Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
„Und was ist jetzt mit PALATINA?“
Diese zweite Frage wurde mir gestern Abend beim anschließenden Empfang nach einer Feierstunde „Von der Heiliggeistkirche in alle Welt- Die Bibliotheca Palatina“ mehrfach gestellt! (Die erste Frage lautete – wie erwartet – „Was machen die/Ihre Falken oben?“)
Nein, ich habe nicht schnippisch geantwortet: Keine Ahnung? Wie könnte ich das wissen?
Ja, was gibt es für Möglichkeiten?
Wir denken ja alle betroffen an die PALATINA oben im Turm, die nicht wie die Palatina -Bibliothek am 17.02.1623 von dieser Empore als Kriegsbeute in den Vatikan kam. (Geraubt, ja! Aber in Rom gesichert, in Heidelberg wäre sie bereits im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1685-1693 verbrannt, zerstört, verschleudert worden,- davon war gestern nicht die Rede.)
ICH nannte gestern als erste Möglichkeit den UHU (Bubo bubo), für den es leicht wäre die schlafende PALATINA – vielleicht drüben an der Schlossruine?- abzupflücken. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass die NEUE sie in einer territorialen Auseinandersetzung vertrieben oder gar getötet hat. Ich habe gestern einige Anwohner der Kirche befragt:“Nö, nur das übliche Geschrei! Nichts von irgend einem Kampf gesehen oder gehört.“ Bleibt als weitere Möglichkeit die häufige Ursache für den Tod: Aufprall bei der Jagd auf eine Glasscheibe an einem hohen Gebäude oder gegen ein Fahrzeug (Bahn, Auto) Als weitere Möglichkeit: H5N1 ( auf unserer Neckarwiese leben hunderte von Gänsen, über der Altstadt hunderte von Tauben) oder ein plötzlicher natürlicher Tod , ich schätze das Alter von PALATINA auf 11-12 Jahre, sie war eine betagte Lady.

Wie schön, es bleibt jedes Jahr aufregend und spannend!
Auch DAS noch!
Beim Frühstück lese ich in der „Rhein-Neckar-Zeitung“, 18.02.2023, S.9, dass bei einem toten Wanderfalken am 16.Februar im „Nationalen Referenzlabor Friedrich-Loeffler-Institut“ der Virus H5N1 nachgewiesen wurde. Brühl, wo der Wanderfalke aufgefunden, ist im Rhein-Neckar-Kreis recht nah an Heidelberg.
Danke, M.D. für den Hinweis!

Die neue Besitzerin
Hier können wir uns recht gut deren charakteristisches Aussehen einprägen.
Danke, M.H.!

ZEPHYR mit dem neuen Weibchen
Nun sind wir sehr gespannt, wie es weitergehen wird mit den beiden. Gegen Ende der Szene sehe ich erstmals , dass sich die NEUE am Backenstreif und seitlicher Kehle deutlich von ihrer Vorgängerin unterscheidet. Das erleichtert uns allen die Identifizierung. Prima!
Danke, C.!
Die Neue
Danke, D.B.!


Es wird spannend!
Wenn ich zwei Tage fern von Heidelberg bin, gibt es doch aufmerksame Gäste, die ALLES sehen. Herzlichen Dank für mehrere Meldungen. Bereits vor einigen Tagen haben wir vergeblich nach der rötlich-blassen Beringung von PALATINA gespäht und es gab im Gästebuch erste Vermutungen ZEPHYR habe eine „Neue“ in den Nistkasten gelockt.
Inzwischen hatten wir jedoch Gelegenheit, – danke für die Fotodokumente! – , den Kopf und das Brustgefieder der Neuen zu betrachten. Sie ist wohl nicht beringt, etwas kleiner als PALATINA und zeigt uns – frontal betrachtet – ein anderes Federkleid. Im Kasten zeigt sie auch ein anderes Verhalten.
ZEPHYR erkennen wir weiter an seinem dunklen Kopf.
Danke, K. und an andere Meldungen!
Heute vor 400 Jahren: Eine PALATINA verlässt die Heiliggeistkirche!
Am Dienstag, 14.Februar 1623, wurde die größte Bibliothek nördlich der Alpen, die „Bibliotheca Palatina“ als Kriegsbeute der siegreichen Truppen der katholischen Liga (nach der Eroberung des protestantischen Heidelberg) von der Empore der Heiliggeistkirche geraubt und als Dankgeschenk des Wittelbacher Herzogs Maximilian I. von Bayern Papst Gregor XV. nach Rom gesandt. Dieser hatte den Wechsel der „Kurwürde von der Pfalz“ nach Bayern unterstützt.
Ein großer Verlust für Heidelberg, aber hinter den dicken Mauern des Vatikan blieben die 12 000 Bücher, 3 500 Handschriften und 5 000 Drucke bis heute sicher aufbewahrt! In Heidelberg verblieben, wären sie spätestens im Pfälzisch-Französischen Erbfolgekrieg 1688-1694 vernichtet worden.
So kam 1623 auch eine Kopie des Falkenbuchs Kaiser Friedrich II. „Von der Kunst mit Vögeln zu jagen“ von der Südempore der Heiliggeistkirche in den Vatikan. Als 1986 der Papst zum 600-jährigen Jubiläum der Heidelberger Universität einige Werke aus der „Biblioteca Vaticana“ zu einer Ausstellung nach Heidelberg auslieh, kam auch das Falkenbuch „Codex Palatinus 1071“ für einige Wochen auf der Empore von Heiliggeist zurück! Gut gesichert hinter abgedunkeltem Panzerglas – begleitet von einem ausgestopften Wanderfalken aus der Zoologischen Sammlung der Universität als Dekoration – wurde es zur Attraktion für viele Besucher.
Auch ich kam 1986 eigens aus dem Nordschwarzwald angereist, mein Blick auf der Empore der Heiliggeistkirche schwankte zwischen Buch und Falkenpräparat und ich dachte traurig: „Schade, dass es in Heidelberg und in weitem Umkreis keine brütenden Wanderfalken mehr gibt!“
Das hat sich geändert.
Beuteübergabe am 09.02.2023
Danke, H.K!


PALATINA
Danke, K.!
ZEPHYR verabschiedet sich respektvoll
Danke, M.H.!
Ich vermute z.Zt.: Kein neues Weibchen, das ist PALATINA.


Alles wird gut!
Das sagt man wohl nun nach unserer – von Tag zu Tag – zunehmenden Sorge um den abgängigen ZEPHYR und dem Ausbleiben eines Nachfolgers. Endlich sehen wir einen Nachfolger! Wie wir es für unseren attraktiven Nistplatz, das nahrungsreiche Territorium in schönster Lage und der jungen hübschen LISELOTTE erhofft, ja erwartet haben, handelt es sich, wie wir sehen, um einen sehr gut aussehenden Terzel!
Der Auftritt ist noch nicht ganz regelgerecht: LISELOTTE steht – zunächst für uns unsichtbar – hinten an der Kastenwand. der NEUE steht – in Balzpositur – angstfrei im Kasten und gibt Balzlaute von sich. Als er abstreicht, tritt LISELOTTE ins Bild. (Wir kennen es aus den Vorjahren umgekehrt: Terzel kommt in den Nistkasten, Weibchen folgt, Terzel verlässt rasch den Kasten.)
Er ist nicht beringt, bereits im Alterskleid, also vermutlich mindestens drei Jahre alt. Wir werden Schwierigkeiten haben, ihn von LISELOTTE unterscheiden zu lernen. Nachdem nun „das Eis gebrochen ist“, werden wir nun die beiden hier täglich sehen.
(Und ich muss mir nun einen passenden Heidelberger Namen für ihn suchen.)
Danke, K. und Meldungen auf anderem Weg!
“ The same procedure as last year, Miss LISELOTTE, as every year!“
spricht der Butler James im berühmten Silvester-Sketch. Als „Hausmeister“des Falkenzimmers im Turm der Heiliggeistkirche wandele ich das nun auf eine jüngere Lady ab.
Danke, K.!
“ It`s raining men …
so könnte LISELOTTE heute hoffnungsvoll einen bekannten Song zum Himmel schicken.
Danke, K.!
LISELOTTE heute nicht ganz entspannt
Danke, K.!
Aufmerksame LISELOTTE! Auf wen, auf was?
Danke M.H.!


LISELOTTE im Nebel
Danke, K.!