Hans-Martin Gäng

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9. Jan., 2022

Wo brüteten die Wanderfalken in Heidelberg vor dem Projekt ihrer freiwilligen Wiederansiedelung?

Von |2022-01-09T15:48:41+01:0009. Januar 2022|Tagebucheintrag|0 Kommentare

„Die Gebäudebrüter hielten sich … am unteren Neckar bis 1956 (Pulverturm des Heidelberger Schlosses) “ notierte Dieter Rockenbauch in „Der Wanderfalke in Deutschland und umliegenden Gebieten“ , 1998, Bd.1, S.248 über den seinerzeitigen dramatischen Rückgang.

„Zuletzt brütete er 1956 im oberen Bereich der stehenden Hälfte des „Krautturms“ auf der Südseite der Schlossruine, vom Schloss-Wolfsbrunnenweg aus gut einsehbar … “ berichteten mir Th. Göller,  D.Rockenbauch und andere (mdl.) bei Jahrestagungen der „AGW Baden-Württemberg“ in den 1970 – er Jahren.

Ich erkundigte mich seinerzeit als ehemaliger Heidelberger Schüler und Student  (nun im Nordschwarzwald lebend) nach den beiden letzten Bruten im vorderen Neckartal, nicht ahnend, dass ich 1997 nach Heidelberg zurückkehren würde. Wo genau der Brutplatz war, erfuhr ich nicht und es interessierte mich damals auch nicht.

Heute wäre diese Abbruchwand, im „Pfälzischen Erbfolgekrieg“ 1693 von den französischen Militär-Ingenieuren  durch installierte Minen abgesprengt, kein idealer Nistplatz. Zu starker Autoverkehr auf der nahen Straße, zu viele Touristen am nahen Schlosseingang und Garten, die den Turm (etwa um 1500 erbaut) fotografieren. Heute ein idealer Platz für Souvenirs-Posing für Instagram, Facebook etc.  Im Sommer entstehen dort täglich hunderte von Fotos.

Die Falken bevorzugen die Nordfront der Schlossruine, dort ist die noch stehende Hälfte des „Dicke Turm“, ebenfalls dekorativ längs halbiert, ein besserer Lebensraum für Falke, Fledermaus, Nilgans, Taube, Mauersegler, Eidechse …

Foto: HMG

9. Jan., 2022

Befürchtung ist bestätigt

Von |2022-01-09T11:23:30+01:0009. Januar 2022|Tagebucheintrag|0 Kommentare

In meinem Beitrag „Keine guten Nachrichten aus der Vogelwelt“ vom 2. Januar hatte ich besorgt die neue Welle der Vogelgrippe in Europa erwähnt.

Unsere lokale Zeitung (Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg) meldet am 08.01.2022 auf S.3  aus dem Heidelberger Zoo :“… ist Anfang des Jahres eine Rothalsgans in ihrem Gehege am Geysir-See tot aufgefunden worden  …  die mit dem Vogelgrippe-Erreger H5N1 infiziert war. Vermutlich habe sie sich bei einem der Wildvögel angesteckt, die den See anfliegen.“

Im Heidelberger Zoo leben über 400 Vögel aus über 80 Vogelarten, die nun in ihr Häuser oder an überdachte Rückzugsorte gebracht wurden. Die Volieren wurden mit Planen überdeckt, das Wasser in den Teichen wurde abgelassen, berichtet der Zoodirektor der Zeitung.

Der Heidelberger Zoo ist etwa 3 km vom Nistplatz der Heiliggeistkirche entfernt, der Zoo wird wegen der Fütterungen der Tiere von vielen Wildvögeln angeflogen und ist deshalb bestimmt auch für die Wanderfalken ein täglich beobachtetes Jagdgebiet.

Am 22.02. 2006 habe ich hier in meinem Tagebuch-  siehe Archiv! – noch unsere Gäste beruhigt, am 30.01.2017 wurde jedoch im Barnim, Brandenburg ein Wanderfalke tot aufgefunden, der bei der Obduktion durch  den Veterinär Dr. Mielke am 04.03.2017 in Groß Ziethen  als mit H5 N1 infiziert und daran verendet erkannt wurde.

Im November 2020 wurde in der Grafschaft Limerick im Südwesten von Irland ein an H 5 N8 – ein weiterer hoch ansteckender  Vogelgrippevirus –  verendeter Wanderfalke gefunden.

7. Jan., 2022

Zwölf mal: Herzlichen Dank!

Von |2022-01-07T11:37:18+01:0007. Januar 2022|Tagebucheintrag|1 Kommentar

Von der Kassenführung des NABU Heidelberg habe ich die Aufstellung der eingegangenen Spenden vom 1. Juli 2021 bis 30.12.2021 erhalten. Auch in diesen sechs Monaten der „falkenlosen“ Zeit hat unser Projekt der Wiederansiedelung wild lebender Wanderfalken in Heidelberg finanzielle Unterstützung durch großzügige Spenderinnen und Spender erhalten:

Unser herzliches „Dankeschön!“ geht – nach den Daten  der Spenden gelistet- an Frau G.G., Frau A.B., Frau U.K., Herrn B.K., Herrn G.H., Frau B.P., Frau B.G., Frau B.H.K, Herrn H.G.B, Frau C.A., Frau M.W., und Frau D.B.!

Mit deren Spenden können wir erneut den Live-stream unserer drei Webcams  und sonstige Kosten in diesem Jahr finanzieren.

Foto: (B.Zoller) AURORA rechts & FRITZ links, 2005

4. Jan., 2022

Legendäre Wanderfalken

Von |2022-01-04T12:25:06+01:0004. Januar 2022|Tagebucheintrag|1 Kommentar

Bei diesem Wetter habe auch ich heute eine „trockene Nische“ aufgesucht und blättere in einem Standardwerk über Wanderfalken, das ich mir 1969 – zu Beginn meiner Faszination von diesem Vogel  – kaufte.

Das Foto zeigt den SUN LIFE-Falken, ein Weibchen, das von 1936 bis 1952 in Montreal, Kanada, lebte. Da das Falkenweibchen eine Fehlentwicklung in ihrem Brustgefieder aufwies, konnte man sie – trotz Mauser und Federwechsel – immer wieder individuell erkennen.

Sie brütete als einjähriger Wanderfalke (am Federkleid erkenntlich) ab 1937 auf einer Fensterbrüstung in großer Höhe eines Wolkenkratzers der Hauptverwaltung der „Sun Life Assurance Company of Canada“.

“ She had a wise and tolerant landlord as well as a sympathetic and intelligent press, and she left behind a host of admirers“, lese ich und ergänze aus voller Überzeugung: „DAS gilt auch für die Heidelberger Falken AURORA, JETTA und PALATINA ! “

Dieses Falkenweibchen verteidigte furchtlos und höchst aggressiv – das zeigt auch das Foto, nicht wahr? – ihren großstädtischen Nistplatz und zog mit drei aufeinander folgenden Terzeln  in 16 Brutjahren 21 Jungfalken groß.

Foto: G.H.Hall, vom 04.06.1941, aus „Peregrine Falcon Populations“ hrsg. Hickey, Joseph J., 1969, S. 201

4. Jan., 2022

Wo sind heute ZEPHYR und PALATINA ?

Von |2022-01-04T15:40:06+01:0004. Januar 2022|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Das  möchten wir wissen, wo sich jetzt – bei diesem S..wetter – die Falken aufhalten. Sie hätten doch hier in diesem Kasten nun einen netten trockenen Ort!  Nein, sie ruhen  an anderer Stelle, die wir leider nicht kennen. Gegenüber in 200 m Distanz und mit direktem Blick auf den zu sichernden Nistkasteneingang ist die Schlossruine. Dort, in diesem „Kunstfelsen“ –  wie das Schloss von den Falken gesehen wird –   gibt es eine Menge idealer Ruheplätze, von denen aus die Falken die Stadt und das Tal im Blick haben. Beute zu machen ist heute im Dauerregen schwierig: Kein Vogel ist am Himmel zu sehen. Wanderfalken erbeuten ihre Nahrung im freien Flug. Aber sie haben –  in und an der Schlossruine, für sie eine Felswand mit vielen Löchern und Nischen – Depots angelegt, in denen sie für einen oder zwei Tage Beutereste aufbewahren.

Foto 1: Blick vom Nistkasten zum „Dicke Turm“ der Schlossruine, dort gibt es besonders viele Nischen und Löcher in der 6 m „dicken“ abgesprengten Turmwand.

Foto 2: Jungfalke ruht 2006  im Turminneren auf dem Tragstein eines abgegangenen Fußbodens

2. Jan., 2022

Keine guten Nachrichten aus der Vogelwelt

Von |2022-01-03T12:51:36+01:0002. Januar 2022|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Wir haben es in den letzten Tagen aus den Medien zur Kenntnis genommen. Die Artenvielfalt nimmt weltweit stark ab. Abertausende von Tier- und Pflanzenarten verschwinden, die Auswirkungen sind nicht abzuschätzen. Die Vogelwelt in unserer Heimat leidet vor allem unter dem Verschwinden der Insekten.

Nun droht, wie wir den Medien entnehmen, erneut eine weltweite Vogelgrippe, zunächst wenig bemerkt bei Wildvögeln, die in einem Gebüsch, im Wald, im Wasser unauffällig verenden. Aber in Nachbarländern wurden bereits zehntausende von Zuchtvögeln, die unserer Nahrung dienen, zum Schaden der Bauern zwangsweise „gekeult“ und verbrannt.

Es gibt auch gute Nachrichten:

Der Bartgeier ist in den Alpen wieder gut vertreten! (Ich schmunzelte, als ich in mehreren Zeitungen las  “ …. Bartgeier flattern wieder … “ Also DAS ist nicht gerade eine typische Fortbewegungsart der Geier, diese segeln, schweben, kreisen!)

Es hat übrigens Unsummen an Geld und Arbeitseinsatz in einem langjährigen Projekt mehrerer Alpenstaaten gekostet, Bartgeier aus Zoohaltung wieder in freier Natur anzusiedeln. Ich erinnere aus den 1960-er Jahren ähnliche Anstrengungen entlang der Rheinebene um den Weißstorch wieder anzusiedeln. Das ist ebenfalls gelungen, ich sah vor einigen Tagen nahe Heidelberg ein Dutzend ruhender Weißstörche auf einer Wiese stehen, die wohl auf gemeinsamer Reise in den Süden waren.

Die Wiederansiedelung des Wanderfalken in Europa gelang mit – relativ – wenig Geld, aber mit enormen Zeitaufwand und Engagement von Naturschützern.

Foto: Ein Jungfalke greift  2004 bei der Beringung meinen Zeigefinger. (Nicht immer geht das ohne einen Kratzer ab …)

28. Dez., 2021

Zum Jahreswechsel

Von |2021-12-28T15:04:07+01:0028. Dezember 2021|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Nun gehen wir, was das Heiliggeist-Wanderfalkenpaar PALATINA & ZEPHYR betrifft, voller Erwartung und Vorfreude in das 23. Jahr unseres Projekts “Wiederansiedelung wild lebender Wanderfalken in Heidelberg”. Was uns Menschen angeht, so  beruhigt uns das Geschehen in 54 m  Höhe über dem Erdboden. Es wird uns im Frühjahr von unseren Sorgen ablenken und uns Freude schenken. Denn es sind inzwischen 73 junge Wanderfalken von hier gestartet.

Der Jahreswechsel ist für mich, für uns, Gelegenheit für ein DANKESCHÖN an alle Mitarbeiter/-innen und Förderer/-innen der Heidelberger Wanderfalken.

In diesem Jahr geht unser ganz großes DANKE an unseren Webmaster Tobias J., der in vielen Stunden unsere Website neu aufgestellt hat. Ich freue mich vor allem, dass wir noch Zugang zu den Daten und Einträgen (Tagebuch, Informationen) von 22 Jahren haben. Dies ist ein Alleinstellungsmerkmal unter den – inzwischen Dutzenden – Wanderfalken-Cams-Websites weltweit. Auch ich blättere gerne in den Aufzeichnungen zurück.

Unser Dank geht wieder an die  Heiliggeistkirche  (Pfarrgemeinde im Schmitthenner-Haus), an die verlässlichen Unterstützer in der Stadtverwaltung (Amt für Informationsverarbeitung,  G.L., B.P., RL,. und im Umweltamt)), an den NABU Heidelberg (Kassenführung) und NABU Baden-Württemberg (Livestream März-Juni),  an meine  aktiven Helfer 2021 oben am Nistkasten (Dr.KF.R.,G.Str., Dr.M.P., R.R.) an die Betreuer der Nilgans-Abwehr in Bonn (Dr.E.S. Dr.A.H.) und an die großzügigen Spender/-innen (Finanzierung des Livestreams)!

Leider liegt mir  – mit einer Ausnahme – seit Juni 2020 keine Auflistung des NABU Heidelberg der eingegangenen Spenden vor, so dass ich mich noch nicht, wie in den Vorjahren,  mit Namenkürzeln bei Ihnen bedanken kann. Ich werde das nachholen.

Ihnen allen und den vielen Besuchern und Besucherinnen unserer Website wünsche ich ein gutes 2021!

Foto: Jungfalke ECKART (Namenspate Heidelbergs OB Prof.Dr.E.Würzner) beim erfolgreichen Zweitstart vom Fensterbrett des Hotel „Zum Ritter St. Georg“ am Fuß des Kirchturms  am 26. Mai 2004

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