Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Zucht statt Wilderei und illegaler Vogelhandel ?
Davon träumen Vogelschützer, die noch immer Horste in der freien Natur vor der drohenden Aushorstung der Küken durch Wilderer bewachen müssen und oft hilflos gegen den illegalen Handel mit Greifvögeln und anderen Arten ankämpfen!
Ich bin allerdings ein Gegner der Hybridzüchtung, wenn – in Gefangenschaftshaltung – Falken gezüchtet werden, die in freier Natur sich nicht paaren würden, z.B. ein Falke, dessen Eltern ein Gerfalke und ein Wanderfalke sind. Das erinnert mich an „Dr. Frankensteins Labor“ und führt, wenn solche Hybridfalken in die Freiheit flüchten, zur Verfälschung der natürlichen Fauna. Wer will so etwas?
Finger weg von frei lebenden Wildtieren!
Falconer’s breeding secrets could curb trafficking trade
Können Wanderfalken gut riechen?
Das fragte ich mich, als ich heute von der Neuen Universität – großer Weihnachtsmarkt! – durch die Hauptstraße über den Marktplatz – kleiner Weihnachtsmarkt! – zum Parkhaus ging. Schon in der Universität hatte ich die – nun allgegenwärtige – Duftmischung aus Bratwurstfett, Glühwein, Sauerkraut, Gulaschsuppe, Pommes frites, Zwiebelfleisch, Senf, Curry und Duftkerzen in der Nase! (Sie ahnen, ich bin kein Freund dieser adventlichen Köstlichkeiten.) Ich erinnerte mich, dass ich in den Vorjahren, oben am Nistkasten stehend, oft solche Aromen, sogar Zigarettenrauch, von unten emporsteigend schnüffeln konnte!
Nein ich weiß es nicht, ob ZEPHYRs Nasenlöcher so leistungsstark wie meine sind. Ja, ich vermute, er ist noch für zwei Wochen wegen der menschlichen Ausdünstungen und des immer gleichen Jingle-bells-Gedudels zu bedauern.
Ach, was! Er ist ein Vogel und hat ganz andere Wahrnehmungen als unsereins …
600 000 Besuche
verzeichnen wir, seit diese Website vor zwei Jahren neu gestaltet wurde und so im World Wide Web mehr und mehr bekannt und populär wurde. Das ist ein gutes Zeichen, denke ich. Viele Nachrichten und Informationen, die uns aus den Medien erreichen, sind wenig erfreulich, oft ärgerlich oder gar entsetzlich. Mir tut es gut, zu sehen, dass Mutter Natur – hier als Falkenfamilie – ungestört von unseren menschlichen Sorgen und Nöten leben kann, neues Leben zeugt und dieses in die Luft bringt. Wir können Jahr für Jahr mit Freude und Staunen zuschauen !
Unserem Webmaster T.J. und den Freundinnen/Freunden, die im Hintergrund mithelfen, dass so viele Menschen das wilde Leben der Falken in Heidelberg beobachten können, rufe ich ein herzliches DANKE zu!
Sich recken und strecken und Gefieder ordnen
Das ist die Morgengymnastik von ZEPHYR am 1. Dezember!
Danke, Krystyna!
Nahrung aus dem Depot
Heute hängen die Wolken den ganzen Tag über dicht und niedrig über Heidelberg. Schauen wir aus dem Fenster, so sehen wir keinen Vogel fliegen. Das ist kein guter Tag für die Jagd des Wanderfalken, der meist aus großer Entfernung und großer Höhe Beutevögel anfliegt. So steht heute wohl nur gehortete Beute aus einem Depot als Nahrung zur Verfügung.
Wanderfalken legen diese Vorratsspeicherung z.B. in einer Felsennische versteckt an und achten darauf, dass die immer aufmerksamen Rabenkrähen oder sonstige Konkurrenz die Depots nicht plündern. Als ich vor Jahren im Nordschwarzwald einen Wanderfalkenhorst in einem still gelegten Steinbruch überwachte, kannte ich einige Depots, die sich nicht allzu weit entfernt vom Nistplatz in der Felswand befanden. Die Depots der Heiliggeist-Wanderfalken kenne ich nicht, bestimmt befinden sie sich unweit vom Kirchturm an der Schlossruine. Ich erinnere mich an die gelegentlich – und deutlich erkennbar – schlecht gelaunte AURORA, die sich manchmal vom Gelege oder den Küken erhob, zum Ausgang schritt und Ausschau nach dem Terzel FRITZ, später PHÖNIX, hielt. Jener kam dann zwar prompt mit einem winzigen schwarzen Beuterest – wohl aus einem nahen Depot – angerauscht, wurde aber oft deutlich zur weiteren Lieferung, sagen wir: angehalten! Seit langem beobachten wir , dass das vordere südöstliche Eck des Nistkastens, aus dem Blick von Cam 1 rechts, gelegentlich zur Lagerung von Beuteresten genutzt wird. Wenn ein Altfalke den leeren Nistkasten betritt, so geht sein Blick meist als erstes in jene Ecke. Hoffnung auf einen Happen, ohne sich bemühen zu müssen?
Guten Morgen!
Danke, Coriena!
ZEPHYR 50 m über dem Weihnachtsmarkt
Danke, Coriena!
Wanderfalken in Großstädten
Mit den Weihnachtsgrüßen erfahre ich aus Rom und Nw York City, dass in diesen Städten inzwischen jeweils mehr als 20 Wanderfalkenpaare sicher und gut leben. Die enge Bebauung in diesen Städten lockt während der Wintermonate zusätzlich zu der großen Anzahl von Stadttauben andere Vogelarten an, die dort Wärme und Nahrung finden. In Rom mussten bereits einige Straßenzüge für den Verkehr gesperrt werden, weil der Kot von hunderttausenden von Staren in der feuchten Jahreszeit den Straßenbelag glitschig macht. Schlaraffenland für den Wanderfalken!
Der Weihnachtsmarkt ist unten eröffnet
mit Musik , Lichtern und vielen Menschen, entsprechend ist ZEPHYR etwas nervös.
Danke, Krystyna!
Wanderfalken unter dem Weihnachtsbaum
Man freut sich, wenn man etwas auf dem Gabentisch findet. Meine Enkelin I. – damals vierjährig – meinte ganz richtig, dass auch der Opa in Heidelberg gelegentlich ein Kuscheltier nötig hätte.
Was kann ich z.Zt. für unsere erwachsenen Falkenfreundinnen/-freunde für den Wunschzettel empfehlen?
- Helen Macdonald, Falke, Biographie eines Räubers, Verlag C.H. Beck, 2017
- J.A. Baker, Der Wanderfalke,Naturkunden, Matthes & Seitz, 2014
- Lars Gejl, Europas Greifvögel, Das Bildhandbuch zu allen Arten, Haupt Verlag, 2018
Ich glaube mich zu erinnern, dass ich zu jedem Buch bereits im Tagebuch Bemerkungen geschrieben habe, oder?

Zu einem Nachmittag am Sonntag
passt gut das Verhalten von ZEPHYR! Mit gefülltem Kropf ruht er im Eingang des Nistkastens. Seine Körperhaltung und das leicht aufgeplusterte Gefieder zeigt, dass er völlig entspannt ist. Dennoch sind seine Augen unaufhörlich aktiv und wir erkennen an seiner Blickrichtung, was ihn interessiert: Er beobachtet die Tauben auf dem Markplatz, der bereits zum Weihnachtsmarkt dekoriert und mit Buden bestückt ist. Er schaut auf die Hausdächer, und prüft, was sich dort bewegt. Als ein Vogel, von Westen kommend, ihn direkt überfliegt, zuckt er zusammen. Was mag das für eine Art gewesen sein? Dann pflegt er sein Gefieder und wir staunen wieder einmal über die Beweglichkeit seiner Halswirbelsäule. Ganz überraschend fliegt er schließlich ab.
Danke, Krystyna!
Danke, Krystyna!
Wenn wir pedantisch wären
könnten wir die Tageszeiten notieren, an denen ZEPHYR schlafen geht und aufwacht. Und dann im Vergleich feststellen, ob er sich demnächst an der Tageslänge – besser Tageskürze! – und Nachtlänge orientiert. Ob er dann am Freitag, 21. Dezember mit seinem frühen Eintreffen und späten Abflug umschalten wird?
„Jetzt geht es mit dem Winter `naus zu`s!" ... sagte dann die Oma...
Danke, Ferenz, via BCAW!

Schlafwandler ZEPHYR
Gelegentlich können wir beobachten, dass ZEPHYR seinen Schlafplatz im Verlauf der Nacht wechselt.
Danke, M.H.!


PALATINA
Danke, M.H.!


PALATINA ante portas
Sehr erfreulich, dass sich auch PALATINA wieder einmal hier zeigt! Wir erkennen sie an den matt roten Ringen an ihren Fußgelenken (Fängen/Ständern).
Danke, C.S!


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Eine Nacht an anderem Ort
Letzte Nacht war ZEPHYR nicht anwesend. Am Nachmittag schaute er hier vorbei. Ob er heute wieder übernachten wird?
Danke, M.H. und C.S.!
Haben Wanderfalken Spaß am Fliegen?
Das fragte mich mich eine Schülerin, als ich die Wiederansiedelung wild lebender Wanderfalken in Heidelberg als Schulprojekt betrieb. Da wusste ich keine Antwort.
Aber einige Zeit später konnten wir – bei ähnlichem Starkwind mit heftigen Böen wie heute! – vom „Stückegarten“ der Schlossruine aus, einen Wanderfalken beobachten, der über uns kreisend, ohne Flügelschlag, sich vom Wind hoch tragen ließ. Dann ließ er sich aus großer Höhe wie ein Stein fallen, steilte wieder auf und ließ sich erneut kreisend vom Wind hoch tragen. Und wieder ließ er sich aus großer Höhe steil herabfallen und verschwand dann leider aus dem Blick unserer Feldstecher. Das war kein Jagdflug auf einen Beutevogel, da waren wir uns einig, sondern spielerisches Verhalten.
Heute vormittag habe ich in der Rheinebene ähnliche Windspiele, ohne Sturzflüge, bei Rabenkrähen beobachtet. Es sah auch aus, als hätten sie Freude am Wind.
ZEPHYR beobachtet heute das Geschehen in der Luft von der Schwelle des Nistkastens aus.
Danke, C.!

ZEPHYR geht schlafen
Zunächst ist er noch aufmerksam, schaut nach außen und kontrolliert das Kasteninnere. Dann nimmt er seine Schlafposition ein.
Hinweis für unsere neuen Gäste: Im Nistkasten ist es bereits dunkel, wir sehen das Bild eines – für den Falken unsichtbaren – Infrarotlichts.
Danke, L.!