Im embryonalen Stadium haben die Vögel noch zwei Eierstöcke, dann entwickelt sich aber meist nur der linke zu einem funktionierenden Organ. Bei manchen Vogelarten, wie beim Wanderfalken, entwickelt sich aber auch der rechte Eierstock und der rechte Eileiter. Hormone, ausgelöst durch Tageslänge und Balz mit ZEPHYR, haben bei PALATINA in den letzten Wochen die Eierstöcke vergrößert und im Inneren sind von den etwa 4 000 potentiell vorhandenen Eizellen einige in Follikeln herangereift. Die Hoden von ZEPHYR, nahe bei den Nieren liegend, haben sich durch die Wirkung der Hormone FSH und LH enorm vergrößert. Beim Eisprung (Ovulation) wird eine reife Eizelle aus dem Follikel in das schlauchförmige Ostium des Eileiters entlassen. Ciliar-Strömung trägt die Eizelle in den Eileitertrichter (Infundibulum) wohin nach der Kopula die Samenzellen gewandert sind. Dort findet die Befruchtung statt. Die nächste Station ist die Magnum-Region, wo Eiklar und und Mineralstoffe gebildet werden. In dieser Region des Eileiters verbleibt das Ei etwa drei Stunden und es bildet sich das, was wir Eiweiß nennen. Das Ei passiert dann den Isthmus, wo die Eihüllen (innere und äußerer Schalenhaut) sich bilden, was etwa eine Stunde dauert. Die nächste Station ist der Uterus, in dem sich die Kalkschale bildet und Pigment in seinen arttypischen Mustern und Farben hinzugefügt wird. Das dauert natürlich die längste Zeit!
Insgesamt sind es etwa 20 bis 26 Stunden, bis das Ei die kurze Vagina passiert und über die Kloake („Iiih! Igitt!“ riefen an dieser Stelle immer meine Schülerinnen im Wanderfalkenprojekt der Geschwister-Scholl-Schule.) in die Nestmulde gelegt wird.
Der Bedarf an Kalzium ist in diesen Tagen bei PALATINA sehr hoch und in ihrem Blut ist der Kalziumspiegel z.Zt. etwa doppelt so hoch wie bei Säugetieren. Bereits während der Balz hat sie aus ihrer Nahrung Kalzium in ihren Schulterblättern und Beckenknochen „gebunkert“, das jetzt – hormonell gesteuert – über das Blut in die Eierstöcke – zur Eischalenbildung – transportiert wurde.
Genau dieser Vorgang wurde vor fünf Jahrzehnten durch DDT, seine Derivate und andere Pestizide, die über die Beutevögel aufgenommen wurden, bei Greifvögeln beeinträchtigt! Brüchige und zu dünne Eischalen führten zu dem weltweiten Rückgang auch der Wanderfalken, der heute überwunden ist.

Heute kommen andere Stoffe, die über die Nahrungskette in die Wanderfalken kommen,  in unseren Blick: Furane, Glyphosat …

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