Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Ihr Gefieder würde die Küken jetzt noch nicht vor Nässe schützen
In freier Natur, an Felswänden, wählen und legen die Falken die Nestgrube selbstverständlich so an, dass das Gelege und die Küken vor anhaltendem Regen geschützt sind. Dennoch ist Staunässe gelegentlich Todesursache für den frühen Tod.
Danke, K.!
Darf man als Zuschauer zur Beringung?
Diese Bitte erhalte ich sehr oft.: „Ich bin Naturfotograf und ich bitte…“ – “ Mein Enkel schaut jeden Tag und er würde…“ – „Meine Freundin hat Geburtstag, es wäre ein schönes Geschenk, wenn sie…“ – “ Ich bin Biologe und …“
Nein, das geht nur in Ausnahmefällen. Für Gäste gäbe es da wenig aus der Nähe zu sehen, denn kaum sind die Küken im Körbchen, sieht man nur das schwarze Tuch. So nah, wie es 2023 die Fotos – Danke S.H. und V.P.! – zeigen, kommen nur der Beringer und der „Kükenhalter“. Die Fotos, die wir bereits hier gezeigt haben, wurden aus meterweiter Distanz gemacht. Nach der Beringung kommen die Küken sofort wieder unter das Tuch. Sie sind dann auch wieder stumm und beruhigt.
Nein, streicheln darf man die Küken während der Beringung als Zuschauer nicht! (Stellen Sie sich doch bitte das Größenverhältnis vor, SIE wären das Küken: Da nähert sich eine Hand, so groß wie ein Tennisplatz, eine Fingerspitze, so groß wie ein Baumstamm, berührt sie „sanft“!)
Zum Schluss entstehen noch Fotos: Körbchen mit Küken und Anwesenden. Dann geht es zurück in den Kasten. Eine Aktion von wenigen Minuten.



Die Muskulatur der Beine ist schnell stark geworden
Bereits seit einigen Tagen liegen die Küken nicht mehr auf dem Bauch, sondern richten sich bereits auf. Ich bin froh, dass das Quartett am Freitag noch nicht wanderte, sondern sich noch im hinteren Kastenteil aufhielt. Würden wir heute erst beringen, so wäre das etwas riskant!
Wir Menschen können uns jetzt nur mit dem Oberkörper, auf einer Leiter außen stehend, in den Kasten hinein beugen und ein Küken nach dem anderen greifen, sich wenden und nach hinten in das Körbchen setzen. Dann das nächste greifen. Unser Arm reicht nicht bis vorn an den Ausgang. (Auf der Leiter stehend, sollte man sich auch selbst festhalten.) Hielt sich dann gerade ein Küken, wie heute jenes auf dem Foto, dort auf, so würde die Gefahr bestehen, dass es flüchtend nach vorn aus dem Nistkasten purzelt!
DAS wäre eine Katastrophe! Ist in 23 Jahren hier nicht geschehen, weil wir rechtzeitig beringen.
Danke, A.L.!

Nun werden die Muskeln der Beine trainiert
Das sieht noch einige Tage recht unbeholfen aus.
Danke, S.F.!
Die Falkenfamilie zeigt wieder das vertraute Bild
Als ich die Küken um 11 Uhr in den Händen hielt, waren deren Kröpfe prall gefüllt.
Danke, S.F.!
STEFAN, ICARUS, MIREILLE und FORTUNA
Wie jedes Jahr bedeutet die Vergabe einer Namenspatenschaft durch mich – selbstverständlich bin ich für Beratung offen – die ehrende Anerkennung von Personen, welche unser Projekt „Natürliche Wiederansiedelung frei lebender Wanderfalken in Heidelberg“ unterstützen, fördern, betreuen und aktiv mitarbeiten. Auch Leistungen und Verdienste für den Artenschutz in Heidelberg und Naturschutz in der Region ehre ich gern. Auch jene Menschen, die uns alle in besonderer Fürsorge und Fleiß mit Fotos, Video-Mitschnitten versorgen.
Und Who is who?
ICARUS trägt TN U, STEFAN TN V, FORTUNA TN W und MIREILLE TN X
Danke, S.H.!

Der Jahrgang 2023 ist fit, gesund und mit Ringen versehen.
Die Küken wurden heute vom Beauftragten des Max-Planck-Instituts für Vogelkunde (Vogelwarte Radolfzell) Dr. M. P. mit der Assistenz von Stefan R., Namenspate 2023, und mir beringt. Der Hausherr und Namenspate 2019 Pfarrer Dr. V.P. und die Redakteurin S.H., Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg, waren beteiligt. Es war die 23. Beringungsaktion (2006 hatten wir keine Brut) und es sind nun 81 Küken die von uns hier unbeschadet beringt wurden. (Warum wir das machen, habe ich in den Vorjahren bereits dokumentiert.) Siehe Gängs Tagebuch -Archiv!
Als wir den Turm besteigen wollten, zeigte uns das Mobilphone/Tablet, dass gerade jetzt LISELOTTE mit großem Frühstück angekommen war. So warteten wir bei Sonnenschein und 20° C lange auf dem Umlaufbalkon bis die Mutter , nach Fütterung auch noch des letzten Federchens, nach ausgiebiger eigener Nahrungsaufnahme und gemütlichem Rundumblick auf der Anflugstange, endlich davon geflogen war. Erst dann, nach 45 Minuten, wagten wir den Zugang zum Nistkasten. Auf keinen Fall wollten wir die junge Mutter bei ihrer ersten Brut erschrecken!
Das Quartett ließ sich leicht ergreifen, wurde im Körbchen mit einem schwarzen Tuch bedeckt und nacheinander mit dem goldfarbenen, mehrsprachigen Ziffernring der Vogelwarte links und mit dem schwarz-weißen, mit Buchstaben versehenen Kennring rechts beringt. ( Nein, das beeinträchtigt die Falken weder heute noch später, auch die Eltern bemerken und beachten das nicht.) Selbstverständlich prüften wir gründlich, welches Geschlecht der Nachwuchs 2023 aufweist. (Auch das habe ich in den Vorjahren ausführlich beschrieben.) In diesem Jahr haben wir erneut zwei Weibchen und zwei Terzel. Dr. P. machte noch einen Rachentest auf eine eventuelle Vogelgrippe-Infektion und überprüfte eventuellen Befall durch Zecken oder durch andere Parasiten. Alle vier Falkenkinder sind in einer hervorragenden Verfassung!


Nicht mehr eng beisammen und nicht mehr auf dem Bauch
Wir sehen einen weiteren großen Schritt vom „weißen Klumpen“und „Wärmepyramide“ zu einem individuellen Falken. Ein Küken, ganz rechts, versucht sich schon an eigenständiger Nahrungsaufnahme.
Danke, M.H.!

SO klein ist ZEPHYR nicht!
Und LISELOTTE ist nicht SO groß!
Es ist die – z.Zt. viel genutzte, das wird sich ändern – Cam 2, welche die Größenverhältnisse der Falken trotz der Schärfentiefe nicht korrekt darstellen kann. Was nahe an der Cam 2 steht, wird groß abgebildet, was entfernter steht, erscheint uns winzig.
Bei den Greifvögeln ist der männliche Vogel meist kleiner, etwa ein Drittel (Lateinisch tertium), also nennt man männliche Falken Terzel. ZEPHYR wiegt etwa 800 g. LISELOTTE wohl eher 1.000 g.
Also rufen wir ihnen zu: „Könnt ihre beide euch mal schön nebeneinander stellen? Seitlich oder frontal, bitte!“
Danke, M.H.!

Werden das blaue Federn?
Nein. In den grau-weißen Pelzdunen entdecken wir die ersten Ansätze von den zukünftigen Federn.
Man nennt sie Blutkiele, weil sie bei Verletzung leicht bluten. Es sind die bläulich glänzenden Hornscheiden der Hautzapfen, die jetzt bei den Küken an den Flügeln und am Stoß sichtbar werden. Bald wird diese Hornhülle an der Spitze eintrocknen und es erscheint dann – Tag für Tag länger werdend – die zunächst noch eingerollte Federfahne, die sich schließlich zur Fläche einer Feder entrollt. Der Blutkiel schiebt dabei die Dune aus ihrer Federtasche hinaus. Oft bleiben diese hellgrauen Dunen noch einige Zeit an der Spitzen der neuen Federn hängen, was den jungen Falken viel Gelegenheit zum Gebrauch der Schnäbel bieten wird. (Selbst wenn die Jungfalken ausfliegen, hängen ihnen noch manchmal diese kleinen, weißen Dunenreste auf dem Scheitel!) Überhaupt ist Gefiederpflege, bereits jetzt beginnend, eine der Hauptbeschäftigungen – auch der Altfalken -, wenn diese entspannt auf ihren Warten, z.B. der Turmspitzen oder auf der Schlossruine, sitzen.
Hurra! Wir sind schon 10 Tage alt!
Nein, heute würden wir nicht mehr in unsere Eischale passen!
Danke, M.H. und C.!


Der „Weiße Klumpen“ bewegt sich nicht nur wenn Nahrung kommt
Wir beobachten, 11 Tage nach dem Schlupf, dass in dem unübersichtlichen weißen Fleck immer Bewegung zu sehen ist. Wenn die Eltern abwesend sind, suchen die Küken – trotz Frühlingstemperatur von 12° C heute – Wärme, in dem sie sich zur Wärmepyramide zusammenstellen oder zusammenlegen. Das ist auch nachts zu beobachten, denn weder die Mutter, erst recht nicht der Vater, können den rasch wachsenden Nachwuchs noch unter sich bergen. Die Pelzdunen der Kleinen schützen zwar Rücken, Kopf und Flanken, nicht aber die Brust, Kehle und Bauch.
Geschickt setzen die Küken bereits jetzt das „Allzweckwerkzeug“ der Vögel, den Schnabel, ein. Wenn auch die Beinmuskulatur noch schwach entwickelt ist, so können sie sich schon ein wenig bewegen und ihre Position in der Gruppe wechseln. Denn in der Mitte ist es am wärmsten. Allerdings wird man dort fortlaufend von den Geschwistern bedrängt. Bald werden wir sehen, dass sich ein mutiges Kind für Momente von den Geschwistern trennt. Der Kopf der Küken erreicht, von den auf kurze Sicht schon sehr gut funktionierenden Augen geleitet, zielgenau die begehrten Nahrungshappen. So greifen Küken, die von den Geschwistern vom fütternden Schnabel der Eltern fern gehalten werden, gelegentlich frustriert dies oder das Federchen vom Boden auf. Gestern Nachmittag sah ich den Versuch, den Happen noch schnell aus dem Schnabel des Nachbarn zu stehlen. Bei der Fütterung versuchen sie bereits jetzt selbst etwas von der Beute zu zupfen.

Pause im Tagebuch
Vom 18. April bis zum 5. Mai bin ich nicht in Heidelberg, sondern jenseits der Alpen in hoffentlich wärmeren Gefilden. Wie immer bei meinen „Ausflügen“, kann ich von meinem Mobilphone nur eingeschränkt die Website mit Bemerkungen zum aktuellen Geschehen bedienen.
Ich empfehle – falls Sie meine Notizen vermissen – in den nächsten Tagen (Schlupf steht bevor) dann das Archiv in Gängs Tagebuch aufzusuchen. Dort habe ich in den Vorjahren interessante Hinweise zu den ersten „Mahlzeiten“ (Fütterung wäre nicht das ganz korrekte Wort) der winzigen Küken notiert. Diese erstaunlichen und schönen Szenen gehören jedes Jahr zu unseren emotionalen Höhepunkten der Saison.
Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Sie zur passenden Zeit auf unsere Lifecams kommen!
So schlüpfen die beiden Küken – bald – aus dem Ei!
Die beiden werden bestimmt innerhalb von zwei Tagen nacheinander aus dem Ei gelangen. Ich habe bereits am 4. April 2024 hier notiert, dass sich das Küken in den letzten Tagen vor dem Schlupf in die geeignete Position im Ei gedreht hat: Der Körper liegt heute bereits im dickeren Ende der Schale, das Schnäbelchen also etwa in der Mitte – „Äquator“- des Eies.
Vor dem Schlupf durchbricht der Schnabel des Kükens die Membran zur Luftkammer und das Küken kann dann erstmals atmen. Wenn dann der Sauerstoffvorrat zu Ende geht, bewegt das Küken die Nacken- und Beinmuskeln. Es streckt sich und bewegt sich etwas. Dabei durchlöchert der “Eizahn” auf dem Oberschnabel des Kükens die Eischale mehrfach – quasi am Äquator – von innen. (Das ist selbstverständlich kein Zahn, sondern eine winzige, aber spitze Ausstülpung, – wirkt aber wie ein „Dosenöffner.“ Die kleine Spitze, die einem Zahn ähnelt, bildet sich nach dem Schlupf schnell zurück.)
Wir sehen, wenn wir Glück bei einer Drehung der brütenden LISELOTTE haben, dann eine kleine Öffnung den -„Pick!“ – (völlig falsches Wort! Es wurde gedrückt, nicht gepickt.) und ahnen dann, dass dieses Ei bald in zwei Hälften auseinander gedrückt werden wird. Dazu muss das Küken innen weitere „Picks“ um die „Äquatorlinie“ drücken, damit sich die Schale in zwei Hälften teilt. (Wir werden dann an den Schalenresten sehen, dass die Schale an der richtigen Stelle zerteilt/aufgebrochen wurde.) Als letzter Kraftakt drückt das Küken mit Nackenmuskeln und Beinchen die spitze Schalenhälfte weg. Plumps! Da liegt das kleines feuchtes Lebewesen! Es verschwindet sofort unter der wärmenden Mutter.

Der Zeitpunkt des Schlüpfens wird vom Sauerstoffbedarf des Kükens bestimmt, also dann, wenn seine aktive Atmung einsetzt! (Wie wird so etwas gesteuert? Es gibt so Vieles, was wir Laien nicht wissen.)
Dann kann das Küken erstmals die Heidelberger Luft atmen! Verpasst das Küken diesen Zeitpunkt, erstickt es. (Das habe ich im Jahr 2000 beim ersten Schlupf oben am Kasten, durch ein „Spionloch“spähend traurig miterlebt.)
LISELOTTE unterstützt keineswegs diese “Flucht aus dem Ei”, beantwortet jedoch manchmal das leise Piepsen aus dem Ei mit aufmunternden “Ack-Zick”-Lauten. (Es gibt Berichte, dass bereits vor dem Schlupf Mutter und Kinder miteinander akustisch kommunizieren. DAS könnte über unsere sensiblen Mikrophone von Cam 1 und Cam 2 zu hören sein.) Das feuchte, rosige und völlig erschöpft liegende Etwas wird unter der wärmenden Mutter sehr schnell getrocknet und sieht bereits nach wenigen Minuten als schneeweißes wolliges Kleinkind – na, ja! – irgendwie “süß” aus!
(Das “Kindchenschema” der Verhaltensforscher I.Eibl-Eibesfeld & K.Lorenz lässt grüßen!)
Ablösung in der Dunkelheit
WIR können das dunkle Kasteninnere und diesen Brutwechsel dank der Infrarot-Kamera verfolgen.
Danke,S.F.!
Ablösung zeigt Rangordnung
LISELOTTE kommt und RUPERT gibt das Gelege frei. Die nahe Position von LISELOTTE zu Cam 2 lässt sie uns etwas größer erscheinen als sie ist. RUPERT umgeht schleunig das Weibchen. Wir freuen uns über das makellose Aussehen der beiden Eier und bewundern wieder einmal das schöne Federkleid der Eltern.
Danke, M.H.!


„Auf anderen Falken-Websites gibt es Bilder, aber wenig Informationen!“
Das schrieb mir kürzlich ein Gast. Es gibt gibt inzwischen in Europa wohl über 100 Websites, allein in Deutschland etwa 25 ,die uns Einblicke in das Familienleben wild lebender Wanderfalken gewähren, ohne dass diese in ihrem Leben gestört oder gar gefangen gehalten werden.
Wenn ich es richtig sehe, ist in Heidelberg „Gängs Tagebuch“ ein Alleinstellungsmerkmal. Selten macht sich anderenorts jemand die Mühe, mit einem „pädagogischen Zeigefinger“ gelegentlich Informationen zu liefern. Das liegt – leicht verständlich – an meinem Beruf, den ich in 42 aktiven Dienstjahren gerne ausgeübt habe.
Als wir 1999 dieses Projektmit Schülern (Jungen und Mädchen) und zwei Lehrern begannen, war ich der Adressat vieler Fragen zu den Falken. “ Da müsst ihr/müssen wir gemeinsam in den Büchern und im Internet nachschauen! Ich bin kein Ornithologe, nicht einmal Biologielehrer“, war fast immer meine Antwort. Aber auch: “ Da ihr ja nicht immer mit mir auf dem Turm seid, schreibe ich auf die Website, was ich allein im Turm und auf meinem Computer beobachte. Ich versuche, Euch auf der Website in einem „Tagebuch“ dies und das zu erklären!“
Als ich 2005 in den Ruhestand ging und dieses Projekt zum NABU Heidelberg wanderte, wanderten die Fragen von Jung und Alt in das „Gästebuch „oder direkt an mich. Also weiterhin: „Einmal Lehrer, immer Lehrer!“
Noch heute nagt an mir der Zweifel: Ob das alles so stimmt, was ich als Laie mir flüchtig angelesen habe und hier notiere? Als ich einmal einem leibhaftigen Ornithologen gegenüber stand, fragte ich diesen nach seiner Beurteilung. „Ja, ich lese gelegentlich ihr Tagebuch“ sagte er, „Fachlich ist da manches nicht ganz in Ordnung, aber Sie sind ein guter Beobachter. Sie beschreiben das, was Sie sehen, recht zutreffend!“ Da war ich zufrieden und bin seither beruhigt !
Der Stauferkaiser Friedrich II., dessen wertvolles Falkenbuch, geschrieben vor 800 Jahren, vor fast 400 Jahren ausgerechnet hier 50 m unter dem Nistkasten auf der Empore des Kirchenschiffs lag, nennt in seinem Vorwort, warum er dieses berühmte Buch verfasste: „Manifestare ea, quae sunt sicunt sunt.“ also: „Ich werde die Dinge darstellen, wie sie sind.“ DAS gefällt mir auch heute noch: Natur, wie sie ist, zeigen und beschreiben.
PS. In der langweiligen Wartezeit 2024 – noch etwa eine Woche bis zum Schlupf – eine Anekdote zum Schmunzeln:
Vor einigen Jahren, als ich mit Freunden einen Schleiereulen-Nistkasten auf einem nahen Bauernhof, der auch als Reiterhof arbeitet, kontrollierte, rief mir eine Dame hoch zu Ross zu : „Hallo, Herr Gäng, ich war vor 20 Jahren an ihrer Schule!“ – „Habe ich Sie unterrichtet?“ -„Nein, Sie kamen als Rektor in unsere tobende Klasse, als einmal die Religionslehrerin nicht kam.“ – „Oh, ich habe euch dann in Religion unterrichtet? Katholisch oder evangelisch?“ – „Ja, das war super! Das erinnere ich noch heute, Sie haben uns was über Wanderfalken erzählt! “

Ein seltener Blick auf das Gelege
Da es heute deutlich kühler als in den Vortagen ist, werden die Eier von RUPERT wieder sorgfältig „eingefädelt“, also unter das Bauchgefieder nahe an die z.Zt. stark durchbluteten Brutflecken an der Haut gebracht. LISELOTTE hat, wie jede Nacht seit der Ablage des zweiten Eies, ununterbrochen seit gestern Abend gebrütet. So unternimmt sie, wie jeden Vormittag, bereits am frühen Morgen einen oder mehrere Bewegungsflüge. Ob sie selbst jagt und Beute macht, oder sich aus Depots, die von RUPERT und ihr angelegt wurden, bedient, wissen wir nicht. Das Nahrungsangebot ist – selbst in nächster Umgebung – hervorragend,. Wenn bald Küken und LISELOTTE zu versorgen sind, wird RUPERT das, wie seine Vorgänger, leisten .
Danke, M.D.!