Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Home, sweet home
Das ist ja nett, aber selten! Dass ein bereits ausgeflogener Jungfalke zurück in seinen Nistkasten fliegt. Der Anflug ist ja nicht ganz einfach. Er schafft das prima und bedient sich am Nahrungsangebot.
Da waren`s wieder zwei! heißt es im Kinderlied.
Das Abschied vom Jahrgang 2019
wird für mich durch den Eingang weiterer Spenden leicht und stimmt mich froh für die kommende Saison! Ich kann für dieses nun zwanzigjährige Projekt der Wiederansiedelung wild lebender Wanderfalken in Heidelberg nach 47 Jahren Abwesenheit über eine beträchtliche Spendensumme beim NABU Heidelberg verfügen! Durch die großzügigen Spendeneingänge kann ich 2020 die Zahl der gleichzeitigen Zugriffe auf die drei Webcams erhöhen lassen! Dann wird wohl die schwarze Nachricht des überforderten Livestreams nicht mehr so oft auftauchen wie in den letzten Tagen. (Wir hatten in diesem Jahr sehr hohe Zugriffszahlen, nicht nur hier direkt mit täglich über 3 000 Besuchen , sondern auch viele weitere verlinkt über die Website des NABU Baden-Württemberg. So ist es sehr erfreulich, dass das Spendenaufkommen Schritt hält!
Seit meinem letzten Dankeschön von Anfang Mai darf ich mich für neue Spendeneingänge bedanken:
Bei Frau U.H.,bei Herrn B.Sch.,bei Frau S. M.-B., bei Herrn und Frau R. und A.R., bei Herrn M.R., bei Frau G.T., bei Frau und Herrn W.und K.,bei Frau S.Th. und bei Herrn F.W.
Ein großes Dankeschön für die Unterstützung durch die Damen und Herren im Hintergrund:
In der Pfarrgemeinde, beim Kirchendiener, beim Informationsstand, beim Umweltamt, beim Amt für Informationsverarbeitung, beim Webmaster Herrn T.J., beim Server Blitzeinschlag.de Herrn S.St., beim Kassenführer des NABU Heidelberg Herrn St.H. und den Damen Coriena S. und Krystyna L.,die uns verlässlich mit Video-clips versorgen …
HELENE wird nicht verhungern
Um 17.45 Uhr knabbert sie im Nistkasten an den Resten. Auf der Anflugstange zeigte sie zuvor einen halbwegs gefüllten Kropf. Die Eltern werden sie nicht vergessen, sondern morgen früh erneut versuchen, sie zum Abfliegen zu ermuntern. Die Eltern können auch beurteilen, ob sie ihr noch einmal Nahrung bringen müssen.
Der letzte Falke ist HELENE
Krystyna, danke!, gelang es heute vormittag, die Kennzeichnung des Rings zu lesen. Auch HELENE steht wohl kurz vor dem Ausfliegen. Die Eltern üben Druck aus, das wird deutlich. Nein, das schlechte Wetter ist kein Hinderungsgrund.
Danke, Krystyna!
Kurzbesuch von PALATINA
beim verbliebenen Jungfalken. Selbstverständlich kommt PALATINA ohne Nahrung und betritt auch nicht ihr Domizil. Sie bleibt auch unbeeindruckt von den Bettelrufen der Tochter. PALATINA bewegt sich hin und her, selbst wir Menschen verstehen ihre Körpersprache.

„Da war es nur noch: Eins…“
So heißt es im Kinderlied. Nun steht nur noch ein Falkenkind im Starkregen und bei starkem Wind im Nistkasteneingang! Im MorgenGRAUEN hat der dritte Jungfalke den trockenen Nistkasten verlassen. Etwa am 44. Tag seit seinem Schlupf, also ganz den Erfahrungswerten folgend. Wir wundern uns! „Bei dem Wetter würde man ja keinen Hund vor die Tür jagen“, hätte die Oma gesagt. Wie wir im Gästebuch lesen, haben die Altfalken – wahrscheinlich PALATINA – mittels „Nahrung-zeigen“ den hungrigen Jungfalken zum unbeholfenen Absprung verlockt/gezwungen.
Was lernen wir daraus? Regen und Wind sind für die Falken nicht soo wichtig, auch die Jungfalken tragen jetzt schon ein wasserdichtes Federkleid. Die Falkeneltern wissen es besser als wir und handeln nach ihrem Willen! Nicht so, wie wir uns das vorstellen oder wünschen.
Dennoch mache ich mir Sorgen um den dritten Jungfalken. Auch er wird nicht weit gekommen sein. Hoffentlich steht er auf einem Dach und nicht auf dem Boden. Dort könnte ich ihn vermutlich greifen, wenn er bei Polizei & Feuerwehr, die über das ungefähre Datum des Ausfliegens von mir jedes Jahr informiert werden, gemeldet wird. Ich könnte den Bruchpiloten aber nicht wieder in den Nistkasten bugsieren, denn das Öffnen der Luke würde den vierten Jungfalken in Panik davon flattern lassen. Das kann ich nicht verantworten.
Die Natur hat uns heute in aller Frühe wieder einmal gelehrt, dass sie nicht immer nach unseren Vorstellungen handelt.
Dennoch: Daumen drücken!
Was wir jetzt nicht mehr beobachten können
Auch in diesem Jahr werden sich die ausgeflogen Jungfalken sich immer auf der Höhe, also auf den Turmspitzen der Kirchen in der Altstadt, auf der Schlossruine, auf exponierten hohen Bäumen auf beiden Talseiten positionieren. Nicht wegen der schönen Aussicht, sondern um frühzeitig die Eltern (mit Beute, bitte schön!) zu erkennen und mit Geschrei herbei zu bitten. Mit einem guten Feldstecher, besser einem Spektiv auf Stativ, kann man das Familienleben in den nächsten beiden Wochen recht gut vom Universitätsplatz aus, vom Umlaufbalkon der Heiliggeistkirche oder von der Schloss-Straße (Einfahrt zum Bus-Parkplatz), Stückegarten, Scheffel-Terrasse im Schlosspark aus beobachten.
Es entsteht ein heftiges Gezerre um die Beute zwischen PALATINA und den hungrigen Jungfalken, die jetzt noch völlig abhängig sind. Der kleine Vater ZEPHYR wird sich nicht lange mit dem aggressiven Nachwuchs abgeben und mehr oder minder kampflos die Beute abwerfen. PALATINA sorgt dagegen durch Festhalten, Drehen und Zurückerobern der Beute die Entschlossenheit, den schnellen Zugriff und die Hartnäckigkeit beim Nachwuchs. Stichwort: „Survival of the fittest!“ Das zuletzt hier im Nistkasten beobachtet Übergewicht ist längst abgebaut, denn die Jungfalken fliegen bereits ab dem zweiten-dritten Tag souverän, kreisen in großer Höhe und stoßen auf ihre Geschwister spielerisch, – nein, aggressiv – herab. Aber noch bleiben sie beieinander und haben lange Ruhephasen.
Manchmal kommen sie auch auf die Turmspitze von Heiligeist zurück, sehr selten schaut mal ein Jungfalke noch einmal rasch in seine Geburtsstätte.
Die Fänge des Wanderfalken
Schon jetzt benutzen die Jungen recht geschickt ihre Fänge. Es sind Universalwerkzeuge! Schon früh kratzen die Küken sich damit am Kopf, und greifen schon gezielt nach Beuteresten. Ihre Füße erscheinen uns jetzt als viel zu groß. Die Fänge der GREIFvögel sind auf die spezifische Nahrung spezialisiert: Greifvögel, die ihre Beute in der Luft ergreifen – wie die Wanderfalken – haben lange, schlanke Zehen für eine maximale Griffweite, mit langen, spitzen, stark gekrümmten Klauen. (Mehrfach haben ich diese schon bei der Beringung bei den Küken hautnah kennen gelernt.) Große Greife wie die Harpyie (Harpia harpyja), die in den tropischen Wäldern Mittel-und Südamerikas sich meist von Affen ernährt, besitzt einen kurzen kräftigen Tarsus (Vorfuß), kräftige Zehen und stark gekrümmte Klauen, deren hintere Klaue 7 cm lang werden kann.
Drei Klauen ragen nach vorn, die Außenklaue ist besonders lang, die neben der Mittelklaue liegende Atzklaue wird zur Nahrungsaufnahme oft zum Schnabel geführt. Nach hinten ragt die kräftige Fangklaue. Bei großen Greifvögeln – wie auch beim Wanderfalken – überwältigt der Aufprall der geballten Fänge im Moment des Schlages die Beute. Sie taumeln dann betäubt zu Boden. Der Wanderfalke trennt, nachdem er die Beute – noch in der Luft – gegriffen hat, dann sofort im Flug den Kopf der Beute ab. (Nur ein einziges mal beobachtete ich in 20 Jahren hier im Nistkasten beim Eintragen der Beute, dass der Kopf der Beute noch an einem Fädchen hing.)
Die Tarsi großer Adler verfügen zusätzlich über Muskeln um den Zugriff zu verstärken, während die Tarsi der meisten Vögel nur aus Haut, Sehnen und Knochen bestehen. Beim Fischadler wendet sich eine zweite Klaue nach hinten, um den glatten Fisch sicher zu greifen, zudem erfolgt eine Art Krampf/Verriegelung der Zehen, die manchmal dazu führt, dass schwere Fische den Fischadler unter Wasser ziehen und er ertrinkt, bevor er seinen Griff lösen kann.
Bei den Greifvögeln unterscheidet man “Grifftöter“, die mit Ihrem Zugriff töten (z.B. Sperber und Habicht) und “Beisstöter“, zu denen der Wanderfalke gehört. Diese durchtrennen das Genick der Beute. Beide Methoden führen bei den Beutetieren zu einem schnellen Tod.
Störung im Rechenzentrum in Frankfurt
Ja, es ist ärgerlich, wenn wir in den Stunden – in denen wir genüsslich letzte Blicke auf den Jahrgang 2019 der Heidelberger Wanderfalken werfen wollen – nur schwarze Flächen sehen. Geteiltes Leid ist halbes Leid, sagte die Oma. Inzwischen haben unser Server, danke Herr St. ! und unser Webmaster, danke Herr J. ! und auch die Herren im Rathaus, danke! nach den Ursachen geforscht. Die Ursache für die Störungen- seit etwa 6 Uhr – liegen nicht in der Verantwortung der Mitarbeiter dieser Website, sondern an einer zentralen Stelle in Frankfurt!
Nein, man weiß nicht, wann das repariert sein wird.
Mein Vorschlag: Blättern Sie doch bitte inzwischen in der langen Reihe meiner Tagebuch-Aufzeichnungen der Vorjahre!
Zwei Jungfalken noch im Nistkasten
Um 7 Uhr heute vormittag, 20. Mai, konnte ich noch zwei Jungfalken sehen, danach blockierten wohl zu viele Zugriffe die Bilder der Cams. Schön, dass es Bilder von Abend des 19. Mai gibt. Wir sehen zwei kräftige und zum Abflug reife weibliche Wanderfalken und können nun gut die Musterung des Jugendkleids erkennen.
Danke, Krystyna!
VINCENZO nach der ersten Landung am Turm
Der am 17.Mai gestartete Jungfalke zeigt sich nicht nur als respektabler WANDERfalke, sondern auch als Turmfalke! Er hängt geradezu am Turm der Heiliggeistkirche, als wolle er sich nicht von ihr trennen. Es ist – mit der gestiegenen Popularität unserer Website – sehr angenehm für uns, dass die Falkenfamilie genau beobachtet wird.Da kann ich an diesem Nistplatz nur auf die Bibel verweisen: Matthäus, 10, 29!
Na, wer findet die Stelle, die ich meine?
Danke, T.H.!

VINCENZO landete auf dem Kirchendach
Von TM , danke! – erreichen mich zwei Fotos und ein Kurzbericht, der den Erststarter auf dem Kirchendach zeigt. Was mag das sein, das er in seinem rechten Fang festhält?


„Lieber Herr Gäng, ich habe dem Kirchturm gestern einen Besuch abgestattet und wollte diese Bilder von Vincenzo mit Ihnen teilen. Er hat sehr entspannt gewirkt, ein paarmal nach oben zu den Geschwistern geschaut, sich gestreckt und gedöst. Von den menschlichen Kirchturmbesuchern hat er sich nicht gestört gefühlt und wurde von ihnen auch nicht beachtet. Die Bilder wurden mit einem starken Objektiv aufgenommen, er hat also genug Privatsphäre. Viele Grüße, TM“
Ausgeflogen
ist der Tagebuchschreiber bis Samstag, 5. März. Ich weiß noch nicht, ob ich unterwegs das „Tagebuch“ bedienen kann. Das Gästebuch kann ich vom Mobilphone aus betreuen . Allen eine gute Zeit!
Das ist noch nicht Brüten!
Da es heute Nacht und am frühen Morgen dort oben um 0° C kalt war, bleibt das Ei bedeckt, damit es nicht gefriert. Dieses „Warm-halten“ wird auch von ZEPHYR übernommen, wenn es notwendig ist. Wird es heute dort oben warm, so bleibt das Ei auch über längere Zeit unbedeckt sichtbar. Wir müssen uns dann keine Sorgen machen.
Erst mit der Ablage des zweitletzten Eies wird PALATINA mit dem Brüten beginnen.
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Das erste Ei!
wurde heute Nacht gelegt! Kompliment & Dank an die Erstentdeckerin am frühen Morgen. Inzwischen hat ZEPHYR bereits Beute gebracht und PALATINA ist zurück.
Danke, M-A.B.,S.F.,C.S. und K.!
ZEPHYR musste seinen Schlafplatz PALATINA überlassen
Ihr „Legebauch“ zeigt uns, dass wir nun bald das erste Ei sehen werden!
Danke, D.B.!

PALATINA nach kalter Nacht
Wir sehen, wie sich ihr Gefieder im kalten Ostwind bewegt, ein Hinweis für uns Menschen, wie unabhängig ihr Körper von Wind und Wetter ist. Ihr Federkleid echützt sie gut.
Danke, K.!
PALATINA wartet auf das Mittagessen
Danke, M.H.!

