Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
ZEPHYR am Morgen
Samstag, 12. Oktober 2019
Danke, Coriena!
ZEPHYR am Nachmittag
Danke, Frau Sp., für die Schnappschüsse!

Eindrucksvolle und seltene Dokumentation vom Jagdflug
Das menschliche Auge und auch die Filmkamera ist kaum in der Lage den Jagdflug eines Wanderfalken zu verfolgen.
Ein
Die legendären „gebratenen Krammetsvögel, die in den Mund fliegen“
Diese gibt es nur in dem netten Märchen vom „Schlaraffenland“ der Faulenzer! Auch den Wanderfalken fliegen die Tauben oder die Krammetsvögel, das sind Wacholderdrosseln, – die leider noch immer in Mittelmeerländern auf dem menschlichen Speiseplan stehen – in die Fänge und in den Schnabel.
Wir hatten in den letzten Tagen hier in Heidelberg den seit langer Zeit erhofften Regen: stark und anhaltend. Da waren wenige Vögel in der „hohen Luft“, dem bevorzugten Jagdraum des Wanderfalken zu sehen. Entsprechend war sein Jagderfolg beeinträchtigt.
Nein, wir müssen uns um seine Ernährung keine Sorgen machen. ZEPHYR und PALATINA verfügen über ein breites Spektrum an Beutevögeln. Die vielfältige Landschaft um Heidelberg ist Lebensraum vieler Vögel. Beide Falken sind erfahrene Beutegreifer und meistern ihren Lebensweg.

Das notiere ich besonders gern!
Meinen HERZLICHEN DANK! an die treuen Spenderinnen und Spender, die mit ihren Zuweisungen – auf das Konto des Heidelberger NABU (siehe Titelseite) mit dem Verwendungszweck „für Wanderfalken!“- uns seit 20 Jahren ermöglichen, dieses Projekt nachhaltig und erfolgreich weiter zu führen. Ein Großteil der Zuwendungen geht für die Kosten des ganzjährigen Livestream unserer drei Webcams, die inzwischen jährlich über 300 00 Besuche verzeichnen! Von Jahr zu Jahr können wir so eine erhöhte gleichzeitige Zugriffszahl finanzieren. Erstmals hatten wir nach dem Ausfliegen der Jungfalken dreistellige Summen für die verunfallten und letztlich gestorbenen beiden Jungfalken zu tragen.
Seit meinem letzten öffentlichen Dank Ende Mai 2019 sind weitere Spenden eingegangen: Herzlichen Dank an Herrn Dr. Th.K., an L. und H. L., an Frau B.K., an Herrn Th. H., an Frau G.A.M.B., an Frau M.K., an die Frauen A. und M.Z., an Frau S.H., an Herrn U. K., an Frau K.Sch., an Frau D.W., an H. und Th. A., an Frau K.B., an Herrn Dr. P.K., an Herrn D.St. und erneut ein besonderes DANKE an Frau U.K.!
Guten Morgen!
Hat ZEPHYR heute hier übernachtet oder war das ein Kurzbesuch in der Morgendämmerung?
Danke, Coriena!
Auch heute besetzt ZEPHYR den Nistkasten
Alle ist gut, meine Sorgen sind verschwunden und ich hoffe, dass auch ich wieder einmal zur rechten Zeit in die Kameras schauen kann.
Danke, Krystyna!
Wenn man so lange abwesend war
Große Überraschung für mich! Das Paar ZEPHYR & PALATINA ist sehr wohl anwesend und die Falken zeigen sich – erfreulicherweise – vielen Menschen! Nur der Hausmeister hat das nicht mitbekommen. Nun ja, ich war in diesem Jahr schon neun Wochen lang außerhalb von Heidelberg …
Danke für die eMails und die Einträge im Gästebuch!
Danke Krystyna!
Warten auf die Herbstbalz
Seit einigen Wochen haben sich weder ZEPHYR noch PALATINA am oder sogar im Nistkasten gezeigt. Das sind wir als verwöhnte Freundinnen und Freunde der Heidelberger Wanderfalken nicht gewöhnt! Ende September, Anfang Oktober konnten wir in den letzten Jahren bereits die beiden Falken über die Webcams beobachten, wie sie sich wieder für die kommende Balz-und Brutzeit aufeinander einstimmten. Durch die beiden Jungfalken dieses Jahres, die leider so früh zu Tod kamen, sind wir daran erinnert worden, dass die beiden Altfalken wohl auch schon ziemlich betagt sind. Eines Tages werden wir einen der beiden vermissen, vielleicht auch beide zur selben Zeit?
Tröstlich bleibt dann, dass inzwischen Wanderfalken überall in Deutschland wieder anzutreffen sind. Die attraktive Lage unseres Nistkastens, das von vielen Vögeln und vielen Vogelarten beflogene Neckartal und das reiche Beutespektrum würden dann sehr schnell von – noch nicht verpaarten – jungen Wanderfalken entdeckt werden.
Wir sind gespannt!
Am Dienstag 17. September 2019,keine Bilder von den Webcams
Wegen Wartungsarbeiten werden unsere drei Webcams am Dienstag ganztägig außer Betrieb sein.
Gruss aus der Bretagne!
HMG
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Trauer um Berthold Ficht in Baden-Württemberg
Er starb nach langer Krankheit mit 81 Jahren in Offenburg. Bereits in den 1960-er Jahren lernte ich ihn an dem damals zweitletzten Wanderfalkenhorst im Nordschwarzwald, den ich mit Freunden betreute, kennen. Er beringte nachfolgend über viele Jahre die Jungfalken in der Felswand des aufgegebenen Steinbruchs. Mit klopfendem Herzen durfte ich dann, oben an der Bruchkante ebenfalls gesichert stehend, bei der Seilsicherung assistieren und die aufgeregt vorüber sausenden Altfalken bewundern. Unvergessliche Erlebnisse! Danach saßen wir oft noch lange in geselliger Runde beisammen. Jeder, der damals teilnehmen durfte, erinnert sich an diese besonderen Tage und an Berthold Ficht!
Berthold Ficht hat über viele Jahrzehnte, vor allem im badischen Landesteil, die Freunde des Wanderfalken bei der Nistplatzsicherung beraten und selbst tatkräftig eine große Zahl von Nisthilfen in geeignete Felswände montiert. Auch hier im Neckartal! Ohne ihn und seine Arbeit wäre die Rückkehr des Wanderfalken in der freien Natur nicht gelungen. Für seinen unermüdlichen und vorbildlichen Einsatz für die Natur wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Er war für viele Naturschützer ein Vorbild, auch ich zähle mich dankbar dazu.
Was machen denn jetzt die Wanderfalken?
Wenn ich in Heidelberg als Fußgänger unterwegs bin, werde ich oft so angesprochen. Automatisch folgt mein Achselzucken: „Keine Ahnung! Ich weiß es nicht.“ Juli, August und September sind hier Monate der Abwesenheit des Paares. Zumindest sehen wir sie nur selten über der Stadt, an der Kirche, am Schloss oder gar im Nistkasten. Dennoch vermute ich, dass sie sich nicht allzu weit entfernt aufhalten. Dazu ist ihr Territorium, also der Himmel rings um Heidelberg und vor allem ihr Nistplatz ihnen so vertraut, dass PALATINA und ZEPHYR hier keine Ansiedelung anderer Wanderfalken dulden werden. Diese sollen und können sich in der weiteren Umgebung ihren Lebensraum suchen, es gibt genügend Möglichkeiten. Entsprechend werden die beiden Heidelberger argwöhnisch immer wieder ihr Revier im Auge behalten.
Der Nistkasten auf der Heiliggeistkirche wird seit 20 Jahren beflogen und nur im Jahr 2006 fand keine Brut statt. Dies beweist seine hohe Attraktivität und seine große Bedeutung. Falls ein Falke unseres Paares ausfallen würde, würde er schnell ersetzt werden.
Ein weiteres Restei aus 2005

In meinen Unterlagen finde ich ein Foto eines Resteies aus 2005. Ich konnte es bei der Beringung der drei Küken am 25. Mai 2005 aus dem Nistkasten bergen. Ich sandte das Ei, wie damals alle aus baden-württembergischen Horsten geborgenen Resteier, über die „AGW Baden-Württemberg „(Fr.Schilling+) an das Pharmakologische Institut der Universität Freiburg i.Br. Dort wurde der Inhalt aufwendig auf Rückstände überprüft. Ich weiß nicht, ob dieses Ei unbefruchtet war oder ob ggf. der Embryo sich nicht entwickelt hatte.
Ich erfuhr allerdings bei der nachfolgenden Jahrestagung der AGW, dass die Messwerte dieser Resteier so hohe Rückstände an Derivaten von Pestiziden, Fungiziden etc. aus der Nahrungskette der Falken aufwiesen, dass diese Eier z.B. ” nicht zur Nahrungsaufnahme für den Menschen” geeignet wären.
Auf die Idee, aus Wanderfalkeneier z.B. ein Omelett zu machen, kommt wohl niemand.
(Der Naturforscher Charles Darwin (1809-1882), dem wir u.a. die Erkenntnis der Evolution verdanken, gehörte als junger Mann in London einem elitären Club junger Männer an, die sich das Ziel gesetzt hatten, jedes Lebewesen einmal auf dem Teller zur Mahlzeit gehabt und gespeist zu haben. Irgendwo in seinen Aufzeichnungen kann man z.B. lesen, es hätte “Eule” zum Diner im Club gegeben.)
Brüten ist langweilig
Wir sehen: ZEPHYR döst, er pflegt sein Gefieder, er rüttelt sich neu auf dem Gelege ein, damit die Eier gleichmäßig bebrütet werden. Gegen Ende des Mitschnitts sehen wir ihn „Steinchen ziehen“, Ja, er nimmt auch etwas mit dem Schnabel auf und lässt es wieder fallen. Er sieht genau, was vor ihm liegt.
Üblicherweise geht der Blick eines Wanderfalken in die Ferne. Denn er startet zumeist aus großer Entfernung den Flug auf einen Beutevogel. Zuvor beobachtet er genau dessen Verhalten. In den Fachbüchern lese ich, dass seine Augen etwa das 8-fache unseres Menschenauges leisten. Entsprechend haben Wanderfalken riesige Augäpfel, die einen größten Teil des Kopfes ausmachen! Müssten unsere Augen in unserem Schädel die gleiche Leistungen erbringen wie jene des Wanderfalken, so wären unsere Augäpfel so groß wie Orangen!
Erstaunlich, dass ZEPHYR auch sehr genau in die Nähe sehen kann, nicht wahr?
Danke, K.!
Schlechte Nachricht aus der Schweiz
Dort sind im Jura dieVorkommen des Wanderfalken durch Störungen (Klettersport) und Verfolgung (Abschuss, Vergiftung) wieder gefährdet. Auch das – an sich erfreuliche – zunehmende Vorkommen des Uhu (Bubo bubo) trägt zum Rückgang des Wanderfalken bei. Der Uhu brütet ebenfalls in Felswänden, beginnt mit der Aufzucht seiner Jungen vor dem Wanderfalken und hat dann entsprechend hohen Beutebedarf. Er „pflückt“ bei seinem nächtlichen Jagdflug erwachsene Wanderfalken und auch die Jungfalken mühelos ab. Man findet im Web Dokumentationen von solchen blitzschnellen Zugriffen, die mittels Infrarot-Überwachungskameras an Naturhorsten gemacht wurden.
Peregrine Falcon newly endangered in Switzerland – SWI swissinfo.ch
Schöne Szenen kosten Geld
Noch müssen wir vier Wochen warten um solche anrührende Szenen mitverfolgen zu können.
Dass wir das wieder betrachten können, liegt auch an den Spenden, die unser Projekt finanzieren! In diesem Jahr sind rechtzeitig wieder Spenden eingegangen, wie ich heute von der Kassenführung des NABU Heidelberg Herrn A.K. erfahre.
Ein herzliches DANKESCHÖN geht an Frau M.Sch., Frau P.R., Frau H.Z., Frau S.E, Frau S.F., Frau J.B., Herrn J.J.B., Frau Ch.S.-A., an das Paar A. und R.R., Frau M.K., Frau Dr.S.L., und Frau E.W.! (Spendeneingang bis zum 9.März 2022)
(Ja, wir wissen, dass in diesen Zeiten auch viele Menschen dringender unsere Spenden brauchen. Und dafür spenden wir auch.)
ZEPHYR füttert am 12. April den Nachwuchs 2021

Und so macht es die Mutter
Danke, K.!
So macht man das!
ZEPHYR zeigt seine Vaterqualitäten und er rüttelt sich sorgfältig und routiniert über dem Gelege ein. Er spürt, dass das Viererpaket noch nicht perfekt liegt und korrigiert mehrfach seine Position.
Brav!
Danke, S.F.!