Gängs Tagebuch
Gängs Tagebuch2021-10-04T08:44:30+02:00

Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.

Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.

1.März, 2019

Noch wird nicht gebrütet

0 Kommentare

Ich vermute, solange ich nichts Neues höre, dass dies das erste Wanderfalkenei 2019 in einem kameraüberwachten Nistkasten weit und breit ist. Bisher erfuhr ich über Eiablagen in Kalifornien und Texas, USA, aber noch nichts aus Rom, Italien, das meist einige Tage vor uns die ersten Gelege dokumentierte.

(Nachtrag: In Mortsel, AGFA -Kamin, Belgien wurde am 25.Februar das erste Wanderfalkenei 2019 gelegt, seitdem aber kein weiteres… )

Nun, es war ja seit einer Woche hier ein Wetter, das „Frühlingsgefühle“ auch bei uns Menschen auslöste. Im Ernst: noch nie hatten wir in 20 Jahren bereits in der ersten Märzwoche hier ein Gelege!

Nein, noch muss das Ei nicht rund um die Uhr bedeckt und „warm“ gehalten werden. z.Zt. ist es in Heidelberg 9° C. Wenn es tagsüber unter Null Grad Celsius ginge, dann bestünde Gefahr.Wohl erst in der Nacht wird sich PALATINA darüber stellen, brüten wird sie erst ab dem zweitletzten (3.) Ei, falls sie wieder vier Eier legen wird. Wie ich aber ZEPHYR kenne, wird er bald wieder im Kasten stehen. Heute früh war er ja patschnass…

1.März, 2019

Oh! Das erste Ei dieser Saison!

0 Kommentare

Na, DAS ist aber eine Überraschung! PALATINA hat heute Nacht das 1. Ei gelegt. Herr M.K. hat es um 2 Uhr 44 ! als erster entdeckt und im Gästebuch dokumentiert! Ihm: DANKE und herzlichen Glückwunsch! Ebenso DANKE an die vielen weiteren Einträger/-innen im Gästebuch, die schon am frühen Morgen hier vorbei schauten. (Das ist mir fast ein wenig peinlich, dass ICH als Hausmeister so spät reagiere…)   SO früh wurde hier in diesem Nistkasten noch nie ein Ei gelegt! Entsprechend sind wir sehr überrascht…

27.Feb., 2019

Ein Wanderfalke mit nur einem Bein?

0 Kommentare

Heute zeigte man mir – auf einem Mobilphone – einen Schnappschuss der Cam 1 von gestern. Tatsächlich sieht es so aus, als stünde PALATINA nur auf einem Bein. So ist es auch! Ihren rechten Fang hat sie zur Entspannung – unter ihren Federn versteckt- hoch an ihren Körper gezogen. Selbstverständlich besitzt sie zwei Fänge! Sie stand kurz vorher, ich schaute zu, auf beiden Fängen und ich staunte dabei, wieder einmal, über ihre spitzen Klauen und ihre enorme Griffweite. Auch daran kann man gut das große Falkenweibchen von dem  kleineren Terzel unterscheiden. Sie öffnete ihren Fang um sich am Kopf zu kratzen, zog auch die eine oder andere Klaue durch den Schnabel und ballte den Fang mehrfach zur „Faust“. Dann erst entspannte sich PALATINA, nun auf einem Fang ruhend. Also ein ganz natürliches Verhalten eines Wanderfalken, am „Feierabend“ vor der „Haustür“.

26.Feb., 2019

Frühes Eintreffen von PALATINA

0 Kommentare

Bereits um 17.25 trifft PALATINA zur Abendruhe ein. Interessant, dass ZEPHYR nun einen anderen Schlafplatz nutzt. Wir finden das selbstverständlich gut, dass der Nistkasten über die Nacht in festen Händen – äh,Fängen! –  bleibt.

25.Feb., 2019

Schiefergrau getarnt

0 Kommentare

mit der hellen Brust zum Turm gewandt, ist im Gegenlicht der tief stehenden Sonne PALATINA seit langen Minuten leicht zu übersehen! Wieder einmal können wir staunend zuschauen, wie geschickt sie mit ihrem Schnabel jede Stelle ihres Gefieders zur Pflege erreicht. Lange Federn der Arm- und Handschwingen zieht sie sich – fast genüsslich- durch den Schnabel, das Untergefieder wird eher „durchknabbert“. Wir  sehen eine entspannte PALATINA, die an ihrem Nistplatz präsent ist. Kein anderer Falke soll sich hier ansiedeln. Wir ahnen, welche Bedeutung ein gesundes und gepflegtes Federkleid für den Wanderfalken hat, wenn er so lange und sorgfältig seine Federn ordnet. Immer wieder schaut PALATINA auf und kontrolliert den Luftraum.

 

23.Feb., 2019

Kurzbesuch von PALATINA

0 Kommentare

Sie zeigt sich nach außen orientiert und wurde nicht von ZEPHYR in den Nistkasten „eingeladen“. So sieht es eher nach einer Drohhaltung/Verteidigung von ihr gegenüber den sehr aktiven Nilgänsen über der Altstadt aus. Man berichtet mir, man würde die Nilgänse den ganzen Tag über lärmen hören und fliegen sehen.

Danke Krystyna!

20.Feb., 2019

Eine aufmerksame PALATINA

0 Kommentare

zeigt ihren Besitzanspruch. Ihre Blicke zeigen uns, dass am Himmel wohl reger Flugverkehr ist. Sie nimmt sich nur kurz Zeit für Gefiederpflege, was sie ja sonst manchmal  für  lange Zeit hier zeigt. Gut  ist hier das typische Alterskleid zu sehen, vor allem die breite, quer liegende „Sperberung“ (schwarze Flecken) im weißen Brust- und Bauchgefieder. Bei den Jungfalken sieht das ganz anders aus…

Danke, Krystyna!

Mehr Beiträge laden

Zum Jahreswechsel

Nun gehen wir, was das Heiliggeist-Wanderfalkenpaar PALATINA & ZEPHYR betrifft, voller Erwartung und Vorfreude in das 23. Jahr unseres Projekts “Wiederansiedelung wild lebender Wanderfalken in Heidelberg”. Was uns Menschen angeht, so  beruhigt uns das Geschehen in 54 m  Höhe über dem Erdboden. Es wird uns im Frühjahr von unseren Sorgen ablenken und uns Freude schenken. Denn es sind inzwischen 73 junge Wanderfalken von hier gestartet.

Der Jahreswechsel ist für mich, für uns, Gelegenheit für ein DANKESCHÖN an alle Mitarbeiter/-innen und Förderer/-innen der Heidelberger Wanderfalken.

In diesem Jahr geht unser ganz großes DANKE an unseren Webmaster Tobias J., der in vielen Stunden unsere Website neu aufgestellt hat. Ich freue mich vor allem, dass wir noch Zugang zu den Daten und Einträgen (Tagebuch, Informationen) von 22 Jahren haben. Dies ist ein Alleinstellungsmerkmal unter den – inzwischen Dutzenden – Wanderfalken-Cams-Websites weltweit. Auch ich blättere gerne in den Aufzeichnungen zurück.

Unser Dank geht wieder an die  Heiliggeistkirche  (Pfarrgemeinde im Schmitthenner-Haus), an die verlässlichen Unterstützer in der Stadtverwaltung (Amt für Informationsverarbeitung,  G.L., B.P., RL,. und im Umweltamt)), an den NABU Heidelberg (Kassenführung) und NABU Baden-Württemberg (Livestream März-Juni),  an meine  aktiven Helfer 2021 oben am Nistkasten (Dr.KF.R.,G.Str., Dr.M.P., R.R.) an die Betreuer der Nilgans-Abwehr in Bonn (Dr.E.S. Dr.A.H.) und an die großzügigen Spender/-innen (Finanzierung des Livestreams)!

Leider liegt mir  – mit einer Ausnahme – seit Juni 2020 keine Auflistung des NABU Heidelberg der eingegangenen Spenden vor, so dass ich mich noch nicht, wie in den Vorjahren,  mit Namenkürzeln bei Ihnen bedanken kann. Ich werde das nachholen.

Ihnen allen und den vielen Besuchern und Besucherinnen unserer Website wünsche ich ein gutes 2021!

Foto: Jungfalke ECKART (Namenspate Heidelbergs OB Prof.Dr.E.Würzner) beim erfolgreichen Zweitstart vom Fensterbrett des Hotel „Zum Ritter St. Georg“ am Fuß des Kirchturms  am 26. Mai 2004

28. Dezember 2021|0 Kommentare

Beide Falken am Nistkasten

Das ist ein nettes Weihnachtsgeschenk! Auch PALATINA lässt sich heute am Nistkasten sehen und selbstverständlich auch ZEPHYR.

Für unsere neuen Gäste: Wir erkennen PALATINA  daran, dass deren Fänge beringt sind. ZEPHYR wurde nicht beringt.

Danke, M.H. und S.F.!

25. Dezember 2021|0 Kommentare

Weihnachtsgruß, ganz ähnlich wie vor einem Jahr

Das haben wir nicht erwartet: Auch in diesem Jahr fällt es schwer, uns froh gestimmt und entspannt gegenseitig “Fröhliche Weihnachten! Schöne Festtage” zuzurufen. Ich schaue zurück, was ich im vergangenen Jahr hier notiert habe und kann mich nur wiederholen:

„Trost und Ablenkung schenken uns ein wenig die Wanderfalken:

Gelassen stehen sie trotz Kälte, Wind und Regen auf der Anflugstange. Zuverlässig erscheint ZEPHYR in seiner “Herberge”, schläft ein, wacht auf und fliegt ab. Mit festem Griff hält der Falke im Eingang seine Position und pflegt dort in aller Ruhe und Sorgfalt ausgiebig seinen Körper. Er behält dabei seine Welt aufmerksam und  neugierig im Blick.

Es freut uns, wenn wir ZEPHYR – über Cam 2, gelegentlich auch PALATINA, dann  über Cam 3 – betrachten können. Mit großer Sorgfalt und in partnerschaftlicher Eintracht werden sie in drei Monaten wieder ihre Küken aufziehen und in die weite Welt entlassen.

Das tröstet uns ein wenig, nicht wahr?

Können WIR vielleicht – auf unsere Weise – etwas davon übernehmen? Aufrechte Haltung “Komme, was wolle!”, Sorgfalt und Pflege für uns selbst, Verantwortung für unsere Partner, unsere Kinder, unsere Mitmenschen  tragen, Augen auf für unsere Umwelt. So leben, wie die Natur, das Schicksal,  es für UNS vorgesehen hat …

Ich wünsche Ihnen für die Festtage und das kommende Jahr alles Gute!“

23. Dezember 2021|0 Kommentare

Wanderfalken und Klimaänderung

Dass heute der kürzeste Tag und die längste Nacht dieses Jahres ist, interessieren ZEPHYR & PALATINA nicht. Dass ZEPHYR heute Nacht lange zu sehen war und die kommende Nacht besonders lange im Nistkasten verweilen wird, bemerken nur besonders pedantische Besucher unserer Website.

(Nachtrag vom 22.12.2021: ZEPHYR hat die vergangene Nacht NICHT im Nistkasten!)

Das Datum der Sonnenwende erinnert mich aber an eine Beobachtung aus den ersten Jahren unseres Heidelberger Projekts zur natürlichen Wiederansiedelung wild lebender Wanderfalken in unserer Stadt.

Es fand ab 1999 großes Interesse und es erreichten mich viele neugierige Anfragen. So hatte ich bald Kontakte in alle Welt, z.B. auch nach Rom, Italien. 2008 lernte ich dort den Betreuer und eine kleine Fangemeinde persönlich kennen und besichtigte  den Nistkasten auf der Universität La Sapienza.

Damals waren die römischen Wanderfalken jedes Jahr die ersten in Europa, in deren – von Kameras überwachten und öffentlich sichtbaren – Nistkästen Gelege zu sehen waren. Die deutschen Nistkästen der Wanderfalken, welche das Brutgeschehen in das Internet stellten, folgten meist eine Woche später.

Damals leicht erklärbar: Im Süden ist es wärmer als im Norden. Der Papstsegen zu Ostern „urbi et orbi“ in warmer Sonne, bei uns noch nächtlicher Frost.

Seit einigen Jahren sehe ich, dass die römischen Brutpaare zu gleichen Daten, oft sogar später als die Heidelberger und nordeuropäischen Wanderfalken, ihre Eier legen.

Zufall oder in kleines Beispiel für die Erwärmung unseres mitteleuropäischen Klimas?

21. Dezember 2021|0 Kommentare
Mehr Beiträge laden
Nach oben