turm“ der Schlossruine, dort gibt es besonders viele Nischen und Löcher in der 6 m „dicken“ abgesprengten Turmwand.

Foto 2: Jungfalke ruht 2006  im Turminneren auf dem Tragstein eines abgegangenen Fußbodens

2.Jan., 2022

Keine guten Nachrichten aus der Vogelwelt

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Wir haben es in den letzten Tagen aus den Medien zur Kenntnis genommen. Die Artenvielfalt nimmt weltweit stark ab. Abertausende von Tier- und Pflanzenarten verschwinden, die Auswirkungen sind nicht abzuschätzen. Die Vogelwelt in unserer Heimat leidet vor allem unter dem Verschwinden der Insekten.

Nun droht, wie wir den Medien entnehmen, erneut eine weltweite Vogelgrippe, zunächst wenig bemerkt bei Wildvögeln, die in einem Gebüsch, im Wald, im Wasser unauffällig verenden. Aber in Nachbarländern wurden bereits zehntausende von Zuchtvögeln, die unserer Nahrung dienen, zum Schaden der Bauern zwangsweise „gekeult“ und verbrannt.

Es gibt auch gute Nachrichten:

Der Bartgeier ist in den Alpen wieder gut vertreten! (Ich schmunzelte, als ich in mehreren Zeitungen las  “ …. Bartgeier flattern wieder … “ Also DAS ist nicht gerade eine typische Fortbewegungsart der Geier, diese segeln, schweben, kreisen!)

Es hat übrigens Unsummen an Geld und Arbeitseinsatz in einem langjährigen Projekt mehrerer Alpenstaaten gekostet, Bartgeier aus Zoohaltung wieder in freier Natur anzusiedeln. Ich erinnere aus den 1960-er Jahren ähnliche Anstrengungen entlang der Rheinebene um den Weißstorch wieder anzusiedeln. Das ist ebenfalls gelungen, ich sah vor einigen Tagen nahe Heidelberg ein Dutzend ruhender Weißstörche auf einer Wiese stehen, die wohl auf gemeinsamer Reise in den Süden waren.

Die Wiederansiedelung des Wanderfalken in Europa gelang mit – relativ – wenig Geld, aber mit enormen Zeitaufwand und Engagement von Naturschützern.

Foto: Ein Jungfalke greift  2004 bei der Beringung meinen Zeigefinger. (Nicht immer geht das ohne einen Kratzer ab …)

28.Dez., 2021

Zum Jahreswechsel

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Nun gehen wir, was das Heiliggeist-Wanderfalkenpaar PALATINA & ZEPHYR betrifft, voller Erwartung und Vorfreude in das 23. Jahr unseres Projekts “Wiederansiedelung wild lebender Wanderfalken in Heidelberg”. Was uns Menschen angeht, so  beruhigt uns das Geschehen in 54 m  Höhe über dem Erdboden. Es wird uns im Frühjahr von unseren Sorgen ablenken und uns Freude schenken. Denn es sind inzwischen 73 junge Wanderfalken von hier gestartet.

Der Jahreswechsel ist für mich, für uns, Gelegenheit für ein DANKESCHÖN an alle Mitarbeiter/-innen und Förderer/-innen der Heidelberger Wanderfalken.

In diesem Jahr geht unser ganz großes DANKE an unseren Webmaster Tobias J., der in vielen Stunden unsere Website neu aufgestellt hat. Ich freue mich vor allem, dass wir noch Zugang zu den Daten und Einträgen (Tagebuch, Informationen) von 22 Jahren haben. Dies ist ein Alleinstellungsmerkmal unter den – inzwischen Dutzenden – Wanderfalken-Cams-Websites weltweit. Auch ich blättere gerne in den Aufzeichnungen zurück.

Unser Dank geht wieder an die  Heiliggeistkirche  (Pfarrgemeinde im Schmitthenner-Haus), an die verlässlichen Unterstützer in der Stadtverwaltung (Amt für Informationsverarbeitung,  G.L., B.P., RL,. und im Umweltamt)), an den NABU Heidelberg (Kassenführung) und NABU Baden-Württemberg (Livestream März-Juni),  an meine  aktiven Helfer 2021 oben am Nistkasten (Dr.KF.R.,G.Str., Dr.M.P., R.R.) an die Betreuer der Nilgans-Abwehr in Bonn (Dr.E.S. Dr.A.H.) und an die großzügigen Spender/-innen (Finanzierung des Livestreams)!

Leider liegt mir  – mit einer Ausnahme – seit Juni 2020 keine Auflistung des NABU Heidelberg der eingegangenen Spenden vor, so dass ich mich noch nicht, wie in den Vorjahren,  mit Namenkürzeln bei Ihnen bedanken kann. Ich werde das nachholen.

Ihnen allen und den vielen Besuchern und Besucherinnen unserer Website wünsche ich ein gutes 2021!

Foto: Jungfalke ECKART (Namenspate Heidelbergs OB Prof.Dr.E.Würzner) beim erfolgreichen Zweitstart vom Fensterbrett des Hotel „Zum Ritter St. Georg“ am Fuß des Kirchturms  am 26. Mai 2004

25.Dez., 2021

Beide Falken am Nistkasten

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Das ist ein nettes Weihnachtsgeschenk! Auch PALATINA lässt sich heute am Nistkasten sehen und selbstverständlich auch ZEPHYR.

Für unsere neuen Gäste: Wir erkennen PALATINA  daran, dass deren Fänge beringt sind. ZEPHYR wurde nicht beringt.

Danke, M.H. und S.F.!

23.Dez., 2021

Weihnachtsgruß, ganz ähnlich wie vor einem Jahr

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Das haben wir nicht erwartet: Auch in diesem Jahr fällt es schwer, uns froh gestimmt und entspannt gegenseitig “Fröhliche Weihnachten! Schöne Festtage” zuzurufen. Ich schaue zurück, was ich im vergangenen Jahr hier notiert habe und kann mich nur wiederholen:

„Trost und Ablenkung schenken uns ein wenig die Wanderfalken:

Gelassen stehen sie trotz Kälte, Wind und Regen auf der Anflugstange. Zuverlässig erscheint ZEPHYR in seiner “Herberge”, schläft ein, wacht auf und fliegt ab. Mit festem Griff hält der Falke im Eingang seine Position und pflegt dort in aller Ruhe und Sorgfalt ausgiebig seinen Körper. Er behält dabei seine Welt aufmerksam und  neugierig im Blick.

Es freut uns, wenn wir ZEPHYR – über Cam 2, gelegentlich auch PALATINA, dann  über Cam 3 – betrachten können. Mit großer Sorgfalt und in partnerschaftlicher Eintracht werden sie in drei Monaten wieder ihre Küken aufziehen und in die weite Welt entlassen.

Das tröstet uns ein wenig, nicht wahr?

Können WIR vielleicht – auf unsere Weise – etwas davon übernehmen? Aufrechte Haltung “Komme, was wolle!”, Sorgfalt und Pflege für uns selbst, Verantwortung für unsere Partner, unsere Kinder, unsere Mitmenschen  tragen, Augen auf für unsere Umwelt. So leben, wie die Natur, das Schicksal,  es für UNS vorgesehen hat …

Ich wünsche Ihnen für die Festtage und das kommende Jahr alles Gute!“

21.Dez., 2021

Wanderfalken und Klimaänderung

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Dass heute der kürzeste Tag und die längste Nacht dieses Jahres ist, interessieren ZEPHYR & PALATINA nicht. Dass ZEPHYR heute Nacht lange zu sehen war und die kommende Nacht besonders lange im Nistkasten verweilen wird, bemerken nur besonders pedantische Besucher unserer Website.

(Nachtrag vom 22.12.2021: ZEPHYR hat die vergangene Nacht NICHT im Nistkasten!)

Das Datum der Sonnenwende erinnert mich aber an eine Beobachtung aus den ersten Jahren unseres Heidelberger Projekts zur natürlichen Wiederansiedelung wild lebender Wanderfalken in unserer Stadt.

Es fand ab 1999 großes Interesse und es erreichten mich viele neugierige Anfragen. So hatte ich bald Kontakte in alle Welt, z.B. auch nach Rom, Italien. 2008 lernte ich dort den Betreuer und eine kleine Fangemeinde persönlich kennen und besichtigte  den Nistkasten auf der Universität La Sapienza.

Damals waren die römischen Wanderfalken jedes Jahr die ersten in Europa, in deren – von Kameras überwachten und öffentlich sichtbaren – Nistkästen Gelege zu sehen waren. Die deutschen Nistkästen der Wanderfalken, welche das Brutgeschehen in das Internet stellten, folgten meist eine Woche später.

Damals leicht erklärbar: Im Süden ist es wärmer als im Norden. Der Papstsegen zu Ostern „urbi et orbi“ in warmer Sonne, bei uns noch nächtlicher Frost.

Seit einigen Jahren sehe ich, dass die römischen Brutpaare zu gleichen Daten, oft sogar später als die Heidelberger und nordeuropäischen Wanderfalken, ihre Eier legen.

Zufall oder in kleines Beispiel für die Erwärmung unseres mitteleuropäischen Klimas?

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Der Jahrgang 2023 ist fit, gesund und mit Ringen versehen.

Die Küken wurden heute vom Beauftragten des Max-Planck-Instituts für Vogelkunde (Vogelwarte Radolfzell) Dr. M. P. mit der Assistenz von Stefan R., Namenspate 2023, und mir beringt. Der Hausherr und Namenspate 2019 Pfarrer Dr. V.P.  und die Redakteurin S.H., Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg, waren beteiligt. Es war die 23. Beringungsaktion (2006 hatten wir keine Brut) und es sind nun 81 Küken die von uns hier unbeschadet beringt wurden. (Warum wir das machen, habe ich in den Vorjahren bereits dokumentiert.) Siehe Gängs Tagebuch -Archiv!

Als wir den Turm besteigen wollten, zeigte uns das Mobilphone/Tablet, dass gerade jetzt LISELOTTE  mit großem Frühstück angekommen war. So warteten wir bei Sonnenschein und 20° C lange auf dem Umlaufbalkon bis die Mutter , nach Fütterung auch noch des letzten Federchens, nach ausgiebiger eigener Nahrungsaufnahme und gemütlichem Rundumblick auf der Anflugstange, endlich davon geflogen war. Erst dann, nach 45 Minuten, wagten wir den Zugang zum Nistkasten. Auf keinen Fall wollten wir die junge Mutter bei ihrer ersten Brut erschrecken!

Das Quartett ließ sich leicht ergreifen, wurde im Körbchen mit einem schwarzen Tuch bedeckt und nacheinander mit dem goldfarbenen, mehrsprachigen Ziffernring der Vogelwarte links und mit dem schwarz-weißen, mit Buchstaben versehenen Kennring rechts beringt. ( Nein, das beeinträchtigt die Falken weder heute noch später, auch die Eltern bemerken und beachten das nicht.) Selbstverständlich prüften wir gründlich, welches Geschlecht der Nachwuchs 2023 aufweist. (Auch das habe ich in den Vorjahren ausführlich beschrieben.) In diesem Jahr haben wir erneut zwei Weibchen und zwei Terzel. Dr. P. machte noch einen Rachentest auf eine eventuelle Vogelgrippe-Infektion und überprüfte eventuellen Befall durch Zecken oder durch andere Parasiten. Alle vier Falkenkinder sind in einer hervorragenden Verfassung!

05. Mai 2023|1 Kommentar

SO klein ist ZEPHYR nicht!

Und LISELOTTE ist nicht SO groß!

Es ist die – z.Zt. viel genutzte, das wird sich ändern – Cam 2, welche die Größenverhältnisse der Falken trotz der Schärfentiefe nicht korrekt darstellen kann. Was nahe an der Cam 2 steht, wird groß abgebildet, was entfernter steht, erscheint uns winzig.

Bei den Greifvögeln ist der männliche Vogel meist kleiner, etwa ein Drittel (Lateinisch tertium), also nennt man männliche Falken Terzel. ZEPHYR wiegt etwa 800 g. LISELOTTE wohl eher 1.000 g.

Also rufen wir ihnen zu: „Könnt ihre beide euch mal schön nebeneinander stellen? Seitlich oder frontal, bitte!“

Danke, M.H.!

 

02. Mai 2023|0 Kommentare

Werden das blaue Federn?

Nein. In den grau-weißen Pelzdunen  entdecken wir die ersten Ansätze von den zukünftigen Federn.

Man nennt sie Blutkiele, weil sie bei Verletzung leicht bluten. Es sind die bläulich glänzenden Hornscheiden der Hautzapfen, die jetzt bei den Küken an den Flügeln und am Stoß sichtbar werden. Bald wird diese Hornhülle an der Spitze eintrocknen und es erscheint dann – Tag für Tag länger werdend – die zunächst noch eingerollte Federfahne, die sich schließlich zur Fläche einer Feder entrollt. Der Blutkiel schiebt dabei die Dune aus ihrer Federtasche hinaus. Oft bleiben diese hellgrauen Dunen noch einige Zeit an der Spitzen der neuen Federn hängen, was den jungen Falken viel Gelegenheit zum Gebrauch der Schnäbel bieten wird. (Selbst wenn die Jungfalken ausfliegen, hängen ihnen noch manchmal diese kleinen, weißen Dunenreste auf dem Scheitel!) Überhaupt ist Gefiederpflege, bereits jetzt beginnend, eine der Hauptbeschäftigungen – auch der Altfalken -, wenn diese entspannt auf ihren Warten, z.B. der Turmspitzen oder auf der Schlossruine, sitzen.

01. Mai 2023|1 Kommentar

Der „Weiße Klumpen“ bewegt sich nicht nur wenn Nahrung kommt

Wir beobachten, 11 Tage nach dem Schlupf, dass in dem unübersichtlichen weißen Fleck immer Bewegung zu sehen ist. Wenn die Eltern abwesend sind, suchen die Küken – trotz Frühlingstemperatur von 12° C heute –  Wärme, in dem sie sich zur Wärmepyramide zusammenstellen oder zusammenlegen. Das ist auch nachts zu beobachten, denn weder die Mutter, erst recht nicht der Vater, können den rasch wachsenden Nachwuchs noch unter sich bergen. Die Pelzdunen der Kleinen schützen zwar Rücken, Kopf und Flanken, nicht aber die Brust, Kehle und Bauch.

Geschickt setzen die Küken bereits jetzt das „Allzweckwerkzeug“ der Vögel, den Schnabel, ein. Wenn auch die Beinmuskulatur noch schwach entwickelt ist, so können sie sich schon ein wenig bewegen und ihre Position  in der Gruppe wechseln. Denn in der Mitte ist es am wärmsten. Allerdings wird man dort fortlaufend  von den Geschwistern bedrängt. Bald werden wir sehen, dass sich ein mutiges Kind für Momente von den Geschwistern trennt. Der Kopf der Küken erreicht, von den auf kurze Sicht schon sehr gut funktionierenden Augen geleitet, zielgenau die begehrten Nahrungshappen. So greifen Küken, die von den Geschwistern vom fütternden Schnabel der Eltern fern gehalten werden, gelegentlich frustriert dies oder das Federchen vom Boden auf. Gestern Nachmittag sah ich den Versuch, den Happen noch schnell aus dem Schnabel des Nachbarn zu stehlen. Bei der Fütterung versuchen sie bereits jetzt selbst etwas von der Beute zu zupfen.

29. April 2023|0 Kommentare
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