Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Gefährlicher Schlafplatz
Wie im Gästebuch vermerkt, übernachtete vom 24. auf den 25. Januar ein Falke auf der Anflugstange. Uns wäre es lieber, er würde im Nistkasten übernachten. Dort wäre er sicher vor dem Uhu (Bubo bubo), der mit einigen Brutpaaren rings um Heidelberg – z. T. nur wenige Kilometer Luftlinie entfernt – lebt. Der Uhu beginnt deutlich früher als der Wanderfalke mit der Balz, der Eiablage und mit dem Brüten und hat dann auch einen erhöhten Nahrungsbedarf. Wanderfalken stehen durchaus auf der Beuteliste des Uhu! Sie bewohnen gleiche Biotope, wie Felswände, Steinbrüche. Jedes Jahr erreichen auch uns Meldungen von Sichtungen des Uhu im Stadtgebiet! Dieser Wanderfalke von heute Nacht – der Größe nach eventuell PALATINA – wäre mit seiner hellen Brust für einen Uhu auffällig und einfach abzupflücken!
Danke, D.B.!

ZEPHYR ruht auf der Anflugstange
Danke, C.!
Morgenschlaf
Wir wissen nicht, wann ZEPHYR heute auf die Jagd flog und was er erlebte. Sein Kropf ist voll, die Augen schließen sich regelmäßig, dann sehen wir seine weiße Nickhaut, die uns verrät, dass er eine Art „Sekundenschlaf“ macht. Der recht scharfe und kalte Wind, der z.Zt. dort oben bläst, stört ihn nicht.

PALATINA startet
Danke, M.H.!

Bald ist es so weit!
Ich erhalte Anfragen – “ Wann beginnt das Paar mit der Balz/Brut?“ und Meldungen, dass Besucher/-innen unserer Website sich darauf freuen.
Da finde ich – für neue Gäste zu Einstimmung – eine schöne Zusammenstellung aus dem Vorjahr, die ein treuer Besucher für uns am Ende der Saison zur Verfügung stellte.
Noch einmal herzlichen Dank dafür!
PALATINA am 22. Januar
Danke, M.H.!

Man kann sich auf ZEPHYR verlassen
Seite einer ganzen Reihe von Tagen kommt der Terzel – nach dem „Mittagessen“, wie sein gefüllter Kropf zeigt – für die Nachmittagsruhe zum Nistkasten.
Für uns Menschen wird es – in diesen langweiligen Covid-19-Zeiten – eine kurzweilige Routine, ihn dabei zu beobachten!

ZEPHYR am 19.Januar
Mit sehr vollem Kropf!
Danke, C.!
Hier ist tierisch viel los!
Im Schloss Heidelberg – direkt gegenüber unseres Nistkastens – ist viel los, denn es gehört zu den schönsten Kulturdenkmalen Deutschlands. Das Schloss mit seinem Garten ist auch das Zuhause und Lebensraum zahlreicher Tierarten: Zwergfledermaus, Großes Mausohr, Bergmolch, Erdkröte, Grasfrosch, Feuersalamander, Waldkauz, Mauersegler, Turmfalke und Wanderfalke!
Eine mehrseitige Broschüre der Schlossverwaltung „Hier ist tierisch viel los!“(www.schloesser-und-gaerten.de) informiert auch über den Ruhe-und Schlafplatz, den Treffpunkt der Jungfalken von Heiliggeist mit Text (H.M.Gäng) und Foto von AURORA (Bernd Zoller) die Millionen von Besuchern.

Links oder rechts, ganz außen
ist traditionell der Ruheplatz von beiden Falken.
Danke, M.H.!

Geefiederpflege
Heute Nachmittag konnten wir über eine sehr lange Zeit ZEPHYR bei der Pflege seines Groß- und Kleingefieders beobachten. Zunächst staunen wir, dass er mit dem „Allzweckwerkzeug“ Schnabel jede Stelle seines Federkleids erreicht. (Selbstverständlich nicht den Kopf, dort sind die Federn sehr kurz und er kämmt diese mit einen Klaue eines Fangs.) Ein Schüler meines Wanderfalkenprojekts Heiliggeist (1999-2005) kommentierte das: „Sein Schnabel ist wie mein rotes Schweizer Taschenmesser mit den vielen Funktionen und Einzelteilen!“
Was macht er da so lange und intensiv? Er pflegt fast jede Feder, indem er sie durch den Schnabel zieht: So sorgt er dafür, dass die Innenfahne und Außenfahne entlang des Federschafts eine glatte, fehlerlose Fläche bilden. Beim Durchziehen werden die Bogen- und Hakenstrahlen dieser Fläche neu miteinander verhakt. Alte Federn werden entfernt. (Wir sahen heute, wie eine kleine Flaumfeder des Unterkleids davon wehte.) Dann muss jede Feder exakt an ihrem Platz liegen, das überprüft ZEPHYR durch Sträuben und Anlegen an den Körper. Aber fast jede Sekunde überprüft er dabei mit scharfem Blick den Himmel“
Danke, C.!
ZEPHYR , gut getarnt durch die Schieferschindeln,
pflegt am Nachmittag das Gefieder und beaufsichtigt dabei den Luftverkehr am trüben Himmel.

Wanderfalken in Vogelsammlungen
Ich habe hier schon oft Beiträge geschrieben über „Wanderfalken in …“ z. B. in der Kunst, in Museen, Architektur, Musik, Film, Oper, Krimis …
In der FAZ vom 3. Januar 2023, S. 10, fand ich in der Besprechung dieses Buches – s.u. – durch Kai Spanke interessante Details. Das Buch berichtet von den Präparaten der Vögel und von Eiersammlungen in fünf Museen. Diese verfügen über tausende von ausgestopften, das Gefieder oft mit hochgiftigem Arsen bestäubten, Vögeln und zahllosen Eiern. Das Ziel war: möglichst viele Arten! Die größte Sammlung ist wohl im englischen Tring: Dort sammelten der Brite W. Rothschild und der Deutsche E. Hartert dreihunderttausend Vogelbälge!
(Ich selbst sah 1986 bei der 800-Jahr-Feier der Heidelberger Universität auf der Südempore der Heiliggeistkirche bei der Ausstellung zur „Bibliotheca Palatina“ neben der Leihgabe des Vatikans ( Falkenbuch Kaiser Friedrich II.) das schöne Präparat eines Wanderfalken aus dem Besitz der Zoologischen Sammlung der Heidelberger Universität. Wo mag es jetzt sein? Die Sammlungsräume wurden vor einigen Jahren zu Laboren umgewidmet.)
Das Bemühen der Sammler, möglichst komplette Jahrgänge von Vögeln und Gelegen anzulegen, wurde in nachfolgenden Zeiten für die Wissenschaft wichtig!
„Das zeigt die Geschichte um das Insektizid DDT: Vor siebzig Jahren brachen die Bestände des Wanderfalken auf der Nordhalbkugel plötzlich ein, weil die Eierschalen der Greifvögel immer dünner wurden. In den Museumsbeständen lagerten allerdings ganze ´Zeitreihen von Falkeneiern´, deren Schalen sich auf Dicke und DDT-Gehalt untersuchen ließen. Das Ergebnis war eindeutig:“Je mehr DDT, desto dünner die Schalen“ Das Gift wurde verboten, die Populationen erholten sich.“ . schreibt der Rezensent Kai Spanke.

ZEPHYR übernachtet nun auf der Anflugstange
Wir freuen uns, dass ZEPHYR den Schrecken der Silvesternacht nun überstanden hat. Er hat das ja seit 2018 erlebt. Ob er sich daran erinnert, dass dieser Schock sich nur wenige male im Jahr ereignet? Die „Schlossbeleuchtungen“ mit Feuerwerk im Sommer finden ja ebenfalls vor seiner „Haustür“ statt.
Ich sehe das nicht gerne, dass er nun bereits die dritte Nacht so exponiert – und von weitem erkennbar – dort außen schläft. Wir haben einige Paare des UHU in der Nähe. Sowohl an der Bergstraße entlang der Rheinebene, aber auch im Neckartal. Der Uhu beginnt bereits jetzt mit der Balz und brütet auch vor dem Wanderfalken. Es gibt im Internet nächtliche Aufnahmen von Webcams: Sie zeigen, wie der Uhu blitzartig Beutevögel aus Felswänden im Vorbeiflug „abpflückt“. Das könnte auch bei uns geschehen, der Uhu wird auch im unmittelbaren Stadtgebiet von Heidelberg gehört und gesehen.
Danke, K.und O.S.!
ZEPHYR am 5. Januar 2023
Danke, O.S.!
ZEPHYR wagt sich wieder zurück
Ob er sich auch zum Übernachten in das Innere traut?
Danke, K.! Und BG. & O.S.
Dezemberdank
Auch im Dezember haben wir wieder Spenden erhalten, die wir für den Austausch der – leider anfälligen Cam 3 – benötigen und nutzen können. Herzlichen Dank an Herrn U.K., erneut an das Paar P.und H.R. ,an Frau C.S.-A.,an Herrn G.H., an Frau B.H.K., an Frau A.Sch., an Frau M.Sch., an Frau A.L.., an Frau M.G., und erneut an P. und H.R.
Vogelscheuche Silvesterfeuerwerk
Wir hatten uns – seit Monaten – daran gewöhnt, dass ZEPHYR im Nistkasten übernachtet. Aber wieder wurde er – mit viel Haustieren und Wildtieren – bereits zwei Abende vor dem Silvesterfeuerwerk aus der Stadt vertrieben und ist seitdem nicht zurück gekehrt. Wie ich höre (Ich selbst stand auf einem Dorfplatz in 1.600 m Höhe in den Alpen, dort wurde gefeiert, aber das Verbot von Feuerwerk korrekt eingehalten.), war die Belastung der Luft in den Heidelberger Altstadt danach wieder extrem schlecht und erreichte den Jahreshöchstwert.
Nun warten wir geduldig und hoffnungsvoll auf die Rückkehr der Falken.
