Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Gewölle sind „Speiballen“
Gestern wunderten sich viele Besucher/-innen über ein anhaltendes Recken, Strecken und Würgen bei RUPERT. Das war ein natürlicher und notwendiger Vorgang. Falken und Eulen haben keine Zähne zum Kauen, also müssen sie Unverdauliches (Federn,Knochen) wieder hinaus speien. Das“Gewölle“ wird im Magen mit Schleim umhüllt und hinaus gewürgt. Nachts sind diese rundlich-ovalen Speisereste im UV-Licht gut im Nistkasten als schwarze Reste erkenntlich.

Danke, M.H.!

Das zweite Ei
wurde am 8. März 2025 um 18.57 Uhr gelegt.
Herzlichen Dank für die Meldungen!

Einiges zum ersten Ei
So ein einsames Wanderfalkenei ist nicht spektakulär. Es ist etwa so groß und schwer wie mein Frühstücksei, s.u. Es wiegt etwa 45,5 g (Ratcliffe,1993), die Schale wiegt etwa 3,8 g.
Ein Vierergelege, wie es in den Vorjahren in Heidelberg üblich war, wiegt dann etwa 182 g , das ist etwa 17 % des Gewichts von LISELOTTE. Eine große Leistung in diesen Tagen!
Passt das zum heutigen Frauentag?


Auch BENJAMIN (*2022) bemüht sich wieder
2024 konnte in den Niederlanden die Ringe (S RC ) eines Terzels abgelesen werden, der am 29.April 2022 auf Heiliggeist beringt wurde und von mir den Namen BENJAMIN erhalten hatte. Er sorgte bereits 2024 auf der St. Martinuskerk in Weert, NL – östlich von Antwerpen – für Nachwuchs und wird es wohl 2025 leisten.
Danke, A.L.!
Quelle: live.netcamviewer.nl

Munteres Treiben für kommenden Nachwuchs
Da auch bei den monogamen Wanderfalken alle möglichen Variationen (Bigamie, Inzest, Polygamie, Polyandrie) gelegentlich/selten vorkommen, ist es sinnvoll, dass RUPERT durch häufiges Kopulieren SEINE Spermien in LISELOTTE deponiert: Pro Kopulation zwischen 100 000 und 1,6 Millionen Spermien, die einige Tage aktiv in LISELOTTE gespeichert werden können. So erhöht er die Weitergabe seiner Gene, falls seine Partnerin sich nun auch noch mit einem weiteren Terzel paaren würde.
Das indiskrete Schauspiel, das sich z.Zt. häufig abspielt, lässt uns hoffen: Morgen könnte vielleicht das zweite Ei gelegt werden!
Und bei diesem eifrigen Einsatz könnte 2025 vielleicht mal wieder eine Viererbrut ausfliegen …
Danke, M.H.!


LISELOTTE kommt, RUPERT geht
Es wird deutlich, wer „das Sagen“ in dieser Partnerschaft hat.
Danke, M.H.!



Stillleben am 7.März 2025
Das erste Ei liegt in mitten eines Tohuwabohu und erinnert an Stillleben auf Gemälden oder an manches Kinderzimmer. Wir sehen neben dem Ei eine hübsche Mauserfeder, Kotspuren , Leichtgewichtiges, das vom Ostwind eingeblasen wurde, sauberer und verschmutzter Kies und allerlei Unkenntliches.
Als ich aufwachte, war es in Heidelberg 3° C und RUPERT schlief neben dem Ei. Nachtfrost wäre nun nicht günstig.

Ist das nicht gefährlich für das Ei?
Es liegt allein im Nistkasten und es war heute Nacht -1°C, vielleicht sogar noch kälter, dort oben. Aber erst nach der Ablage des vorletzten Ei beginnen die Falken mit dem Brüten.
Hier im Kasten liegt das Ei in Sicherheit. Würde es sichtbar auf einem Felsband oder ein einer Nische liegen, könnte es von Krähen entdeckt werden und wäre verloren. Dort würden die Eltern das Gelege aber im Blick halten und verteidigen.
Zwischen dem ersten und den hoffentlich nachfolgenden Eiern liegt ein Abstand von zwei bis zweieinhalb Tagen.

Das erste Ei!
Wurde in der Nacht vom 5. auf den 6. Märzgelegt. Herzlichen Dank für die Meldungen!
Wir sehen heute Vormittag einen aufgeregten RUPERT, der sich mit „Brutversuch“, und „Steinchen-ziehen“ beschäftigt.


Geduld!
Anderenorts gibt es bereits volle Gelege, in Heidelberg kann das noch eine Woche dauern.
Denn wir sehen RUPERT auch heute noch in der Phase, in der der Terzel das Weibchen mit „Brautgeschenken“ zum Brutplatz lockt. Er zeigt damit der Partnerin, dass er in der Lage ist das brütende Weibchen und den Nachwuchs zu versorgen. Das ist eine wichtige Voraussetzung für den Bruterfolg.
RUPERT und LISELOTTE lassen sich, wie in den Vorjahren, Zeit:
Im Vorjahr legte LISELOTTE am 13. und 15. März die beiden Eier, 2023 wurden die Eier am 10.,13.,16. und 18. März gelegt.
Danke, M.H.!

Insiderwissen
„O.K“. schreiben mir Gäste, „wir verstehen, dass es auf dieser Website ausschließlich um die Heidelberger Wanderfalken geht. Aber zu gerne würden wir über Bruterfolge anderenorts mehr erfahren.“
Nun denn: Ich nenne meine Quelle, die Informationen aus aller Welt zusammenfasst.
Wann werden wir 2025 das erste Ei sehen?
Bald!
In diesem Jahr wurden bereits am 27.Februar in Liempde, NL und am 28. Februar in Plock, Pl das erste Ei gelegt. Am 2. März wurde auch in Fellbach, Baden -Württemberg das erste Wanderfalkenei der Saison 2025 gelegt.
(Ich verzichte darauf, nun fortan weitere Gelege anderenorts zu notieren und ich berichte, wie in den Vorjahren, nun wieder ausschließlich über Heidelberg!
Eiablage im Februar war in den letzten zwei Jahrzehnten sehr selten! In den Vorjahren erfuhren wir meist aus Rom, Italien von den ersten – kameraüberwachten und gesendeten – Eiablagen in den ersten Märztagen. Heidelberg war damals oft bei den ersten Meldungen nördlich der Alpen. Das hat sich im letzten Jahrzehnt geändert!
(Es soll ja noch immer Menschen geben, die nicht an den Klimawandel glauben!)
Als ZEPHYR & PALATINA im Jahr 2018 erstmals gemeinsam balzten, waren erst am 15., 17.,19. und 22. März Eier im Nestkasten. . Die Ornithologen Mearns & Newton (1988) haben Wanderfalkenbruten im südlichen Schottland über neun Jahre erforscht: Ältere Weibchen legten im Schnitt 8 Tage früher als junge, noch unerfahrene Weibchen. Auch die Zahl der Eier der erfahrenen älteren Weibchen waren höher.
LISELOTTE erscheint uns auch in diesem Jahr leider noch nicht als erfahrenes Weibchen.
Es ist weiterhin bei uns, wie immer, nicht langweilig!
Herzlichen Dank!

Foto: H.K., danke!
Es ist für uns immer eine große Freude, dass die Besucher/-innen unserer Website wissen, dass die Finanzierung unseres Projekts auf Spenden zugunsten unseres Kontos (siehe Titelseite) beim NABU Heidelberg angewiesen ist und bleibt. Von dort erhalte ich regelmäßig Nachricht.
So kann ich heute für Spenden, die im April und Mai eingegangen sind, herzlich danken!
Bei Frau S.F., bei D.undB W., bei Frau M.R., bei Frau A.E.M, bei Frau S.Sch., bei J.U.und M.P.,bei Herrn H-J.N., bei Frau M.W-B., bei Frau H.Z., bei Frau N.S.! Viele der Spenderinnen und Spender begleiten uns regelmäßig und schon seit langer Zeit, ihnen gebührt besondere Anerkennung und Dank.
HMG
LISELOTTE, allein zuhause
Danke, K.L!
Ein seltener und scharfer Blick in die Turmspitze!
SO schlimm sieht es oberhalb der „Welschen Haube“, dem glockenhaften Turmhelm aus!
Das Teleobjektiv zielt auf das „Kapellchen“, ein – von einem Geländer eingefassten – Umgang. Ich war nur einmal, vor langen Jahren, dort oben: Einstieg und Ausstieg sind schwierig, das Innere dieses Mini-Türmchen ist mit Blech verschalt und eine Art „Tischlein-Deck-Dich!“. Also Knochen und Beinchen von Beutevögeln. Wir erkennen auf dem Foto ringsum die weißen Spuren von „Schmelz“/“Schmeiß“ , also dem Kot der Falken.
Ganz links außen oben am „Fensterrand“und mittig auf dem Geländer, hier leider nicht erkennbar, zeigt das Foto jeweils eindeutig einen braunen Jungfalken!
Danke, G.Sch.!


Keine neue Nachrichten sind eine gute Botschaft!
Denn es bedeutet für uns Heidelberger Wanderfalkenbetreuer, dass es keine „Rettungseinsätze“ für die beiden Erststarter notwendig werden! Es geschah oft, dass der erste Flug nach wenigen Sekunden auf dem Asphalt einer engen Gasse oder in einem Hinterhof endete! Oh je!
Denn in der Heidelberger Altstadt leben neben vielen Haustauben auch viele sehr aufmerksame Rabenkrähen! Nie getrauen diese sich während der Brut-und Aufzuchtzeit in die Nähe des Nistkastens.
Aber die Krähen lauern geradezu darauf, dass die Jungfalken der Heiliggeistkirche zum ersten Flug starten! Es wurde von Bewohnern der Altstadt oft beobachtet, dass die Krähen der Altstadt sofort die Jungfalken, die nach kurzem Flug meist auf einem nahen Hausdach gelandet sind, entdecken und durch gemeinsame aggressive Anflüge auf den Boden zwingen!
Diese Attacken der Krähen auf die mühsam gelandeten Erstflieger sind mit viel Krähengeschrei verbunden, so dass der auf dem Boden stehende Jungfalke von Menschen entdeckt wird. Sie erkennen, der Falke ist beringt, er braucht Hilfe!
Man telefoniert z.B. die Polizei, die Heidelberger Berufsfeuerwehr, die Heidelberger Falknerei Tinnunculus, die kostenpflichtige Berufstierrettung, das Umweltamt der Stadt, die lokale Zeitung, den BUND, den NABU. Schließlich gelingt es dann nach vielen Telefonaten, manchmal erst am Folgetag, den „Bruchpiloten“ wieder an uns zu übergeben. In einem Karton tragen wir ihn zurück auf den umlaufenden Balkon der Heiliggeistkirche und setzen ihn auf das steinerne Geländer.
Es folgt ein schöner Moment: Der Jungfalke fliegt nun unbelästigt erneut davon und landet nun sicher auf dem Turm der nahen Jesuitenkirche oder auf der Schlossruine. Die Rabenkrähen verharren nun ruhig! Denn bereits am Folgetag beobachten wir, dass Jungfalken bereits Rabenkrähen anfliegen, diese verfolgen, also quasi „den Spieß umdrehen“.
Die Jungfalken können dann bereits sicher landen, das Fliegen ist angeboren. Bereits am zweiten Tag nach dem Ausfliegen staunen wir über ihre Bewegungen am Himmel. Dennoch stehen sie die längste Zeit des Tages auf der nahen Jesuitenkirche und warten auf die Eltern.
Sie kommen in den Folgetagen gerne in den Nistkasten zurück. Sie prüfen: Gibt es dort vielleicht noch etwas Verzehrbares?
In den Vorjahren – siehe “ Gängs Tagebuch Archiv“ – habe ich diese aufregenden Stunden oft geschildert.
(Nun aber erst einmal meine Urlaubskoffer auspacken!)
Letztes gemeinsames Foto der beiden, Danke, A.Sch.!

SONNI am 25.Mai um 6.17 Uhr ausgeflogen!
Danke für zahlreiche Meldungen!
(Tagebuchschreiber ist in Heidelberg zurück und wird bald wieder hier kommentieren.)
ALBRECHT gegen 8.50 Uhr ausgeflogen!
Mich erreichen verlässliche Nachrichten, dass ALBRECHT zum Erstflug gestartet ist! Daumen drücken, dass er auf den Dächern der Altstadt oder gar auf nahen Jesuitenkirche landen konnte!