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17. Jun, 2017

Saison 2016

Von |2021-08-18T14:21:24+02:0017. Juni 2017|Jahresrückblicke|Kommentare deaktiviert für Saison 2016

Wie in den Vorjahren sehen wir bereits im November und Dezember 2015 gelegentlich einen Wanderfalken auf dem Turmkreuz stehen. Erstmals am 12 .Januar 2016 zeigen die Webcams 1 und 2 das balzende Paar im Kasten. Zu unserem Entsetzen zeigt sich aber auch bereits im Januar GOOSEZILLA, die aluminiumfarben beringte Nilgans von der „Alte Brücke“ am nahen Neckar wieder am Nistkasten! Erneut schiebt sie bei ihren Besuchen eine tiefe Nistmulde, die ich immer wieder sofort einebne. Die Besuche der Nilgans, nun auch mit ihrem Ganter, werden von Tag zu Tag häufiger. PERKEO und PALATINA versuchen die Gänse, wenn diese anfliegen, bereits vor dem Turm abzufangen und greifen sie an. Vor allem in den Vormittagsstunden berichten Anwohner von lautstarken Auseinandersetzungen. Sind die Gänse doch am Nistkasten gelandet, so streichen die Wanderfalken ab. Wenn PERKEO allein auf der Anflugstange steht, flüchtet er vor der anfliegenden Gans. Nur als Paar können sie die Gänse abhalten und auch das gelingt nun seltener. Inzwischen naht aber Hilfe! Wissenschaftler der Universität Bonn haben mit zwei Studierenden ein Bilderkennungsprogramm in einem Computer mit der Webcam 2 gekoppelt und so kann ab Februar die Nilgans verjagt werden. Eintretende Wanderfalken werden erkannt und geduldet, eintretende Nilgans wird mit Blitzlicht und Lärm verjagt.

Gerade noch rechtzeitig vor einer Kapitulation der Falken wird die Nilgans  mit „Blitz und Donner“ fern gehalten. Radio, Presse und Fernsehen berichten über diese sensationelle Lösung.

Wie bereits 2014 zeichnet die „UN-Dekade Biologische Vielfalt“ unser Projekt erneut 2016 als vorbildlich aus. Das erste Ei wird am 9.März gelegt, das zweite am 12. März, das dritte am 14. März und das vierte Ei am 16. März. Nach 34 Tagen schlüpfen am 15. April zwei Küken, am 16. April das dritte. Das vierte Ei war wohl unbefruchtet. Am 30. Mai beringt Dr. Michael Preusch bei Anwesenheit  eines vielköpfigen TV-Teams den Nachwuchs, der am 27., 30. und am 31. Mai (41.- 46.Tag) erfolgreich in die Luft kommt.

5. Mai, 2016

Saison 2015

Von |2021-08-18T14:20:47+02:0005. Mai 2016|Jahresrückblicke|Kommentare deaktiviert für Saison 2015

PERKEO war bereits um die Jahreswende immer wieder auf der Turmspitze zu erkennen.

Besuche im Nistkasten waren nur selten zu verzeichnen.

Am 17. Januar war PALATINA erstmals kurz im Nistkasten, am 5. Februar war das balzende Paar im Kasten zu sehen. Um so größer war unser Entsetzen, als am 22. Januar eine beringte Nilgans dreimal hintereinander des Nistkasten aufsuchte, diesen durchwühlte und damit zeigte, dass sie dort zu brüten gedachte! Auch am 23. Januar und am 28. Januar zeigte sich die Nilgans, auch in Begleitung des Ganters, mehrfach am und im Nistkasten. Erst am 29. Januar versuchten die Falken, die anfliegende Nilgänse abzuwehren. Inzwischen hatten wir mit einer Querstange und zwei senkrechten Stangen im Abstand von 13 cm den Eingang verkleinert, um den großen Gänsen den Eintritt unmöglich zu machen. Verblüfft mussten wir feststellen, dass die Nilgans sich auch durch diese Verengung zwängte, PALATINA nach zwei Tagen ebenfalls die Verengung akzeptierte. Nicht aber der Terzel PERKEO! Er versuchte mehrfach – macho-mäßig mit breiten Schultern –  durch die Stangen zu spazieren, was ihm nicht gelang. Also entfernten wir eine der senkrechten Stangen, nun betrat er wieder den Kasten!

Anwohner berichteten nachfolgend, dass nun fast rund um die Uhr immer ein Wanderfalke auf der Turmspitze wachte und dass die Nilgänse bereits im Anflug vom Falkenpaar attackiert und vom Turm abgedrängt wurden.

Das erste Ei wurde in der Nacht auf den 8.März gelegt, das zweite Ei am 10.März um  11.05 Uhr und das dritte Ei in der Nacht vom 12. auf den 13. März. Nach 31 b.z.w. 32 Tagen schlüpften die drei Küken am 13. und 14. April. Brut und Aufzucht verliefen unauffällig, die Eltern zeigten Routine.  Am 29. April wurden sie von Dr. M. Preusch beringt und wir gaben dem Weibchen den Namen HILDE (nach Hilde Domin) und den beiden Terzeln die Namen SULPIZ und MELCHIOR (nach den Brüdern Boisserée). Am 24. Mai flogen die beiden Terzel aus und am 27. Mai folgte das Weibchen. Wie in den Vorjahren konnten wir die Jungfalken noch bis in den August am Heidelberger Himmel beobachten.

2. Mai, 2015

Saison 2014

Von |2021-08-02T11:01:14+02:0002. Mai 2015|Jahresrückblicke|0 Kommentare

Wenn das Projekt zur natürlichen Wiederansiedelung wild lebender Wanderfalken in Heidelberg nun  in das 16. Jahr seiner Existenz geht, so schaue ich mit  Zufriedenheit auf diese lange Zeit zurück. Wir haben 1999 keine Vorstellung davon gehabt, wie erfolgreich dieser Nistkasten werden wird und welche Bedeutung er für die Rückkehr der Falken in unsere Region bekommen würde!
Dass so viele Menschen – nah und fern – am wilden Leben mitten in der Stadt mit Freude und Interesse teilnehmen werden! Dass diese Form Einblick in das Familienleben der Falken zu erhalten, ohne sie zu stören oder zu beeinträchtigen, eine lange Reihe von Folgeprojekten in anderen Städten und Ländern anregen würde! Ein schöner Erfolg, nicht wahr?

Als die Deutsche Bundesstiftung Umwelt in diesem Jahr im Rahmen der UN-Dekade „Biologische Vielfalt“ unser Projekt auszeichnete und der Oberbürgermeister viele Freunde, Förderer und Sponsoren dieses Projekts
am 6. August im Rathaus begrüßte, war das ein großer Tag.
Dass auf freundliche Vermittlung die Kamera auf dem Sterbeglöckchenturm durch eine leistungsstarke Webcam ersetzt werden konnte, dass die Diashow im Rathausfoyer ganzjährig auf lebhaftes Interesse bei Besuchern und Touristen stößt, zeigt uns, dass die Wanderfalken auf Heiliggeist zur Stadt gehören.

Die Brutsaison 2013 überraschte uns am 2. März mit der Ablösung von JETTA durch ein neues Falkenweibchen, rot beringt, also aus einer baden-württembergischen Felsbrut stammend! Über den Abwehrkampf von JETTA , deren Verbleib oder eventuellen Tod, haben wir nichts erfahren.

Das erste Ei lag am 15. März vor 15 Uhr im Nistkasten, das 2. Ei wurde nachts zum 18. März gelegt, das 3. Ei ebenfalls nachts zum 20. März.
Am 20. April, am 31. Tag der Brutzeit, gegen 10.50 Uhr und abends gegen 19.20 Uhr schlüpften zwei Küken, das dritte am 22. April gegen 11.50 Uhr am 33. Tag der Brutzeit. Die Küken wurden am 11. Mai von Dr. Michael Preusch beringt und tragen die Namen ihrer Namenspaten: ROSWITHA, MARLENE und VOLKER.

Am 4. und 5. Juni flogen die drei Jungfalken aus. Sie wurden in den folgenden Wochen auf der Schlossruine, auf den Kirchtürmen und auch am Nistkasten immer wieder gehört und beobachtet. Inzwischen sind sie ihrer Wege gezogen. So sind aus diesem Nistkasten 47 junge Wanderfalken erfolgreich ausgeflogen!

10. Mai, 2014

Saison 2013

Von |2021-08-02T11:02:42+02:0010. Mai 2014|Jahresrückblicke|0 Kommentare

In diesem Jahr wurde erstmals die „falkenlose Zeit“, wenn der Nistkasten in der
Turmspitze leer ist, anschaulich und informativ mit dem Endlosband einer Diaschau im
Rathausfoyer überbrückt. Wir freuen uns, wenn wir während der Öffnungszeiten des
Rathauses fast immer Besucher vor dem Monitor stehen sehen, die sich über unser
Projekt informieren. Auch einige Stadtführer weisen ihre Besuchergruppen dort auf die
Heidelberger Wanderfalken hin.

Wie in den Vorjahren war auch in dieser Saison PERKEO seit Winterbeginn täglich auf
dem Turmkreuz von Heiliggeist zu erkennen. Vor allem in den Vormittagsstunden
bewachte er sein Territorium gegen Konkurrenten, aber auch gegen die zu seinen Füßen
lebenden Nilgänsen, die nicht weit entfernt in einer anderen Kirche die Turmfalken aus
einem Nistkasten vergrämten. Wir befürchten, dass die aggressiven Nilgänse eines Tages
auch diesen Nistkasten erobern könnten!

Anwohner berichteten, dass die Rufe des balzenden Paares ab Ende Januar häufig zu
vernehmen waren. Im Nistkasteninneren ließen sich die beiden nur selten sehen.
Das erste Ei wurde nach deutlichem Nachtfrost am 13. März in der Frühe entdeckt, das
zweite Ei wurde ebenfalls bei Frost am 15. März um 8.40 Uhr gelegt. Das dritte Ei wurde
am 17. März um 16.40 gelegt, das vierte Ei am 20. März um 9.15 Uhr.

Am 34. Tag nach Ablage des vorletzten Eies, am 20. April schlüpfte am frühen Morgen
oder nachts das erste Junge, das zweite am gleichen Tag um 11.20 Uhr und um 18 Uhr
das dritte Junge. Das vierte Junge verstarb am 23. April vormittags unmittelbar beim
Schlupf und wurde von JETTA sofort entfernt. Wir sahen die geöffnete Eischale, waren
zunächst von einem erfolgreichen Schlupf überzeugt, erst nach drei weiteren Tagen
stellten wir fest, dass nur drei Küken geatzt wurden! Es meldeten sich dann nachfolgend
Augenzeugen, welche die Entfernung des toten Küken nach dem Schlupf am 23. April
über die Webcam beobachtet hatten. Die Aufzucht der drei Küken erfolgte – wie immer –
völlig störungsfrei und ohne besondere Vorkommnisse.

Der März, April und Mai dieses Jahres waren nass und kalt. Entsprechend gab es
anderenorts viele Ausfälle, Brutaufgaben und durch Nässe verendete Küken. Der
Bruterfolg war 2013 nur bei den Gebäudebrütern gut.

Am 12. Mai wurden die zwei Terzel und das Weibchen vom Beauftragten der Vogelwarte
Radolfzell Dr, Edelmann beringt. Sie erhielten die Namen KARL-FRIEDRICH, JÖRG und
MICHAEL nach Mitarbeitern der AGW.

Am 38.Tag nach dem Schlupf startete bei kaltem Regen am 30. Mai der erste Terzel, am
1. Juni der zweite und das Weibchen am 3. Juni. Trotz Dauerregen in den folgenden
Tagen überlebten alle drei und wir konnten sie an den üblichen Ruhe – und Futterplätzen
in der Folgezeit beobachten. Sie besuchten auch ab und zu wieder den Nistkasten und
nutzten die Türme der Heiliggeistkirche, Jesuitenkirche und Schlossruine als Warten.
Nun sind aus diesem Nistkasten 44 junge Wanderfalken erfolgreich ausgeflogen!

30. Jan, 2013

Saison 2012

Von |2021-03-09T13:51:35+01:0030. Januar 2013|Jahresrückblicke|Kommentare deaktiviert für Saison 2012

Um die Jahreswende ist PERKEO wieder häufig auf der Turmspitze zu sehen. Vor allem in den Morgenstunden steht er auf den Kreuzesarmen der Turmspitze.Wir erkennen ihn an seinen kräftig gelb gefärbten Fängen, die ihn von den blasser gefärbten Fängen seiner Partnerin JETTA unterscheiden. Vermutlich hält er schon seit dem Herbst das Territorium im Blick, damit kein neuer Falke sein Revier besetzt. Ende Januar erfahren wir von Anwohnern, dass das Falkenpaar rufend und balzend in der Altstadt zu sehen und vor allem zu hören ist. JETTA prüft nun beim gemeinsamen Flug erneut, ob ihr Partner sich leistungsstark und erfolgreich bei der Jagd zeigt. Denn PERKEO muss sie während der Brutzeit, in der JETTA viele Stunden auf dem Gelege sitzen wird, mit Nahrung versorgen. In dieser Zeit wird sie einen Teil ihres Großgefieders erneuern (Mauser). Nach dem Schlupf muss der Terzel zunächst allein die Familie mit Nahrung versorgen können.

Im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin AURORA verlässt sich JETTA auf die Auswahl des Nistplatzes durch PERKEO, sie verzichtet auf eine genaue Inspektion des Kastenbodens, was ihre Vorgängerin akribisch ausführte. Erst am 24. Februar zeigt die Webcam beide Falken balzend im Kasten. Das erste Ei wird in der Nacht zum 8. März gelegt, das zweite am 10. März, das dritte am 12. März und das vierte Ei um 12.15 Uhr des 14. März 2012. Die Brut verläuft unauffällig und ohne jeden Zwischenfall. Das erste Küken schlüpft in der Nacht zum 14. April, das zweite ebenfalls am 14. April um 10.30 Uhr, das dritte Küken am 15. April und das vierte am 16. April um 19.45 Uhr. Die vier Küken sind innerhalb von ca. 32 Stunden geschlüpft, entsprechend wachsen sie gleichmäßig und zeigen kaum Größenunterschiede in den nächsten Wochen.

Am 6. Mai beringt der Beauftragte der Vogelwarte Radolfzell Dr. Jörg Edelmann den Nachwuchs. Sie erhalten die Namen ANNETTE, ANNA-LIVIA, MANUEL und FLORIAN. Alle vier starten am frühen Vormittag zum Erstflug: die beiden Terzel am 25. und 26. Mai, die schwereren Schwestern am 27. und 30. Mai (Tag 53). ANNETTE, am 30.Mai um 6 Uhr ausgeflogen, wird sofort nach dem Start von einer Schar Rabenkrähen, die nahe der Altstadt leben, ?in die Mangel genommen? (so eine Anwohnerin) und rettet sich auf einen Balkon im Erdgeschoss der Merianstraße 5. Am Nachmittag wird sie von mir gegriffen und auf dem Umlaufbalkon der Jesuitenkirche ausgesetzt. Von dort kann sie ungestört neu starten. Bereits am folgenden Tag wird beobachtet, wie ein junger Wanderfalke spielerisch auf die Rabenkrähen herab stößt und diese lärmend flüchten. Bis in den August sind die jungen Falken bettelnd rufend über der Stadt zu vernehmen und versammeln sich gelegentlich auf den Türmen und der Schlossruine. Nun sind mit dem Jahrgang 2012 aus diesem Nistkasten bisher 41 junge Wanderfalken ausgeflogen.

10. Nov, 2011

Saison 2011

Von |2021-03-09T13:51:35+01:0010. November 2011|Jahresrückblicke|Kommentare deaktiviert für Saison 2011

Da PERKEO bereits im Dezember die Turmspitze regelmäßig besetzt, nehmen wir bereits zu Weihnachten 2010 die Übertragung der drei Webcams in Betrieb. Ab Mitte Januar steht der Terzel häufig im Eingang des Nistkastens und auch JETTA kommt häufig in den Nistkasten. Beide schieben Nistmulden und beginnen mit der Balz. Mitte Februar verzeichnen wir den 550 000 Besucher auf dieser Website seit dem Jahr 2000.

Das erste Ei wird am 11. März nachmittags gelegt, das zweite in der Nacht vom 13. auf den 14. März, das dritte am 16. März und das vierte Ei in der Nacht vom 18. auf den 19. März. Der Schlupf des ersten Kükens erfolgt in der Nacht vom 17. auf den 18. April, am 34. Tag nach der Ablage des zweitletzten Eies. Das zweite Küken schlüpft am 18. April vormittags, das dritte am 19. April vormittags und das vierte Küken schlüpft am 21. April vormittags. Etwa 100 Stunde liegen zwischen dem Schlupf des ältesten Kükens und dem Schlupf des jüngsten Kükens. Der Altersunterschied des jüngsten Kükens zu den älteren Geschwistern ist lange zu sehen.

Am 7. Mai beringt der Beauftragte der Vogelwarte Radolfzell Jörg Edelmann in Anwesenheit der vier Namenspaten und zweier Altpaten die vier Küken: Sie erhalten die Namen SUSANNE, MANFRED,FRIEDRICH-FRANZ, INGO. Am 28. Mai, nach 42 Tagen Nestlingszeit, fliegt der erste Jungfalke aus. Der zweite folgt am 29. Mai und der dritte (INGO) am 31. Mai. Dieser wird bei seinem Erstflug hinüber zur Jesuitenkirche dort bei der Landung von einer Gruppe von Rabenkrähen entdeckt, gemeinsam angegriffen und auf den Erdboden vor die Kirche gedrückt. Passanten entdecken ihn, stülpen einen Karton über ihn und informieren mich. Ich kann INGO greifen, er ist unverletzt und ich setze ihn wieder auf dem Balkon der Heiliggeistkirche aus. Beim Zweitstart landet er sicher auf der benachbarten Kirche.

Der letzte Jungfalke fliegt erst am 5. Juni aus. Einige Tage später besucht ein Jungfalke wieder den Nistkasten. Die Jungfalken benutzen wie in den Vorjahren für einige Wochen den Umlaufbalkon und die Turmspitze von Heiliggeist als Schlafplatz und zum Kröpfen. Im Juli und August verlieren wir die Falkenfamilie allmählich wieder aus den Augen. Ende Oktober sehen wir PERKEO erstmals wieder am Turm. Nun sind seit 2000 aus diesem Nistkasten 37 junge Wanderfalken von zwei Elternpaaren erfolgreich ausgeflogen.

8. Mai, 2011

Saison 2010

Von |2021-08-02T11:03:57+02:0008. Mai 2011|Jahresrückblicke|0 Kommentare

Der 10. Brutsaison in diesem Kasten sehen wir mit Spannung entgegen, denn eine weitere Webcam im Inneren zeigt uns nun auch den „toten Winkel“, und wir können nun auch besser den Kasteneingang sehen.

Am 10. Februar beobachten wir erstmals JETTA und PERKEO balzend im Kasteninneren, bereits um die Jahreswende war sie einzeln bei der Prüfung des Kastenbodens zu beobachten. Auch am Römerkreis kann ich AURORA eindeutig an ihrer Beringung erkennen, auch sie zeigt mit PHÖNIX (?) Balzverhalten.

Das erste Ei wird auf Heiliggeist am 11. März gegen 14 Uhr gelegt, das zweite liegt am 14. März bei Tagesanbruch im Sand, das dritte Ei legt JETTA am 16. März um 19 Uhr und das vierte Ei am 19. März gegen 11 Uhr. Die Brut verläuft ohne besondere Vorkommnisse, PERKEO zeigt sich als guter Versorger. Auch am Römerkreis brütet AURORA, aber wir haben keinen Einblick in den Kasten. Am 19. April schlüpft um 16.38 Uhr das erste Küken, das zweite um 17 Uhr. Am 20. April schlüpft um 9 Uhr das dritte und am 21. April um 17.30 Uhr das vierte Küken. Wieder verfolgen viele Menschen die Aufzucht der Heidelberger Wanderfalken über die Direktübertragung im Rathausfoyer und über die Webcams, wir verzeichnen nun 520 000 Besucher aus aller Welt.

Am 8. Mai beringt Dr.med. Michael Preusch die Jungfalken, wir erkennen drei Terzel und ein Weibchen. Sie erhalten nach ihren Paten die Namen RALF, REINHARD II, TOM und VALENTIN. Inzwischen erkennen wir, dass auch AURORA und PHÖNIX ein Küken auf dem Stadtwerkekamin aufziehen. Da der Aufstieg zum Kasten zu gefährlich ist, wird dieses Küken nicht beringt und erhält keinen Namen.

Am 31. Mai fliegen um um 10.30 Uhr und um 10.40 Uhr die beiden ersten Terzel aus, ein weiterer Sohn startet am 3. Juni um 7.26 Uhr, das Weibchen am 4. Juni um 7.53 Uhr. Alle vier Jungfalken verharren zunächst noch bettelnd einige Stunden auf dem Kirchendach und in der nahen Umgebung bis sie den Zweitstart wagen. Wieder ist die Jesuitenkirche und die Schlossruine „Sammelplatz“ für Jung und Alt. Auch der Jungfalke vom Römerkreis scheint sich gelegentlich dazu zu gesellen und über lange Wochen sind nahezu ununterbrochen Wanderfalken am Himmel über Heidelberg zu bewundern. Vor allem in den frühen Morgenstunden und am Abend sind ihre Rufe zu hören. Erst im August werden die Sichtungen seltener. Nun sind seit 2000 33 junge Wanderfalken aus Heiliggeist in die weite Welt geflogen und zwei Jungfalken vom Stadtwerkekamin am Römerkreis.

18. Sep, 2009

Saison 2009

Von |2021-03-09T13:51:35+01:0018. September 2009|Jahresrückblicke|Kommentare deaktiviert für Saison 2009

Am 20. Februar zeigt sich um 16 Uhr AURORA kurz am Nistkasten, dann erst wieder am 6. März und am 9. März. Dagegen beobachten wir am Stadtwerkekamin am Römerkreis nahezu täglich AURORA, wie immer an ihrer blauen Beringung gut zu erkennen, wie sie mit PHÖNIX balzt und kopuliert.

Am 15. März erkennen wir über die Webcam im Heiliggeist-Nistkasten einen neuen, nicht beringten Terzel, der am 22. März erstmals mit einer ebenfalls nicht beringten Partnerin balzend im Kasten steht. Dies bedeutet einen sehr späten Beginn der Paarbildung und Balz und wir sind besorgt ob es mit diesem neuen neuen Paar noch zu einer Brut kommen wird.

Das neue Paar erhält die Namen JETTA und PERKEO.

Ob inzwischen AURORA und PHÖNIX am Römerkreis im dortigen Nistkasten bereits mit der Brut begonnen hat, wissen wir zu diesem Zeitpunkt nicht, da wir dort keinen Einblick haben. Altstadtbewohner berichten Mitte März von ?ungewöhnlich lautstarkem Falkengeschrei? um den Heiliggeistkirchturm. Dieser heftige ?Flugbetrieb? bedeutet, dass AURORA  ihr bisheriges Territorium noch nicht aufgegeben hat! Denn am 25. März zeigt die Innenkamera zu unserer Überraschung die  letzten Minuten eines weiteren Kampfs zwischen AURORA und JETTA: Beide Falken stürzen um 14.26 Uhr ineinander verkrallt in das Kasteninnere! AURORA – als 12-jährige schon recht betagt – hat dennoch bis zum Abflug der beiden um 14.31 Uhr JETTA immer in einer unterlegenen Position und versucht unaufhörlich durch immer neue Drehungen der Körper mit dem Schnabel an die Kehle JETTA`s zu kommen. JETTA, deren Kopf von einem Fang AURORA`s umklammert ist, stemmt sich – meist auf dem Rücken liegend – mit aller Kraft dagegen. Beide Falken sind bereits an Hals und an der Brust blutbefleckt, man erkennt die Tötungsabsicht. In den nächsten Tagen beobachten wir mit dem Spektiv, dass beide Falken – offensichtlich mit geringen Verletzungen – den Kampf überlebt haben.
Mitte April wird mit Spektiv aus großer Entfernung vom Gaisberg aus erkannt, dass AURORA am Römerkreis brütet und nachfolgend ein Küken schlüpft. Es wird am 14. Mai beringt und erhält den Namen FROONA. Es ist das 28. Kind von AURORA.

Am 25. April um 5.25 Uhr erkennen wir das erste Ei im Heiliggeist-Nistkasten, am 27. April um 5.20 Uhr das 2. Ei. Die beiden Küken schlüpfen am 30. Mai um 5.02 Uhr und um 17 Uhr,  an einem Datum, an dem fast alle 2009 geschlüpften Wanderfalken längst ausgeflogen sind!

Am 20. Juni werden die beiden weiblichen Küken beringt und erhalten die Namen MORATA und HAZECHA.  43 Tage nach dem Schlupf fliegen sie am 12. Juli in strömenden Regen gegen 5 Uhr und um 9.46 Uhr aus. Am 15. Juli strandet HAZECHA im tiefen und engen Innenhof eines fünfstöckigen Gebäudes am Gaisberghang, wird erschöpft und hungrig von H.M.Gäng geborgen und startet erneut unverletzt vom Turm der Heiliggeistkirche.

Eine besonders lange Saison mit dem 28., 29. und 30. Jungfalken seit 2000 geht in Heidelberg erfolgreich zu Ende.

5. Nov, 2008

Saison 2008

Von |2021-03-09T13:51:35+01:0005. November 2008|Jahresrückblicke|Kommentare deaktiviert für Saison 2008

Während der Wintermonate 2007/08 wurde in einer gemeinsamen Aktion der EVANGELISCHEN STIFTUNG PFLEGE SCHÖNAU, dem Umweltamt der Stadt Heidelberg und der AG Greifvögel im NABU, Heidelberg, die Übertragungstechnik der beiden Webcams in das Rathausfoyer und auf diese Website von Funk auf Lichtwellenleiterkabel umgestellt. Dies wurde durch die großherzige Unterstützung vieler Sponsoren und Förderer/-innen möglich, siehe Website und Tagebuch! Herzlichen Dank!

Zum Jahreswechsel zeigen sich Wanderfalken wieder regelmäßig an den traditionellen Warten (Heizkamin der Stadtwerke am Römerkreis in HD-Bergheim, Türme der Jesuitenkirche und der Heiliggeistkirche, Schlossruine). Am 18. Februar sind erstmals AURORA und PHÖNIX, die wir an der Beringung und durch Fotovergleich eindeutig erkennen, im Nistkasten. Zum ersten mal erhalten wir Fotobelege, die AURORA und PHÖNIX bei der Kopulation auf dem Geländer des Heizkamins am Römerkreis zeigen.

Das 1. Ei wird in der Nacht vom 7. auf den 8. März gelegt, es ist das 28. Ei das AURORA in diesen Kasten legt! Das 2. Ei wird am 10. März um 10.40 Uhr gelegt. Ein 3. Ei wird in der Nacht vom 12. auf den 13. März gelegt. Eines der Eier erweist sich als nicht befruchtet, wird von mir Ende April – von den Falken unbemerkt – aus dem Kasten genommen und zur wissenschaftlichen Untersuchung auf Rückstände eingesandt.

Am 14. April schlüpfen um 9 Uhr und um 13 Uhr die beiden Küken. Ihre Wachsen und Gedeihen vollzieht sich ohne Auffälligkeiten. Sie werden am 6. Mai von Jörg Edelmann mit den Ringen der Vogelwarte Radolfzell versehen und erhalten die Namen ihrer Paten GERD und JÜRGEN, ungeachtet dass es sich um ein Weibchen und einen Terzel handelt.

JÜRGEN fliegt am 26. Mai in den frühen Morgenstunden aus, GERD startet am 27. Mai um 4.34 Uhr zu seinem ersten Flug. Es sind der 26. und 27. Jungfalke, die erfolgreich aus diesem Nistkasten ausfliegen! AURORA ist nun europaweit einer der produktivsten der wild lebenden Wanderfalken, deren Bruterfolg eindeutig dokumentiert ist.  Am 29. Mai beenden wir die Live-Übertragung.

In den folgenden Monaten werden die Bewohner der Altstadt noch oft vom Bettelgeschrei der beiden Jungen geweckt, die sich wie ihre Vorgänger oft auf der Jesuitenkirche, an der Schlossruine und auf heraus ragenden Bäumen der Talhänge aufhalten. Auch im Nistkasten finden wir noch Spuren von gelegentlichen Falkenbesuchen.

Erst Anfang August werden die Beobachtungen seltener, die Falkensaison 2008 ist zu Ende.

26. Jun, 2007

Saison 2007

Von |2021-03-09T13:55:42+01:0026. Juni 2007|Jahresrückblicke|Kommentare deaktiviert für Saison 2007

Noch unberührt, die Wände frisch gestrichen und mit neuen Bodenbelag ausgestattet, so wie wir den Kasten im Sommer 2005 renoviert hatten, fanden wir das Nistkasteninnere, als wir am 5. Januar 2007 die Überwachungskamera in Betrieb nahmen. Im Jahr 2006 war hier leider keine Brut erfolgt…

Erst am 23.Februar betrat AURORA ? eindeutig an ihrer Beringung zu erkennen – den Brutkasten zu einer prüfenden Besichtigung. In den folgenden Tagen zeigte sich auch der Terzel mit ihr balzend im Kasten. Nun zeigte der Augenschein, was wir bereits im vergangenen Jahr vermutet hatten: FRITZ lebt wohl nicht mehr, AURORA hat einen neuen Partner! Er zeigt das Alterskleid mit noch ?jugendlichen? Restfedern, er ist nicht beringt, seine Stimme ist etwas ?fiepend-piepsig?. Er zeigt sich noch nicht allein im Kasten, sondern sitzt oft außen auf der Stange. Wir nennen ihn PHÖNIX, weil er ?wie aus der Asche? neugeboren das Heidelberger Wanderfalkenpaar wieder vervollständigt.

Am 14.März 2007 liegt frühmorgens das 1. Ei im Kasten, das 2. Ei wird am 16.März um 10.43 Uhr gelegt, das 3. Ei am 19.März und das 4. Ei am 21.März. Die Brut verläuft ohne besondere Vorkommnisse, der neue Terzel benimmt sich vorbildlich, wie wir es auch von seinem Vorgänger kannten. Kaum zeigt sich AURORA am Kasteneingang, steht er schon zur Ablösung bereit.

Am 21. April in den Nachtstunden schlüpft das erste Junge, am gleichen Tag abends um 19.30 Uhr das zweite, am 23. April vormittags das dritte und am 24. April, vormittags, das vierte. Bereits am ersten Tag füttert auch PHÖNIX das Junge. Am 2. Tag staunen wir, dass PhÖNIX gleichzeitig AURORA und die beiden Jungen atzt, später reicht er oft Fleischstückchen zunächst AURORA, die diese dann verfüttert. Die Aufzucht durch die Eltern erfolgt ohne Besonderheiten.

Am 9.Mai werden die Jungen mit goldfarbenen Ringen der Vogelwarte und der AGW durch Jörg Edelmann beringt, dabei werden auch Abstriche aus Kloake und Schnabel (Untersuchung auf H5N1 durch Universität Heidelberg) entnommen. Wir erkennen unter den Jungen sicher einen Terzel, zwei Weibchen, beim vierten Jungen sind wir uns nicht sicher, ob es ein starker Terzel oder ein schwaches Weibche

ist. Sie erhalten die Namen MARION, HEIKE, GRIGOR und KARLFRIED, – nach Freunden(innen) und Förderern(innen) des Heidelberger Wiederansiedelungsprojekts.
Am 31.Mai steht GRIGOR um die Mittagszeit auf dem Kirchendach und muss am 1. Juni, um 19.30 Uhr vor der Musikkneipe ?Eckstein? in einem Starkregen durchnässt auf der Kirchentreppe sitzend, gegriffen und zurück zu den Geschwistern in den Nistkasten gesetzt werden. Am 2. Juni sitzt GRIGOR bereits um 7.10 Uhr zwischen den Taubenabwehrdrähten in der Fassade der Café-Bar „Ellin“ und wird mithilfe von Polizei und Feuerwehrdrehleiter geborgen und auf der Balustrade des Heiliggeistkirchturms gesetzt. Von dort startet er erneut, landet zunächst wieder auf dem Kirchendach, gewinnt aber von dort am Nachmittag den freien Luftraum. Am 3. Juni sitzt MARION in der engen Mittelbadgasse am Boden und wird zu Elmar Raither, DFO, gebracht, der sie versorgt. Am 3. Juni ist auch KARLFRIED ausgeflogen. Am 4. Juni gegen 19 Uhr versuche ich MARION vom Schlosspark aus in die Luft zu entlassen. Sie fliegt nicht ab und wird gegen 20 Uhr von mir auf die Balustrade der Heiliggeistkirche gesetzt. Dort steht sie noch am folgenden Tag unwillig zum Flug. Bevor die Touristen auf die Balustrade kommen, dränge ich sie vom Geländer, sie fliegt ? nach einem vergeblichen Versuch in einer Schleife zurückzukommen ? einwandfrei auf das Jesuitenkirchendach, von dort auf deren Turm. Gleichzeitig steht auch HEIKE auf dem Boden des Umlaufbalkons der Heiliggeistkirche, lässt sich zeternd von mir verscheuchen und fliegt ebenfalls auf den Turm der Heiliggeistkirche.

Ab 6. Juni sind alle Jungfalken dieser Saison ? nun erfolgreich fliegend und landend ? in der Luft! Wieder halten sie sich bevorzugt auf den beiden Kirchtürmen und auf der Schlossruine auf und werden von ihren Eltern versorgt und angelernt.

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