Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Von welchem Standort in Heidelberg kann ich jetzt die Wanderfalken beobachten?
Auch in diesem Jahr werden die ausgeflogenen Jungfalken sich immer auf der Höhe, also auf den Turmspitzen der Kirchen in der Altstadt, auf den Dächern und Türmen der Schlossruine (talseitig), auf exponierten hohen Bäumen auf beiden Talseiten aufhalten und zeigen.
Nicht wegen der schönen Aussicht, sondern um frühzeitig die Eltern (Mit Beute, bitte schön!) zu erkennen und mit wüsten Geschrei herbei zu bitten. Mit einem guten Feldstecher, besser einem Spektiv auf Stativ, kann man das Familienleben in den nächsten beiden Wochen recht gut vom Universitätsplatz (Blick auf den Umlaufbalkon der nahen Jesuitenkirche aus, vom Umlaufbalkon der Heiliggeistkirche oder von der Schloss-Straße (Einfahrt am Schloss zum Bus-Parkplatz mit Blick auf nahe Kirchtürme und Dächer), Brüstung des Stückegarten (im vorderen Teil des Schlossgartens, mit Blick über die Altstadt), Scheffel-Terrasse im Schlosspark aus beobachten.
PALATINA vor dem leeren Nistkasten
Sie ist von 7 Uhr bis gegen 9 Uhr, wie man mir mitteilt, in der Morgensonne, pflegt ihr Gefieder und schläft auch zwischendurch.Danke, D. Sch., D.B. M.H.
!
ZEPHYR möchte im Müll eine ordentliche Nistgrube ausschieben
Nein, er ist noch nicht urlaubsreif.
Seine Aufgabe ist nun eher: Beute für die ausgeflogenen Jungfalken zu beschaffen und diesen das Jagen zu lehren.
Danke, M.H.!

Eine höchst riskante Zeit
kommt nun auf die VIER zu! Die Fachleute nennen sie die „Bettelflugperiode“. Wir haben beobachtet, dass die VIER bereits seit etwa 10 Tagen selbständig eingetragene Beutereste zerreißen, auch die Federn ausrupfen können. Die Eltern haben, – PALATINA noch gestern Nachmittag – die Jungfalken dennoch weiter gefüttert. (Vielleicht ein Schutz, damit die Jungfalken sich in ihrer Gier bei ihren Raufereien um die Beute nicht gegenseitig verletzen?) Übrigens: es kam beim Kampf um die Beute nie zu Verletzungen durch ihre bereits scharfen Schnäbel und spitze Krallen!
Ja, es sieht nun schlimm im Nistkasten aus. Aber wir konnten auch staunend sehen, das sich die Küken bereits in den ersten Tagen – bemühten, wie die Eltern in deren Alltag, den Kot weit von sich zu spritzen. Das Entfernen des Bodens, das Eintragen einer neuen Bodenschicht, das Streichen der Wände wird bald das Hauspersonal übernehmen.
Die VIER sind noch mindestens zwei Wochen völlig von der Nahrungszufuhr durch die Eltern abhängig!
Entsprechend spielen sich z.B. auf der nahen Jesuitenkirche, deren Balkon nicht von Menschen betreten wird, dramatische Szenen ab: Mit viel Geschrei und Gezerre versuchen die Jungfalken, die eingetragene Beute für sich allein zu reservieren. Schon heute werden sie den Eltern, deren Anflug sie bereits aus weiter Entfernung erkennen, entgegen fliegen und werden – selbstverständlich gegen deren Widerstand – versuchen, bereits hoch in der Luft die Beute abzujagen!
Das sind dann erste Unterrichtsminuten „Wie ergreife ich als Wanderfalke die Beute im Flug und verteidige sie?“
Viel Zeit des Unterrichts wird folgen, bis Mitte Juni die Jungfalken selbständig Beute schlagen können. Schon jetzt üben sie das Greifen an Laubblättern, die der Wind in die Luft trägt, an Großinsekten, an Flugsamen der Bäume, die ihnen der Wind bei ihren Flügen entgegen wirbelt aber auch in spektakulären „Scheinangriffen“ auf die Geschwister, die sich mit ihnen am Himmel tummeln.
DAS sind die schönsten Bilder, die wir leider nicht zeigen können!
Zeit des Dankes
Vom NABU Heidelberg erhalte ich Informationen über den Spendeneingang seit meinem letzten DANKESCHÖN hier im Tagebuch Ende April 2022.
In unser aller Namen sage ich herzlich DANKE an Herrn L.Sch., Frau M.W., P.und H.R. und Frau K.S.!
Herzlichen DANK auch an den NABU Baden-Württemberg, der für die drei Monate der Brut- und Aufzuchtzeit wieder die Streamingkosten unserer drei Webcams übernommen hat. (Die Streamingkosten für die restlichen Monate der Jahre tragen unsere Gäste seit 21 Jahren mit ihren Spenden!)
Besonderen DANK wieder den Unterstützern im Hintergrund, die für die schön gestaltete Website, die ÜbertragungsTechnik , für die Nilgans-Abwehr sorgen. Dank an die Helfer, die in der Kirche und im Falkenzimmer ehrenamtlich mitarbeiten! Demnächst z. B. beim Großputz!
Danke an die Beiträge im Gästebuch aus unserem Freundes-/Freundinnenkreis , vor allem für die Überlassung von Foto – und Video-Mitschnitten, für die ich selbst weder Zeit, noch ein schnelles Internet zu Verfügung habe.
Danke für Lob und die Anerkennung unseres Projekts! Ich freue mich, dass wir mit diesem Projekt so viele Menschen in aller Welt erreichen und zeigen können, welchen Schatz die ungestörte Natur für uns bereit hält und was wir im Einzelfall für ihren Erhalt und Schutz beitragen können.
Mein Tagebuch führe ich fort, auch die Kameras laufen weiter.
Foto: AURORA, 2004, B.Zoller

Nun sind alle vier Jungfalken in der Luft!
Um 5.24 Uhr ist auch BENJAMIN gestartet, Danke für die Information im Gästebuch! Nun sind alle Jungfalken dieser Saison -hoffentlich gut – unterwegs in ihr Leben.
Auch der dritte Jungfalke ist gestartet!
Gegen 16.40 Uhr „mästete“ PALATINA das letzte Küken BENJAMIN. Nun sind drei bereits in der Luft…
Danke, S. F.!


Die beiden Nesthäkchen sind wieder allein
Sie schauen gut ernährt aus. Dann ist der Drang zum Start noch nicht stark.

Hoppla!
Der Absturz – kopfüber – , über den 15.22. Uhr im Gästebuch berichtet wurde.
Ich kann nicht erkennen, um welchen Falken es sich handelte. Bestimmt hat er aber die Flügel ausgebreitet und ist vermutlich auf dem Kirchendach „gelandet“.
Danke, B.M.!

In der Ecke
und mit ausgebreiteten Flügeln, die wie ein Mantel die Beute unsichtbar machen soll, versucht der Jungfalke die Beute zu behalten. Dann, wir haben es nun oft kopfschüttelnd beobachtet, wird die Beute aus dem Fang des Geschwisters oder hier des Vaters gerissen und so schnell wie möglich verschlungen! Erst komm` ich.
Danke, OS!
Hunger und Gier
Nein, wir müssen uns nicht sorgen und kein Mitleid mit den Nesthockern, das ist der richtige ornithologische Begriff, haben.

Wie ich bereits versucht habe zu erklären, ist das der übliche, seit Millionen Jahren gängige (hübsches Wort!) Vorgang, wie erfahrene Vogeleltern ihren Nachwuchs zum Abfliegen bringen.
Unsere menschlichen Empfindungen („Ach, nein! Sorgt doch für Nahrung, wie bisher, bitte!“) sind hier fehl am Platz. (Wir erinnern uns dabei, wie wir selbst unseren Nachwuchs „flügge“ werden ließen.)
Genießen wir die schönen Bilder, die uns Cam 3 noch von verbliebenen Jungfalken live zeigt! Bald sind Nistkasten und Abflugstange leer.
Danke, OS!
LISELOTTE am 1. September
Danke, K.!
Schon wieder werden Wanderfalken vergiftet
Für uns unvorstellbar und empörend, aber wir müssen jedes Jahr solche Meldungen lesen. Falkenhasser, meist fanatisierte Taubenhalter, beködern einzelne Tauben mit sehr starken und europaweit verbotenen Kontaktgiften. Oft entfernen sie bei diesen Locktauben Federn, damit diese durch auffälligen Flug zur Beute der verhassten Falken werden. Schon bei der Rupfung tötet dss Gift den Falken.
Auch im jüngsten Arten-Schutzbrief des Komitee gegen der Vogelmord e.V. www.komitee.de wurden wieder solche illegale Greifvogelverfolgungen notiert: Im Emsland (Niedersachsen) wurde ein Taubenzüchter zu 4.000 Euro Strafe verurteilt. Die Dunkelziffern bei diesen Straftaten sind leider sehr hoch.
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Komitee gegen den Vogelmord sind auch im Mittelmeerraum aktiv und mit Überwachungen und Kontrollen erfolgreich.
Hier die Meldung des lbv.Bayern:

Ein weiterer stressiger Abend
steht den Heiliggeist-Wanderfalken bevor. Am Samstag, 2. September, findet kurz nach 22 Uhr eine weitere Schlossbeleuchtung statt. Es ist die letzte in 2023. Ohne Drohnen, – die Show vor einigen Wochen fand wenig Anklang, trotz der hohen Kosten von 90 000 EURO. Menschen freuen sich doch mehr am traditionellen Feuerwerk mit vielen Raketen, Lärm und Qualm. Für die Natur (Insekten, Vögel,Wild- und Haustiere) im großen Umkreis wird es wieder ein Schrecken sein.
Für ZEPHYR & LISELOTTE drücken wir die Daumen, dass ihnen rechtzeitig die Flucht aus dem Nistkasten in die weitere Umgebung gelingen wird.
Beide Falken übernachten im Nistkasten : 30.-31. August 2023
LISELOTTE , wie immer, im hinteren Kastenbereich, ZEPHYR bleibt vorn. Die dezenten Laute stammen von LISELOTTE.
Danke, K., M.H. und S.H.!
Neue Perspektive, neue Eindrücke
SO etwa sehen die Fußgänger auch unterhalb des Kirchendachs den Einflug zum Nistkasten! Ja, man kann durch die Größe des Falken auch von unten – in etwa – abschätzen, ob dort außen ZEPHYR oder LISELOTTE steht.
(Man ahnt, wie schwierig es ist, die Kamera durch minimale Veränderung der Position so einzustellen, dass wir den Nistkasteneingang aus der Nähe sehen können.)
Danke, M.H. und N.K.!


Cam 3 zeigt nicht das gewohnte Bild
Danke für die Hinweise – in unterschiedlicher „Lautstärke“ – um 12.30 Uhr sind es nun bisher 9, dass die Cam 3 “ verstellt ist.
Wer kann das am Wochenende wieder in Ordnung bringen? Niemand.
Es müsste ein Techniker sein, der das, vermutlich im Kirchendach auf einer Leiter stehend, im Sterbeglöckchenturm millimeterweise regulieren muss, wohl in telefonischem Kontakt mit einem weiteren IT-Mitarbeiter anderenorts. Beide selbstverständlich zusätzlich zu ihren Dienstpflichten.
Also bitte: Geduld!