Hans-Martin Gäng

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7. Mai, 2019

Blick in die Welt

Von |2019-05-07T12:17:00+02:0007. Mai 2019|Allgemein, Tagebucheintrag|0 Kommentare

Schon seit einer Woche orientieren sich die Jungfalken nach außen. Zunächst war es der hoffnungsvolle Blick auf die Ankunft der  Lieferanten der Nahrung. Inzwischen ist der Sehsinn so gut ausgeprägt, dass er auch auch in die Ferne reicht. Bereits jetzt erkennen wir an den Bewegungen des Kopfes, dass der Nachwuchs fliegende – ich sage mal – Objekte mit den Augen verfolgt. Im Gästebuch lese ich, dass bereits ein Jungfalke nicht nur den Kopf reckt, sondern auch die Schwelle des Nistkasten, die wir zur Sicherheit 1999 eingebaut haben, betreten hat.

Die nächste Stufe der Welteroberung wird dann der Schritt sein, hinaus auf das Brett zwischen Schwelle und Anflugstange. Zuletzt wird das Quartett souverän auf der An-und Abflugstange stehen, sich wenden, sich gegenseitig die Flügel um die Köpfe schlagen und sich auf die beste Aussichtsposition drängeln.

Ja, die Jungfalken sind völlig schwindelfrei! Nein, noch nie ist hier ein Jungfalke vorzeitig abgestürzt!

 

5. Mai, 2019

Nun bilden sich die Federn

Von |2019-05-05T11:00:42+02:0005. Mai 2019|Tagebucheintrag|0 Kommentare

die sie demnächst hinaus in die weite Welt tragen werden! Und bereits jetzt steht häufiges Training der Brustmuskeln auf dem Tagesprogramm. Da gibt es bereits deutliche Unterschiede im Eifer und Engagement des Nachwuchses festzustellen, wir wir als erfahrene Eltern, ich sogar als ehemaliger Lehrer feststellen kann.

Danke, Krystyna!

 

4. Mai, 2019

Was mir in dieser Saison auffällt

Von |2019-05-04T14:33:52+02:0004. Mai 2019|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Heute:

Bei diesem unfreundlichen Wetter, 4° C am Morgen, um 14 Uhr 5°C, nass und windig,  liegen und ruhen die Jungfalken dicht beieinander. Für eine Wärmepyramide, die sie uns so oft bilderbuchmäßig gezeigt haben, sind sie nun zu groß. Heute werden wohl die Mahlzeiten nicht so üppig-frisch geliefert werden! Als ich am Morgen die Zeitung aus dem Briefkasten oben an der Straße holen ging, sangen die Amseln lautstark in den Gebüschen, aber ich entdeckte keinen Vogel. Vor allem am Himmel: nichts! Nass kam ich zu meinem Frühstück in das Haus. So geht es heute auch ZEPHYR & PALATINA. Sie werden Schwierigkeiten haben, aus der üblichen hohen Angriffsposition  einen ebenfalls hoch fliegenden Beutevogel auszumachen. So werden sie sich aus ihren Depots bedienen. Die Ecke mit der Notration vorne rechts im Nistkasten wurde ja längst vom Nachwuchs entdeckt und abgegrast. Haben Sie bemerkt, dass auch bei der hastigsten Atzung des Nachwuchses durch PALATINA diese bemerkt, wenn ein winziges Stückchen zu Boden fällt? Dass sie es selbst  dann sofort aufpickt, anbietet oder selbst schluckt? HIER gibt es keinen essbaren Abfall am Boden! 50 m darunter bieten die Essensabfälle, die unsere Spezies fallen lässt, täglich einen höchst beschämenden Anblick. Die zahlreichen Tauben, die uns auf dem Marktplatz und der Hauptstraße vor die Füße laufen, erwecken mein Mitleid, weil sie gewissermaßen von den Passanten zu Müllschluckern degradiert werden.

Die vergangenen zwei Wochen:

Das QUARTETT hat sich sehr gut und schnell entwickelt, es gab keinerlei Auffälligkeiten. Die Beringung hat die Küken und Eltern nicht belastet. (In den Vorjahren mieden die frisch beringten Küken manchmal für einige Stunden die Nähe zur  Klappe, durch die eine Hand sie gegriffen hatte.) Am 30. April legten sie sich direkt daneben zur Ruhe. Dagegen ist nachts PALATINA noch immer beim Nachwuchs. Auch nach Atzungen steht PALATINA oft noch einige Zeit demonstrativ außen auf der Stange. Eine Warnung an die nahen Nilgänse? Ahnt sie die Bedrohung durch den Uhu, der ebenfalls rings um Heidelberg präsent ist?

 

 

3. Mai, 2019

Im Foyer des Rathauses

Von |2019-05-03T17:21:05+02:0003. Mai 2019|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Dort steht auf einem Podest ein Monitor, der die Bilder der drei Webcams gleichzeitig  zeigt. Der Blick aus dem Fenster rechts davon geht hinauf zum Kirchturm. „Ah ja! Das ist ja gerade dort drüben!“rufen die Touristen in vielen Sprachen. Besuchergruppen werden hier oft hin geführt, denn links davon steht ein hölzernes Stadtmodell. Dann blickt die eine Hälfte der Gruppe auf das Modell und lauscht der Führung, die andere Hälfte schaut auf die Falken. Ein Heidelberger  Hot Spot für Touristen, nicht nur wg. derSuche nach einem WC. Neben dem Podest  liegen Informationszettel, die heute schon wieder vergriffen waren, als ich auf dem Monitor die Namen der Küken anheftete. Oft ergeben sich dann interessante Gespräche mit den Besuchern, wenn sie mich dort tätig sehen: „Oh, really! You`re the guy responsible for this?“

3. Mai, 2019

Das Auge des Falken 4

Von |2019-05-03T07:20:49+02:0003. Mai 2019|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Gestern hat Martina K. eine Beobachtung gemacht, die mich auch schon oft faszinierte und hat zwei Schnappschüsse – Danke! –  in das Gästebuch. siehe dort, gestellt, .

In der letzten Woche vor dem Ausfliegen stehen die Jungfalken manchmal sogar zu viert nebeneinander auf der Anflugstange, flattern und bewegen sich, so dass man Angst hat, es könne einer der Jungfalken abstürzen. (Ist noch nie passiert.) Wenn ich  während dieser Phase gelegentlich unten auf dem Marktplatz beim Eisbecher saß, spielte sich manchmal das ab:

Vier Jungfalken “gieren” gleichzeitig und recken die Köpfe. Sie haben Mutter oder Vater im Anflug mit Beute in den Fängen entdeckt! Der Altfalke kommt – fast immer – in einer großen Kurve einschwenkend über das Palais Boisseré und Rathausdach direkt auf den Nistkasten zu geflogen! Am späten Nachmittag steht dann die Sonne direkt hinter dem Heiliggeistkirchturm! Der in beträchtlichem Tempo herbei rauschende Falke fliegt also die letzten 50 m direkt auf die Sonne zu und fliegt auf den letzten 20 m zur Anflugstange in den schwarzen Schlagschatten des Turms. Was bedeutet das für seine Augen und sein Gehirn? Jeder unserer Besucher kennt diese Situation von den Bildern der Webcam 3, die etwa in gleicher Position wie der anfliegende Falke – 6 m tiefer auf dem Sterbeglöckchenturm des Kirchendachs  – zum Nistkasten schaut! Denn  in diesen langen Minuten versagt die teure Optik! Gleichzeitig direkt in Richtung grelles Sonnenlicht und in den schwarzen Schatten filmen, das kann die Kamera nicht, auch unsere Menschenaugen versagen bei dieser Aufgabe: Auch wir brauchen einige Zeit um unseren Blick vom hellen sonnigen Himmel zum Blick in das schwarze Gully-Loch anzupassen, in das wir gerade unseren Autoschlüssel fallen ließen…

Kein Problem für die Falken! Deren Augen können offensichtlich blitzschnell umschalten! Grell hell, nun dunkel! Absolut sicher bremst der Falke in Sekundenbruchteilen seinen Flug ab, findet die Lücke über den vier kreischenden und flatternden Jungfalken, die  den Eingang blockieren, und “plumpst” mit der Beute in den Fängen in den Nistkasten.

Das sind AUGENBLICKE, die mich sprachlos machen: Was müssen die Falkenaugen, das kleine Gehirn, die Nerven, die Muskeln, die Fänge in Sekundenbruchteilen verarbeiten! Und statt sich der Falke – eine Sekunde, bitte! – etwas entspannen könnte, fallen die Jungfalken ihn sofort geradezu an: Hunger!!

2. Mai, 2019

Who is who? RRC oder RDR oder RRE oder RRF

Von |2019-05-02T11:23:49+02:0002. Mai 2019|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Ich hebe am 30. April berichtet, dass wir in diesem Jahr bei der Beringung nur zu dritt am Nistkasten waren. Das hatte den Vorteil, dass wir die bereits großen und wehrhaften Küken schnell greifen, beringen und zurücksetzen konnten. Das schonte den Nachwuchs und auch meine Nerven. Bei der Beringung 2019 gibt es den Nachteil für Namenspaten, Medien und mich,  dass ich über keine hübschen Fotos verfüge. In den Vorjahren wurde meist von jedem Sprössling ein Porträt geknipst und die – noch kleinen – Fälkchen wurden abschließend, in einem Körbchen aufgereiht, mit den Paten/Patinnen fotografiert.

Nun bedaure ich die Paten/-innen. Sie werden sich fragen: Wer ist denn nun MEIN Patenkind? Da heißt es nun am Bildschirm zu hoffen: „Zeigt her Eure Füße, zeigt her Eure Sch…“- äh,- Eure Fanggelenke mit den Kennziffern in Schwarz!   Da die Jungfalken nun immer häufiger durch den Nistkasten hoppeln/wackeln/kriechen und sich nun auch mit ihren Klauen am Kopf kratzen werden, kann man die Kennziffern recht gut ablesen.

Ich wiederhole deshalb :     RRC = HELENE     RDR= SABINE       RRE=ARMIN        RRF= VINCENZO

PS. Auf dem Foto unten  konnte ich noch  HELENE in der Hand von Dr. KF.R. fotografieren, der sie, an den Fängen haltend, mir zeigte. So sieht man hier nicht die Ringe…

 

 

1. Mai, 2019

Zeit zum Beobachten, Nachahmen und Lernen

Von |2019-05-01T10:25:58+02:0001. Mai 2019|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Das QUARTETT ist nun in einer Phase, die ich besonders interessant finde. Sie sehen nun nicht mehr „niedlich-kuschelig“ aus, sondern stolpern struppig und unbeholfen durch den Kasten. Heute früh standen sie noch bei 7° C in einer Wärmepyramide friedlich beisammen, inzwischen wagt der eine oder die andere aber schon kleine WANDERungen auf eigene Faust, -äh!- Fängen! Dies sind schon beachtlich groß und haben bereits spitze Klauen, wie ich gestern schon an meiner Hand spürte. Längst können sie schon auf kurze Entfernung sehr gut kleine Dinge von anderen unterscheiden und picken bereits geschickt im Untergrund nach Futterresten.

Auf der US-amerikanischen Website BCAW gibt es in der Abteilung  Peregrine falcons seit langen Jahren ein eigenes Kapitel über die Heidelberger Wanderfalken. Dort freute sich heute eine Besucherin darüber, dass das verbleibende TRIO aufmerksam mit Blicken verfolgt, wenn/falls ein Geschwister mit den Flügeln schlägt, also erstes Muskeltraining zeigt . s.u. (Danke, loza!) Sie beobachtete auch, dass ein Küken sich mit einem Happen in die linke Ecke entzog und so bereits das Manteln zeigte, ein falkentypisches Verhalten, die Beute von der hungrigen Nachbarschaft fernzuhalten.

Ich habe heute vormittag eine Atzung beobachtet: Alle vier Küken sind wohlauf.  Aber sie entwickeln nun Individualität und stehen durchaus einmal gelassen abseits, wenn die Geschwister sich vordrängeln. Also kein Anlass zur Sorge. Ja, im Internet lesen wir, dass anderswo bereits Falkenküken im zarten Alter starben. Auch  hier das könnte einmal geschehen…

 

 

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