Gängs Tagebuch
Gängs Tagebuch2021-10-04T08:44:30+02:00

Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.

Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.

24.Okt., 2019

Herbstkühle kommt

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sagt gerade die Wetterfee im Fernsehen. Da kommt zu unserer Freude bereits ZEPHYR in den Nistkasten, um diesen schützenden Schlafplatz auch in diesem Herbst und Winter zu nutzen.

24.Okt., 2019

Taubenschreck

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Als ich heute gegen 11 Uhr über den Marktplatz zur Universität ging, staunte ich über einen eng beisammen fliegenden Taubenschwarm  – etwa 15 bis 20 Vögel -, der von Süden kommend die Hauptstraße Richtung Neckar querte. Nanu? Blitzartig wendete der Schwarm , sank herab und flog zurück Richtung Gaisberg aus meinem Blickfeld. Da erblickte ich auch schon die Silhouette des Wanderfalken, der aus Westen kommend  das Turmkreuz von Heiliggeist ansteuerte und sich dort nieder ließ. Der Größe nach war es wohl ZEPHYR.

Interessant war wieder einmal, wie Tauben aufmerksam ihre Umgebung beobachten und geradezu lässig ihren Flug so ändern, dass der Beutegreifer keine Chance hat.

 

15.Okt., 2019

Ein munterer ZEPHYR

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Fast könnte man sagen: Er scheint heute guter Laune zu sein! Ja, ich weiß: Wir dürfen Tiere nicht vermenschlichen. Aber manchmal reizt es mich …

Danke, Coriena!

15.Okt., 2019

PALATINA kommentiert mit kräftiger Stimme

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vermutlich den Zustand des Nistkastens, könnten wir sagen.  Was wir sehen, ist die Herbstbalz. Das Paar ist nun wieder in seinem Territorium und kommt sich wieder näher. Der Terzel (männlicher Wanderfalke) zeigt im Flug, was er kann und zeigt seiner Partnerin den Ort der zukünftigen Brut im Frühjahr. Es ist gut möglich, dass er sie zu mehreren Nistmöglichkeiten einlädt und ihr andere  Orte zeigt. Wo letztendlich gebrütet werden wird, entscheidet – na, wer wohl? – das weibliche Geschlecht.

Danke, Coriena!

14.Okt., 2019

Be prepared

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stand eingeprägt mit der Lilie auf dem Gürtelschloss, das ich als Junge in meiner Pfadfinder-Kluft der DPSG trug. Das passt heute auch gut für ZEPHYR, der mit erkennbarer Hoffnung auf die Visite von PALATINA wartet. Ja, ich weiß , er braucht keinen Gürtel…

Danke, Coriena!

14.Okt., 2019

ZEPHYR am Sonntag

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Nun zeigt sich sich ZEPHYR jeden Tag zu unserer Freude! Wir erkennen ihn sofort, weil er an seinen Fängen keine Ringe trägt (Seine Partnerin PALATINA trägt rote Ringe). Er ist deutlich kleiner als PALATINA, sein Kopf ist dunkler als jener von PALATINA. Hier hören wir auch seine etwas piepsige Stimme, die von PALATINA ist lauter und tiefer …

Danke, Coriena!

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Ws geschieht jetzt im Inneren der Eier?

In den Eiern haben sich die befruchteten Eizellen zu Embryonen verwandelt. Der Nachwuchs in den Eiern ist – heute am 20. Tag nach der Ablage des dritten Ei (Brutbeginn) – inzwischen fast ausgereift und nahezu vollständig entwickelt!

Etwa um den 21. Tag der Brutzeit dreht sich der Embryo bereits in die richtige Position, um die Eischale demnächst zu sprengen. Etwa um den 26. Tag der Brutzeit, 2022 etwa am Ende des März, dreht der Embryo den Kopf nach rechts unten unter den rechten Flügelstummel, so dass der Schnabel in Richtung der Luftkammer zeigt. (Die Luftkammer kennen wir aus dem hart gekochten Hühnerei.)Der Schnabel drückt so bereits dann gegen die Membran, die den Embryo noch von der Luftkammer trennt. So bewegt sich der Embryo allmählich in die Schlupfposition:

Der große Kopf wird am stumpfen Ende des Eies liegen und die Beine können sich in Richtung spitzes Ende strecken. (Dazu fehlt ihnen jetzt noch die Kraft.) Läge der Kopf im spitzen Ende des Eies, könnte der “Eizahn” auf dem Oberschnabel die Schale nicht am “Äquator”  öffnen. In den letzten Tagen vor dem Schlupf  ruht das Küken und sammel seine Kräfte im Nackenmuskel, der die Schalenhälften beim Schlupf auseinander drücken muss. Seine Nahrung, die ihm im Dottersack mitgegeben wurde, hat der Embryo bereits nahezu aufgebraucht, der Kalk für seine zarten Knöchelchen kam aus der Eischale, die nun allmählich dünner geworden ist.

(Wir Ältere erinnern uns schaudernd an die 196o-er/1970-er Jahre, als Pestizide in der Nahrungskette der Greifvögel deren Eischalen so dünn werden ließ, dass diese unter dem Gewicht der brütenden Eltern zerbrachen.)

Der Weg von der befruchteten Eizelle zu einem Lebewesen, – hier bald zu einem winzigen weißen Piepmatz, ist für uns Miterlebende jedes Jahr ein wunderbares Erlebnis!

24. März 2022|2 Kommentare

Keine Bange!

Nun ist auch in Heidelberg der Frühling angekommen und am Nachmittag ist es dort oben so warm, dass PALATINA auch mal Luft schnappen kann. Die Eier kühlen nicht so rasch aus und bald ist sie zurück!

Danke, M.H.!

23. März 2022|1 Kommentar

Eine Brutzeit ohne besondere Vorkommnisse

Ja, für viele unserer Besucher/-innen, auch für mich, ist die Brut 2022 erfreulich langweilig  anzuschauen. Das ist nicht selbstverständlich. An anderen Orten lesen wir von Neuverpaarungen, die manchmal dramatisch – sogar tödlich – ausgehen. „Störfalken“, die revierhaltende Paare von ihren traditionellen Nistplätzen vertreiben wollen, drängen brütende Falken weg vom Gelege und verwickeln sie in anhaltende Luftkämpfe. Da kann ein Gelege schnell auskühlen. Auch die Nilgans, die hoch liegende Nistgelegenheiten sucht,  verdrängt anderenorts die Falken.

Wir sehen in Heidelberg, dass der Brutwechsel von beiden Falken gleichmäßig, verlässlich, schnell und ohne Störung abläuft. Die meiste Zeit, vor allem nachts, hält PALATINA das Gelege auf der notwendigen Temperatur, die für die Entwicklung  der Embryonen notwendig ist, also etwa 34° – 38° C. Das bedeutet, dass die Körpertemperatur der Altvögel, an den Brutflecken am Bauch, immer höher sein muss als  etwa 36° C ! Da musste also in den vergangenen beiden Wochen (mit nächtlichen Minusgraden und oft starkem Ostwinddruck in den Kasten) das Gelege sorgfältig bedeckt sein. Auch der kleinere Terzel ZEPHYR hat das tagsüber perfekt gemacht. Nur selten waren die vier Eier für die Kamera und uns zu erkennen. Wenn, dann nur für ein – zwei Sekunden.

In früheren Jahren beobachteten wir gelegentlich, dass das Falkenweibchen unruhig wurde, das Gelege verließ und sich im Nistkasteneingang zeigte. Dann kam meist nach kurzer Zeit der Terzel, übergab Beute an das Weibchen und löste sie beim Brüten ab.  Das haben wir,  so weit ich das beurteilen kann, in diesem Jahr nicht gesehen. PALATINA wird wohl gut von ZEPHYR betreut. Wir sind nun bereits in der zweiten Halbzeit!

23. März 2022|0 Kommentare

Die Nistmulde verschiebt sich beim Brüten

Weil sich die brütenden Falken regelmäßig auf dem Gelege drehen, damit alle vier Eier die gleiche Wärmezufuhr erhalten, dreht auch das Ende des Stoßes (Schwanzfedern) der brütenden Eltern einen großen Kreis in den Sand. Dabei wird der Untergrund geradezu gefegt, nicht wahr?

Danke, M.H.!

19. März 2022|0 Kommentare
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