Saison 2023  

Revierpaar 

Wir haben eine neue Verpaarung: Am 9. Februar 2023 wurde das Territorium haltende Weibchen PALATINA letztmals am Nistkasten dokumentiert, denn wir erkannten sie immer  eindeutig an der blass-roten Beringung ihrer Fänge. Mit ZEPHYR hatten wir sie zuvor seit Wochen balzend beobachten können. Die Ursache ihres plötzlichen Verschwindens bleibt unbekannt. Unfall? Vogelgrippe? Kampf mit Nachfolgerin? Bis zuletzt machte sie einen gesunden Eindruck auf uns. (PALATINA hatte 2014 den Nistkasten übernommen, zog mit dem Terzel PERKEO bis 2017 13 Jungfalken auf, ab 2018 mit dem neuen Terzel ZEPHYR 20 weitere Jungfalken. Sie bleibt uns als Mutter von 33 Heidelberger Wanderfalken in bester Erinnerung.). 

Am 17. Februar 2023 erkannten viele Besucher/-innen, dass ZEPHYR mit einem neuen Weibchen balzte. Da die berühmte kurpfälzische Prinzessin Elisabeth-Charlotte, „Madame Palatine“, zeitnah vor 300 Jahren in Saint Cloud gestorben war, gab ich dem neuen Weibchen den Namen LISELOTTE. Ihr  noch nicht voll ausgebildetes Federkleid (cornicum) zeigte uns, dass das neue Heidelberger Weibchen 2021 an einem unbekannten Ort schlüpfte. Sie ist nicht beringt. Inzwischen, seit Herbst 2023, hat LISELOTTE zum zweiten mal  die Vollmauser ihres Gefieders vollzogen und zeigt nun das schöne Alterskleid eines Wanderfalken.

 ZEPHYR übernachtet bereits seit einigen Jahren ab Herbst im Nistkasten. So auch in diesem Jahr. Auch LISELOTTE übernachtet gelegentlich dort, einmal übernachteten 2023 auch beide gemeinsam im Nistkasten. Nun kann man also jeden Tag, spätestens in der Nacht, Heidelberger Wanderfalken sehen.

Balz, Brut und Aufzucht

Mit dem neuen Falkenweibchen LISELOTTE, im zweiten Lebensjahr nun fruchtbar, begann die Balz Mitte Februar von neuem und Eiablage, Brut und Ausfliegen verschoben sich 2023 deshalb um etwa zwei Wochen. Das erste Ei wurde am 10. März gelegt, das zweite am 13. März, das dritte am 16. März und das vierte Ei am 18. März.

Das erste Küken schlüpfte am 19.April um 6.16 Uhr, das zweite Küken am 19. April um 8.24 Uhr, das 3. Küken am 20. April um 6.16 Uhr und das 4. Küken ebenfalls am 20. April um 12.40 Uhr.

Aufzucht

Die Aufzucht der vier Küken erfolgte ohne besondere Vorkommnisse. Die ersten Atzungen der frisch geschlüpften Küken mit winzigen Portionen waren wieder für die tausenden von Zuschauer/-innen rührend und interessant. Wie in jedem Jahr sorgten sich viele Gäste an ihren Bildschirmen, ob auch die kleinsten Küken gut ernährt wurden, auch wenn diese oft von den Erstgeborenen abgedrängt wurden. Erst in der zweiten Hälfte der Aufzuchtzeit wurden Tauben gereicht. Am 5.Mai wurden die junge Falken (zwei Weibchen, 2 Terzel) vom Beauftragten der Vogelschutzwarte Dr.M.P. doppelt beringt und mit Namen versehen: ICARUS, STEFAN, FORTUNA, MIREILLE benannt.

Ausfliegen

Am 31. Mai flog FORTUNA um 18.45 Uhr aus, (Sie wurde am 2. Juni in der Steingasse am Boden aufgegriffen und wieder von uns von der Scheffelterrasse (Schlossgarten) in die Luft gebracht.) Am 1. Juni startete STEFAN um 5.40 Uhr, am 1. Juni um 16.40 Uhr MIREILLE  und am 3. Juni um 10.36 Uhr ICARUS. In den folgenden Wochen konnten die Jungfalken wieder oft auf dem Balkon der Jesuitenkirche gesehen werden.

Seit dem Beginn dieses Projekts sind hier 81 Wanderfalken ausgeflogen, ein bedeutender Beitrag zur Rückkehr wild lebender Wanderfalken in unsere Natur.

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