Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Gute Nachrichten im Gästebuch!
Es erreichen uns gute Nachrichten aus dem Gästebuch! Herzlichen Dank an die aufmerksamen Besucher/-innen für die hier dokumentierten Sichtungen! Unsere Sorgen für die schwierigen Stunden um die Jahreswende bestätigten die amtlichen Daten, auf die mich E.S. hinweist:
„Nach Mitternacht ist der Feinstaub in der Stadt über mehr als 24 Std. stehen geblieben und hat sich erst im Laufe des Donnerstags erholt. „Rot“ steht für Werte zwischen 150 und 200 µg/m^3 – die zulässige Obergrenze ist 40 µg/m^3 – als EU-Grenzwert.“
http://aqicn.org/city/germany/badenwurttemberg/heidelberg/de/m/
Da die Knallerei und der damit verbundene Qualm vor dem Nistkasten bestimmt schon in den frühen Nachtstunden vor dem Jahreswechsel ZEPHYR nervten, wird er wahrscheinlich/hoffentlich vor Mitternacht entflohen sein. Dass beide Falken nun in die Altstadt zurück gekehrt sind, zeigt ihre starke Bindung an dieses Territorium und an diesen nun seit zwei Dekaden tradierten Nistplatz.
Gut so! Freuen wir uns also auf die kommenden Monate!
Vom Lärm und vom Qualm verjagt
Mit Missfallen schaue ich nach meiner Rückkehr – 5 Tage in Sonne und Schnee – in den leeren Nistkasten. Was wir wohl alle befürchteten: ZEPHYR hat – vermutlich um Mitternacht beim Jahreswechsel – das Weite gesucht und bleibt seitdem außer unserer Sichtweite. Wo mag er nun übernachten? Hat er den Angriff auf seinen Schlafplatz überhaupt überlebt?
Wie in jedem Jahr bleibt in Heidelberg, in dem sonst Klimaschutz einen hohen Stellenwert hat, wird, Silvesterfeuerwerk eine Art Kult! Wie man mir berichtet, war das Feuerwerk über der Altstadt dieses mal besonders laut und feurig! Und das im engen Neckartal direkt vor dem Nistkasten!
Wir hoffen, dass ZEPHYR und PALATINA wieder zurück kehren.
Am 30. Dezember gelang es Coriena, uns ZEPHYR noch einmal zu zeigen:
Danke, Coriena!
Jahresgruß, Dank und Neujahrswunsch
Zum Jahreswechsel in das 21. Jahr unseres Projekts „Wiederansiedelung wild lebender Wanderfalken in Heidelberg“ ein DANKESCHÖN! an alle Mitarbeiter/-innen und Förderer/-innen der Heiliggeistfalken in der Pfarrgemeinde und in der Heiliggeistkirche, an die Unterstützer in der Stadtverwaltung (Amt für Informationsverarbeitung, Umweltamt), an den NABU Heidelberg und NABU Baden-Württemberg, an Webmaster T.J., an meinem Helfer R.R., an die Betreuern der Nilgans-Abwehr in Bonn, an die treuen Spender/-innen und freundlichen Gruß den vielen Besuchern und Besucherinnen unserer Website.
Bei meinen Besuchen der Tutanchamun-Ausstellungen, 1972 in London und Berlin, 1980, gefiel mir dort besonders der etwa handgroße Schmuck, der dem etwa 17-jährigen Pharao vor etwa 3.340 Jahren bei seiner Beisetzung auf die Brust gelegt wurde.
Wir sehen einen Falken in einer ornamentalen Stilisierung: Der fast geschlossene Flügelkranz bedeutet Schutz. In beiden Fängen trägt der Falke den Knotenring schen, das Symbol der Endlosigkeit und des Ewigen, sowie die Sonnenscheibe auf dem Kopf. So ist dieser Falke als Sonnengott Re-Harachte gekennzeichnet.
Wie schön, wie dekorativ, wie magisch erscheint uns dieses Schutzamulett, nicht wahr?
(Also vergessen wir schnell die albernen Falkenbilder mit Nikolausmützchen vor Christbäumchen, die wir in den letzten Tagen auf anderen Falken-Websites sahen …)
Möge dieser Falke, mögen die Heiliggeistfalken uns im kommenden Jahr wieder Freude bringen und uns – wie und wovor auch immer – schützen!
Falken-Pektoral, Ägyptisches Museum, Kairo

ZEPHYR am Abend
Danke, Coriena!
ZEPHYR
Besuch am Nistkasten
Lange Monate war ich nicht mehr im „Falkenzimmer“ des Heiliggeist-Kirchturms. Heute Vormittag überprüften Dr. A.H. und Dr. E. S. dort oben die Nilgans-Abwehr-Anlage, die sie uns 2015 zur Verfügung stellten. Denn die zahlreichen Nilgänse, die am nahen Neckar leben, sind bereits wieder auf Quartiersuche. Herzlichen Dank!
Ich nutzte die Gelegenheit zur Reinigung des Bodens. ZEPHYR hat, seit Oktober hier übernachtend, doch einige Spuren hinterlassen, die ich entfernte und mit ein-zwei Kilo Sand & Kies überdeckte.
Verblüffend für mich, dass unsere Besucher/-innen das sofort bemerken! s. Gästebuch!
Ob das heute Abend auch ZEPHYR bemerken wird? Auf jeden Fall werden seine Nächte nun ruhiger, denn unten wurde – mit großem Aufwand – der Weihnachtsmarkt abgebaut.
Dunkle Nacht
Es erreichen mich Meldungen, dass nachts die Webcam 2 nicht mehr mit IR-Licht den schlafenden ZEPHYR zeigt. Ich versuche am Montag Abhilfe zu finden.
Hybridfalken
In den Tiefen des Internets stoße ich auf diese Nachricht aus Schottland: Zwei unterschiedliche Arten, die sich in freier Wildbahn aus dem Weg gehen, werden in Gefangenschaftshaltung verpaart, mit der Hacking-Methode ausgewildert und wieder eingefangen.
Diese Hybridfalken werden dann anschließend, vermutlich mit hohen Gewinnspannen, als „Sportgerät“ in den Nahen Osten verkauft.
Hundreds of Gyr Falcons released into the Scottish countryside
ZEPHYR an einem nebligen Morgen
„Da habe ich heute Schwierigkeiten bei der Jagd!“
Danke, Krystyna!

Gefiederpflege im Dunkeln
Danke, Coriena!
Greifvögel sind bedroht
Vor mir liegt der Tätigkeitsbericht 2019 des Komitee gegen den Vogelmord e.V. – www.komitee.de -, das sich vorbildlich für den Vogelschutz einsetzt.
Ich zitiere:
„Ein weiterer Schwerpunkt unserer diesjährigen Aktivitäten lag in Deutschland, wo jedes Jahr noch immer tausende Greifvögel vergiftet, abgeschossen, oder mit Fallen gefangen werden. Dass es auch hierzulande nicht gerade gut um den behördlichen Artenschutzvollzug bestellt ist, zeigt der Zwischenbericht unseres bundesweiten Monitorings, in dem wir insgesamt 1.188 Fälle von illegaler Greifvogelverfolgung erfasst und untersucht haben. Bei den daraufhin von den Behörden eingeleiteten Strafverfahren konnte am Ende nur in 49 Fällen ein Täter strafrechtlich belangt werden.
Diese geringe Aufklärungsrate ist ein Armutszeugnis für ein Land, dessen Regierung von anderen Staaten immer wieder verlangt, mehr für die Umwelt zu tun.
Doch im Gegensatz zu anderen Teilen der Welt, wo Armut, Krieg und Korruption große Probleme verursachen, stehen in Deutschland ausreichend Mittel für einen funktionierenden Artenschutzvollzug zur Verfügung. Was fehlt, sind ausreichender politischer Wille und behördliches Engagement.“
Die Heidelberger Pionierin AURORA (1999 bis 2009 auf Heiliggeist)
Foto: Bernd Zoller

ZEPHYR am 3. Adventsonntag
Er lässt sich vom munteren Treiben des Weihnachtsmarkts nicht stören. Um diese Tageszeit ist dort wohl nur Müllabfuhr und Straßenreinigung zugange. Das wird sich bald ändern!
Danke, Krystyna!
PERKEO und Perkeo
Uns mag das possierlich vorkommen: Der vormalige Wanderfalkenterzel PERKEO könnte – wenn er noch lebt! – unten vor sich die große Figur seines Namensgebers sehen. Dieses seltsame Bauwerk dient dem Alkoholgenuss in einer Form, die weder dem seinerzeitigen Terzel PERKEO, noch ZEPHYR , noch mir bekömmlich erscheint. Der Marktplatz ist turmhoch in eine Dunst-und Duftwolke gehüllt, die ebenfalls wenig ansprechend wirkt. Die Mikrophone der Cam 1 und 2 übertragen die Lebensfreude der Menschen, die hoch und weit zu hören ist. Ich vermeide z.Zt. dort den Aufenthalt, PERKEO hätte sich, wie sein Nachfolger ZEPHYR daran gewöhnt.


Die sorgfältige PALATINA
entfernt um 0.41 Uhr die leere und störende Eischalenhälfte unter sich. (Vielleicht verzehrt sie auch die spitze Eihälfte, die wir am Morgen nicht mehr sehen.)
Wir erkennen am Eischalenrest gut den „Äquator“, an dem das erste Küken das Ei aufgedrückt hat.
Danke, S.G. und U.F.!


Erste Fütterung!
Sie erfolgte am 8. April kurz nach 7 Uhr, das erste Küken musste also lange warten, bis es geatzt (so sagt man) wurde.
Wir konnten beobachten, wie sich danach auch der Vater routiniert, – wenn auch für unsere Augen recht gröblich – über Kind und dem Gelege ein rüttelte, bis PALATINA zurück kam.
Danke, S.F.!

Das erste Küken ist geschlüpft!
Noch am 7, April gegen 23 Uhr 45! Glückwunsch an die erste Entdeckerin Ulrike H.! Dank an Martina D. und Steffen S. für die ersten Fotobelege!

Es wird wahrscheinlich ein gutes Brutjahr!
In den diversen „Nest-Kalendern“ im Internet finden wir heuer viele Vierergelege. Das lässt uns hoffen.
Nun wird es auch in Heidelberg spannend! Der Schlupf der Küken steht bevor und anderenorts in Deutschland sind bereits die ersten Küken geschlüpft. Wir üben uns noch für kurze Zeit in Geduld, – der Schlupf ist ja kein Wettbewerb und es gibt keine Siegermedaillen.
Wir hoffen, dass auch bei uns alles gut klappen wird!

Besuch abgewehrt
Am Abend des 4. April reagiert PALATINA abwehrend und drohend auf den Besuch eines fremden Wanderfalken! Nein, es war nicht ZEPHYR, diesen hätte sie geduldet, es war ein erwachsener fremder Wanderfalke.
Danke, S.E.!


Wie verläuft das Aus-dem Ei- Schlüpfen?
Ich habe bereits hier notiert, dass sich das Küken in den letzten Tagen vor dem Schlupf in die geeignete Position im Ei gedreht hat: Der Körper liegt nun im dickeren Ende, das Schnäbelchen also dann etwa in der Mitte – „Äquator“- des Eies.
Vor dem Schlupf durchbricht der Schnabel des Kükens die Membran zur Luftkammer und das Küken kann dann erstmals atmen. Wenn dann der Sauerstoffvorrat zu Ende geht, bewegt das Küken die Nacken- und Beinmuskeln. So durchlöchert der “Eizahn” auf dem Oberschnabel des Kükens die Eischale mehrfach – quasi am Äquator – von innen. (Das ist selbstverständlich kein Zahn, sondern eine winzige, aber spitze Ausstülpung,- wirkt aber wie ein „Dosenöffner.“ Sie bildet sich nach dem Schlupf schnell zurück.)
Wir sehen, wenn wir Glück haben, dann eine kleine Öffnung den -„Pick!“ – (völlig falsches Wort!) und ahnen dann, dass dieses Ei bald in zwei Hälften auseinander gedrückt werden wird. Dazu muss das Küken innen weitere „Picks“ um die „Äquatorlinie“ drücken, damit sich die Schale in zwei Hälften teilt. (Wir werden dann an den Schalenresten sehen, dass die Schale an der richtigen Stelle zerteilt/aufgebrochen wurde.) Als letzter Kraftakt drückt das Küken mit Nackenmuskeln und Beinchen die spitze Schalenhälfte weg.
Der Zeitpunkt wird vom Sauerstoffbedarf des Kükens bestimmt, also dann, wenn seine aktive Atmung einsetzt! (Wie wird so etwas gesteuert? Es gibt so Vieles, was wir Laien nicht wissen.)
Dann kann das Küken erstmals die Heidelberger Luft atmen! Verpasst das Küken diesen Zeitpunkt, erstickt es.
PALATINA unterstützt keineswegs diese “Flucht aus dem Ei”, beantwortet jedoch manchmal das leise Piepsen aus dem Ei mit aufmunternden “Ack-Zick”-Lauten. Das feuchte, rosige und völlig erschöpft liegende Etwas wird unter der wärmenden Mutter sehr schnell getrocknet und sieht bereits nach wenigen Minuten als schneeweißes wolliges Kleinkind – na, ja! – irgendwie “süß” aus!
(Das “Kindchenschema” der Verhaltensforscher I.Eibl-Eibesfeld & K.Lorenz lässt grüßen!)

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