Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Auch ZEPHYR übt für die neue Aufgabe
Auch die Terzel halten während der Brut das Gelege warm, während das Weibchen einen Ausflug macht. Dafür bereitet sich ZEPHYR vor.
Danke, K.!
Nun mal langsam!
„Ich will mich im kalten Wind heute erst mal in der Sonne aufwärmen.!
Danke, M.H.!

Wann sehen wir das erste Ei?
Bald!
Mein Blick in das Tagebucharchiv zeigt:
PALATINA legte in den Vorjahren ein erstes Ei am 15. März, am 8. März, am 9. März, am 1. März, am 15. März, am 1. März, am 28. Februar, und wieder am 1. März!
Beuteübergabe am 24. Februar
Danke, M.H.!




Nun wird es spannend
PALATINA sucht nun häufig die Nistmulde auf. Steht bald die erste Eiablage bevor?
Danke, M.H.!
Das Paar am 24. Februar
ZEPHYR schaut nach dem Treffen der abfliegenden PALATINA nach.
Danke, K.!
Hochbalz und Eiproduktion
Heute habe ich zwei Anrufe mit Freude angenommen: Anwohner der Heiliggeistkirche, denen die Falken auf dem Turm seit zwei Jahrzehnten wohl vertraut sind, berichten: „Heute ist aber ein Mordsgeschrei und ein Hin und Her dort oben!“
Aber auch im Inneren von PALATINA ist Hochbetrieb:
Denn nach einer Vielzahl von Kopulationen entwickeln sich nun nach und nach in ihrem Körper die befruchteten Eizellen. Aber auf eine völlig andere Art, als wir das von den Säugetieren und von unserer Spezies kennen;
| Die befruchtete Eizelle in eine Schalenhülle zu verpacken und außerhalb des Körpers der Mutter zu einem neuen Lebewesen zu formen, hat sich schon lange vor der Entstehung der Säugetiere bewährt. Das gab es schon bei den Sauriern. Die vollkommene Form eines Eies sorgt dafür, dass dieses zarte Gebilde – nur etwa 0,4 mm ist die Schale eines Wanderfalkeneies dick – nicht unter dem Gewicht von PALATINA (etwa 900 g schwer, ZEPHYR etwa 700 g) zerbricht! Druck von außen hält die Schale gut stand. |
| Wohl aber kann – 2022 (je nachEiablage) etwa in der 1. Aprilwoche– das zarte Schnäbelchen der Küken die Schale von innen öffnen! Atmungsaktiv wie unsere Anoraks oder Sportkleidung ist die Schale, Wasserdampf und Wärme werden hindurch gelassen, aber Bakterien bleibt der Weg nach innen versperrt!
Die Schale besteht aus einer Lage von Calzitkristallen, die von etwa 7 500 Poren durchzogen ist, durch die der Gasaustausch (Sauerstoff rein- Kohlendioxyd raus) erfolgt. Nun wird diese Kalkschicht vom heran wachsenden Küken schon bald ausgedünnt, es braucht das Calcium für den Knochenaufbau. Wie PALATINA die braun-rote Färbung der Eischale bereits in der Schalendrüse ihres Eileiters aus der Kombination zweier Pigmente (Protophyrin und Biliverdin), die dem roten Blutfarbstoff Hämoglobin verwandt sind, erzeugte, ist erstaunlich. Wie alle Eier der Wildvögel dient die Färbung der Anpassung an den Untergrund. (Vögel, die in Kolonien brüten, Pinguine z.B., erkennen ihr Ei an der individuellen Musterung wieder.) Das Spektrum der Farbe der Wanderfalkeneier reicht von gelblich-ocker bis rot-braun. Es gibt auch innerhalb des Geleges leichte Farbunterschiede. Wir werden es bald sehen. |
PALATINA im Nistkasten
Sie bleibt in der Nähe der Nistmulde. Wenn wir ihren Unterbauch betrachten, sieht sie schon sehr „schwanger“ aus…
Danke, M.H.!

PALATINA am 23. Februar
Danke, K.!
Wanderfalken und Klimakrise
Selbstverständlich bin auch ich neugierig, was an anderen „Filialen“ geschieht. In den ersten 15 Jahren unseres Heidelberger Projekts, sah ich – 2004 auch selbst vor Ort -, dass die ersten Gelege der europäischen Wanderfalken (öffentlich im Internet sichtbar) in schönster Frühjahrssonne in Rom, Italien. Jenseits der Alpen, in unserem kühleren Norden, sahen wir erste Eier der Wanderfalken eine Woche später.
Seit einigen Jahren sehe ich, dass die ersten Wanderfalkengelege in Mitteleuropa, oft bereits im Februar erscheinen., oft bereits vor den italienischen Nistkästen. Warum ist das so?
Die Erwärmung sehen wir nicht nur in der Natur: In diesem Winter habe ich nur einmal vor dem Haus Schnee geschaufelt, auf die Winterräder am Auto hätte ich verzichten können.
Schaue ich soeben vor meinem Monitor hinunter in den Garten, sehe ich in der Sonne drei Halsbandsittiche und zwei Eichhörnchen, die sich zum Ärger der Meisen am Vogelfutter bedienen. SO habe ich mir früher den Februar nicht vorgestellt …
Hoffnungsvoll und neugierig
erwarten wir, dass PALATINA in Kürze zu einem Gelege im Nistkasten schreitet. Die Balz ist, wie gewohnt, störungsfrei abgelaufen und PALATINA , die außerhalb der Brutzeit nie den Nistkasten aufsucht, hat sich zur Probe bereits mehrfach an bekannter Stelle niedergelassen.
Ich habe gestern die Zahl der gleichzeitigen Zugriffe auf die Webcams bei VIDEO-STREAM-HOSTING zum Beginn des März stark erhöhen lassen, denn bis dahin werden wir wohl das erste Ei bestimmt sehen.
Ich erinnere, wie vor 22 Jahren nur wenige Erwachsene und eine kleine Schülergruppe hier in Heidelberg sehr gespannt waren, ob die 1999 anwesenden wild lebenden Wanderfalken zur Brut schreiten würden. Die lokale Zeitung schrieb von einer „Sensation in 56 m Höhe“. Inzwischen gibt es in Europa mehrere Dutzend von Kamera-überwachten Wanderfalkennistplätzen! Bei einigen durften wir mit unserer langen Erfahrung Rat zur Installation geben. In diesen Tagen hoffen dort sehr viele Menschen, wie wir, erwartungsvoll auf eine Brut
Nein, wir können hier nicht auf alle diese Orte und Daten hinweisen. Ja, es sind schon erste Eier gelegt worden.
Nun wird es eng im Eingang
Danke, A.L.!

Frühstück am 25. Mai
Danke, K.!
Auch das ist neu
LISELOTTE übernachtet immer bei ihren Kindern. Ihre Vorgängerinnen taten das nicht in dieser Phase der Aufzucht.

ALLES wird verwertet
Es verbleiben nur Federn und entfleischte Skelettteile.
Danke, K.!
Die Ernährung der Jungfalken ist in einer Stadt gesichert
Es gibt eine große Zahl von Tauben, auch in Heidelberg. Immer wieder erhalte ich Anfragen, ob ich mit Rat helfen könne. Es geht dabei immer um an Hauswänden nistende Tauben. Die Besitzer können sich die hohen Kosten der Montage von Sperrgitter und Abwehrdornen nicht leisten. Ich bekomme auch immer wieder Beschwerden, dass Wanderfalken beringte Tauben aus menschlichem Besitz schlagen und verfüttern. Ich habe dazu unter „Tauben“ siehe Gängs Tagebuch-Archiv gelegentlich geschrieben.
Danke, K.!
Alle freuen sich auf das Frühstück
Aber wohl vergeblich …
Siehe Gästebuch, Eintrag von C. H.!
Danke, C.H.!

