Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
„Mit dem Schnabel, nicht mit dem Fang!
schiebt man das Ei unter sich!“ , möchten wir LISELOTTE zurufen.
Bald wird sie uns diese Methode zeigen.. Seit Millionen von Jahren können das Vögel.
Danke, D.B
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Das zweite Ei am 13.März gegen 11.20 Uhr
Wie erwartet, sehen wir ein bereits getrocknetes zweites Ei! Nun wird LISELOTTE bald lernen, auch zwei Eier zu bedecken.
Danke, C.!
Das Paar am 13. März
Danke, K.!
Sehen wir am Montag ein zweites Ei?
Danke, K.!
ZEPHYR zeigt- uns -, wie man ein Ei bedeckt
In der Nacht vom 11. auf den 12. März war es bei mir, 75 m über dem Neckar, 0° C, also in der Turmspitze genau so kalt. Heute, um 8 Uhr, lag hier überall ein nasser Schnee. Nein, wir müssen uns keine Sorgen um das unbedeckte Ei machen. SO schnell würde der Inhalt nicht gefrieren. Noch einmal: Wanderfalken beginnen mit der Brut erst nach Ablage des zweitletzten Ei, also meist mit der Ablage des dritten Ei. (Wir hatten hier meist Vierergelege.)
Dennoch ist es schön, zuzuschauen, wie ZEPHYR routiniert das Ei bedeckt! Nicht bebrütet.
Danke, K.!
LIESELOTTE & ZEPHYR, ein hübsches Paar
Ein besonders schöner Schnappschuss! Links, startbereit, LISELOTTE, mit Legebauch besonders groß und prächtig, bekam eine Mahlzeit geliefert. Rechts, rank und schlank . der kleinere Terzel ZEPHYR, aufmerksam den Luftverkehr betrachtend.
ZEPHYR, hier seit 2017, trägt auf seiner Frontseite das strahlend weiße Alterskleid, bei LISELOTTE sehen wir noch Reste des bräunlichen Jugendkleids. Erst bei ihrer zweiten Mauser im Herbst 2023 wird sie ähnlich elegant wie ihr Partner ausschauen.

Danke, A.L.!

ZEPHYR stärkt LISELOTTE
Danke, I.Sp.!

LISELOTTE übt ein wenig
wie man als Falke ein Ei unter sich birgt und sich darauf niederlässt. Das wird sie noch rechtzeitig lernen. Sie wird dann sogar vier Eier bebrüten können. Heute glauben wir das noch nicht. Siekann sich das wohl auch noch nicht vorstellen..
Danke, K.!
Eine neue Familie entsteht
Danke, K.!
Die Eischale wird dünner werden
Die Schale besteht aus einer Lage von Calzitkristallen, die von etwa 7 500 Poren durchzogen ist, durch die der Gasaustausch (Sauerstoff rein- Kohlendioxyd raus) erfolgt. Gegen Ende der Brutzeit wird diese Kalkschicht vom heran wachsenden Küken ausgedünnt werden, es braucht das Calcium für den Knochenaufbau. Wie LISELOTTE
die braun-rote Färbung der Eischale bereits in der Schalendrüse ihres Eileiters aus der Kombination zweier Pigmente (Protophyrin und Biliverdin), die dem roten Blutfarbstoff Hämoglobin verwandt sind, erzeugte, ist erstaunlich. Wie alle Eier der Wildvögel dient die Färbung der Anpassung an den Untergrund. (Vögel, die in Kolonien brüten, Pinguine z.B., erkennen ihr Ei an der individuellen Musterung wieder.) Das Spektrum der Farbe der Wanderfalkeneier reicht von gelblich-ocker bis rot-braun. Es gibt auch innerhalb des Geleges leichte Farbunterschiede.
Hier ein nicht befruchtetes Restei aus 2008 aus diesem Nistkasten. Es wurde nachfolgend in der Universität Freiburg auf Rückstände aufwendig untersucht. Die Analysen ergaben hohe Werte an Rückständen von gesundheitsgefährdeten Substanzen aus der Nahrungskette der Beutevögel von JETTA. Dieses Ei wäre für „menschlichen Verzehr“ nicht geeignet gewesen. (Rachel Carson, „Silent Spring“, 1962 hat schon früh auf solche Erkenntnisse, die zu Dünnschaligkeit der Eier bei Greifvögeln führten, hingewiesen. 1972 wurde dann in Deutschland DDT verboten, aber andere Herbizide, Fungizide, Weichmacher, Imprägnierungen, folgten und folgen.)
Wie geht es jetzt weiter mit dem Eierlegen?
Zunächst sind wir beruhigt, dass LISELOTTE – als zweijähriges junges Weib – fruchtbar ist. Wir sind auch froh, dass zur Zeit die Temperatur oben im Nistkasten auch nachts deutlich über 0° C liegt. Wir werden das erste und zweite Ei noch oft betrachten können, denn jetzt beginnt LISELOTTE noch nicht mit dem Brüten.
Zwischen dem ersten und den – hoffentlich – folgenden Eiern liegt ein Abstand von 2 bis 2 1/2 Tagen. Alles in „Gängs Tagebuch-Archiv“ der Vorjahre nachzulesen! Den Weg, den das Ei in LISELOTTE zurück legt, bis es -für sie und uns – zu sehen ist, habe ich in diesem Jahr – früh – bereits am 24. Februar („schwanger“ oder nicht) beschrieben. Das Ei eines Wanderfalken wiegt um die 45,5 g (Ratcliffe 1993), die Schale etwa 3,8 g. Ein Vierergelege, wie hier in Heidelberg üblich, wiegt dann etwa 182 g, das ist etwa 17 % des Gewichts von LISELOTTE! Wir sind gespannt, ob LISELOTTE bei ihrer ersten „Schwangerschaft“ ein Vierergelege zeitigen wird. Sie selbst macht auf uns einen gesunden, kräftigen Eindruck, das überreichliche Nahrungsangebot in Heidelberg ist nah vorrätig. ZEPHYR hat sich seit 2018 als guter Versorger gezeigt und hat während der Balz das seiner neuen Partnerin überzeugend bewiesen. Dass die ersten beiden Eier bis nächste Woche mehr oder minder offen im Freien liegen werden, ist normal. (Wobei mir das ein Rätsel ist, wie DAS LEBEN in diesen ruhenden Eiern überlebt!) Erst nach der Ablage des dritten Ei beginnen die Weibchen des Wanderfalken mit dem Brüten!
Unbeholfene LISELOTTE
Am Abend des 5. März versuchte LIESELOTTE bei Dunkelheit, vermutlich im Direktflug, in den Nistkasten zu kommen und prallte wohl unsanft – siehe auch Eintrag im Gästebuch! – in die beiden Abwehrstangen 2015 installiert gegen die Invasionen der Nilgans. Offensichtlich hat sie sich nicht verletzt, aber es dauerte einige Sekunden, bis sie Boden unter den Fängen hatte. (Wir haben die beiden Stangen 2015 nach dem Einbau der Elektronischen „Nilgans-Abwehr“ im Eingang belassen, denn rings um Heidelberg, z.T. in wenigen hundert Metern Distanz, brütet und lebt auch der Uhu!) Damals zögerte der Terzel PERKEO einige Tage lang in den Nistkasten zu hüpfen, während PALATINA sofort hinein sprang. Erst nachdem wir eine senkrechte Stange entfernt hatten, gewöhnte sich der zaghafte PERKEO an die neue Situation.
Ich bin besorgt über LISELOTTE, denn sie zeigt mit ihrem Legebauch, dass sie – in unserer Sprache – „hochschwanger“ ist. Ich bin überrascht über diesen „Unfall“, denn Wanderfalken sind durchaus auch nachts aktiv: Wir können seit Jahren über das Infrarotlicht (im Kasten ist es für die Falken stockdunkel) von Cam 1 und 2 erkennen, dass die dort nächtigenden Falken (bisher ZEPHYR, nun LISELOTTE) nachts oft über lange Zeit putzmunter das Gefieder pflegen. (In Köln, London, New York jagen und erbeuten die Wanderfalken Vögel, die nachts über die Stadt ziehen. ) Wanderfalken sehen auch nachts sehr gut.
Danke, E. ScH.!
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Balz im Nistkasten am 6. März
Danke M.H.!


Balzritual am frühen Vormittag
Danke, K.!
So kennen wir das Drehbuch eines Balzrituals im Nistkasten aus den Vorjahren
Wir hören heute das lang anhaltende, raue „I -chip“ von LISELOTTE, wir können die größeren und kräftigeren Fänge des Weibchen mit den zierlicheren des Terzels vergleichen und sehen wieder deutlich, wer hier das „Sagen hat“.
Schade, dass wir dieses Bedrängen des Terzels durch das Weibchen nicht sehen. Außen, über der Stadt, könnten wir jetzt mit etwas Glück beobachten, wie LISELOTTE durch Anfliegen RUPERT zum Jagen, Beuteliefern & Beuteübergeben drängt. Vor einem Jahr beobachtete ich, wie LISELOTTE zügig und zielstrebig den Terzel ZEPHYR – seufz! – ansteuerte, der auf der nahen Jesuitenkirche einen Kleinvogel rupfte. Der verließ sofort seinen Platz und ließ sich sofort den Kleinvogel von LISELOTTE in der Luft entreißen.
Danke, K.!



