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25. Feb, 2024

Nachtrag zum Namenspaten

Von |2024-02-25T13:08:34+01:0025. Februar 2024|Informationen, Tagebucheintrag|0 Kommentare

Ein großartiges Porträt unten, nicht wahr? Noch heute bleibt – insbesondere das weibliche Publikum, – fasziniert davor stehen!

Links der 19-jährige Karl-Ludwig,  rechts der 17-jährige RUPERT.

Ihr Vater Kurfürst Friedrich V., der Winterkönig, hatte als Protestant die Königswürde im katholischen Böhmen angenommen, verliert die Schlacht am WeißenBerg am 8.11.1620, General Tilly erobert und zerstört 1622 Heidelberg. Die Familie trifft 1621 bei Onkel Maurits von Oranien in Den Haag ein. Die Mutter Elizabeth geb. Stuart, nun bald Witwe muss ihre 13 Kinder allein erziehen, ausbilden lassen und unterbringen. Einige sterben bald, andere machen Karriere. Alle sind hochgebildet, auch RUPERT spricht, Holländisch, Deutsch, Englisch, lernt auch Latein und Griechisch. Er ist zeitlebens an Kunst und Technik interessiert. Am Hof ihres Onkels King Charles I. lassen die Brüder „es krachen“, genießen für einige Zeit ein Leben, wir würden sagen, als Playboys. RUPERT kämpft für Charles I. wird  abgesetzt, verbannt, lebt drei Jahre als Gefangener, sein Cousin König Charles II. ruft ihn wieder als Militär zurück . Er kämpft als Korsar gegen England, später als Admiral für England. Er leitet Sklavenschiffe aus Afrika in die Karibik, er wird Statthalter/Verwalter der Hudson Bay Company im heutigen Kanada, zuständig für den ergiebigen Pelzhandel im riesigen  „Ruperts Land“, er stellt der Royal Society in London zahlreiche Erfindungen vor. Er ist zuletzt Gouverneur von Windsor Castle und Chef der Royal Navy.

Anton van Dyck, Karl-Ludwig und Ruprecht von der Pfalz, Louvre, Paris

11. Dez, 2023

Von |2023-12-11T11:17:28+01:0011. Dezember 2023|Informationen, Jahresrückblicke|0 Kommentare

Saison 2023  

Revierpaar 

Wir haben eine neue Verpaarung: Am 9. Februar 2023 wurde das Territorium haltende Weibchen PALATINA letztmals am Nistkasten dokumentiert, denn wir erkannten sie immer  eindeutig an der blass-roten Beringung ihrer Fänge. Mit ZEPHYR hatten wir sie zuvor seit Wochen balzend beobachten können. Die Ursache ihres plötzlichen Verschwindens bleibt unbekannt. Unfall? Vogelgrippe? Kampf mit Nachfolgerin? Bis zuletzt machte sie einen gesunden Eindruck auf uns. (PALATINA hatte 2014 den Nistkasten übernommen, zog mit dem Terzel PERKEO bis 2017 13 Jungfalken auf, ab 2018 mit dem neuen Terzel ZEPHYR 20 weitere Jungfalken. Sie bleibt uns als Mutter von 33 Heidelberger Wanderfalken in bester Erinnerung.). 

Am 17. Februar 2023 erkannten viele Besucher/-innen, dass ZEPHYR mit einem neuen Weibchen balzte. Da die berühmte kurpfälzische Prinzessin Elisabeth-Charlotte, „Madame Palatine“, zeitnah vor 300 Jahren in Saint Cloud gestorben war, gab ich dem neuen Weibchen den Namen LISELOTTE. Ihr  noch nicht voll ausgebildetes Federkleid (cornicum) zeigte uns, dass das neue Heidelberger Weibchen 2021 an einem unbekannten Ort schlüpfte. Sie ist nicht beringt. Inzwischen, seit Herbst 2023, hat LISELOTTE zum zweiten mal  die Vollmauser ihres Gefieders vollzogen und zeigt nun das schöne Alterskleid eines Wanderfalken.

 ZEPHYR übernachtet bereits seit einigen Jahren ab Herbst im Nistkasten. So auch in diesem Jahr. Auch LISELOTTE übernachtet gelegentlich dort, einmal übernachteten 2023 auch beide gemeinsam im Nistkasten. Nun kann man also jeden Tag, spätestens in der Nacht, Heidelberger Wanderfalken sehen.

Balz, Brut und Aufzucht

Mit dem neuen Falkenweibchen LISELOTTE, im zweiten Lebensjahr nun fruchtbar, begann die Balz Mitte Februar von neuem und Eiablage, Brut und Ausfliegen verschoben sich 2023 deshalb um etwa zwei Wochen. Das erste Ei wurde am 10. März gelegt, das zweite am 13. März, das dritte am 16. März und das vierte Ei am 18. März.

Das erste Küken schlüpfte am 19.April um 6.16 Uhr, das zweite Küken am 19. April um 8.24 Uhr, das 3. Küken am 20. April um 6.16 Uhr und das 4. Küken ebenfalls am 20. April um 12.40 Uhr.

Aufzucht

Die Aufzucht der vier Küken erfolgte ohne besondere Vorkommnisse. Die ersten Atzungen der frisch geschlüpften Küken mit winzigen Portionen waren wieder für die tausenden von Zuschauer/-innen rührend und interessant. Wie in jedem Jahr sorgten sich viele Gäste an ihren Bildschirmen, ob auch die kleinsten Küken gut ernährt wurden, auch wenn diese oft von den Erstgeborenen abgedrängt wurden. Erst in der zweiten Hälfte der Aufzuchtzeit wurden Tauben gereicht. Am 5.Mai wurden die junge Falken (zwei Weibchen, 2 Terzel) vom Beauftragten der Vogelschutzwarte Dr.M.P. doppelt beringt und mit Namen versehen: ICARUS, STEFAN, FORTUNA, MIREILLE benannt.

Ausfliegen

Am 31. Mai flog FORTUNA um 18.45 Uhr aus, (Sie wurde am 2. Juni in der Steingasse am Boden aufgegriffen und wieder von uns von der Scheffelterrasse (Schlossgarten) in die Luft gebracht.) Am 1. Juni startete STEFAN um 5.40 Uhr, am 1. Juni um 16.40 Uhr MIREILLE  und am 3. Juni um 10.36 Uhr ICARUS. In den folgenden Wochen konnten die Jungfalken wieder oft auf dem Balkon der Jesuitenkirche gesehen werden.

Seit dem Beginn dieses Projekts sind hier 81 Wanderfalken ausgeflogen, ein bedeutender Beitrag zur Rückkehr wild lebender Wanderfalken in unsere Natur.

23. Apr, 2023

23. April: Mittagessen

Von |2023-04-23T12:10:19+02:0023. April 2023|Informationen, Tagebucheintrag|1 Kommentar

Kürzlich habe ich erwähnt, dass wir Miterlebende  Atzungen/Fütterungen der Küken kaum ertragen, wenn ein Küken oder zwei deutlich jünger als die Erstgeborenen sind. Wenn das der Fall ist, dann drängen die Großen die Kleinen zu Seite. Dann kommt es vor, dass bei den vier bis fünf täglichen Atzungen die beiden kleinen Küken oder der eine kleine Zwerg – es kann auch eine Zwergin sein – bei den Fütterungen zweimal abgedrängt und hungrig zurück bleibt!

WIR sind dann betroffen: Wie kann das sein?  Das ist doch ungerecht und grausam! Keine Sorge! Hier ist noch nie ein Fälkchen hungrig geblieben. Bei der nächsten Atzung sind die  DRÄNGLER satt und die KLEINEN kommen dran. Wanderfalken verfügen nicht über eine Moral, Ethik, Werte, wie z.B. Fairness, Gerechtigkeit wie wir!

Sie handeln nach Reiz und darauf folgender Reaktion. Die Küken erheben bei Annäherung des Schattens ihrer Eltern und deren aufmunternden Lauten den Kopf und Gieren. Dieser Anblick zwingt geradezu die Eltern darauf zu antworten. Wir beobachten, dass LISELOTTE  & ZEPHYR den  ausgewählten Happen dicht vor den winzigen Schnabel des Kükens hin halten, eventuell mit dem Happen das Schnäbelchen berühren. Wenn das Küken nicht schnell zuschnappt, reichen sie es der Konkurrenz!  LISELOTTE oder ZEPHYR reagieren hier auf das „Sperren“ und die optischen Signale, die Kopf und sichtbarer Rachen der Küken bei ihnen das Anbieten des Happens auslösen. Auch das lautstarke „Gieren“ befiehlt gewissermaßen den Eltern: Her mit der Nahrung!
Also nix ist mit Liebe, Fürsorge, Kuscheln, auch wenn die Kleinen – jetzt noch – für uns Menschen „so süß!“ ausschauen, dass unsereins das Herz aufgeht. Das sind unsere menschliche Kategorien, dort oben können wir natürliche  Reiz-Reaktions-Abläufe staunend beobachten. Und menschliche Gefühle gönnen wir uns ganz privat.

2023 sind die vier Küken zeitlich kurz  nacheinander  in die Welt geschlüpft. Schon jetzt erkennen wir kaum noch, wer die Nr. 1 und wer die Nr. 4 ist. So wird es wenigStreit geben.

Danke, C.!

19. Dez, 2022

Saison 2022

Von |2022-12-19T11:21:42+01:0019. Dezember 2022|Jahresrückblicke|0 Kommentare

Saison 2022

Revierpaar

Auch in diesem Jahr freuten wir uns über PALATINA (seit 2014)  und ZEPHYR (seit 2018). Sie haben seit 2018 gemeinsam 20 junge Falken in die Luft gebracht. Während ZEPHYR häufig am Turm, auf der Anflugstange und auch nachts im Nistkasten zu sehen ist – er übernachtete auch in diesem Jahr ab September fast jede Nacht an der Rückwand des Kasteninneren –  lässt sich PALATINA nur während der Balz und erst kurz vor der Eiablage im Nistkasten blicken.

Balz, Brut und Aufzucht 

Faszinierend teilzunehmen für uns Menschen war wieder das Ritual der gegenseitigen Besänftigung zweier grundsätzlich aggressiver Falken in ihrer Balz:  

Die Einladung von PALATINA in den Nistkasten durch ZEPHYR: sein Kopfsenken als befriedigende Geste, das Gegenüberstehen in horizontaler Position, das drohend pendelnde Schreiten von PALATINA, das Schnäbeln, die „Ack-Zick,“-„ ii-Chip“-Laute von beiden, das fluchtartige Ausweichen von ZEPHYR, sein rascher Abflug! Die nachfolgende Beruhigung von PALATINA, das Ausschieben der Nestmulde und Probesitzen. Alles ein notwendiges Ritual, das wir im Februar wieder häufig beobachten konnten.

Brut

Das erste Ei wurde nachts am 1. März gelegt, das zweite Ei am 3. März um 11.30 Uhr,  das dritte Ei am 5. März um 18.55 Uhr  und das vierte Ei nachts zum 8. März. Die 38 Tage der Brut erfolgte störungsfrei, die Ablösung der Eltern erfolgte blitzschnell und routiniert. Amüsant für uns zu beobachten: Wie es dem kleineren Terzel ZEPHYR gelang, vier Eier unter sich zu bergen. Nachts blieb PALATINA auf dem Gelege. Das erste Küken schlüpfte am 7.April um 23.45 Uhr, das zweite Küken am 9. April, das 3. Küken am 10. April um 8.50 Uhr und das 4. Küken ebenfalls am 10. April um 12.24 Uhr.

Aufzucht

Die Aufzucht der vier Küken erfolgte ebenfalls ohne besondere Vorkommnisse. Die ersten Atzungen der frisch geschlüpften Küken mit winzigen Portionen waren wieder  für die tausenden von Zuschauer/-innen rührend und  interessant. Wie in jedem Jahr sorgten sich viele Gäste an ihren Bildschirmen, ob auch die kleinsten Küken gut ernährt wurden, auch wenn diese oft von den Erstgeborenen abgedrängt wurden. Erst in der zweiten Hälfte der Aufzuchtzeit wurden Tauben gereicht. Am 29. April, etwa 21. Tag nach ihrem Schlupf wurden die junge Falken (zwei Weibchen, 2 Terzel) vom Beauftragten der Vogelschutzwarte Dr.M.P. doppelt beringt und mit Namen versehen: F1 für FREIHEIT, F 2 für FÜRSORGE, BENJAMIN, NIKOLAS.

Ausfliegen

Am 18. Mai startete NIKOLAS um 5.22 Uhr, am 19. Mai um 7.21 Uhr F1 , am 21. Mai um 16.30 Uhr F2 und am 22. Mai um 5.23 BENJAMIN, nach 18 bis 22 Tagen Nestlingszeit. Es  kam in dieser Saison nicht zu Bodenlandungen nach dem ersten Start. In den folgenden Wochen konnten die Jungfalken wieder oft auf dem Balkon der Jesuitenkirche gesehen werden.

PALATINA hat mit Terzel PERKEO 15 Kinder in die Luft gebracht, mit ZEPHYR nun 20, also bisher 33 junge Wanderfalken in die Freiheit entlassen.

Seit dem Beginn dieses Projekts sind hier 77 Wanderfalken ausgeflogen, ein bedeutender Beitrag zur Rückkehr wild lebende Wanderfalken in unsere Natur.

20. Okt, 2021

Saison 2021

Von |2021-12-23T10:59:27+01:0020. Oktober 2021|Jahresrückblicke|0 Kommentare

2021

Revierpaar ganzjährig am Turm

Wieder zeigte sich Terzel ZEPHYR im Herbst des Vorjahres  2020 fast täglich auf der Anflugstange. Ab November kam er in der einbrechenden Dunkelheit und übernachtete nahezu  

ununterbrochen bis zum Jahresende im hinteren Kastenbereich. PALATINA sahen wir in den letzten Monaten von 2021 nur selten auf der Anflugstange.

Balzbeginn

Auch in diesem Jahr lockte ZEPHYR im Februar 2021 das Falkenweibchen PALATINA regelmäßig in den Nistkasten. Er selbst war fast jeden Nachmittag lange auf der Anflugstange oder im Eingang zum  Nistkasten zu sehen.

Gelege und Brut

Das 1. Ei wurde am 1. März um 7.55 Uhr gelegt, das 2. Ei am 3. März um 14.55 Uhr, das 3. Ei am 5. März und  das 4. Ei  in der Nacht vom 7. auf den 8. März. Das erste Küken schlüpfte am 8. April um o.30 Uhr, das zweite Küken am 8. April um 12.30 Uhr, das dritte Küken am 9. April um 8 Uhr und das vierte Küken am 10. April um 17.40 Uhr. Da die vier Küken innerhalb von drei Tagen das Licht der Welt erblickten, verlief ihre gemeinsame Entwicklung gleichmäßig, ohne dass ein „ Nachkömmling“ – wie in den Vorjahren –  bei den Besuchern/innen  auf Mitleid und Besorgnis wg. vermuteter Mangelernährung gestoßen wäre. In den ersten Tagen wurde die Entwicklung von bis zu 2 800 Besuchen täglich auf der Website beobachtet, während der gesamten Aufzuchtzeit blieb diese Zahl weit über 2 000. 

Am 30.April wurden die vier Küken, zwei Weibchen, zwei Terzel, nach 20-23 Tagen Brutzeit von Dr. Michael Preusch beringt. Sie erhielten die Namen DIANA, S DS, MARSILIUS, S DR, ARTEMIS S DP und APOLLO, S DN. Wir sind gespannt ob sie, an ihren Ringziffern identifizierbar, eines Tages irgendwo erkannt werden.

Ausfliegen 

ARTEMIS flog am 18. Mai aus, musste am 19. Mai im Innenhof der Universität vom Boden aufgegriffen und wieder zum Zweitstart auf die Brüstung des Turmbalkons gesetzt werden. APOLLO flog am 19. Mai aus und kehrte am gleichen Tag zum Übernachten und am folgenden Tag zur Nahrungsaufnahme in den Nistkasten zurück. DIANA flog am 20. Mai aus, MARSILIUS erst am 22. Mai. Die Jungfalken wurden noch einige Wochen an den bekannten Versammlungsplätzen mit ihren Eltern gesehen. 

Nun sind seit dem Jahr 2000  73 junge Wanderfalken aus diesem Nistkasten ausgeflogen!

Am 26. Oktober 2021 ging unsere neu gestaltete Website online und fand viel Lob bei unseren Gästen!

2. Mai, 2021

Saison 2020

Von |2021-08-02T10:59:07+02:0002. Mai 2021|Jahresrückblicke|0 Kommentare

Terzel übernachtet
Wie in den Vorjahren nutzte ZEPHYR bereits ab Oktober 2019 bis zum 28. Februar 2020 (1.Ei von PALATINA) den Nistkasten als Schlafplatz. Im Herbst 2020 erschien er, von uns erwartet, bereits am 26. September und übernachtete nachfolgend fast jeden Abend im hinteren Kastenteil! Im „Corona-Jahr“ 2020 waren so die Wanderfalken zu unserer Freude ganzjährig fast jeden Tag über die Webcams zu sehen.

Erfolgreiche Brut
Das Paar zeigt sich am 29. Januar erstmals gemeinsam balzend im Nistkasten. Am 28. Februar wurde um 1.02 Uhr das erste Ei gelegt, das zweite am 1. März um 11.15 Uhr, das dritte am 4.März, nachts, das 4. am 7. März um 10.18 Uhr. Am 6. April schlüpften am Vormittag zwei Küken, am 7. April ein weiteres und am 9. April das letzte.

Namen und Daten
Am 24. April wurden die Küken, zwei Weibchen und zwei Terzel, von PD Dr. M.P. beringt. Wir wählten Namen (Ringnummer) aus zwei Heidelberger Kurfürstenfamilien: ELIZABETH (S GB), SOPHIE (S GC), OTTHEINRICH (S GD) und FRIEDRICH (S GE). Der fast fünf Tage später geschlüpfte FRIEDRICH blieb bis zuletzt das kleinste Küken, ELIZABETH erschien uns als das größte Küken.

Vier Jungfalken in der Luft
Am 16. Mai flog als erste SOPHIE aus, die in den folgenden Tagen viermal in den Nistkasten zurück kam, um Nahrungsreste zu verzehren. Am 18. Mai flog OTTHEINRICH aus, am 20. Mai ELIZABETH und am 22. Mai der kleine Terzel FRIEDRICH. Nach den europäischen Wanderfalken-Nestkalendern waren diese vier Jungfalken die 2020 als erste ausgeflogenen Wanderfalken in Europa an von Kameras überwachten Nistplätzen! Die vier Jungfalken wurden am 24. Mai von Bewohnern der Altstadt, gleichzeitig fliegend oder ruhend an der Jesuitenkirche und an der Heiliggeistkirche beobachtet. Also waren alle gut in der Luft angekommen. Auch in den folgenden Wochen zeigten sich die vier Jungfalken am Heidelberger Himmel und an den traditionellen „meeting-points“ und „Warten“ (Kirchtürme und Schloss) der Heidelberger Altstadt.

Revierpaar ganzjährig anwesend
Dass in diesem Jahr nachts mehrfach Schloss und „Alte Brücke“ bunt – und grell-farbig angestrahlt wurden, störte die Falken wohl kaum. 2020 fanden die traditionellen vier„Schlossbeleuchtungen mit Feuerwerk“ nicht statt, auch wegen „Corona-Lockout“ war die Heidelberger Altstadt 2020 außergewöhnlich ruhig.

Zum ersten mal in 20 Jahren wurden ZEPHYR & PALATINA mehrfach noch im Juni sehr vertraut -geradezu balzend – gemeinsam im Nistkasten beobachtet. Im August zeigte sich einige male auch ein Turmfalkenpaar sehr interessiert am Nistkasten, verzichtete aber auf einen Brutversuch.
Im Oktober und November sahen wir das Paar gelegentlich gemeinsam zur Herbstbalz im Nistkasten. Wir konnten im Spätjahr ZEPHYR nahezu täglich und oft über lange Zeit, meist am Nachmittag, auf der Anflugstange und danach schlafend im hinteren Kastenbereich beobachten.
In diesem Jahr hatten wir über 320 000 Zugriffe auf unsere Website.

1. Mai, 2020

Saison 2019

Von |2021-03-09T13:57:11+01:0001. Mai 2020|Jahresrückblicke|Kommentare deaktiviert für Saison 2019

In diesem Jahr hatten besonders viele Besucher/-innen dank der neuen Webcam 2 Freude am Familienleben der Heiliggeist-Wanderfalken, seit der Neugestaltung der Website verzeichnen wir über ein Million Zugriffe.

ZEPHYR hatte bereits seit September 2018 den Nistkasten als Schlafplatz bezogen.

Am 8. Februar stehen sich PALATINA & ZEPHYR erstmals balzend im Nistkasten. PALATINA übernachtet erstmals vom 24. auf 25. Februar allein im Nistkasten, ZEPHYR bleibt dann nachts abwesend!

Überraschend früh, zwei Wochen vor der Eiablage des Vorjahres, am 1. März um 2.44 Uhr wurde das erste Ei gelegt, das zweite am 3. März gegen 8 Uhr.

Die ersten beiden Eier bleiben auch nachts meist – bei Temperaturen zwischen 5° und 0° Grad C, unbedeckt, PALATINA steht dann aber bis zum Morgengrauen im Kasteneingang Wache. Das erste Ei überraschte uns am 1. März um 2.44 Uhr, es war unter den ersten drei, die durch Webcam überwacht, in Mitteleuropa gelegt wurden! Auch beim 2. Ei, am 3. März um 8.19 Uhr, beim dritten Ei am 5. März, um 14.40 Uhr und beim 4. Ei. am 8. März um 6 Uhr gehörte Heidelberg zu den drei ersten kameraüberwachten Nistplätzen Europas in denen Wanderfalken mit der Brut begannen. Lag es am vorausgegangen warmen Wetter?

Das erste Küken schlüpfte am 8.April um 0.34 Uhr, nur wenige Stunden nach dem ersten europäischen Schlupf in Feucht, Bayern! Das ist neu: Bisher waren immer die römischen Wanderfalken die ersten in europäischen Nistkästen. Das zweite Küken schlüpfte am 8. April ebenfalls nachts, das dritte ebenfalls am 8. April um 8.12 Uhr, das vierte Küken am 10. April nachts. Die Aufzucht erfolgte ohne besondere Vorkommnisse. Am 30. April wurden die vier Küken, am 23. Tag, von PD Dr. Michael Preusch beringt. Sie erhielten die Kennringe RRC, RRD, RRE, RRF. Am 17., 19., 21. und 24. Mai flogen die Jungfalken ab. Das am 19. Mai gestartete Weibchen ARMIN landete am 22. Mai auf einem Autodach und wurde von mir am gleichen Tag auf der Scheffel-Terrasse des Schlossparks wieder gesund und fit die Luft entlassen. Das am 21. Mai abgeflogene Weibchen SABINE verfing sich am 23. Mai in der Altstadt Heidelbergs im Dorn eines Taubenabwehrgitters und brach sich dabei den Mittelfuß eines Ständers. Trotz Behandlung in seiner Karlsruher Klinik für Vögel kam es zu keiner Knochenheilung und der Jungfalke musste Ende Mai eingeschläfert werden.

Ab Mitte Juli waren die verbliebenen drei Jungfalken, die vorher oft auf der Jesuitenkirche oder auch auf der Heiliggeistkirche beobachtet wurden, aus der Stadt verschwunden.

Ab dem 17. Juli turtelt ein Taubenpärchen am und im Nistkasten. Am 22.Juli liegt im vorderen, südlichen Eck des Nistkastens das erste Taubenei und am 24. das zweite Ei. Am 25. Juli um 8 Uhr fliegt ZEPHYR den Nistkasteneingang an, schreckt so die Taube vom Gelege und fliegt selbst erschrocken sofort ab. Die Taube kommt zurück und setzt ihr Brüten fort. Am 27. Juli meldet J.M., dass er am Abend über die Webcam 1 beobachtete, dass PALATINA „kurzen Prozess“ mit der Taube machte, diese aber überlebend flüchten konnte. ZEPHYR und PALATINA bleiben dann noch kurz im Nistkasten. Die Tauben erscheinen nicht wieder.

Bereits am 12. August, früher als im Vorjahr, übernachtet ZEPHYR wieder ab und zu im hinteren Bereich des Nistkastens, ab Oktober dann jede Nacht.

12. Jun, 2019

Saison 2018

Von |2021-08-18T14:22:05+02:0012. Juni 2019|Jahresrückblicke|Kommentare deaktiviert für Saison 2018

In neuen Heidelberger Veröffentlichungen (Kimberley Hoffmann „Heidelberg wimmelt“ und H.P. Mayer „ 111 Orte in Heidelberg, die man gesehen haben muss“) wird auf die Wanderfalken der Heiliggeistkirche hingewiesen.

Zum Jahresbeginn zeigen sich ZEPHYR und PALATINA regelmäßig am Nistkasten. Wie ihre Vorgängerinnen (AURORA, JETTA) zeigt auch PALATINA noch wenig Neigung, das Innere zu überprüfen. Dafür schiebt ZEPHYR oft probeweise eine Nestgrube.
Ab Mitte Februar zeigt sich auch PALATINA im Nistkasten und das balzende Paar ist nun jeden Tag über die Webcams zu sehen, ohne dass wir Menschen sie dabei stören.

Schrecksekunden am 5. März um 11 Uhr 52 steht wieder eine Nilgans im Nistkasten! Nach einer Sekunde ist sie wieder davon, so dass der installierte Alarm mit Blitz und Lärm nicht auslösen muss. Sofort steht auch ein Wanderfalke wieder im Nistkasten. Gut so! Das Programm ist so eingestellt, dass nach der Erkennung (Nilgans!) erst nach 10 weiteren Bildern der Vergewisserung (!) der Alarm ausgelöst wird! Denn absolute Priorität hatte ja seit der Installation:
AUF KEINEN FALL darf es einen Fehlalarm mit einem Wanderfalken geben! Erst wenn das Programm wieder und wieder den eintretenden Vogel überprüft hat und ganz sicher ist, darf es den Vogel verscheuchen! Falls der Vogel eine Nilgans ist, ein Wanderfalke wird IMMER geduldet! Ein weiterer Sekundenbesuch der aggressiven Nilgans erfolgt auch am 5. März. Auch am 6. März versucht die „Nilgans von der Alte Brücke“ um 10.31 Uhr den Nistkasten zu besetzen, wird aber sofort von PALATINA im Nistkasten attackiert und vertrieben. Wieder muss das Nilgans-Abwehrprogramm sich nicht einschalten. Gut, dass die Falken die anhaltende Gefahr nun erkannt haben und ihren Nistplatz verteidigen!
Erst am 15. März um 6.20 Uhr zeigt die Webcam das 1. Ei, deutlich später als in den Vorjahren. Am 17. März folgt das zweite Ei, am 19. März das dritte und am 22. März ist das Viergelege vollständig. Der März ist kalt und nass, aber wir müssen uns keine Sorgen machen.
Am 19. April schlüpft das erste Küken, das zweite am 20. April, das dritte am 22. April und das vierte Küken am 24. April. Die Entwicklung und Aufzucht erfolgt ohne Zwischenfälle.

Am 9. Mai wird das Quartett von unserem langjährig erfahrenen Dr. M.P. beringt. Die Kennbuchstaben der Vogelwarte sind RUE, RUF, RUG, RUL für zwei zwei Terzel und zwei Weibchen, bei den Namen nehmen wir keine Rücksicht auf das Geschlecht, sondern ehrten Patinnen: ISABELLA, CORIENA, ANNETTE und KRYSTYNA.

Mitte Mai erhalten wir die Nachricht, dass im nahen Worms Küken und Mutter einer Wanderfalkenbrut von Taubenhassern vergiftet wurden, was auch bei uns Empörung und Sorgen auslöst.

Am 29. Mai (40.Tag) fliegt der erste Jungfalke ab, am 31. Mai der zweite, der dritte am 1. Juni – er landet unten auf der Hauptstraße und muss zurück zum erfolgreichen Zweitstart wieder auf den Turm gestellt werden- und der vierte am 3. Juni (45.Tag). Erstmals stört am 2. Juni eine tief fliegende Drohne in der Nähe der Kirche die Falkenfamilie!

ZEPHYR und PALATINA stehen bereits Ende August wieder gemeinsam im Nistkasten. nicht mehr. Im September bezieht ZEPHYR zum Übernachten den Nistkasten und wir können ihn nun in allen Winternächten dort sehen. Schade, dass die Cam 2 nachts nicht mehr auf schwarz/weiß umschaltet und das nächtliche Bild undeutlich bleibt. Es finden sich ausreichend Spenderinnen und Spender, so können wir zum Jahresende eine neue Cam 2 bestellen!

12. Mai, 2018

Saison 2017

Von |2021-08-18T14:21:47+02:0012. Mai 2018|Jahresrückblicke|Kommentare deaktiviert für Saison 2017

Wir blicken wieder auf ein ein spannendes Wanderfalkenjahr zurück!
Zunächst freuen wir uns hier in Heidelberg, dass die Erkennungs- und Abwehreinrichtung gegen die Nilgans im Heiliggeist-Nistkasten über Webcam 2, dem Programm auf einem Rechner und Schall- und Blitzalarm die Nilgänse fern gehalten hat. Das Programm, das geduldete Wanderfalken von abzuschreckenden Nilgänsen unterscheidet, wurde von den Wissenschaftlern Dr. E.S und Dr. A.H. im Herbst 2017 überarbeitet und in der IT-Abteilung der Heidelberger Stadtverwaltung durch T.Sch., R. L. und G.L. installiert und ganzjährig betreut. Dass so viele Menschen, in diesem Jahre verzeichneten wir 240 000 Besuche auf der Website, das ungestörte Familienleben wild lebender Wanderfalken mit erleben konnten, verdanken wir der ehrenamtlichen Mitarbeit dieser Personen!

Finanziert wird das alles über das städtische Umweltamt (Website), das städtische Organisationsamt (Datenübertragung) , Sponsoring (Blitzeinschlag.de) und Spenden (Videostream) durch Besucher/-innen der Website und NABU Baden-Württemberg (Videostream während der Brutzeit).
Große Freude, dass wir in diesem Jahr die hoch betagte Cam 1 (Rückwand im Nistkasten) gegen eine neue Cam austauschen konnten! Dies wurde möglich durch eine erneute, großzügige Unterstützung von Herrn J.S. der Firma SCALTEL!
Herzlichen Dank an alle, die – z.T. seit Anbeginn im Jahr 1999 – dieses Projekt der Wiederansiedelung wild lebender Wanderfalken in Heidelberg nach 47 Jahren Abwesenheit ermöglichten, vor allem auch der Pfarrgemeinde und dem Webmaster T.J.

PERKEO und PALATINA zeigten uns ab Februar vorbildliches Balzverhalten. Am 1. März, am 3. März, am 6. März und am 8. März wurden die vier Eier dieser Saison gelegt. Am 7. April, am 8. April und am 10. April schlüpften die Küken. Drei Weibchen und ein Terzel wurden am 25. April von Dr. M.P. beringt und erhielten die Namen FRIEDER, HERMANN, GUIDO und MARIA-SIBYLLA. Zwischen dem 15. und dem 21. Mai flogen die Jungfalken aus, MARIA-SIBYLLA musste von mir nach der ersten Landung auf dem Boden zum dann erfolgreichen Zweitstart wieder auf den Turm gebracht werden.

Nachdem auch Besucherinnen unserer Website Verdacht geschöpft hatten und Bildmaterial der Vorjahre mit den neuen Aufnahmen verglichen hatten, stellte auch ich meine Vermutung Anfang November in die Öffentlichkeit: PERKEO`s Verhalten hat sich verändert? – Nein! Da ist ja ein neuer Terzel im Kasten! Er zeigt auch ein deutlich von PERKEO unterschiedenes Federkleid( Brust, Backenstreif, Kehle) Er ist nicht beringt. Ich nenne ihn ZEPHYR. Was mit PERKEO geschehen ist, wissen wir nicht.

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