Auch in diesem Jahr werden sich die ausgeflogen Jungfalken sich immer auf der Höhe, also auf den Turmspitzen der Kirchen in der Altstadt, auf der Schlossruine, auf exponierten hohen Bäumen auf beiden Talseiten positionieren. Nicht wegen der schönen Aussicht, sondern um frühzeitig die Eltern (mit Beute, bitte schön!) zu erkennen und mit Geschrei herbei zu bitten. Mit einem guten Feldstecher, besser einem Spektiv auf Stativ, kann man das Familienleben in den nächsten beiden Wochen recht gut vom Universitätsplatz aus, vom Umlaufbalkon der Heiliggeistkirche oder von der Schloss-Straße (Einfahrt zum Bus-Parkplatz), Stückegarten, Scheffel-Terrasse im Schlosspark aus beobachten.

Es entsteht ein heftiges Gezerre um die Beute zwischen PALATINA und den hungrigen Jungfalken, die jetzt noch völlig abhängig sind. Der kleine Vater ZEPHYR wird sich nicht lange mit dem aggressiven Nachwuchs abgeben und mehr oder minder kampflos die Beute abwerfen. PALATINA sorgt dagegen durch Festhalten, Drehen und Zurückerobern der Beute die Entschlossenheit, den schnellen Zugriff und die Hartnäckigkeit beim Nachwuchs. Stichwort: „Survival of the fittest!“ Das zuletzt hier im Nistkasten beobachtet Übergewicht ist längst abgebaut, denn die Jungfalken fliegen bereits ab dem zweiten-dritten Tag souverän, kreisen in großer Höhe und stoßen auf ihre Geschwister spielerisch, – nein, aggressiv – herab. Aber noch bleiben sie beieinander und haben lange Ruhephasen.

Manchmal kommen sie auch auf die Turmspitze von Heiligeist zurück, sehr selten schaut mal ein Jungfalke noch einmal rasch in seine Geburtsstätte.

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