Jahresrückblicke

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10. Mai, 2014

Saison 2013

Von |2021-08-02T11:02:42+02:0010. Mai 2014|Jahresrückblicke|0 Kommentare

In diesem Jahr wurde erstmals die „falkenlose Zeit“, wenn der Nistkasten in der
Turmspitze leer ist, anschaulich und informativ mit dem Endlosband einer Diaschau im
Rathausfoyer überbrückt. Wir freuen uns, wenn wir während der Öffnungszeiten des
Rathauses fast immer Besucher vor dem Monitor stehen sehen, die sich über unser
Projekt informieren. Auch einige Stadtführer weisen ihre Besuchergruppen dort auf die
Heidelberger Wanderfalken hin.

Wie in den Vorjahren war auch in dieser Saison PERKEO seit Winterbeginn täglich auf
dem Turmkreuz von Heiliggeist zu erkennen. Vor allem in den Vormittagsstunden
bewachte er sein Territorium gegen Konkurrenten, aber auch gegen die zu seinen Füßen
lebenden Nilgänsen, die nicht weit entfernt in einer anderen Kirche die Turmfalken aus
einem Nistkasten vergrämten. Wir befürchten, dass die aggressiven Nilgänse eines Tages
auch diesen Nistkasten erobern könnten!

Anwohner berichteten, dass die Rufe des balzenden Paares ab Ende Januar häufig zu
vernehmen waren. Im Nistkasteninneren ließen sich die beiden nur selten sehen.
Das erste Ei wurde nach deutlichem Nachtfrost am 13. März in der Frühe entdeckt, das
zweite Ei wurde ebenfalls bei Frost am 15. März um 8.40 Uhr gelegt. Das dritte Ei wurde
am 17. März um 16.40 gelegt, das vierte Ei am 20. März um 9.15 Uhr.

Am 34. Tag nach Ablage des vorletzten Eies, am 20. April schlüpfte am frühen Morgen
oder nachts das erste Junge, das zweite am gleichen Tag um 11.20 Uhr und um 18 Uhr
das dritte Junge. Das vierte Junge verstarb am 23. April vormittags unmittelbar beim
Schlupf und wurde von JETTA sofort entfernt. Wir sahen die geöffnete Eischale, waren
zunächst von einem erfolgreichen Schlupf überzeugt, erst nach drei weiteren Tagen
stellten wir fest, dass nur drei Küken geatzt wurden! Es meldeten sich dann nachfolgend
Augenzeugen, welche die Entfernung des toten Küken nach dem Schlupf am 23. April
über die Webcam beobachtet hatten. Die Aufzucht der drei Küken erfolgte – wie immer –
völlig störungsfrei und ohne besondere Vorkommnisse.

Der März, April und Mai dieses Jahres waren nass und kalt. Entsprechend gab es
anderenorts viele Ausfälle, Brutaufgaben und durch Nässe verendete Küken. Der
Bruterfolg war 2013 nur bei den Gebäudebrütern gut.

Am 12. Mai wurden die zwei Terzel und das Weibchen vom Beauftragten der Vogelwarte
Radolfzell Dr, Edelmann beringt. Sie erhielten die Namen KARL-FRIEDRICH, JÖRG und
MICHAEL nach Mitarbeitern der AGW.

Am 38.Tag nach dem Schlupf startete bei kaltem Regen am 30. Mai der erste Terzel, am
1. Juni der zweite und das Weibchen am 3. Juni. Trotz Dauerregen in den folgenden
Tagen überlebten alle drei und wir konnten sie an den üblichen Ruhe – und Futterplätzen
in der Folgezeit beobachten. Sie besuchten auch ab und zu wieder den Nistkasten und
nutzten die Türme der Heiliggeistkirche, Jesuitenkirche und Schlossruine als Warten.
Nun sind aus diesem Nistkasten 44 junge Wanderfalken erfolgreich ausgeflogen!

30. Jan, 2013

Saison 2012

Von |2021-03-09T13:51:35+01:0030. Januar 2013|Jahresrückblicke|Kommentare deaktiviert für Saison 2012

Um die Jahreswende ist PERKEO wieder häufig auf der Turmspitze zu sehen. Vor allem in den Morgenstunden steht er auf den Kreuzesarmen der Turmspitze.Wir erkennen ihn an seinen kräftig gelb gefärbten Fängen, die ihn von den blasser gefärbten Fängen seiner Partnerin JETTA unterscheiden. Vermutlich hält er schon seit dem Herbst das Territorium im Blick, damit kein neuer Falke sein Revier besetzt. Ende Januar erfahren wir von Anwohnern, dass das Falkenpaar rufend und balzend in der Altstadt zu sehen und vor allem zu hören ist. JETTA prüft nun beim gemeinsamen Flug erneut, ob ihr Partner sich leistungsstark und erfolgreich bei der Jagd zeigt. Denn PERKEO muss sie während der Brutzeit, in der JETTA viele Stunden auf dem Gelege sitzen wird, mit Nahrung versorgen. In dieser Zeit wird sie einen Teil ihres Großgefieders erneuern (Mauser). Nach dem Schlupf muss der Terzel zunächst allein die Familie mit Nahrung versorgen können.

Im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin AURORA verlässt sich JETTA auf die Auswahl des Nistplatzes durch PERKEO, sie verzichtet auf eine genaue Inspektion des Kastenbodens, was ihre Vorgängerin akribisch ausführte. Erst am 24. Februar zeigt die Webcam beide Falken balzend im Kasten. Das erste Ei wird in der Nacht zum 8. März gelegt, das zweite am 10. März, das dritte am 12. März und das vierte Ei um 12.15 Uhr des 14. März 2012. Die Brut verläuft unauffällig und ohne jeden Zwischenfall. Das erste Küken schlüpft in der Nacht zum 14. April, das zweite ebenfalls am 14. April um 10.30 Uhr, das dritte Küken am 15. April und das vierte am 16. April um 19.45 Uhr. Die vier Küken sind innerhalb von ca. 32 Stunden geschlüpft, entsprechend wachsen sie gleichmäßig und zeigen kaum Größenunterschiede in den nächsten Wochen.

Am 6. Mai beringt der Beauftragte der Vogelwarte Radolfzell Dr. Jörg Edelmann den Nachwuchs. Sie erhalten die Namen ANNETTE, ANNA-LIVIA, MANUEL und FLORIAN. Alle vier starten am frühen Vormittag zum Erstflug: die beiden Terzel am 25. und 26. Mai, die schwereren Schwestern am 27. und 30. Mai (Tag 53). ANNETTE, am 30.Mai um 6 Uhr ausgeflogen, wird sofort nach dem Start von einer Schar Rabenkrähen, die nahe der Altstadt leben, ?in die Mangel genommen? (so eine Anwohnerin) und rettet sich auf einen Balkon im Erdgeschoss der Merianstraße 5. Am Nachmittag wird sie von mir gegriffen und auf dem Umlaufbalkon der Jesuitenkirche ausgesetzt. Von dort kann sie ungestört neu starten. Bereits am folgenden Tag wird beobachtet, wie ein junger Wanderfalke spielerisch auf die Rabenkrähen herab stößt und diese lärmend flüchten. Bis in den August sind die jungen Falken bettelnd rufend über der Stadt zu vernehmen und versammeln sich gelegentlich auf den Türmen und der Schlossruine. Nun sind mit dem Jahrgang 2012 aus diesem Nistkasten bisher 41 junge Wanderfalken ausgeflogen.

10. Nov, 2011

Saison 2011

Von |2021-03-09T13:51:35+01:0010. November 2011|Jahresrückblicke|Kommentare deaktiviert für Saison 2011

Da PERKEO bereits im Dezember die Turmspitze regelmäßig besetzt, nehmen wir bereits zu Weihnachten 2010 die Übertragung der drei Webcams in Betrieb. Ab Mitte Januar steht der Terzel häufig im Eingang des Nistkastens und auch JETTA kommt häufig in den Nistkasten. Beide schieben Nistmulden und beginnen mit der Balz. Mitte Februar verzeichnen wir den 550 000 Besucher auf dieser Website seit dem Jahr 2000.

Das erste Ei wird am 11. März nachmittags gelegt, das zweite in der Nacht vom 13. auf den 14. März, das dritte am 16. März und das vierte Ei in der Nacht vom 18. auf den 19. März. Der Schlupf des ersten Kükens erfolgt in der Nacht vom 17. auf den 18. April, am 34. Tag nach der Ablage des zweitletzten Eies. Das zweite Küken schlüpft am 18. April vormittags, das dritte am 19. April vormittags und das vierte Küken schlüpft am 21. April vormittags. Etwa 100 Stunde liegen zwischen dem Schlupf des ältesten Kükens und dem Schlupf des jüngsten Kükens. Der Altersunterschied des jüngsten Kükens zu den älteren Geschwistern ist lange zu sehen.

Am 7. Mai beringt der Beauftragte der Vogelwarte Radolfzell Jörg Edelmann in Anwesenheit der vier Namenspaten und zweier Altpaten die vier Küken: Sie erhalten die Namen SUSANNE, MANFRED,FRIEDRICH-FRANZ, INGO. Am 28. Mai, nach 42 Tagen Nestlingszeit, fliegt der erste Jungfalke aus. Der zweite folgt am 29. Mai und der dritte (INGO) am 31. Mai. Dieser wird bei seinem Erstflug hinüber zur Jesuitenkirche dort bei der Landung von einer Gruppe von Rabenkrähen entdeckt, gemeinsam angegriffen und auf den Erdboden vor die Kirche gedrückt. Passanten entdecken ihn, stülpen einen Karton über ihn und informieren mich. Ich kann INGO greifen, er ist unverletzt und ich setze ihn wieder auf dem Balkon der Heiliggeistkirche aus. Beim Zweitstart landet er sicher auf der benachbarten Kirche.

Der letzte Jungfalke fliegt erst am 5. Juni aus. Einige Tage später besucht ein Jungfalke wieder den Nistkasten. Die Jungfalken benutzen wie in den Vorjahren für einige Wochen den Umlaufbalkon und die Turmspitze von Heiliggeist als Schlafplatz und zum Kröpfen. Im Juli und August verlieren wir die Falkenfamilie allmählich wieder aus den Augen. Ende Oktober sehen wir PERKEO erstmals wieder am Turm. Nun sind seit 2000 aus diesem Nistkasten 37 junge Wanderfalken von zwei Elternpaaren erfolgreich ausgeflogen.

8. Mai, 2011

Saison 2010

Von |2021-08-02T11:03:57+02:0008. Mai 2011|Jahresrückblicke|0 Kommentare

Der 10. Brutsaison in diesem Kasten sehen wir mit Spannung entgegen, denn eine weitere Webcam im Inneren zeigt uns nun auch den „toten Winkel“, und wir können nun auch besser den Kasteneingang sehen.

Am 10. Februar beobachten wir erstmals JETTA und PERKEO balzend im Kasteninneren, bereits um die Jahreswende war sie einzeln bei der Prüfung des Kastenbodens zu beobachten. Auch am Römerkreis kann ich AURORA eindeutig an ihrer Beringung erkennen, auch sie zeigt mit PHÖNIX (?) Balzverhalten.

Das erste Ei wird auf Heiliggeist am 11. März gegen 14 Uhr gelegt, das zweite liegt am 14. März bei Tagesanbruch im Sand, das dritte Ei legt JETTA am 16. März um 19 Uhr und das vierte Ei am 19. März gegen 11 Uhr. Die Brut verläuft ohne besondere Vorkommnisse, PERKEO zeigt sich als guter Versorger. Auch am Römerkreis brütet AURORA, aber wir haben keinen Einblick in den Kasten. Am 19. April schlüpft um 16.38 Uhr das erste Küken, das zweite um 17 Uhr. Am 20. April schlüpft um 9 Uhr das dritte und am 21. April um 17.30 Uhr das vierte Küken. Wieder verfolgen viele Menschen die Aufzucht der Heidelberger Wanderfalken über die Direktübertragung im Rathausfoyer und über die Webcams, wir verzeichnen nun 520 000 Besucher aus aller Welt.

Am 8. Mai beringt Dr.med. Michael Preusch die Jungfalken, wir erkennen drei Terzel und ein Weibchen. Sie erhalten nach ihren Paten die Namen RALF, REINHARD II, TOM und VALENTIN. Inzwischen erkennen wir, dass auch AURORA und PHÖNIX ein Küken auf dem Stadtwerkekamin aufziehen. Da der Aufstieg zum Kasten zu gefährlich ist, wird dieses Küken nicht beringt und erhält keinen Namen.

Am 31. Mai fliegen um um 10.30 Uhr und um 10.40 Uhr die beiden ersten Terzel aus, ein weiterer Sohn startet am 3. Juni um 7.26 Uhr, das Weibchen am 4. Juni um 7.53 Uhr. Alle vier Jungfalken verharren zunächst noch bettelnd einige Stunden auf dem Kirchendach und in der nahen Umgebung bis sie den Zweitstart wagen. Wieder ist die Jesuitenkirche und die Schlossruine „Sammelplatz“ für Jung und Alt. Auch der Jungfalke vom Römerkreis scheint sich gelegentlich dazu zu gesellen und über lange Wochen sind nahezu ununterbrochen Wanderfalken am Himmel über Heidelberg zu bewundern. Vor allem in den frühen Morgenstunden und am Abend sind ihre Rufe zu hören. Erst im August werden die Sichtungen seltener. Nun sind seit 2000 33 junge Wanderfalken aus Heiliggeist in die weite Welt geflogen und zwei Jungfalken vom Stadtwerkekamin am Römerkreis.

18. Sep, 2009

Saison 2009

Von |2021-03-09T13:51:35+01:0018. September 2009|Jahresrückblicke|Kommentare deaktiviert für Saison 2009

Am 20. Februar zeigt sich um 16 Uhr AURORA kurz am Nistkasten, dann erst wieder am 6. März und am 9. März. Dagegen beobachten wir am Stadtwerkekamin am Römerkreis nahezu täglich AURORA, wie immer an ihrer blauen Beringung gut zu erkennen, wie sie mit PHÖNIX balzt und kopuliert.

Am 15. März erkennen wir über die Webcam im Heiliggeist-Nistkasten einen neuen, nicht beringten Terzel, der am 22. März erstmals mit einer ebenfalls nicht beringten Partnerin balzend im Kasten steht. Dies bedeutet einen sehr späten Beginn der Paarbildung und Balz und wir sind besorgt ob es mit diesem neuen neuen Paar noch zu einer Brut kommen wird.

Das neue Paar erhält die Namen JETTA und PERKEO.

Ob inzwischen AURORA und PHÖNIX am Römerkreis im dortigen Nistkasten bereits mit der Brut begonnen hat, wissen wir zu diesem Zeitpunkt nicht, da wir dort keinen Einblick haben. Altstadtbewohner berichten Mitte März von ?ungewöhnlich lautstarkem Falkengeschrei? um den Heiliggeistkirchturm. Dieser heftige ?Flugbetrieb? bedeutet, dass AURORA  ihr bisheriges Territorium noch nicht aufgegeben hat! Denn am 25. März zeigt die Innenkamera zu unserer Überraschung die  letzten Minuten eines weiteren Kampfs zwischen AURORA und JETTA: Beide Falken stürzen um 14.26 Uhr ineinander verkrallt in das Kasteninnere! AURORA – als 12-jährige schon recht betagt – hat dennoch bis zum Abflug der beiden um 14.31 Uhr JETTA immer in einer unterlegenen Position und versucht unaufhörlich durch immer neue Drehungen der Körper mit dem Schnabel an die Kehle JETTA`s zu kommen. JETTA, deren Kopf von einem Fang AURORA`s umklammert ist, stemmt sich – meist auf dem Rücken liegend – mit aller Kraft dagegen. Beide Falken sind bereits an Hals und an der Brust blutbefleckt, man erkennt die Tötungsabsicht. In den nächsten Tagen beobachten wir mit dem Spektiv, dass beide Falken – offensichtlich mit geringen Verletzungen – den Kampf überlebt haben.
Mitte April wird mit Spektiv aus großer Entfernung vom Gaisberg aus erkannt, dass AURORA am Römerkreis brütet und nachfolgend ein Küken schlüpft. Es wird am 14. Mai beringt und erhält den Namen FROONA. Es ist das 28. Kind von AURORA.

Am 25. April um 5.25 Uhr erkennen wir das erste Ei im Heiliggeist-Nistkasten, am 27. April um 5.20 Uhr das 2. Ei. Die beiden Küken schlüpfen am 30. Mai um 5.02 Uhr und um 17 Uhr,  an einem Datum, an dem fast alle 2009 geschlüpften Wanderfalken längst ausgeflogen sind!

Am 20. Juni werden die beiden weiblichen Küken beringt und erhalten die Namen MORATA und HAZECHA.  43 Tage nach dem Schlupf fliegen sie am 12. Juli in strömenden Regen gegen 5 Uhr und um 9.46 Uhr aus. Am 15. Juli strandet HAZECHA im tiefen und engen Innenhof eines fünfstöckigen Gebäudes am Gaisberghang, wird erschöpft und hungrig von H.M.Gäng geborgen und startet erneut unverletzt vom Turm der Heiliggeistkirche.

Eine besonders lange Saison mit dem 28., 29. und 30. Jungfalken seit 2000 geht in Heidelberg erfolgreich zu Ende.

5. Nov, 2008

Saison 2008

Von |2021-03-09T13:51:35+01:0005. November 2008|Jahresrückblicke|Kommentare deaktiviert für Saison 2008

Während der Wintermonate 2007/08 wurde in einer gemeinsamen Aktion der EVANGELISCHEN STIFTUNG PFLEGE SCHÖNAU, dem Umweltamt der Stadt Heidelberg und der AG Greifvögel im NABU, Heidelberg, die Übertragungstechnik der beiden Webcams in das Rathausfoyer und auf diese Website von Funk auf Lichtwellenleiterkabel umgestellt. Dies wurde durch die großherzige Unterstützung vieler Sponsoren und Förderer/-innen möglich, siehe Website und Tagebuch! Herzlichen Dank!

Zum Jahreswechsel zeigen sich Wanderfalken wieder regelmäßig an den traditionellen Warten (Heizkamin der Stadtwerke am Römerkreis in HD-Bergheim, Türme der Jesuitenkirche und der Heiliggeistkirche, Schlossruine). Am 18. Februar sind erstmals AURORA und PHÖNIX, die wir an der Beringung und durch Fotovergleich eindeutig erkennen, im Nistkasten. Zum ersten mal erhalten wir Fotobelege, die AURORA und PHÖNIX bei der Kopulation auf dem Geländer des Heizkamins am Römerkreis zeigen.

Das 1. Ei wird in der Nacht vom 7. auf den 8. März gelegt, es ist das 28. Ei das AURORA in diesen Kasten legt! Das 2. Ei wird am 10. März um 10.40 Uhr gelegt. Ein 3. Ei wird in der Nacht vom 12. auf den 13. März gelegt. Eines der Eier erweist sich als nicht befruchtet, wird von mir Ende April – von den Falken unbemerkt – aus dem Kasten genommen und zur wissenschaftlichen Untersuchung auf Rückstände eingesandt.

Am 14. April schlüpfen um 9 Uhr und um 13 Uhr die beiden Küken. Ihre Wachsen und Gedeihen vollzieht sich ohne Auffälligkeiten. Sie werden am 6. Mai von Jörg Edelmann mit den Ringen der Vogelwarte Radolfzell versehen und erhalten die Namen ihrer Paten GERD und JÜRGEN, ungeachtet dass es sich um ein Weibchen und einen Terzel handelt.

JÜRGEN fliegt am 26. Mai in den frühen Morgenstunden aus, GERD startet am 27. Mai um 4.34 Uhr zu seinem ersten Flug. Es sind der 26. und 27. Jungfalke, die erfolgreich aus diesem Nistkasten ausfliegen! AURORA ist nun europaweit einer der produktivsten der wild lebenden Wanderfalken, deren Bruterfolg eindeutig dokumentiert ist.  Am 29. Mai beenden wir die Live-Übertragung.

In den folgenden Monaten werden die Bewohner der Altstadt noch oft vom Bettelgeschrei der beiden Jungen geweckt, die sich wie ihre Vorgänger oft auf der Jesuitenkirche, an der Schlossruine und auf heraus ragenden Bäumen der Talhänge aufhalten. Auch im Nistkasten finden wir noch Spuren von gelegentlichen Falkenbesuchen.

Erst Anfang August werden die Beobachtungen seltener, die Falkensaison 2008 ist zu Ende.

26. Jun, 2007

Saison 2007

Von |2021-03-09T13:55:42+01:0026. Juni 2007|Jahresrückblicke|Kommentare deaktiviert für Saison 2007

Noch unberührt, die Wände frisch gestrichen und mit neuen Bodenbelag ausgestattet, so wie wir den Kasten im Sommer 2005 renoviert hatten, fanden wir das Nistkasteninnere, als wir am 5. Januar 2007 die Überwachungskamera in Betrieb nahmen. Im Jahr 2006 war hier leider keine Brut erfolgt…

Erst am 23.Februar betrat AURORA ? eindeutig an ihrer Beringung zu erkennen – den Brutkasten zu einer prüfenden Besichtigung. In den folgenden Tagen zeigte sich auch der Terzel mit ihr balzend im Kasten. Nun zeigte der Augenschein, was wir bereits im vergangenen Jahr vermutet hatten: FRITZ lebt wohl nicht mehr, AURORA hat einen neuen Partner! Er zeigt das Alterskleid mit noch ?jugendlichen? Restfedern, er ist nicht beringt, seine Stimme ist etwas ?fiepend-piepsig?. Er zeigt sich noch nicht allein im Kasten, sondern sitzt oft außen auf der Stange. Wir nennen ihn PHÖNIX, weil er ?wie aus der Asche? neugeboren das Heidelberger Wanderfalkenpaar wieder vervollständigt.

Am 14.März 2007 liegt frühmorgens das 1. Ei im Kasten, das 2. Ei wird am 16.März um 10.43 Uhr gelegt, das 3. Ei am 19.März und das 4. Ei am 21.März. Die Brut verläuft ohne besondere Vorkommnisse, der neue Terzel benimmt sich vorbildlich, wie wir es auch von seinem Vorgänger kannten. Kaum zeigt sich AURORA am Kasteneingang, steht er schon zur Ablösung bereit.

Am 21. April in den Nachtstunden schlüpft das erste Junge, am gleichen Tag abends um 19.30 Uhr das zweite, am 23. April vormittags das dritte und am 24. April, vormittags, das vierte. Bereits am ersten Tag füttert auch PHÖNIX das Junge. Am 2. Tag staunen wir, dass PhÖNIX gleichzeitig AURORA und die beiden Jungen atzt, später reicht er oft Fleischstückchen zunächst AURORA, die diese dann verfüttert. Die Aufzucht durch die Eltern erfolgt ohne Besonderheiten.

Am 9.Mai werden die Jungen mit goldfarbenen Ringen der Vogelwarte und der AGW durch Jörg Edelmann beringt, dabei werden auch Abstriche aus Kloake und Schnabel (Untersuchung auf H5N1 durch Universität Heidelberg) entnommen. Wir erkennen unter den Jungen sicher einen Terzel, zwei Weibchen, beim vierten Jungen sind wir uns nicht sicher, ob es ein starker Terzel oder ein schwaches Weibche

ist. Sie erhalten die Namen MARION, HEIKE, GRIGOR und KARLFRIED, – nach Freunden(innen) und Förderern(innen) des Heidelberger Wiederansiedelungsprojekts.
Am 31.Mai steht GRIGOR um die Mittagszeit auf dem Kirchendach und muss am 1. Juni, um 19.30 Uhr vor der Musikkneipe ?Eckstein? in einem Starkregen durchnässt auf der Kirchentreppe sitzend, gegriffen und zurück zu den Geschwistern in den Nistkasten gesetzt werden. Am 2. Juni sitzt GRIGOR bereits um 7.10 Uhr zwischen den Taubenabwehrdrähten in der Fassade der Café-Bar „Ellin“ und wird mithilfe von Polizei und Feuerwehrdrehleiter geborgen und auf der Balustrade des Heiliggeistkirchturms gesetzt. Von dort startet er erneut, landet zunächst wieder auf dem Kirchendach, gewinnt aber von dort am Nachmittag den freien Luftraum. Am 3. Juni sitzt MARION in der engen Mittelbadgasse am Boden und wird zu Elmar Raither, DFO, gebracht, der sie versorgt. Am 3. Juni ist auch KARLFRIED ausgeflogen. Am 4. Juni gegen 19 Uhr versuche ich MARION vom Schlosspark aus in die Luft zu entlassen. Sie fliegt nicht ab und wird gegen 20 Uhr von mir auf die Balustrade der Heiliggeistkirche gesetzt. Dort steht sie noch am folgenden Tag unwillig zum Flug. Bevor die Touristen auf die Balustrade kommen, dränge ich sie vom Geländer, sie fliegt ? nach einem vergeblichen Versuch in einer Schleife zurückzukommen ? einwandfrei auf das Jesuitenkirchendach, von dort auf deren Turm. Gleichzeitig steht auch HEIKE auf dem Boden des Umlaufbalkons der Heiliggeistkirche, lässt sich zeternd von mir verscheuchen und fliegt ebenfalls auf den Turm der Heiliggeistkirche.

Ab 6. Juni sind alle Jungfalken dieser Saison ? nun erfolgreich fliegend und landend ? in der Luft! Wieder halten sie sich bevorzugt auf den beiden Kirchtürmen und auf der Schlossruine auf und werden von ihren Eltern versorgt und angelernt.

1. Mai, 2007

Saison 2006

Von |2021-03-09T13:56:26+01:0001. Mai 2007|Jahresrückblicke|Kommentare deaktiviert für Saison 2006

Anfang Februar 2006 werden jeweils einzelne Wanderfalken ? meist auf der Jesuitenkirche ? beobachtet. Von Balzflügen ist nichts zu sehen. Der Nistkasten, der seit 2. Februar von der Kamera überwacht wird, wird – im Gegensatz zu den Vorjahren ? nicht aufgesucht. Am 5. März steht erstmals in diesem Jahr ein Wanderfalke (Terzel) im Kasten und am 12. März wird eine Kopulation auf dem Turmkreuz der Heiliggeistkirche beobachtet. Erst am 15. März zeigt das Überwachungsvideoband zwei balzende Wanderfalken im Nistkasten. Es folgen dann nur noch seltene Kurzbesuche einzelner Falken bis Mitte April. Dann sind wir uns nun sicher: 2006 wird es leider keinen Falkennachwuchs im Nistkasten auf der Heiliggeistkirche geben!

Auch am Heizkamin der Stadtwerke am Römerkreis im Stadtteil Bergheim werden seit Februar immer wieder zwei Wanderfalken ? mehrfach sogar drei! – beobachtet. Aber in diesem metallenen Nistkasten, der von AURORA und FRITZ seit Jahren als Depot benutzt wird, findet keine Brut statt. Wie in den Vorjahren wird dieser günstig gelegene Heizkamin von den Falken als Warte und Startplatz für Jagdflüge genutzt. Von dort haben die Falken einen gutem Blick in das Neckartal, aber auch die Bergstraße entlang und in die Rheinebene! (Kein Wunder, dass genau dort schon vor 2000 Jahren die römischen Besatzung Heidelbergs ihre Hauptstraße, ihre Neckarbrücke und nahe dabei ihr Kastell positioniert hatten. Auch diese erkannte für ihre Zwecke die ideale Lage.)

Am 16. Mai 2006 vermute ich hier im Tagebuch, dass AURORA ? die ich auf dem Videoband vom Heiliggeistkirche-Nistkasten und auch mit dem Spektiv am Römerkreis erkannt habe ? einen neuen Terzel bei sich haben könnte, dessen Verlässlichkeit als Brutpartner sich ihr erst noch erweisen muss. Dies bestätigt sich im Frühjahr 2007.

23. Mai, 2006

Saison 2005

Von |2021-08-02T11:07:39+02:0023. Mai 2006|Jahresrückblicke|Kommentare deaktiviert für Saison 2005

Wie in den Vorjahren hatten wir nach dem Ausfliegen der Jungfalken noch im Sommer 2004 den verschmutzten Kies und Sand aus dem Nistkasten geräumt , eine neue Bodenschicht eingetragen und die Seitenwände gestrichen. So konnten wir im Spätjahr und Winter feststellen, dass das Kasteninnere nicht mehr von Falken aufgesucht wurde. Allerdings beobachteten wir gelegentlich AURORA oder FRITZ auf der Anflugstange des Kastens oder oben auf dem Geländer der Turmspitze.

Wie erwartet, prüften die Altfalken im Januar wieder sehr sorgfältig das Kasteninnere (Boden und Wände) und besuchten ab Februar mit zunehmender Häufigkeit, zuletzt mehrmals täglich, den Nistkasten. Der Vergleich mit den Aufzeichnungen der Vorjahre zeigte uns, dass es sich wieder um FRITZ und AURORA handelte. AURORA erkennen wir sofort an ihrer Beringung (blau), beide an Details des Federkleids und am Verhalten. Ende Februar zeigte das Einschalten der Überwachungskamera, dass der Nistkasten auch nachts zeitweilig besetzt war.

Das erste Ei wurde – exakt wie im Vorjahr – am 9. März um 11 Uhr gelegt, das zweite Ei am 12. März in der Morgendämmerung, das dritte Ei am 14. März vormittags und das vierte Ei in der Nacht zum 17. März.

Wie in den Vorjahren verlief die Brut ohne Auffälligkeiten und sehr diskret. Ein Partnerwechsel war von außen selten zu beobachten, FRITZ hatte seine Warte an der Schlossruine, wenn AURORA zum Ausgang schritt, war er sofort zur Stelle um das Gelege warm zu halten.

Das 1. Junge schlüpfte am 16. April um 17.30 Uhr, das 2. in der Nacht zum 17. April, das 3. in der Nacht zum 18. April, das 4. Ei wurde weiter bebrütet.

Nach einer Woche waren die drei Jungen schon so gewachsen, dass beim Hudern das 4. Ei keinen Platz mehr unter AURORA fand, schon gar nicht mehr unter dem kleineren Vater. Von Tag zu Tag konzentrierten sich AURORA und auch FRITZ auf das Warmhalten der drei Küken und rollten sich das 4. Ei nicht mehr unter den Körper. Das 4. Ei lag nun frei neben den hudernden Altfalken und wurde nicht mehr bebrütet. Bei Abwesenheit der Altfalken entnahm Hans-Martin Gäng deshalb am 27. April dieses Restei, ohne dass die schlafenden drei Jungfalken diesen Eingriff in den Kasten bemerkten. Ein hörbares Gluckern zeigte uns, dass dieses Ei nicht befruchtet war, bzw. sich nicht entwickelt hatte. Das Restei wurde der zentralen Sammelstelle der AGW in Baden-Württemberg zugeleitet und wird an der Universität Freiburg auf Schadstoffe untersucht werden.

Die drei Jungfalken wurden am 5. Mai vom Beauftragten des Max-Planck-Instituts Radolfzell goldfarben beringt und mit einem goldfarbenen SOS-Ring versehen.

Die Geschlechtsbestimmung der noch kleinen Jungen war dieses Jahr nicht so einfach wie bei den einige Tage älteren Küken der Vorjahre. An der tieferen Stimmlage und der etwas kräftigeren Fangstärke erkannten wir ein Weibchen und zwei Terzel. Die Arbeitgruppe der Geschwister- Scholl-Schule entschied sich für die Namensgebung ELSBETH, TOBIAS und REINHARD. „Elsbeth“ nach der Kurpfälzer Künstlerin Elsbeth Janda, die eine große Freundin des Heidelberger Heiliggeistfalkenprojekts war und am Tag des Schlupfes verstorben war, „Tobias“ nach dem Webmaster des Projekts Tobias Jöst und „Reinhard“ nach Reinhard Weigel, dem Überwachungs- und Aufzeichnungsfachmann. Beide Förderer begleiten seit dem Jahr 2000 uneigennützig und ehrenamtlich dieses Projekt.

Am 24. Mai flog um die Mittagszeit der erste Terzel aus, der 2. Terzel am 25. Mai gegen 11 Uhr. ELSBETH verließ am 29.Mai um 5.25 Uhr den Nistkasten.

Wieder war der DICKE TURM der Schlossruine und die Turmspitze der Jesuitenkirche in den folgenden Wochen der beliebteste Platz der Heidelberger Wanderfalkenfamilie. Bis zum Juli waren die Jungfalken noch gelegentlich am Heidelberger Himmel auszumachen, dann waren nur noch die Altfalken gelegentlich an den bekannten Warten und Ruheplätzen zu entdecken.

Seit der Ansiedelung im Jahre 1999 haben AURORA und FRITZ nun 21 Jungfalken in die Luft gebracht, Rückmeldungen von Verlusten haben wir bisher drei: SOPHIE aus 2002, RUPRECHT aus 2002 und ADRIAN aus 2003.

23. Jul, 2005

Saison 2004

Von |2021-08-02T11:07:14+02:0023. Juli 2005|Jahresrückblicke|Kommentare deaktiviert für Saison 2004

Nach dem Verstreichen der vier Jungfalken im August 2003 war das Heiliggeist-Wanderfalkenpaar nahezu unsichtbar in Heidelberg. Obwohl wir mit dem neuen Spektiv oft die uns bekannten Ruheplätze und Warten kontrollierten, entdeckten wir FRITZ nur am 06.09.03 und am 04.10.03. Wir konnten auch keine Herbstbalz beobachten. Auch der Herbst und der Winter ging vorüber, ohne dass wir AURORA oder FRITZ entdeckten.

Erst am 03.02.04 betrat FRITZ kurz den Kasten und erst am 10.02.04 zeigte die Überwachungskamera FRITZ und AURORA balzend im Nistkasten. Danach beobachteten wir wieder das bekannte Verhalten und freuten uns, dass AURORA exakt an der gleichen Stelle im Kasten die Nistmulde scharrte. Das 1. Ei wurde am 9. März um 9.10 Uhr gelegt, das 2. Ei am 11. März um 17.37 Uhr, das 3. Ei in der Nacht vom 13. auf den 14. März und das 4. Ei am 16. März 2004 um 15.26 Uhr.

Die Brut verlief unauffällig. Das 1. Junge schlüpfte am 16. April zwischen 10.26 Uhr und 11.10 Uhr, das 2. und 3. Junge ebenfalls am 16. April um 12.15 Uhr und das 4. Junge schlüpfte am 17. April um 17.40 Uhr. Vom ersten Tag an wurde FRITZ in unmittelbarer Nähe der Küken geduldet und beteiligte sich sehr früh an der Atzung. Sowohl die Webcam, wie auch die Videocam mussten leider während der Jungenaufzucht ersetzt werden, was zweimal zu geringen Störungen führte, bei denen FRITZ das sich bewegende Objektiv in der Wandöffnung mit dem Schnabel angriff. AURORA und die Nestlinge blieben unbeeindruckt.

Am 4.Mai 2004 wurden die Jungfalken beringt: BEATE 738 g, MONIKA 740 g, HANS-WOLF 610 g, ECKART 521 g. Sie wurden mit goldfarbenen Ringen der Vogelwarte Radolfzell und mit dem SOS-Ring der AGW im NABU beringt.

Am 26.Mai flog der erste Terzel aus, landete zunächst auf dem Kirchendach und dann im Blumenkasten eines benachbarten Hauses. Als er zunächst von der Feuerwehr gegriffen werden sollte, flog er ohne an Höhe zu gewinnen auf das Dach eines Andenkenlädchens an der Heiliggeistkirche. Deshalb wurde er dort von Hans-Martin Gäng gegriffen und auf dem Umlaufbalkon des Heiliggeistkirchturms in ca. 45 m Höhe ausgesetzt. Von dort flog er am nächsten Vormittag erfolgreich aus. Am 27. Mai flogen der zweite Terzel und das erste Weibchen aus. Das zweite Weibchen flog erst am 31. Mai aus. Auch in diesem Jahr waren die Kirchtürme der Jesuitenkirche und Heiliggeistkirche, sowie die Schlossruine die beliebtesten Orte der Jungfalken in den ersten Wochen ihrer „Ästlingszeit“.

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