Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Auch Tagebuchschreiber & Falkenzimmer-Hauswart machen Urlaub
Nun gibt es hier 14 Tage lang nichts zu lesen, denn ich bin unterwegs im Ausland. Allen Gästen eine gute Zeit und weiterhin Freude an dem DUO im Turm!
„Ich schau dir in die Augen, Kleines!“
sagt im Film „Casablanca“ Rick (Humphrey Bogart) zu seiner Geliebten.
LISELOTTE starrt fasziniert auf Cam 1, ein Rätsel für uns.
Danke, A.L.!

Bald können wir davon fliegen!
Danke, S.F.!

Screenshot

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ALBRECHT und SONNI in der Falkenschule
Sie haben einige Lernziele des Lehrplans , z.B. Nr. 10, vor einer Woche bereits vorzeitig bewältigt, brav!
Ansonsten lernen und üben sie noch bei Punkt 7.
- Kopf hoch halten können – 3-4 Tage üben!
- Laut um Nahrung betteln!

- Schnabel öffnen!
- Mit Schnabel zupacken! – 3-4 Tage üben !
- Augen öffnen und Eltern erkennen!
- Sich vordrängeln bei der Atzung!
- Gefiederpflege fortsetzen! Daueraufgabe! Zweites Dunenkleid mit dem Schnabel bearbeiten!
- Große Futterstücke – z.B. das komplette Bein einer Amsel – hinab würgen können!
- Ich muss nicht immer bei meinem Bruder schlafen oder sitzen!
- Den Nistkasten erkunden! Ich bleibe aber zunächst noch im hinteren Teil.
- Ich habe keine Hemmungen, meinem Bruder einen Bissen wegzuschnappen.
- Ich trainiere meine Augen, indem ich z.B. den Flug von Schmeißfliegen im Nistkasten verfolge!
(Nach einer originellen Idee von Julie O`Connor und Debbie Waters)
LISELOTTE trotzt schlafend dem scharfen, kalten Wind
Wir erkennen das an ihrem geschlossenen, weißen Augenlid, der Nickhaut. Sie öffnet dennoch immer wieder kurz ihre Augen im Halbschlaf. An ihrer stark gewölbten Brust erkennen wir ihren vollen Kropf, sie hat also vor kurzer Zeit viel verzehrt.


Familienidyll mit Restei
RUPERT atzt die beiden Küken und das dritte Ei ist tatsächlich doch noch vorhanden!
Bei der Beringung am 2.Mai konnte diese Ecke nicht untersucht werden, denn nach dem Öffnen der Luke musste blitzschnell gehandelt werden:
- Sofort den Eintritt der außenstehenden LISELOTTE verhindern durch das schnelle Einstellen eines großen Rucksacks im vorderen Kastenteil! Sonst hätte LISELOTTE den Eindringling mit aller Kraft attackiert. So war ihr der Weg versperrt.
- Schnelles Ergreifen der Küken, bevor diese nach vorn flüchten konnten.
- Beim Rücksetzen der Küken schneller Rückbau im Kasteninneren.
Wenn wir im Juni den Kasten reinigen, dann haben wir Zeit für diese Ecke!
Danke, A.L.!

Mit dem sprossendem Gefieder beschäftigt
Wenn wir jetzt ALBRECHT & SONNI beobachten, dann sehen wir, dass sie sehr mit ihrem Federkleid beschäftigt sind. Geschickt setzen sie dabei bereits das „Allzweckwerkzeug“ der Vögel, den Schnabel, ein. Wenn auch die Beinmuskulatur noch schwach entwickelt ist, so können sie schon recht gut ihre Position wechseln und sich bewegen. Das sieht jetzt noch unbeholfen, ja komisch aus, wenn sie mit ihren riesigen Fängen durch den Nistkasten stolpern. Ihr Kopf erreicht schon, von den auf kurze Sicht schon sehr gut funktionierenden Augen geleitet, bestimmte Ziele.
So greift das Küken, das von seinem Bruder vom fütternden Schnabel der Eltern fern gehalten wird, gelegentlich frustriert dies oder das Federchen vom Boden auf. Auch bei der Fütterung versuchen die Brüder bereits jetzt, selbst etwas von der Beute zu zupfen.
Noch immer legen sich die Küken zusammen, damit sie nicht auskühlen. Heute früh zeigte das Thermometer 6° C, nun aber heizt sich der Nistkasten hinter den dunklen Dachschindeln schnell auf
LISELOTTE startet in den Sonntag
Danke,M.H.!


Die Kennringe der beiden Küken
werden gut ablesbar sein! Ich war bei der Beringung zu sehr beschäftigt um diese fotografieren zu können. Ich werde das nachholen. ALBRECHT hat querstehend zum T die Ziffer HC erhalten, SONNI hat querstehen zum T die Ziffer HD erhalten. Foto folgt demnächst.
Weil die Nachfrage immer kommt:
Nein, die Ringe stören die Falken nicht, sie wurden mit großer Sorgfalt angebracht. Durch sie wissen wir z.B. dass BENJAMIN aus unserer Brut 2022 sich in diesem Jahr bereits zum zweitenmal erfolgreich auf der St. Martinuskerk in Weert, NL, östlich von Antwerpen, vermehrt hat. Er trägt am rechten Fang den Kennring S JRC .
Am Abend war der Stress bereits vergessen
Danke, A.L.!

Zu den Namen der beiden Küken
ALBRECHT ist der Vorname des Techniklehrers A.Sp. der Geschwister-Scholl-Schule Heidelberg, in der 1999 der Plan entwickelt wurde, einen Nistplatz für Wanderfalken in die Turmspitze von Heiligeist zu schaffen. Mit seinem Kollegen Reinhard R., ebenfalls Techniklehrer dieser Schule und Schülern, baute und montierte Albrecht Sp. unseren Nistkasten. Bevor Albrecht Sp. im vergangenen Jahr in Schleswig-Holstein verstarb, hatte er für seine Todesanzeige verfügt, statt Blumenschmuck zu seinem Begräbnis für das Heidelberger Falkenprojekt zu spenden. So erreichte uns eine beträchtliche Summe. Wir wollen deshalb auf diesem Weg ihn dankend ehren.
In einem Kindergarten unserer Region, einige Kilometer von Heidelberg entfernt, gibt es eine neugierige und sehr unteressierte „Sonnengruppe“ der Kinder, die seit Balzbeginn im Februar vor einem großen Monitor ihres Kindergartens täglich aufmerksam das Geschehen im Turm der Heiliggeistkirche verfolgt. Gerne erfüllte ich deren Bitte, ob wir ein Küken SONNI benennen könnten.
Foto: Danke G.S.!

SONNI und ALBRECHT wurden beringt
SONNI trägt den Kennring T HD und ALBRECHT trägt den Kennring T HC. Es sind nach unserer Beurteilung zwei Terzel.
Fotos: KFR


Hitze oder Kälte sind für Wanderfalken gut auszuhalten
Auch in den nächsten Tagen soll es wieder in und um Heidelberg sehr heiß werden.
Wo werden sich sich LISELOTTE und RUPERT an den heißen Nachmittagen aufhalten? Vermutlich irgendwo im Schatten an einem ruhigen Ort. Nur am frühen Vormittag und am späten Abend können wir Vögel am Heidelberger Himmel entdecken. Dann werden auch die Falken wieder aktiv werden.
Hohe und niedrige Temperaturen gehören zum Leben der Wanderfalken. Es gibt sie in der baumlosen Arktis, also z.B. in Grönland und auch in den heißen Zonen Afrikas. Wanderfalken leben auf allen Kontinenten, mit Ausnahme der Antarktis. Sie sind Opportunisten, die sich gut an die – von ihnen gewählte – Umgebung anpassen. Hitze oder Kälte sind weniger wichtig, ein breites Nahrungsangebot an Vögeln und geeignete Nistmöglichkeiten sind von höherer Bedeutung.
Ein Heidelberger in den den Niederlanden
Der Jungfalke BENJAMIN mit dem Kennring S°RC aus unserem Jahrgang 2022 lebt auf der St. Martinuskerk, in den Niederlanden, östlich von Antwerpen und hat in diesem Jahr drei Küken gezeugt und zum Ausfliegen gebracht!
Danke, A.L.!
Korrektur: 4 Eier, zwei Jungfalken flogen aus.
Danke, D.B.!

Zweisamkeit in Zeitlupe
Oft denke ich:“ Same procedure as every year!“ – es kann mich hier doch NICHTS mehr überraschen! Ich kenne das „Jahr der Falken“. Heute werde ich, wieder einmal – wie erfreulich! -über unbekanntes Verhalten belehrt.
DAS IST NEU!
Unser Blick geht immer wieder – ungläubig – auf die Zeitmessung in der oberen Leiste: Das ist kein Foto, RUPERT & LISELOTTE stehen heute wie in Trance dicht beieinander!
Wir kennen solche Treffen aus der Balz im Frühjahr, da geschehen sie in großer Eile und der Terzel geht dem Weibchen – nach seiner Einladung an den Nistplatz – eilig aus dem Weg und verlässt nach wenigen Sekunden, fast furchtsam, den Kasten.
Nie in 25 Jahren sahen wir das Paar Ende Juni gemeinsam im Kasten!
Das Thermometer zeigt heute z.Zt. im Schatten 28° C, dort oben ist es jetzt noch heißer! Warum treffen sich die beiden nicht drüben in der Schlossruine an einem schattigen Ort?Warum stehen sie solange in diesem Backofen?
Ein merkwürdiges, sonderbares Verhalten zur falschen Zeit, ich kann es nicht erklären.
Danke, S.F und für weitere Meldungen!
Ein Bild wie im März
Seltsam! Das Paar „turtelt“, als wäre im Juni Balzzeit!
Danke, H.K.!

Wie sieht es hinter dem Nistkasten eigentlich aus?
Mich erreicht die Anfrage, wie es dort oben um den Kasten aussieht.
Dort ist es eng, halbdunkel, im Winter kalt, im Sommer heiß! Der Wind bläst viel Staub in denTurm.
Über den Köpfen der Putztruppe steht auf zwei Balken der schwere Nistkasten, dessen Ausgang ins Freie links liegt. Die Leiter zur Kastenklappe ist links zu erkennen.
An der Kastenwand ist über dem Warnschild mit dem roten Kreis die Klappe zu erkennen, die wir nach oben hochziehen, und mit einer Schnur befestigen. Durch diese Öffnung greifen wir in das Innere, um z.B. die Küken zur Beringung zu greifen oder den Nistkasten zu reinigen.
Manchmal ist es günstig, wenn man, wie ich, klein und gelenkig ist:
Das untere Foto stammt aus dem Jahr 2011, als ich – Donnerwetter! – zum Malen und Reinigen in den Nistkasten kroch! In der Rückwand entdecke ich auf dem 14 Jahre alten Foto die Glasscheibe, hinter der die damalige Cam 1, groß und schwer, im Turminneren befestigt war.
2025

2011
Restei vorhanden und geborgen
Wir haben es nicht vergessen!
Als wir heute vormittag den Nistkasten öffneten, lag in der vorderen Ecke unter dem Federnmüll noch das 3.Ei, das LISELOTTE nachts am 16. März, mit einer Woche Verspätung, gelegt hatte! Schon damals war es fraglich, ob noch darus ein drittes Küken schlüpfen könne.
Erfreulicherweise habe ich bereits damals eine kleine, ausgepolsterte Plastikdose für die heutige Gelegenheit vorbereitet und heute Vormittag zur Hand.
Das Restei wird nun an Dr. Daniel Schmidt, Leiter des NABU-Vogelschutzzentrum Mössingen , gesandt werden. Es wird geöffnet und untersucht werden:
War es befruchtet? Sind Rückstände von Pestiziden o.ä. aus der Nahrung von LISELOTTE festzustellen?
Leider war ich heute am Nistkasten zu beschäftigt, um ein Foto vom Restei in seiner hübschen Verpackung zu machen.
Deshalb ein Foto der fleißigen Akteure die zwei Stunden lang eine unangenehme und mühsame Arbeit leisteten:
von links:
Günther Str., NABU-HD Vors. & Pate Andreas K., Naturschutzbeauftragter HD & Pate Karl-Friedrich R. und Tagebuchschreiber & „Falkenzimmer“-Hausmeister Hans-Martin Gäng
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