Uns Menschen erscheint das augenblickliche  Verhalten von ZEPHYR und PALATINA jetzt nicht so freundlich-liebevoll wie wir das in den ersten Wochen zu erkennen glaubten. Wir schauen mit unserem menschlichem Blick auf Tiere und neigen dazu, bei ihnen ebenfalls – irgendwie –  menschliche Eigenschaften zu erkennen. Wir dürfen unsere Verhaltensmuster nicht bei  Tieren erwarten. Deren Verhalten ist geprägt von Mustern, die vom Überlebenserfolg seit Jahrmillionen geprägt wurden. So sind die Jungfalken im Nistkasten nun bestens ernährt und wiegen jetzt so viel wie ihre Eltern (die Terzel etwa 700 g, die Weibchen etwa 900 g). Wer hier häufig zuschaut, hat bemerkt, dass die Eltern nun seltener mit Nahrung ankommen und die Jungen deshalb besonders heftig schreien und gieren. Sie sind oft so hungrig und so aggressiv, dass die Eltern nur für ganz kurze Zeit im Kasten verweilen.  Wir können, falls wir uns auf dem Marktplatz aufhalten (Ach, wäre das schön, dort unten eng vertraut mit unseren Lieben einen Eisbecher vor sich zu haben!), in den nächsten Tagen dann ZEPHYR oder PALATINA mit Beute in den Fängen im Schleichflug um den Turm kreisen sehen. Sie provozieren damit die jämmerlich rufenden Jungfalken und locken sie so zum Abflug.

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