Gängs Tagebuch
Gängs Tagebuch2021-10-04T08:44:30+02:00

Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.

Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.

14.Apr., 2019

Feder eines Wanderfalken auf dem Mond

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Aber ja! Als Lehrer ließ ich mir das seinerzeit nicht entgehen.

Am 3. August 1971 war APOLLO 15 auf dem Mond gelandet und Commander David R. Scott bewies vor der Filmkamera, was man  Galileo Galilei bereits vor vierhundert Jahre mit seinen Fallversuchen mit Steinen am Schiefen Turm von Pisa nicht so recht glauben wollte: Fallende Objekte beschleunigen gleich schnell, unabhängig von ihrer Masse!

(Mir glaubte das früher wahrscheinlich auch kein Schüler. Aber ich hatte ja auch keinen Schiefen Turm um Steine fallen zu lassen.) Commander Scott wählte für sein Experiment – na, was wohl? – die Feder eines Wanderfalken und einen Hammer. Falkenfeder und Hammer landeten gemeinsam- gleich schnell – auf dem Mondboden!

Und siehe! Galilei hatte recht! Scott hatte recht, Gäng hatte recht … 🙂

Nachzulesen im genannten Buch von Thor Hanson Federn-Ein Wunderwerk der Natur, S. 136-143

14.Apr., 2019

Mehr über Federn lesen?

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Ich empfehle dieses hübsche Buch Nr. 26 aus der großartigen Reihe Naturkunden  bei Matthes & Seitz, Berlin, 2016,  herausgegeben von der klugen Judith Schalansky, die vor einigen Wochen im DAI, Heidelberg aus einem ihrer Büchern las. Dieses Buch, ich wage nicht seine schönen Abbildungen zu kopieren, erklärt uns Laien ALLES über Federn auf verständliche und amüsante Weise.

Beeindruckend das umfassende Literaturverzeichnis, das Lust zum Weiterlesen macht …

 

Mehr über

14.Apr., 2019

Bemerkungen zu den Federn 1

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Die Oberhaut der Vögel ist von unserer völlig verschieden, sie erinnert uns an deren Abstammung von den Saurieren. Bei uns Menschen wird die Hornsubstanz der Oberhautzellen, das Keratin, fortlaufend abgestoßen und von innen erneuert. Als Schuppen auf unseren Schultern, als Hornhaut an unserer Fußsohle und Handinnenflächen, als Haare und Finger- und Zehennägel werden diese abgestorbenen Zellen von nachwachsenden lebenden Zellen verdrängt und als tote Substanz nach außen geschoben.

Die Oberhaut der Vögel, völlig verschieden von der unsrigen, bildet Federn aus. Bei der Vogelfeder wird zunächst im Schutz einer Hornhülle (Blutkiel) ein kompliziert eingerolltes  “Gebäude” gebildet, das sich dann zu einer verhornten und hochspezialisierten Federfahne entfaltet, wenn diese Hornscheide schließlich aufsplittert. Jede Feder dient, je nach ihrer Lage am Falkenkörper, ganz bestimmten Zwecken und wird erst nach der Mauser völlig erneuert! Die harten Federn der Hand- und Armschwingen PALATINAs und ZEPHYRs unterscheiden sich völlig von ihrem weichen Bauchgefieder. (Wir sehen das an der Feder, die PALATINA vor zwei Wochen abwarf , die noch immer hinten an der Kastenwand liegt. Der starke Ostwind der letzten beiden Tage konnte diese nicht in die Luft wirbeln!)

Bei unseren vier Küken haben sich die “Federorgane” nun ausgebildet. Blutkiele, weil sie bei Verletzung leicht bluten, heißen die bläulich glänzenden Hornscheiden der Zapfen, die jetzt bald am Stoß und an den Flügeln der Kleinen  sichtbar werden. Bald werden diese Hornzapfen an der Spitze eintrocknen und es erscheint die zunächst noch eingerollte Federfahne, die sich allmählich zur Fläche entrollt. Dabei wird die Pelzdune aus ihrer Hauttasche ausgeschoben. Die grauen Pelzdunen sind dann bereits das zweite Kleid des Quartetts, denn das weiße Dunenkleid nach dem Schlupf wird soeben ersetzt. Wenn wir die Bilder/Videos aus den ersten Tagen mit den Fotos am Ende dieser ersten Woche vergleichen, erkennen wir deutlich die graue Einfärbung.

Donnerwetter! Geht das schnell mit der Entwicklung, nicht wahr?

14.Apr., 2019

Aus weiß wird hellgrau

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So schnell geht das! Was uns heute die Cam 1 und 2 in schönster Deutlichkeit und Farbkraft zeigt, ist die beginnende Veränderung des Federkleids! Aus dem Schneeweiß der ersten Dunen wird nun ein Hellgrau! Das ist kein Schmutz, ich werde nach dem Frühstück – meinem! –  weiter berichten.

 

12.Apr., 2019

Federn stieben durch den Nistkasten

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als um um 7.20 Uhr das kleine Frühstück von ZEPHYR angeliefert wird. Mein Blick auf die Temperaturanzeige:  2° C. Dort oben in 56 m Höhe ist es wahrscheinlich noch etwas kälter, hinzu kommt der wind- chill, der die Kälte schärfer empfinden lässt. Ich beobachte, wie der  Talwind aus dem Osten die Flaumfedern auf dem Kastenboden in die Höhe wirbelt. Ich erinnere mich, dass ich um diese Jahreszeit mit klammen Fingern und Zähneklappern vom Nistkasten hinunter vor die „Max-Bar“ eilte, wo die Touristen schon im Freien sitzend in die Sonne blinzelten: “ SIE sind aber verfroren!“

Das QUARTETT muss also für einige lange Minuten einiges an Kälte bewältigen können. Bis sie wieder unter ihrer Mutter verschwinden, stellen sie sich eng mit den wenig durch Flaum geschützten Vorderseiten aneinander und bilden so eine kleine Pyramide.

Nein, sie „tummeln“ sich nicht IN einer Pyramide, wie es kürzlich in der Lokalzeitung stand, – das taten nicht einmal die alten Ägypter -, die  vier Küken verhalten sich dann ruhig und warten geduldig auf die hudernde Mutter.

11.Apr., 2019

Trittbrettfahrer bitte absteigen!

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Ich kann es zwar verstehen, aber ich möchte das nicht mehr im Gästebuch lesen: Hinweise auf andere Websites mit anderen Vogelarten oder andere Brutplätze, an denen auch Wanderfalken brüten, dass dort auch das eine oder andere Ei gelegt wurde u.s.w.

Selbstverständlich sind wir alle Lokalpatrioten und „andere Eltern haben auch hübsche Kinder“. Dies ist die Website der Heidelberger Wanderfalken, andere Themen, Meinungen und Orte möge – bitte! – jeder auf eigene Initiative auf anderen oder eigenen Websites mitteilen. Danke!

11.Apr., 2019

Im Doppelpack

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Das ist in diesem Jahr neu: PALATINA & ZEPHYR hudern während der kalten Nacht – nur 3°C am Morgen – dicht beieinander gemeinsam das Quartett.

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Das Paar im Nistkasten

Wie so oft – zu unserer Freude – in den langen Jahren zu sehen: Der Terzel lockt das Weibchen in den Nistkasten zum Balzritual, – er verschwindet dann nach kurzer Zeit, PALATINA bleibt zurück und wir sehen ihr „Probesitzen“ oder „Muldeschieben“. ( Am 28. Januar habe ich das im Tagebuch genauer beschrieben.)

So sehen wir bereits jetzt, wo zu Beginn des März sie ihre Eier ablegen wird.

Danke, D.B.!

13. Februar 2022|0 Kommentare

PALATINA sonnt und pflegt sich

Wieder einmal erleben wir, wie sorgfältig und zeitaufwendig  Wanderfalken das Gefieder pflegen.

Nein, das ist keine „Schönheitspflege“, sondern notwendig, damit die Flugfähigkeit erhalten bleibt.

Bei den geradezu unglaublichen Geschwindigkeiten, die PALATINA beim Jagdflug erreichen kann, bei ihren akrobatischen Wendungen und Drehungen in der Luft, kommt es auf jede Feder bei  Beschleunigung, Abbremsen, Gleiten an! Nichts soll dabei stören. Das äußere Federkleid muss perfekt anliegen.

Wir können heute dabei ihre Beringung an beiden Fängen erkennen, die sie von ZEPHYR, der nicht beringt wurde,  unterscheidet. Ach, wäre das schön, könnten wir die Ringnummern ablesen, um festzustellen, wer sie wo beringt hat …

Danke, C.!

09. Februar 2022|0 Kommentare
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