Hans-Martin Gäng

You Are Currently Here:Startseite > Hans-Martin Gäng

Über Hans-Martin Gäng

Der Autor hat bisher keine Details angegeben.
Bisher hat Hans-Martin Gäng, 6569 Blog Beiträge geschrieben.
16. Mai, 2020

Es war SOPHIE

Von |2020-05-16T15:52:41+02:0016. Mai 2020|Tagebucheintrag|1 Kommentar

die heute vormittag als erster Jungfalke der Saison 2020 ausflog. So wie ich das in den international geführten Nestkalendern (Kameraüberwachte Nistkästen) sehe, ist sie europaweit als der der erste ausgeflogene Jungfalke dokumentiert.

Inzwischen haben einige Besucher/innen überzeugend  festgestellt, dass der Erststarter den Kennring GC – also SOPHIE trägt .

16. Mai, 2020

Keine Ahnung, wo der ausgeflogene Jungfalke nun ist!

Von |2020-05-16T13:34:45+02:0016. Mai 2020|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Nun ist der Erststarter aus unserem Blick verschwunden und wir werden ihn – hoffentlich! – nie mehr aus so großer Nähe sehen. Seine Geschwister werden noch einige Tage im Nistkasten bleiben, nun aber zügig nacheinander ausfliegen.

Der erste Flug geht selten direkt  hinüber auf das hohe Dach oder den hohen Turm der Jesuitenkirche, die für die nächsten zwei Wochen Kindergarten und Treffpunkt der Familie sein wird. Meist landen die Jungfalken nach dem ersten Flug auf dem Dach der Heiliggeistkirche oder dem Dach der umstehenden Häuser. Dort bleiben sie dann viele Stunden stehen und hoffen auf Nahrungszufuhr durch die Eltern. Diese bleibt aber aus! Die Eltern , vor allem PALATINA, fliegt nun drei-viermal täglich demonstrativ langsam und kreisend um die Heiliggeistkirche, später dann über den ausgeflogenen Jungfalken auf den Hausdächern und lockt sie so zum Start des zweiten Flugs, der fast ausnahmslos dann über größere Entfernung gelingt. Ebenso die nachfolgenden Landungen. Schon am dritten Tag sehen wir die Jungfalken am Himmel kreisen und rufen. Fliegen müssen sie also nicht lernen, aber das Landen müssen sie noch für kurze Zeit üben.

Erstaunlich für mich ist, dass die Eltern die 1-2-3-4 Küken auf den Hausdächern fest im Blick haben. Als der Falkner U. Jakob von der Falknerei TINNUNCULUS 2019 den gestrandeten ARMIN von einem Autodach in der Altstadt aufgriff und ihn mir vor Ort übergab, flog zweimal PALATINA schimpfend über uns hinweg. Schon im Jahr 2000 landete ein Jungfalke auf dem Haupteingang der Heiliggeistkirche in etwa 3m Höhe, eine Taube stellte sich zeitweise nur einen Meter entfernt neugierig neben ihn. Er blieb dort etwa fünf Stunden stehe. Immer wieder sahen wir AURORA exakt die Linie der engen Fischgasse hinunter zum Neckar in doppelter Haushöhe abfliegen. Sie schaute nach diesem Jungfalken und lockte ihn am Abend auch diesen Straßenzug entlang in die Höhe.

Lange, sehr lange, etwa zwei bis drei Wochen dauert es dann, bis sie selbst jagen und Beute machen können. Für Eltern und das QUARTETT beginnt nun eine weitere anstrengende Zeit mit vielen Gefahren.

16. Mai, 2020

Da waren es nur noch DREI!

Von |2020-05-16T12:55:07+02:0016. Mai 2020|Allgemein, Tagebucheintrag|6 Kommentare

Dem Tagebuchschreiber ist nachzusehen, dass er an jedem Sonnabend vormittags ausgiebig den Markt in Heidelberg- Neuenheim besucht, dort auch gern ein Schwätzchen hält und dann auf dem Balkon in der Sonne ein zweites, großes Frühstück genießt. So kommt er erst gegen Mittag dazu, den auf heute erwarteten Erststart 2020 eines jungen Wanderfalken zur Kenntnis zu nehmen.  (Die nette Beschreibung des Tierfreundes von V.v.B. alias LORIOT, „Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos.“ passt also doch nicht ganz auf meine Bezogenheit auf den Wanderfalken.)

HERZLICHEN DANK in die Runde für die zahlreichen Meldungen der frohen Nachricht! Es gibt in den Meldungen leider keine Übereinstimmung: War es GE FRIEDRICH oder GC SOPHIE, der zuerst die Flatter machte?

Wir alle bitten um weitere scharfäugige Beobachtung der Fänge der zurück gebliebenen Schwestern. (ELIZABTH mit GB ist das Riesenbaby, also bitte auf den anderen Jungfalken achten!)

 

Danke K.!

15. Mai, 2020

Babyspeck zu Brustmuskeln!

Von |2020-05-15T09:57:21+02:0015. Mai 2020|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Das müsste man den Jungfalken – analog zur menschlichen Aufforderung „Schwerter zu Pflugscharen!“ –  nun zurufen. Sie sollten nun häufig und anhaltend mit den Flügeln schlagen, damit diese sie beim Erstflug weit und auf gleicher Höhe halten! Zumeist endet der Erstflug auf einem Dach in der Nachbarschaft oder – nach einer kurzen Schleife – auf dem Kirchendach. Aber schon beim Zweitstart, der manchmal – vom Hunger erzwungen – erst am folgenden (!) Tag erfolgt, schaffen es die Jungfalken bis hinüber zur katholischen Heiliggeistkirche, die wir Heidelberger Jesuitenkirche nennen. Diese wurde im Zug der Gegenreformation demonstrativ etwas höher als die protestantische Heiliggeistkirche errichtet. Das passt den Wanderfalken gut. Dach, Turm und Front sind deutlich höher als die Nachbargebäude und liegen ideal im Talkessel. Der Turm ist nicht öffentlich zugänglich, das Geländer des Umlaufbalkons dient nur den Wanderfalken, die Turmspitze hat Nischen und Öffnungen. Dort wird sich das QUARTETT in den kommenden Wochen oft zeigen.

Ich finde es bemerkenswert, ja, sogar beispielhaft, dass die Heidelberger Wanderfalken ihre Anwesenheit so fair auf die Konfessionen verteilen. Denn in Heidelberg gingen die beiden Konfessionen in Zeiten der Reformation und Gegenreformation nicht gerade freundlich-fair miteinander um…

15. Mai, 2020

Aushungern

Von |2020-05-15T09:35:32+02:0015. Mai 2020|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Uns Menschen erscheint das augenblickliche  Verhalten von ZEPHYR und PALATINA jetzt nicht so freundlich-liebevoll wie wir das in den ersten Wochen zu erkennen glaubten. Wir schauen mit unserem menschlichem Blick auf Tiere und neigen dazu, bei ihnen ebenfalls – irgendwie –  menschliche Eigenschaften zu erkennen. Wir dürfen unsere Verhaltensmuster nicht bei  Tieren erwarten. Deren Verhalten ist geprägt von Mustern, die vom Überlebenserfolg seit Jahrmillionen geprägt wurden. So sind die Jungfalken im Nistkasten nun bestens ernährt und wiegen jetzt so viel wie ihre Eltern (die Terzel etwa 700 g, die Weibchen etwa 900 g). Wer hier häufig zuschaut, hat bemerkt, dass die Eltern nun seltener mit Nahrung ankommen und die Jungen deshalb besonders heftig schreien und gieren. Sie sind oft so hungrig und so aggressiv, dass die Eltern nur für ganz kurze Zeit im Kasten verweilen.  Wir können, falls wir uns auf dem Marktplatz aufhalten (Ach, wäre das schön, dort unten eng vertraut mit unseren Lieben einen Eisbecher vor sich zu haben!), in den nächsten Tagen dann ZEPHYR oder PALATINA mit Beute in den Fängen im Schleichflug um den Turm kreisen sehen. Sie provozieren damit die jämmerlich rufenden Jungfalken und locken sie so zum Abflug.

14. Mai, 2020

Mit sicherem Griff

Von |2020-05-14T21:35:45+02:0014. Mai 2020|Tagebucheintrag|2 Kommentare

steht ELIZABETH auf der Gitterstange – ein abgesägter Skistock – im Inneren des Nistkastens. (Die Gitterstäbe hatten wir 2015 eingezogen in der – vergeblichen Hoffnung – damit die Nilgans am Einzug zu hindern.) Wir haben die Stäbe – nun aus Furcht vor dem Uhu –  belassen.

DAS hatten wir noch nicht, dass ein Jungfalke, der sich noch nicht hinaus auf den Balkon traut, diesen hervorragenden Aussichtspunkt erwählt, um ebenfalls hinaus zu schauen! Dazu gehört ein gutes Körpergefühl um mit den großen Fängen auf diesem dünnen Stab Halt zu finden.

Jedes Jahr sehen wir hier neue Fähigkeiten und Verhaltensweisen, auch mir wird es nicht langweilig.

Danke, T.M.!

Mehr Beiträge laden
Nach oben