Hans-Martin Gäng

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3. Feb., 2019

Friert ZEPHYR dort oben?

Von |2019-02-03T10:33:07+01:0003. Februar 2019|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Nein, er friert nicht.

Wanderfalken leben und brüten auch nahe der Arktis, also z.B. in Alaska oder Grönland, wo es meist kälter und windiger ist als bei uns in Mitteleuropa.

Wenn es ZEPHYR zu kühl wird,  plustert er sein Gefieder etwas auf. So wird dann die isolierende Schicht zwischen dem Untergefieder und den schützenden Deckfedern dicker und seine Haut bleibt warm. Ähnlich können wir das auch bei dem Wassergeflügel auf dem kalten Neckar sehen, auch deren Haut bleibt trocken. Tatsächlich sieht ZEPHYR im Kasten, falls es kalt ist, immer etwas massiger aus. Weil er sein Gefieder aufgeplustert hat.

Der dicke Kropf, den wir hier unten an  ZEPHYR sehen, hat nichts mit der Kälte zu tun, sondern kommt von einer ausgiebigen Abendmahlzeit.  Dort oben ist es in der Tat oft s…kalt und heute liegt noch ein strammer Ostwind auf dem Nistkasteneingang. Vielleicht hat er deshalb in den letzten Nächten bis zum Morgen  seine Position nach links verlagert?

Danke, Coriena!

2. Feb., 2019

20 Jahre Wanderfalken-Nistkasten auf Heiliggeist

Von |2019-02-02T10:51:03+01:0002. Februar 2019|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Eigentlich müsste ich jetzt mit den Falkenpaten Reinhard Reetz (2010) und PD Dr. Michael Preusch (2013), meinem Kollegen Albrecht Spatzier und vier ehemaligen Schülern Kadri B., Martin G., Heinrich L. und Waldemar G. mit einem Glas Sekt in der Hand am Falken-Nistkasten der Heiliggeistkirche stehen und Dank sagen!

Denn exakt vor 20 Jahren haben wir den Nistkasten montiert. Damals dachten wir noch nicht an die Anteilnahme einer großen Öffentlichkeit aus vielen Ländern mittels Bild und Tonübertragung. Es gibt auch nur wenige Fotos aus dieser Zeit. Der Nistkasten ist noch nicht von Elektronik umgeben, immerhin mache ich mir einige Notizen.

Wir hatten in jenen Wochen keine Ahnung davon, dass dieses Schulprojekt ein großer Erfolg werden würde.

Aber Mut, Zuversicht und Vertrauen, dass wir etwas Gutes für den Artenschutz versucht hatten.

1. Feb., 2019

Same procedure as every day

Von |2019-02-01T13:33:51+01:0001. Februar 2019|Tagebucheintrag|0 Kommentare

„Das ist ja tägliche Routine! Jeden Abend kommt ZEPHYR, am Morgen fliegt er ab. Wird es Ihnen nicht langweilig?“ Das fragte mich gestern ein Passant in der Altstadt. Nein, wird es nicht, denn nun kommt eine spannende Zeit! ZEPHYR ruft bereits in der Morgendämmerung von der Anflugstange aus „lahnend“ nach PALATINA. Da er das mit schwachem Stimmeinsatz tut, könnte sie sich dann in der Nähe aufhalten. Aber wo?

Nun ist die Zeit gekommen, in der die Falkenweibchen den potentiellen Vater ihres diesjährigen Nachwuchses testen. Kann er sie während der langen Brutzeit und danach den geschlüpften Nachwuchs gut mit Nahrung versorgen? Ist er fit und ein guter Jäger? Gibt es einen alternativen Terzel? Das spielt sich in gemeinsamen Flügen ab: Man verfolgt sich, man übersteigt sich, man stößt spielerisch aufeinander herab, man verkrallt sich in den Fängen und taumelt sich überschlagend und drehend in die Tiefe.  Die Entfernungen, zwischen denen sich die beiden Partner zur Ruhe aufstellen/“aufbaumen“ nähern sich allmählich an, man „lahnt“ sich gegenseitig an und hält auf diese Weise Kontakt. Schließlich steht man sogar gemeinsam auf dem Turmkreuz der Kirchen. Der flinkere Terzel gern etwas höher als das stärkere Weibchen. Der Terzel versucht, dem Weibchen einen passenden Nistplatz zu zeigen und sie in diesen – gerne auch mit kleinen „Brautgeschenken“ in Form von Beuteresten – zu locken.PALATINA ist selbstverständlich längst mit unserem Nistkasten vertraut und wird diesen wohl selten auf seine Eignung überprüfen.

Nun ist auch die Zeit der Umpaarungen. Allmählich hat sich in den letzten Jahren die Zahl der Wanderfalken in Mitteleuropa erhöht, es gibt also viele männliche und weibliche Wanderfalken als Einzelvögel, die auf der Suche nach einem eigenen Territorium sind.   Entdeckt z.B. ein ein- oder zweijähriges kräftiges Weibchen ein ansprechendes Territorium – und Heidelbergs Altstadt ist eines! – so wird sie vielleicht versuchen es zu erobern. Es kommt dann zu heftigen Kämpfen zwischen der Platzhalterin und der Neuen! Erfahrung und Routine stehen dann gegen jugendliche Kraft und Willen. Der territoriale Terzel nimmt oft eine distanzierte, beobachtende Rolle ein, manchmal beteiligt er sich auch mit deutlich geringerem Einsatz. Wir hatten solche Auseinandersetzungen im Februar/März der Vorjahre mehrfach über dem Himmel der Heidelberger Altstadt. Ich erfuhr dies meist durch erschrockene Anrufe „Ich halte mal das Telefon aus dem Fenster: Hören Sie das Gezetere und Geschrei? Soeben fallen beide Falken ineinander verkrallt zwischen die Hausdächer!! Oh, jeminé!“

Legendär bleiben  uns die Webcam-Schnappschüsse vom 25. März  2009, als AURORA und JETTA ihren blutigen Kampf bis in den Nistkasten hinein austrugen.

Nein, natürlich wollen wir hier kein Drama sehen.

Danke, Coriena!

Same procedure

27. Jan., 2019

ZEPHYR & PALATINA sind ein vertrautes Paar

Von |2019-01-27T11:33:28+01:0027. Januar 2019|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Bereits gestern fiel ZEPHYR uns auf, als er kurz nach dem Aufwachen gegen 8 Uhr,  außen auf der Anflugstange stehend, kurz „lahnte“ – d.h. lang gezogenen Rufen – , dann zurück in das Kasteninnere eilte, dort noch einige  „Ack-Zick“-Laute ausstieß und dann abflog. Das ist ein Zeichen, dass er PALATINA in der Nähe sah und sie in den Nistkasten locken wollte. Wir sind nun anfangs der Balz, ein Zeitabschnitt, in dem der Terzel ZEPHYR seiner Partnerin kleine Geschenke anbietet, das sind  Beutereste, aber auch ganze Vögel. Diese Beuteübergaben geschehen im Flug, manchmal geht es recht rabiat zu. Nun fliegen die beiden auch gemeinsam.  Die beiden kennen sich seit 2017, haben gemeinsam bereits schon Nachwuchs in die Luft gebracht und sind deshalb recht vertraut miteinander.

Es wird also noch einige Zeit dauern, bis es ZEPHYR gelingt PALATINA in den Nistkasten zu locken.

 

Danke, Krystyna!

24. Jan., 2019

ZEPHYR, ein nervenstarker Falke

Von |2019-01-24T16:06:56+01:0024. Januar 2019|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Zur Geisterstunde gestern am Mittwoch, 23. Januar, brach – fast in Steinwurfweite! – vor ZEPHYRs Schlafplatz in seiner Blickrichtung ! – ein Brand im Dachgeschoss eines Hauses am Marktplatz aus. Der Bericht der Rhein-Neckar-Zeitung spricht von “ … starkem Funkenflug…zerplatzten Fensterscheiben … hohen Temperaturen“. 49 Personen mussten evakuiert werden. Man ahnt, dass der Lärm, Rauch und Unruhe ZEPHYR weckten. Bestimmt ist er davon geflogen. Wann kam er zurück?

Am Abend nahm ZEPHYR auf jeden Fall wieder  seinen Schlafplatz ein.

 

23. Jan., 2019

ZEPHYR passt auf

Von |2019-01-23T12:20:52+01:0023. Januar 2019|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Das ist auch angesagt, denn in den Vorjahren versuchten die Nilgänse, die traditionell nahe  der Alte Brücke am Neckar leben, bereits Ende Januar  diesen Nistkasten der Wanderfalken zu erobern. Wenn die Nilgänse im Nistkasten waren oder außen auf der Anflugstange triumphierten, flogen die Falken schimpfend ab. Aber bereits 2015 versuchten die Falken durch Angriffe in der Luft die anfliegenden Nilgänse von einer Landung am Turm abzuhalten. Mit Erfolg, aber nicht immer, konnten die Falken oberhalb des Turmes ihre schützenden Runden fliegen.

Das Abwehrprogramm mit Blitz und Lärm, das über Bilderkennung die Nilgänse – und nur die Nilgänse! –  aus dem Nistkasten scheucht, ist nun wieder aktiv gestellt. Dennoch freuen wir uns, dass auch ZEPHYR und PALATINA dazu gelernt haben und im vergangenen Jahr  erstmals selbst aggressiv einer Gans in den Nistkasten folgten und diese in Sekundenschnelle die Flucht ergriff, bevor das Abwehrprogramm startete!

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