Eine häufige Frage. Ja, fast ausschließlich. In den von mir beispielhaft genannten Beutelisten mit vielen Vogelarten – je nach Nahrungsangebot – finde ich nur sehr wenige Beispiele für Säugetiere. Wanderratte (Rattus norvegius), Grauhörnchen (Sciurrus carolinensis), einige lokal häufige Fledermausarten, die gegriffen werden, wenn sie in gr0ßer Anzahl aus ihren Höhlen z.B. in Arizona ausfliegen, aber auch Fische (!), die von der Oberfläche abgegriffen werden. Im Internet gibt es Fotos, die junge Wanderfalken zeigen, wie sie „spielerisch“ nach fliegenden, flatternden Blättern greifen, also eine Art Übung und Training. Große Insekten, z.B. Libellen, werden im Flug erhascht und auch im Flug verspeist.
Größe und Gewicht der Beute richtet sich auch nach der – ich sage mal: Transportfähigkeit – der Falken. PALATINA trägt lässig eine gleich schwere Taube, der sie bereits den Kopf und Flügel abgetrennt hat, ZEPHYR als kleinerer Terzel bringt fast ausnahmslos kleine Vögel, oder deren Reste. Aber auch er trägt/erbeutet? gelegentlich eine Taube. Die von mir genannten Wanderfalkenforscher nennen als obere Grenze der Beutevögel : Graugans (Anser anser), die bis zu 3,5 kg schwer werden kann, sie wird dann aber nicht von dem Wanderfalken transportiert, sondern am Boden gefressen. Genannt wird auch die Mantelmöwe (Larus marinus), die größte in der Familie der Möwen, bis zu 1,8 kg schwer, die selbst „greifvogelmäßig“ unterwegs ist.
Der Mensch, „die Krone der Schöpfung“, kam schon im Mittelalter auf die absurde Idee, abgerichtete Wanderfalken auf riesige und wehrhafte Graureiher (Ardea cinerea) zu hetzen. Noch heute, wie ich von Augenzeugen weiß, fliegen Araber mit speziell ausgerüsteten Flugzeugen (für den Transport der Geländewagen und der „Jagdfalken“) nach Pakistan, um dort die Falken auf Trappe (Chlamydotis macqueenii) – auf der Rote Liste , UCN, als gefährdete Art gelistet – zu hetzen. Der Falke soll die Trappe „binden“, also zu Boden bringen, bis der Jäger herbei eilt…