Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Abendmahlzeit am 2. März
Nun ist PALATINA von dem Jagderfolg und der Nahrungslieferung von ZEPHYR abhängig.
Danke, A.!
Keine Bange, das Ei kann unbedeckt liegen!
Jedes Jahr sind um diese Zeit unsere neuen Gäste besorgt, wenn sie sehen, dass das erste Ei, auch dann noch das zweite Ei, unbedeckt im Nistkasten liegen.
So erreichen mich auch heute eilige Anfragen, ob der Embryo in seiner ersten Nacht im kalten Sand des Nistkasten erfroren sein könnte. (Tatsächlich könnten heute Nacht dort oben niedrige Minusgrade geherrscht haben, denn die Autoscheiben vor meiner Wohnung waren um 8 Uhr noch zugefroren.) Die Anfragen weisen darauf hin, dass zwischen dem unbedeckten Ei und dem Kastenausgang PALATINA die Nacht stehend schlafend zubrachte! „Warum kümmert sie sich nicht um das Ei? Sie hätte es doch warm halten sollen!“ „Eine Rabenmutter!“
Oh, nein! (Auch die Mütter von Raben ziehen erfolgreich ihre Küken groß.)
PALATINA hat seit 2014 in diesem Nistkasten 10 Eier mit ihrem damaligen Partner PERKEO erfolgreich bebrütet und vor Kälte geschützt. Ab 2017 hat sie mit ZEPHYR aus 16 Eiern ebenfalls Küken in das Leben verholfen.
Sie ist also eine erfolgreiche Mutter von 26 Kindern. Wir müssen uns keine Sorgen machen.
Wieder einmal mein Hinweis: Wir dürfen unsere menschlichen Erfahrungen, unsere Verhaltensweisen, Empfindungen und Gefühle nicht dem Verhalten von Tieren überstülpen. Tiere “ ticken“ ganz anders.
Danke, M.H.!

Wann kommt das zweite Ei?
Diese Frage stellt sich nun. Das nächste Ei und weitere folgen im Abstand von zwei bis drei Tagen. Etwa ab dem dritten Ei beginnen dann die Eltern mit dem Brüten.
Danke, M.H.

Erster Blick am Morgen auf das Ei
gelang K. bei der Lieferung des Frühstücks an PALATINA!
Danke, K. und C.!
PALATINA bei der Bodenpflege
Danke, K.!
Wir dokumentieren pedantisch
Ich werde informiert, dass gegen 7.30 Uhr bei einer Bewegung von PALATINA noch kein Ei zu sehen war! Hier sehen wir, dass um 7.45 Uhr das Ei nicht mehr glänzt und bereits oberflächlich getrocknet ist. Das Ei wird noch nicht bebrütet und kann tagsüber ohne weiteres frei liegen. Nur in der Nacht wird PALATINA es bedecken, – auch heute Nacht waren dort oben niedere Minusgrade:
Danke, D.B.!

Alles im „grünen Bereich“
Auch ich hatte gehofft , dass PALATINA wie im Vorjahr eventuell noch am letzten Tag des Februars das erste Ei legen könnte. Das war selbstverständlich eine überflüssige Idee, ohne jeden Sinn, Pardon!
Also habe ich heute, – als schon das erste Ei im Sand lag! – statt auf die Website zu schauen, etwas verärgert über mich, zunächst die Daten der Eiablage in den Vorjahren überprüft. (Dank an E.S., die das in einer Tabelle aus meinem Tagebuch-Archiv dokumentiert hat!)
PALATINA hat seit ihrer Ankunft in diesem Nistkasten bisher das erste Ei gelegt :
Am 15. März, am 8. März, am 9. März, am 1. März, am 15. März, am 1. März, am 28. Februar!
Was lerne ich daraus für nächstes Jahr ?
„Keep calm and carry on!“, sagt der Engländer. Also: Ruhe und abwarten!
Das erste Ei der Saison 2021!
wurde – inzwischen von vielen entdeckt, DANKE ! – heute vormittag – wohl um 7.40 Uhr – gelegt!
Danke, F.!

Nach dem Frühstück
PALATINA ist zurück und ruht im Nistkasten
Danke, M.H.

Mit Menschenaugen gesehen
war es günstig, dass PALATINA auch die vergangene Nacht im Nistkasteneingang ruhend verbracht hat. Um 9 Uhr waren die Autos vor meinem Haus – im Schatten stehend – noch in Eis gehüllt.
Nein, wir müssen uns keine Sorgen machen, falls PALATINA bei frostigen Temperaturen dort oben Eier legen würde. Nachts wird sie auf dem Gelege liegen und es warm halten (Jetzt noch nicht bebrüten!). Tagsüber sind die Temperaturen so hoch, dass nichts im Ei gefrieren könnte.
Heute erreicht mich die erste Meldung über ein Ei in einem Wanderfalken -Nistkasten: Aus San Francisco, USA! In Europa sind es meist die Wanderfalken in Rom, Italien, in deren Nistkästen das erste Ei der Saison liegt.
Danke, M.H.!

Um welche Uhrzeit werden die Eier gelegt?
In den letzten Jahren habe ich das notiert, unsere Gäste können das also selbst im Archiv von „Gängs Tagebuch“ suchen. PALATINA legte in den letzten drei Jahren drei ihrer jeweils vier Eier nachts. Eines davon aber auch am Tag. Ein nicht besonders spektakulärer Vorgang innerhalb von etwa einer Minute.
Für UNS aber immer aufregend!
Soll ich heute oder morgen?
Danke, C.!
Es wird spannend!
Wenn ich zwei Tage fern von Heidelberg bin, gibt es doch aufmerksame Gäste, die ALLES sehen. Herzlichen Dank für mehrere Meldungen. Bereits vor einigen Tagen haben wir vergeblich nach der rötlich-blassen Beringung von PALATINA gespäht und es gab im Gästebuch erste Vermutungen ZEPHYR habe eine „Neue“ in den Nistkasten gelockt.
Inzwischen hatten wir jedoch Gelegenheit, – danke für die Fotodokumente! – , den Kopf und das Brustgefieder der Neuen zu betrachten. Sie ist wohl nicht beringt, etwas kleiner als PALATINA und zeigt uns – frontal betrachtet – ein anderes Federkleid. Im Kasten zeigt sie auch ein anderes Verhalten.
ZEPHYR erkennen wir weiter an seinem dunklen Kopf.
Danke, K. und an andere Meldungen!
Heute vor 400 Jahren: Eine PALATINA verlässt die Heiliggeistkirche!
Am Dienstag, 14.Februar 1623, wurde die größte Bibliothek nördlich der Alpen, die „Bibliotheca Palatina“ als Kriegsbeute der siegreichen Truppen der katholischen Liga (nach der Eroberung des protestantischen Heidelberg) von der Empore der Heiliggeistkirche geraubt und als Dankgeschenk des Wittelbacher Herzogs Maximilian I. von Bayern Papst Gregor XV. nach Rom gesandt. Dieser hatte den Wechsel der „Kurwürde von der Pfalz“ nach Bayern unterstützt.
Ein großer Verlust für Heidelberg, aber hinter den dicken Mauern des Vatikan blieben die 12 000 Bücher, 3 500 Handschriften und 5 000 Drucke bis heute sicher aufbewahrt! In Heidelberg verblieben, wären sie spätestens im Pfälzisch-Französischen Erbfolgekrieg 1688-1694 vernichtet worden.
So kam 1623 auch eine Kopie des Falkenbuchs Kaiser Friedrich II. „Von der Kunst mit Vögeln zu jagen“ von der Südempore der Heiliggeistkirche in den Vatikan. Als 1986 der Papst zum 600-jährigen Jubiläum der Heidelberger Universität einige Werke aus der „Biblioteca Vaticana“ zu einer Ausstellung nach Heidelberg auslieh, kam auch das Falkenbuch „Codex Palatinus 1071“ für einige Wochen auf der Empore von Heiliggeist zurück! Gut gesichert hinter abgedunkeltem Panzerglas – begleitet von einem ausgestopften Wanderfalken aus der Zoologischen Sammlung der Universität als Dekoration – wurde es zur Attraktion für viele Besucher.
Auch ich kam 1986 eigens aus dem Nordschwarzwald angereist, mein Blick auf der Empore der Heiliggeistkirche schwankte zwischen Buch und Falkenpräparat und ich dachte traurig: „Schade, dass es in Heidelberg und in weitem Umkreis keine brütenden Wanderfalken mehr gibt!“
Das hat sich geändert.
Beuteübergabe am 09.02.2023
Danke, H.K!


PALATINA
Danke, K.!
ZEPHYR verabschiedet sich respektvoll
Danke, M.H.!
Ich vermute z.Zt.: Kein neues Weibchen, das ist PALATINA.

