Das müsste man den Jungfalken – analog zur menschlichen Aufforderung „Schwerter zu Pflugscharen!“ –  nun zurufen. Sie sollten nun häufig und anhaltend mit den Flügeln schlagen, damit diese sie beim Erstflug weit und auf gleicher Höhe halten! Zumeist endet der Erstflug auf einem Dach in der Nachbarschaft oder – nach einer kurzen Schleife – auf dem Kirchendach. Aber schon beim Zweitstart, der manchmal – vom Hunger erzwungen – erst am folgenden (!) Tag erfolgt, schaffen es die Jungfalken bis hinüber zur katholischen Heiliggeistkirche, die wir Heidelberger Jesuitenkirche nennen. Diese wurde im Zug der Gegenreformation demonstrativ etwas höher als die protestantische Heiliggeistkirche errichtet. Das passt den Wanderfalken gut. Dach, Turm und Front sind deutlich höher als die Nachbargebäude und liegen ideal im Talkessel. Der Turm ist nicht öffentlich zugänglich, das Geländer des Umlaufbalkons dient nur den Wanderfalken, die Turmspitze hat Nischen und Öffnungen. Dort wird sich das QUARTETT in den kommenden Wochen oft zeigen.

Ich finde es bemerkenswert, ja, sogar beispielhaft, dass die Heidelberger Wanderfalken ihre Anwesenheit so fair auf die Konfessionen verteilen. Denn in Heidelberg gingen die beiden Konfessionen in Zeiten der Reformation und Gegenreformation nicht gerade freundlich-fair miteinander um…

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