Hans-Martin Gäng

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15. Feb., 2019

Wieviel Beute braucht ein Wanderfalke täglich?

Von |2019-02-15T15:48:46+01:0015. Februar 2019|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Das werde ich im Nachtrag zu meinem Tagebucheintrag vom 12. Februar gefragt. Monneret (2017) nennt nach 40 Jahren Freilandbeobachtung in Frankreich:

Die Terzel (Falkenmännchen)  – mit 620 – 650 g Gewicht – verzehren täglich 80 – 100 g, das Wanderfalkenweibchen – mit 800 – 1 000 g Gewicht – konsumiert täglich 80 – 12o g. Bei kalten Temperaturen nimmt die Nahrung bei beiden im 10 bis 20 % zu. Monneret weist darauf hin, dass der Nahrungsbedarf der Weibchen, obwohl diese bedeutend größer als die Terzel sind, nur ca. 20 bis 30% höher ist. Auch er beschreibt die hohe Anpassungsfähigkeit des Wanderfalken an die Zahl der lokal vorhandenen Beutevögel, in Städten z.B. an Tauben, die dort bis zu 70% der Beute an Masse/Gewicht darstellen können. An den französischen Küsten ernähren sich Wanderfalken an den dort lebenden oder durchziehenden Arten. Er bestätigt den Fang von fliegenden Insekten und nennt einige Fälle von Parasitismus zwischen Schwarzmilan/ Bussard und Wanderfalken, bei denen der Schmarotzer den erfolgreichen Beuteträger so lange „nervt“, bis dieser die Beute frei gibt.

14. Feb., 2019

Und wenn man wieder unten auf dem Marktplatz steht

Von |2019-02-14T14:06:59+01:0014. Februar 2019|Tagebucheintrag|0 Kommentare

und zufrieden ist, dass oben im Turm alles für die kommenden Monate bereitet ist, dann setzt man sich – wie ich heute – vor die Max-Bar, trinkt einen Espresso, blinzelt in die warme Sonne und lässt sich von den Anwohnern berichten: „Ja, wir hören jetzt jeden Tag die Falken schreien. – Ja, auch die Nilgänse sehen wir täglich fliegen.“

Übrigens:

Als ich gegen 12 Uhr den von ZEPHYRs Nächten verschmutzten Sand und dessen Gewölle aus dem Nistkasten räumte, war der Sand/Kies vorn am Eingang, der je nach Wetter oft feucht ist, noch als Eisklumpen zusammen gefroren! Fünf Minuten später unten in der Sonne, zog ich in der warmen Sonne die Jacke aus. Ich staune immer wieder über diese Temperaturunterschiede oben und unten.

14. Feb., 2019

Wenn man auf dem Umlaufbalkon unter dem Nistkasten steht

Von |2019-02-14T13:55:41+01:0014. Februar 2019|Tagebucheintrag|0 Kommentare

freut man sich – nach vielen Stufen aufatmend – an der schönen Aussicht in das Neckartal. Man sieht -über der Schleuse – die Verengung des Tales, an der, wie durch eine Düse,  immer ein straffer Talwind bläst. Diese Stelle nutzen die vom Turm abfliegenden Falken oft als Fahrstuhl und lassen sich dort in engen Kreisen ohne Flügelschlag  hochtragen.

Man staunt, wie weit die Cam 3 – links unter dem Sterbeglöckchen in dem kleinen Tempelchen auf dem Kirchendach – vom Nistkasteneingang entfernt ist! Sie zielt steil nach oben in den Nistkasteneingang, zeigt uns tagsüber jedes Detail der Falken, wenn diese auf der Anflugstange stehen. Nachts erkennen wir dann durch den steilen Winkel die Innenseite des Kastendeckels im Hintergrund …

Und immer: Der Blick hinüber auf die Schlossruine, die z.Zt. endlich einmal ohne Gerüste zu sehen ist.

12. Feb., 2019

Nur Vögel als Beute?

Von |2019-02-12T10:56:18+01:0012. Februar 2019|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Eine häufige Frage. Ja, fast ausschließlich. In den von mir beispielhaft genannten Beutelisten mit vielen Vogelarten  – je nach Nahrungsangebot – finde ich nur sehr wenige Beispiele für Säugetiere. Wanderratte (Rattus norvegius), Grauhörnchen (Sciurrus carolinensis), einige lokal häufige Fledermausarten, die gegriffen werden, wenn sie in gr0ßer Anzahl aus ihren Höhlen z.B. in Arizona ausfliegen, aber auch Fische (!), die von der Oberfläche abgegriffen werden.  Im Internet gibt es Fotos, die junge Wanderfalken zeigen, wie sie „spielerisch“ nach fliegenden, flatternden Blättern greifen, also eine Art Übung und Training. Große Insekten, z.B. Libellen, werden im Flug erhascht und auch im Flug verspeist.

Größe und Gewicht der Beute  richtet sich auch nach der – ich sage mal: Transportfähigkeit – der Falken. PALATINA trägt lässig eine gleich schwere Taube, der sie bereits den Kopf und Flügel abgetrennt hat, ZEPHYR als kleinerer Terzel bringt fast ausnahmslos kleine Vögel, oder deren Reste. Aber auch er trägt/erbeutet? gelegentlich eine Taube. Die von mir genannten Wanderfalkenforscher nennen als obere Grenze der Beutevögel : Graugans (Anser anser), die bis zu 3,5 kg schwer werden kann, sie wird dann aber nicht  von dem Wanderfalken transportiert, sondern am Boden gefressen. Genannt wird auch die Mantelmöwe (Larus marinus), die größte in der Familie der Möwen, bis zu 1,8 kg schwer, die selbst „greifvogelmäßig“ unterwegs ist.

Der Mensch, „die Krone der Schöpfung“, kam schon im Mittelalter auf die absurde Idee, abgerichtete Wanderfalken auf riesige und wehrhafte Graureiher (Ardea cinerea) zu hetzen. Noch heute, wie ich von Augenzeugen weiß, fliegen Araber mit speziell ausgerüsteten Flugzeugen (für den Transport der Geländewagen und der „Jagdfalken“) nach Pakistan, um dort die Falken auf  Trappe (Chlamydotis macqueenii) – auf der Rote Liste , UCN, als gefährdete Art gelistet  –  zu hetzen. Der Falke soll die Trappe „binden“, also zu Boden bringen, bis der Jäger herbei eilt…

 

12. Feb., 2019

Beute der Wanderfalken

Von |2019-02-12T10:00:10+01:0012. Februar 2019|Tagebucheintrag|0 Kommentare

In meinem „Falken-Tagebuch“ habe ich hier in den letzten Wochen mehrfach die hohe Anpassungsfähigkeit der Wanderfalken beschrieben. Dies gilt auch in besonderem Ausmaß für die Vögel, die sie als Nahrung erbeuten. Welche Arten sind das? Es sind, je nach Aufenthaltsort der Wanderfalken, jene Arten, die dort häufig vorkommen. Also z.B. an den Küsten und Flussmündungen Wasser – und Watvögel, auf Heideflächen und Mooren Arten, die dort leben, entlang der Vogelzuglinien bevorzugt ziehende Arten, in Städten die dort lebenden Kleinvögel und Tauben. Wie alle Beutegreifer bevorzugen die Falken jene Tiere, die durch Verletzungen, Krankheiten oder auffallende Bewegungen in ihren Blick geraten.

Woher wissen die Ornithologen dass? Sie analysieren die Gewölle, die sie unter den Ruheplätzen der Falken finden und prüfen die Federn, die sie an den Rupfplätzen der Falken finden. Das Beutespektrum der Wanderfalken ist sehr breit gestreut und sehr gut dokumentiert: Uttendörfer (1952) listete nach Prüfung tausender von Rupfungen 210 Arten auf, die Beute des Wanderfalken waren, Ratcliffe (1993), der Dokumentationen in Großbritannien von 1904 – 1975 prüfte, nennt ebenfalls über 200 verschiedene Vogelarten. In Baden-Württemberg hat Rockenbauch (2002) aus 22 800 Rupfungen 185 Vogelarten bestimmen können. Die häufigsten Arten sind, wie zu erwarten, jene, die häufig vorkommen: Tauben (Columba livia) als Felsen-, Ringel- und verwilderte Haustaube,  und starengroße Kleinvögel, wie z.B. Amseln, Finken, Drosseln. Das Gewicht der geschlagenen Vögel bewegt sich zwischen 50 g und 500 g. Tauben werden vor allem bei der Aufzucht der Küken geschlagen, danach ist das Beutespektrum größer.Neuere Zahlen finde ich bei Drewitt & Dixon (2008),die bei rd. 5 000 Rupfungen in den Städten Bath, Bristol, Exceter 28 Arten feststellten, die häufigsten waren Tauben (Columba livia), Stare (Sturnus) Amseln, Drosseln (Turdus) …

10. Feb., 2019

PALATINA am 10. Februar

Von |2019-02-10T15:41:56+01:0010. Februar 2019|Allgemein, Tagebucheintrag|0 Kommentare

Zufall oder Absicht? Oft stehen die Altfalken außen mit der Brust zum Schieferdach. Eigentlich ist das nicht eine bequeme Postion um den Flugverkehr am Himmel zu beobachten. Es ist aber eine sehr gute Tarnung, nicht wahr? Die Halswirbelsäule der Falken ist – im Vergleich zur unsrigen – sehr beweglich. Das sehen wir auch immer bei der Gefiederpflege. PALATINA kann auch in dieser Haltung gut sehen, was sich in ihrem Rücken abspielt.

 

Danke, Krystyna!

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