Gängs Tagebuch
Gängs Tagebuch2021-10-04T08:44:30+02:00

Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.

Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.

24.Mai, 2021

Zank und Versöhnung

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Die Boygroup der diesjährigen Jungfalken zeigt uns  auch im Nistkasten den typischen Kampf um die Nahrung, der in dieser Lebensphase üblich ist. Ähnliche lautstarke Szenen finden z.Zt. auf der benachbarten Jesuitenkirche zwischen den Schwestern statt.

ZEPHYR wird immer blitzschnell nach der Lieferung verschwinden, PALATINA manchmal nicht sofort loslassen, wenn sich die Jungfalken auf die Nahrung stürzen. Bald beruhigen sich die Kampfhähne/-hennen wieder und stehen oder liegen wieder friedlich beieinander.

Danke,H.S., M.H., F.S.!

 

23.Mai, 2021

„Komm! Ins Offene, Freund !“ … oder Freundin (mit Fotoapparat)

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„Komm! ins Offene, Freund! Zwar glänzt ein Weniges heute

Nur herunter und eng schließet der Himmel uns ein.

Weder die Berge sind noch aufgegangen des Waldes

Gipfel nach Wunsch und leer ruht von Gesange die Luft.

Trüb ists heut, es schlummern die GÄNG und die Gassen und fast will

Mir es scheinen, es sei, als in der bleiernen Zeit.“

Friedrich Hölderlin, 1804

23.Mai, 2021

Und wie geht es den anderen ausgeflogenen Jungfalken?

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Dazu kann ich z.Zt. leider nichts berichten. Wir sind hier auf Fotos und Berichte von Augenzeugen aus der Heidelberger Altstadt angewiesen. Ich vermute, dass sich die VIER bevorzugt auf dem Umlaufbalkon , den Nischen und Ecken der Turmspitze der nahen JESUITENKIRCHE , ggf. auch dem dortigen Kirchendach und auf dem Eingangsportal aufhalten. Auch das Kreuz auf dem Kapellchen der Heiliggeistkirche und das Gitter des Kapellchens waren bisher Treff- und Aufenthaltspunkte der ausgeflogenen Jungfalken. Auch ihre Bettelrufe müssten über der Altstadt gelegentlich auffallen. Ihre Flüge am Himmel sind selbstverständlich kaum zu dokumentieren, aber bestimmt zu beobachten. Inzwischen kreisen sie bestimmt schon in großer Höhe und verfolgen sich gegenseitig.

23.Mai, 2021

PALATINA überwacht den Schlaf

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von APOLLO auf der Schwelle des Nistkastens stehend.

Für unsere neuen Gäste:

Im Nistkasten ist es nachts stockdunkel. Wir  blicken hier hinter PALATINA auf die Innenseite des Deckels des Nistkastens und sehen die technische Ausrüstung der automatischen Nilgans-Abwehr (Lautsprecher, Strobo-Blitzlicht etc.).  Siehe Tagebuch Januar 2015! Die Cam 3 zielt von unten (Kirchendach) in den Nistkasten.)

Danke, M.H.!

22.Mai, 2021

Auf ein Neues!

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ZEPHYR kann die Saison 2022 nicht erwarten und beginnt schon mal eine Mulde zu  zu schieben. Er sollte sich nun aber noch um den Jahrgang 2021 kümmern, da hat er viel zu tun!

Danke, M.H. und D.B.!

 

22.Mai, 2021

Souvenirs der Saison 2021

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Jede(r) der Zehntausenden von Besuchern/innen, die in den letzten Monaten diese Saison miterlebt haben, bewahrt in seinem Gedächtnis besondere Bilder und Szenen, nicht wahr?

ICH  freue mich über zwei Bilder:

Ein Aquarell aus Freundeshand und das Falkenbild meiner jüngsten Enkelin (6), die mit scharfem Blick die weißen „Prinzessinnen-Restflaumkrönchen“ auf dem Falkenköpfen farblich akzentuiert hat.

 

22.Mai, 2021

Adieu,MARSILIUS!

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Schon in den vergangenen Tagen bemerkten wir seine konzentrierten Blicke nach oben.  Das zeigte auch uns, dass über ihm die Eltern und wahrscheinlich auch seine Geschwister flogen. Der Geländerkranz um das „Kapellchen“, etwa 6 Meter über dem Nistkasten (nicht einsehbar für ihn wg. der Wölbung des Turmhelms), ist seit langen Jahren ein Treffpunkt der ausgeflogenen Jungfalken, ebenso wie der Turm der Katholischen Heiliggeistkirche (Jesuitenkirche)  in 250 m Luftlinie im Süden der Protestantischen Heiliggeistkirche.

MARSILIUS hat brav in den letzten Tagen seine Brustmuskeln trainiert, er wurde bestens mit Nahrung versorgt. So hoffen wir, dass auch seine erste Landung an einem erhöhten Ort der Altstadt gut gelungen ist, dass er von der Rasselbande der Gaisberg-Krähen verschont wird und dass er schnell den Anschluss zu seinen Geschwistern findet.

Danke, C.!

 

22.Mai, 2021

MARSILIUS ist endlich flügge

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Um 8.44 Uhr ist das Nesthäkchen endlich ausgeflogen! Danke für die Meldungen im Gästebuch und für jene Informationen , die mich über andere Wege erreichten.

Es gab in den letzten Tagen Verwirrungen bei uns durch die An- und Abwesenheiten seines Bruders APOLLO, der auch heute Nacht bei ihm schlief. APOLLO ist z.B. heut bereits 5.20 Uhr  und um 7 Uhr zu einem kurzen Bewegungsflug gestartet, kam aber immer wieder zurück.

ZEPHYR war auch mit Beute da, hat er dem Spätstarter eine Wegzehrung mitgegeben?

Danke, I.S. und C.!

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Das sieht schon etwas nach BRÜTEN aus

Wenn ich ehrlich bin, würde ich  – heute noch – gerne die beiden Eier unbedeckt sehen, obwohl es heute früh noch nahe 0° C kalt war. Aber beide Falken, soeben um 9.30 Uhr ZEPHYR, liegen ziemlich fest auf dem Gelege! Wenn sie sich dabei fest und energisch darüber „einrütteln“, ist es BRÜTEN, falls der Falke nur locker darauf ruht, ist es noch „WARM halten„. Brüten heißt also: Wärmezufuhr!

Beobachten wir also aufmerksam das Niederlassen und ggf. das Einrütteln!

Zunächst warten wir aber geduldig auf ein drittes , -ja ,auf ein viertes Ei!

Beide Falken haben auf der unteren Bauchseite  eine Stelle, die Fachbücher schreiben: eine paarige, also doppelte Stelle, die jetzt – natürlich hormonell gesteuert – besonders stark mit warmem Blut durchströmt wird! Es sind dort sogar einzelne Flaumfedern ausgefallen, damit die Eischalen in direkten Kontakt mit der Haut des Falken kommen. Das Federkleid, das die Vögel so trefflich gegen Kälte und Nässe isoliert, soll das jetzt und hier nun nicht leisten! Im Gegenteil! Um ein gleichmäßiges Bebrüten aller Eier – hier in diesem Kasten waren es ja meist vier! – zu erreichen, werden die Eier etwa alle ein bis zwei Stunden mit dem Schnabel gewendet. Nach unseren Beobachtungen, seit 2000 hier aufgezeichnet, geschieht das vor allem in den ersten Wochen der Brut, in denen der Embryo besonders schnell wächst. Beim Wenden der Eier wechseln die Falken auch die eigene Position mit einer Vierteldrehung, wobei sie immer  – zumindest mit einem Auge – den Nistkasteneingang  im Auge haben. Gegen Ende der Brutzeit werden die Eier nicht mehr so oft gewendet, in den letzten Tagen vor dem Schlupf überhaupt nicht mehr, denn das Küken bringt sich dann selbst in die Position um die Eischale aufzudrücken!

Wir können beim Brutwechsel nun gut beobachten, wie die Eltern ihre großen Fänge vorsichtig “einfädeln”, sich niederlassen und sich dann sorgfältig dicht über das Gelege  “einrütteln”. Erst dann legen sie sich flach darüber und dösen oder schlafen. Ihre Flügel und der Körper halten das Ganze eng zusammen und erhalten so die Wärme. Es ist etwa zu 80% das Weibchen LISELOTTE, das brütet, die Brutflecken am Bauch von ZEPHYR sind nur schwach ausgebildet. Er allein könnte  das Gelege nicht ausbrüten. Nachts wird immer LISELOTTE auf dem Gelege schlafen.

 

15. März 2023|0 Kommentare

Noch hat LISELOTTE Zeit

für eine Lieblingsbeschäftigung aller Wanderfalken, seit 23 Jahren während dieser Phase der Brutzeit, im Nistkasten: „Steinchen-ziehen“ und „Boden-pflügen„. Wir werden das auch bald bei der Brut sehen, LISELOTTE wird das  auch im Liegen machen. Warum, ist mir nicht klar. Langeweile? Prüfung und Kontrolle des Untergrunds?

Ja, aber selten: Das Schlucken von kleinen Steinchen. Bei anderen Vogelarten, Körner- und Samenfresser, ist das verständlich. Wir kennen es von den dicken Muskelpaketen, wenn wir einen Hühner- oder Gänsemagen auf dem Küchentisch klein schneiden. Aber Wanderfalken als Fleischfresser? Sie verzehren  ihre Beutevögel restlos bis auf  deren große Knochen und Federn. Brauchen sie irgendwelche Mineralien aus dem Sand? Nahrungsergänzungsmittel?

Danke, M.H.!

13. März 2023|2 Kommentare
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