Wie geht das mit dem Eier legen?
Heute kommen andere Stoffe, die über die Nahrungskette in die Wanderfalken kommen, in unseren Blick: Furane, Glyphosat …
Heute kommen andere Stoffe, die über die Nahrungskette in die Wanderfalken kommen, in unseren Blick: Furane, Glyphosat …
Danke, M.!
in meinem Wald am Hauenstein“, dichtete der Tiroler Ritter und Diplomat Oswald von Wolkenstein (1377-1445) , der 1401 in Heidelberg mit dem Pfälzer Kurfürst und König Ruprecht III. in den Krieg zog. (Ruprechts Grabplatte kann man unten im Chor der Heiliggeistkirche sehen.) Dieser Reim kam mir heute in den Sinn.
Mussten wir noch vor einer Woche Schnee schaufeln und das Eis von den Autofenstern kratzen, empfängt uns nun Vogelgezwitscher und erstaunliche Wärme! Wir müssen nicht fürchten, dass oben im Turm von Heiliggeist das Gelege erfrieren könnte.
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Nachdem wir über vier Monate meistens ZEPHYR betrachten konnten, zeigt sich nun häufig auch PALATINA im und am Nistkasten. Das lässt uns hoffen, dass wir – ich tippe auf den kommenden Samstag – das erste Ei sehen können.
Danke, M.H.!


War sie es, die heute im Eingang übernachtete?
Danke, C.!
ZEPHYR um 17.17 Uhr.
Danke, M.H.!

Nein, ganz vorbildlich, – so, wie wir es in den FACHbüchern lesen, benehmen sich die beiden! Das nennt man HOCHbalz und PALATINA sieht auch schon ein wenig „schwanger“ aus, nicht wahr?
Ihre Dominanz gegenüber dem Terzel erkennen wir an seinem Zurückweichen und seinem Aus-dem Weg-gehen nach einiger Zeit. Die tief gebeugte Haltung der beiden, ihr glatt angelegtes Federkleid, ihre Laute, das Schnäbeln, das Hin-und Her-Schaukeln, die Schritte sind hoch ritualisierte Beschwichtigungsgesten, – das Gegenteil wäre gesträubtes Federkleid, völlig andere Haltung und Laute.
Dass die beiden sich schnell beruhigen, ist ein Zeichen ihrer Vertrautheit miteinander. Auch PALATINA weiß, wohin sie ihre Eier legen wird und verzichtet auf – das ebenfalls ritualisierte – Ausschieben der Mulde.
Für unsere neuen Gäste: PALATINA ist der große Falke mit den Ringen an den Fängen.
Danke, M.!
liegt z.Zt. in der nord-westlichen Ecke des Nistkastens, dort, wo ZEPHYR seit langer Zeit meist die Nacht verbringt. (Ja, gerne würde ich diese Feder aus dem Nistkasten entnehmen, wie ich das früher tat. Aber COVID -19 hält Kirche und Turm blockiert und das ist auch gut so.)
Ich weiß nicht, ob diese Feder von ZEPHYR stammt, denn die Wanderfalkenweibchen beginnen mit der jährlichen Mauser ( Erneuerung des Gefieders) drei bis fünf Wochen vor den Terzeln.
Es wäre bei einem Vogel, der seine Nahrung im Flug erbeutet, unmöglich, alle seine Federn in kurzer Zeit abzuwerfen und einige Zeit zu Fuß unterwegs zu sein. (Ja, bei manchem Wassergeflügel geschieht das !) In den kommenden Wochen, wenn/falls PALATINA täglich viele Stunden auf dem Gelege brütet und die Küken hudert, kann sie nicht zeitraubend für sich selbst und dann für die Küken auf die Jagd fliegen! „It takes two to tango!“, sagt man im Englischen, PALATINA und der Nachwuchs sind – etwa ab Monatsende März – voll von der Nahrungszufuhr durch ZEPHYR abhängig!
Nach der Eiablage kann also PALATINA sofort mit der Mauser beginnen, ZEPHYR wird erst gegen Mitte/Ende April mit dem Abwerfen der alten Federn und Nachschieben der neuen beginnen. Nur in dem sehr schönen französischen Buch s.u. fand ich als Laie die charakteristische Abfolge der Mauser bei einem Wanderfalkenweibchen dargestellt:
Im Flügel stehen die Zahlen der Federn der für den Flug besonders wichtigen Handschwingen, darunter zeigen die Pfeile die Abfolge der Mauser. Sie beginnt in der Mitte bei meinem roten Pfeil. Da die die ersten 5 Federn der Außenhand 2 bis 5 cm länger sind als jene nach innen, wird sich bald bei PALATINA dort eine charakteristische Einbuchtung zeigen, wenn sie ihren Flügel ausbreitet.
Die Federn des Stoßes mausern von der Mitte ausgehend nach außen.
Bei den ausgeflogenen Jungfalken sind die Federn der Hand-und Armschwingen, sowie des Stoßes, zwei bis drei cm länger (!) als später – etwa mit 18 Monaten – im Alterskleid.
Kopie aus R-J. Monneret „Le faucon pèlerin“, Paris 2017

Danke, M.!