Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Nun beginnen die Küken zu arbeiten
Sie halten Beutereste fest und benutzen ihren Schnabel.
Danke, M.H.!
.!
Nun wandern auch wir
von Cam zu Cam. Heute ein netter Schnappschuss: ZEPHYR und ein Küken blicken sich an.
Danke, M.H.!

Drei Wochen alt und noch nie etwas getrunken!
Heute Nacht wird das erstgeschlüpfte Küken schon drei Wochen alt sein. Was haben wir Menschen in diesen drei Wochen an Flüssigkeiten zu uns genommen? 21 mal 2-4 Liter? Und das QUARTETT noch keinen Tropfen!
(Regen haben die Küken auch noch nicht beobachten oder hören können, oder?)
Für uns schwer vorstellbar und für mich hier nicht auf die Schnelle zu beschreiben! Alle Flüssigkeit, welche die jungen Greifvögel zum Leben benötigen, nehmen sie durch die Nahrung auf. Also aus dem FLEISCH, das ihnen von den Eltern jetzt gereicht und noch in weiteren Wochen (!) zu Verfügung gestellt werden wird.
Nein, wir werden nie sehen, dass ein Altfalke z.B. Wasser aus seinem Schnabel tropfen lassen wird! Der Stoffwechsel der Greifvögel ist völlig verschieden von jenem der – ich nenne als Beispiel – der Säugetiere! Siehe die weißen Kotspritzer an den Kastenwänden! (Bitte lest selbst in Büchern oder im Internet nach!)
Ja, es riecht nicht gut im Nistkasten! (Aber nicht so übel wie manchmal, wenn ich wieder einmal vor meiner Haustür unachtsam in Hinterlassenschaft der Hunde getreten bin.)
Freuen wir uns lieber an den Federn der Flügel der Kleinen! Sie wachsen prächtig!

PALATINA und Nachwuchs
Danke, M.H.!


Das Federkleid der Küken ändert sich
Bei den Küken erkennen wir nun allmählich die Ausformung der Federkeime. Je nach dem zukünftigen Zweck und je nach der Lage der einzelnen Feder entscheidet sich bereits jetzt, wie jede einzelne Feder in ca. vier Wochen beim ersten Flug aussehen wird. Wenn die fertige Feder ausgeschoben wird, braucht dann dieses tote und verhornte Gebilde, das überlebenswichtig für den Falken sein wird, keine Blutzufuhr mehr, keine Nahrung und keinen Sauerstoff mehr! Allerdings tägliche Pflege, das können wir ja bei ZEPHYR und PALATINA wenn sie auf der Anflugstange außen stehen, immer wieder beobachten…
Federn sind für die warmblütigen Vögel von großem Vorteil: Der lebende Vogelflügel ist ein schmales Knochenbündel mit wenig Muskelfleisch (Wir erinnern uns an das Brathähnchen auf unserem Teller!), das mit den Federn eine hoch spezialisierte Tragfläche aus lebloser Substanz trägt. Eine Fledermaus mit durchbluteten Tragflächen muss viel mehr Energie in ihren Flug investieren!
Kein Wunder, dass es Vögel fast überall und seit sehr langer Zeit auf der Erde gibt: Schon beim Abdruck der Federn des Archaeopteryx im Plattenkalk bei Eichstätt ( 150 Millionen Jahre alt) kann man unterschiedliche Federtypen erkennen.

Nicht schön anzusehen, aber praktisch
ist der KROPF vieler Vögel. Wir erinnern, ihn auch bei den Eltern gesehen zu haben, im Winter, wenn die Altfalken auf der Anflugstange ruhten. Ihr Hals erschien uns manchmal arg aufgeschwollen, so dass manche Besucher sich schon sorgten.
Bei unserem QUARTETT ist der Kropf nun gut zu beobachten!
Heute kam PALATINA, wie wir hier sehen, nur mit einem kleinen Happen in den Nistkasten. Entweder hatte sie den Kleinvogel weitgehend selbst verspeist, oder als Rest aus einem Depot geholt. Die Küken zeigten keine große Begeisterung, ihre noch gefüllten Kröpfe zeigten uns, dass ihre Verdauung noch mit der voraus gegangenen Mahlzeit beschäftigt war.
Wir können uns den Kropf als eine Art „Vorratskammer/Speicher“ vorstellen. Während wir Menschen unsere Nahrung durch Kauen und Speichel zur Verdauung vorbereiten, schlingen die Küken die Nahrung sofort in den Magen, sie haben ja keine Zähne zum Zerkleinern. Ihre Magensäfte haben entsprechend „viel Arbeit“. So ist es sinnvoll, dass ein Teil der Nahrung erst nach und nach dort verarbeitet wird. Aus dem Kropf folgt Nachschub in den Magen. Ist der Kropf geleert, wird vor der nächsten Mahlzeit Unverdauliches, wie z.B. Hornreste von Federn und Krallen, manche Knochenreste als GEWÖLLE ausgespieen. Auch das haben wir im Winter bei ZEPHYR beobachtet, der viele Stunden im Nistkasten weilte.
Danke, M.H.!

Die Welt der Küken wird größer
Seit gestern bewegen sich alle Küken selbständig innerhalb des Nistkastens. Schon recken sie die Köpfe, was wohl dort außen im kalten – nein, jetzt warmen! – Hellen sein mag. Ihr Gesichtssinn, ihr Sehvermögen hat sich nun schon gut entwickelt, sie erkennen interessante Dinge am Boden und greifen mit Schnabel und Fängen danach. Bald wird ihr Blick auch hinaus in die Ferne gehen und sie werden Bewegungen am Himmel verfolgen. An ihren gefüllten Kröpfen erkennen wir, ob sie die nächsten Stunden ohne Nahrung auskommen werden. Tagsüber bleiben sie nun meist allein. Nur nachts stellt sich PALATINA zu ihnen.

Nein, wir sind noch vom ersten Frühstück satt!
Heute ausnahmsweise einmal kein Gedrängel, wenn die Mutter mit Beute kommt.Wie sind UNSERE Reaktionen, wenn wir bei den Atzungen zuschauen?
In den ersten beiden Wochen wohl: Wie süß! Anrührend!
In den nun folgenden Wochen: Igitt! Wie schrecklich anzusehen!
Danke, M.H.!

In den Hintergrund umgezogen
Auch das beobachten wir jedes Jahr: Kaum sind die Küken beweglich, verbringen sie ihre Ruhephasen, also Verdauung, Schlaf, Wachstum in den hinteren Ecken. Seit gestern ruhen sie in der nordwestlichen Ecke nahe meiner Kontrollklappe. Je nach Winddruck auch mal in der südwestlich Ecke. Schon zieren ihre Schmeißspuren (Kot) die Kastenwände. Im vergangenen Jahr traf ein Strahl zu unserem Ärger die Glaskuppel von Cam 1 und trübte unseren Einblick.

Die Mutter wird bedrängt
Nun kommt die Zeit, in der die Küken die Eltern – ich schreibe mal „nerven“! Sie haben einen so hohen Nahrungsbedarf, dass die Eltern nicht schnell genug atzen können. So erfüllen die Eltern ihre Pflicht und verschwinden wieder schleunigst. Es dauert noch, bis die Küken selbst eine eingetragene Beute oder einen Beuteteil zerlegen können. Aber sie üben bereits das Aufpicken und Festhalten von Federn.
Danke, M.H.!

Nun bewegen sich die Küken!
Das sieht noch sehr unbeholfen aus, wenn die Küken nun beginnen, ihre nahe Umgebung zu erkunden. Bisher sahen wir nur bei den Atzungen das mühsame Sich-Vordrängeln zwischen zwei eng stehenden Geschwister hindurch oder das Sich-Vorbeiwinden an den breiten Geschwistern, immer im Körperkontakt.
Seit gestern beobachten wir erste Schritte in den Raum. Kaum können die Küken sich aufrecht halten, fallen vornüber, die schon breiten Füße stören eher dabei. Schon breiten sie ihre Flügelstummel aus um das Gleichgewicht zu halten. Bald klumpen sie sich nur bei Kälte und bei Nacht zusammen. Schon jetzt steht PALATINA nachts nur eng bei ihnen, sie kann sie nicht mehr alle unter sich bergen.
Danke, M.H.!

LISELOTTE am 5. März
Danke, M.H.!


Wie ist die Körperfülle von LISELOTTE zu erklären?
Die Frage ist angebracht. Nicht von der überreichlichen Ernährung! Für langjährige Gäste unserer Website: Ganz außen auf der Anflugstange stehen, mit der hellen Brust zum Schieferdach und dem schiefergrauen Deckgefieder des Rückens nach außen, war immer eine Lieblingsposition der weiblichen Falken. Obwohl sie dann den Kopf zur Beobachtung des Himmels nach hinten wenden mussten.
Danke,K.!
Noch keine Neuigkeiten
Danke K.!
Einen Happen für LISELOTTE
Danke, S.F.!
Wanderfalken sind Frühaufsteher
Das sind auch viele unserer Besucher/ – innen.
Danke, K.!
LISELOTTE sieht heute aus Menschensicht „hochschwanger“aus
Jedes Jahr entdecken wir NEUES: Ihre Vorgängerinnen waren, wenn sie allein im Nistkasten zugange waren, immer stumm. LISELOTTE ist heute im „Selbstgespräch“. Für uns Zuhörer: Ihre Stimme ist deutlich tiefer als jene des Terzels ZEPHYR. Also ein weiterer Hinweis für unsere neuen Gäste, die sich noch schwer tun beim Erkennen von LISELOTTE und ZEPHYR: Der Falke, der eher „piepst“ ist ZEPHYR, der Falke, der „krächzt“ ist LISELOTTE.
Wenn wir bei der Beringung der Küken prüfen, wer von den Winzlingen männlich und weiblich ist, achten wir deshalb auch auf Stimmlage und Lautstärke, nicht nur auf Griffweite der Fänge und Größe.
Danke,K.!
