Hans-Martin Gäng

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15. Juni, 2020

ZEPHYR und PALATINA balzend im Nistkasten

Von |2020-06-15T10:40:05+02:0015. Juni 2020|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Das sind außergewöhnliche Beobachtungen, die wir z.Zt. im und am Nistkasten sehen. PALATINA kommt am Abend und verbringt immer wieder die Nacht im Nistkasteneingang. In der Morgendämmerung streicht sie dann ab. Das haben wir bisher nie beobachtet, auch nicht bei ihren Vorgängerinnen AURORA oder JETTA.  Überraschend ist auch, dass das Paar balzend im Nistkasten gesehen wurde, s. Gästebuch! (Danke, Eva!)

Ja, es gibt Zweitgelege bei Wanderfalken, falls das erste Gelege z.B. für falknerische Verwendung entwendet wurde. (Das war hier selbstverständlich nie der Fall!)

Nun erreichen mich Anfragen, ob  – bitte schön! – ZEPHYR & PALATINA  uns in diesem Jahr erneut das Vergnügen bereiten könnten, eine zweite Brut hier sehen zu können.

ICH,  als ornithologischer Laie, weiß nichts  von einer Zweitbrut bei wild lebenden Wanderfalken? Gibt es Fachleute unter unseren Gästen, die uns belehren können?

9. Juni, 2020

PALATINA kontrolliert den Himmel und bewacht den Nistkasten (9. Juni 2020)

Von |2020-06-09T19:53:21+02:0009. Juni 2020|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Dass PALATINA an diesem Standort –  der Vogelwelt gut sichtbar – nun nicht mehr von den Jungfalken belästigt wird, ist ein gutes Zeichen!

In den ersten Tagen nach dem Ausfliegen der vier Jungfalken wäre sie hier sofort vom Nachwuchs bedrängt und angebettelt worden. Das QUARTETT ist nun aber bereits recht selbständig unterwegs, hat vielleicht schon eigene Jagderfolge und wird ebenfalls irgendwo mit vollem Kropf – wie ihre Mutter –   an einem ruhigen Platz die Nacht erwarten.

Dass wir noch immer über die Webcams hier Falken sehen, ist ein netter Bonus des Falkenpaars an uns Besucher/-innen! Zum ersten mal in 20 Jahren beobachten wir, dass das Falkenweibchen nach dem Ausfliegen der Jungen noch am Brutplatz anwesend ist, ja sogar übernachtet. Ihre Vorgängerinnen AURORA und JETTA  taten  das nicht. ZEPHYR übernachtet seit 2018 – etwa ab September – im Nistkasten  Ich bin gespannt, ob PALATINA weiterhin den Nistkasten buchstäblich besetzt hält und ob und wann ZEPHYR sie vielleicht ablösen wird.

Danke, K.!

 

9. Juni, 2020

Eine schöne Erinnerung

Von |2020-06-09T10:27:47+02:0009. Juni 2020|Tagebucheintrag|6 Kommentare

bereitet uns Steffen Neumann! Er  hat mir erlaubt, diese Zusammenfassung der Brutsaison 2020 hier vorzustellen. Interessante, manchmal aufregende, aber immer schöne Stunden, die wir hier gemeinsam mit der Falkenfamilie erlebt haben, können wir noch einmal in einem Zusammenschnitt an uns vorüber ziehen lassen.

Eine großartige Idee, eine zeitraubende Arbeit, die uns Freude bereitet.

Herzlichen Dank, lieber Herr Neumann!

8. Juni, 2020

Fliegen, Segeln, Stoßen, Fangen, Kämpfen

Von |2020-06-08T12:42:18+02:0008. Juni 2020|Tagebucheintrag|0 Kommentare

aber auch Gefiederpflege, Ruhe, Beobachtung, Schlaf, – das sind die Aktivitäten unseres „2020-Quartetts“, das sich noch immer in der „Bettelflugphase“ ihrer Jugend befindet. Noch befinden sich die Jungfalken in Abhängigkeit  zu ihren Eltern PALATINA & ZEPHYR. Aber längst fliegen sie ihren Eltern entgegen und entreißen ihren die Beute. Manchmal kröpfen zwei oder gar drei Jungfalken gemeinsam auf dem Umlaufbalkon der Jesuitenkirche, anderes mal streiten sie sich heftig dabei.  Sie schlafen wohl auch noch ziemlich nahe beieinander, vielleicht zu zweit. Die Eltern haben noch immer einen Blick auf den Nachwuchs und vertreiben die  Jungfalken – noch – nicht aus ihrem Heidelberger Jagdgebiet. Bereits jetzt, drei Wochen nach dem Ausfliegen, gelingt ihnen vielleicht schon ein eigenes Beuteschlagen  auf einen unerfahrenen  Vogel. Schon in der ersten Woche haben sie Scheinangriffe auf Geschwister, sogar auf die Eltern, auf die Krähen der Altstadt, auf Großinsekten (Libellen), Blätter im Wind, sogar auf sich bewegende Baumwipfel geflogen.

Die Familienbande zu Eltern und Geschwistern lösen sich ab Ende Juni- Anfang Juli allmählich auf. Aber noch im Spätsommer kann es sein, dass wir einen Jungfalken auf Kurzbesuch  im Nistkasten sehen können.

5. Juni, 2020

Besuch der echten Turmfalken

Von |2020-06-05T13:46:13+02:0005. Juni 2020|Allgemein, Tagebucheintrag|2 Kommentare

Das ist wieder einmal ein Tag zum erstaunten Kopfschütteln! Ich grübele: Lesen Falken mein Tagebuch oder meine Gedanken? Gestern verglich ich in meinem Tagebucheintrag  die beiden – sehr verschiedenen – Arten und prompt zeigen sich uns heute beide zum direkten Vergleich. Gestern Abend PALATINA auf der Anflugstange und heute morgen zwei Turmfalken!

Danke , A.Sch.!

 

4. Juni, 2020

Wanderfalken und ihre Verwandtschaft

Von |2020-06-04T14:51:06+02:0004. Juni 2020|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Oft verwechseln Menschen, die mich ansprechen,  Falco peregrinus und Falco tinnunculus,  also den Wanderfalke mit dem Turmfalken. „Herr Gäng, wie geht es den Turmfalken auf Heiliggeist?“ Wenn ich dann antworte, dass es dort keine Turmfalken gibt und es richtig stelle, erhalte ich meist die Antwort „Ach, das ist doch dasselbe! Falken, die auf einem Turm leben, sind Turmfalken.“

Nun ja. Ich verzichte dann meist auf die Belehrung, dass es zwei völlig verschiedene Vogelarten sind.

Hier und heute erlaube ich mir doch mal wieder eine Lektion:

Wanderfalken sind weniger mit Greifvögeln verwandt, sondern eher mit Papageien und Sperlingsvögeln!  (Nein, ich scherze nicht!)

An der Universität Heidelberg gibt es selbstverständlich intensive Forschung,  aktuell z.B. zu Covid-19  bei Kindern. Es gibt hier auch intensive  Forschung zur Evolution der Vögel.

Die DNA-Analysen von Zellen unserer Wanderfalkenküken haben dazu beigetragen! In einigen der vergangenen Jahre haben Mediziner bei der Beringung der Jungfalken auf Heiliggeist Gewebeproben – nicht nur wegen der Vogelgrippe – entnommen. Über das Institut für Pharmazie und Molekulare  Biotechnologie IPMB der Universität erfuhren wir bereits 2012 von Prof. Dr. Michael Wink die erstaunlichen Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung (Forschungsmagazin Ruperto Carola 1/12, S. 36 ff. www.uni-heidelberg.de/presse/ruca):

“Heute existieren auf der Erde 10 300 Vogelarten; 5 700 davon entfallen auf die Ordnung der Sperlingsvögel, die man in über 30 Ordnungen und 2 000 Gattungen zusammenfasst. … Die amerikanische Molekularbiologin Shannon Hacket und ihre Mitarbeiter veröffentlichten im Jahr 2008 in der Zeitschrift “Science” eine neue Systematik der Vögel, die sich auf die Analyse der DNS-Sequenzen von 19 Genen aus dem Genom aller wichtigen Vogel-Familien stützt. Dieser Stammbaum der Vögel wird gegenwärtig als die beste Phylogenie-Hypothese angesehen. … Die Neuweltgeier wurden früher zu  den Störchen gestellt. Den neueren Daten nach sind sie offenbar doch Greifvögel. Und die Falken, die man üblicherweise mitsamt den übrigen Greifvögeln zu den “Falconiformes” vereinigte, sind vermutlich eher mit den Papageien verwandt. Papageien bilden die Schwestergruppe der Sperlingsvögel. Die Dreiergruppe aus Falken, Papageien und Sperlingsvögel wurden in einer kürzlich veröffentlichten Arbeit als Verwandtschaftsgruppe bestätigt und neu als “Eufalconimorphae” bezeichnet.”
Nachtrag:
Immer wieder lese ich das Wort  „Raubvögel“. So bezeichnete man in längst vergangenen Jahren die Greifvögel (Beutegreifer nannte man vormals „Raubtiere“), als die Natur in all ihren Erscheinungen als dem Menschen untertan, nützlich oder schädlich gesehen wurde. Tiere, die Jahrmillionen vor uns bereits auf der Erde lebten, „rauben“ uns nichts, sondern ernähren sich so, wie die Natur sie geschaffen hat. Sie sind keine Diebe oder Räuber.
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