Gängs Tagebuch
Gängs Tagebuch2021-10-04T08:44:30+02:00

Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.

Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.

12.Apr., 2020

Wärmepyramide

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Die Küken zeigen uns in diesem Alter – falls sie allein sind – in etwa  die Temperatur an. Stellen sie sich zu einer Pyramide zusammen, dann schützen sie ihr kälteempfindlichen Vorderseiten. Der Flaum auf ihren Rücken schützt sie einigermaßen vor dem kalten Wind. Wird es später am Nachmittag dort oben warm, so liegen sie zwar dicht beisammen, dann aber flach wie ein weißer Fladen.

 

11.Apr., 2020

Blick auf die Außenwelt

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SO sieht es z.Zt. bei uns aus! Die Heiliggeistkirche von Norden gesehen. In der Bildmitte auf dem Kirchendach erkennt man den Sterbeglöckchen- Dachreiter in dem die Cam 3 steckt, die auf die Ostgaube der Welsche Haube des Turmhelms gerichtet ist. Gut auch zu erkennen: Der Umlaufbalkon zwei Stockwerke unter dem Nistkasten. Von ihm hat man einen schönen Rundumblick über das Neckartal, das Schloss und die Stadt.

11.Apr., 2020

Sorge um das vierte Küken

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Wir konnten, dank der guten und ausführlichen Dokumentationen  – nochmals DANKE an die Einsenderinnen! –  am 6. bis zum 7. April sehen, dass die drei Geschwister gut versorgt wurden. Das vierte Küken, immerhin vier und zwei Tage später geschlüpft, hatte – nun am zweiten Tag seines Lebens –  im Nistkasten mehrfach buchstäblich das Nachsehen! Aber auch das vierte Küken lebt und wächst.

Grundsätzlich wird in der Natur jener Nachwuchs bevorzugt versorgt, der am stärksten bettelt! Es ist in Notzeiten  –  bei Nahrungsmangel – sinnvoll, dass nur die kräftigsten Jungtiere überleben. Dann bleiben die zuletzt geschlüpften (geborenen) Nesthäkchen in ihrer Entwicklung zurück und werden häufig von ihren Nestgeschwistern verspeist! Dieses Phänomen, bei Adlern und Falken durchaus häufig, nennt man Kainismus, nach der biblischen Geschichte von Kain & Abel. (Nachzulesen z. B.  in dem von mir empfohlenen Buch von Michael Wink “Ornithologie für Einsteiger”, wo auf S. 262 dieser Tod der drittgeborenen Eleonorenfalken beschrieben ist.) Kein Dokumentarfilm über den Steinadler verzichtet – von dramatischer Musik untermalt – auf die Tatsache , dass das zweite Adlerküken fast immer  immer im Magen des erstgeschlüpften Kükens endet. Man vermutet, dass dieser Kainismus auch etwas mit Nahrungsmangel zu tun haben könnte.

Dagegen Heidelberg! Hier wimmelt es geradezu in unmittelbarer Nähe von Kleinvögeln (Nahrung der ersten Wochen) und Tauben. ZEPHYR & PALATINA haben keinerlei Mühe, Nahrung zu beschaffen.  So wurden wir in den voraus gegangenen Jahren Augenzeugen, dass auch das gefährdete vierte Küken seinen Entwicklungsrückstand gut machen konnte.

Auch das 69. Küken in diesem Nistkasten wird nicht verhungern.

Und erneut: Bitte lesen Sie meinen Tagebucheintrag vom 30.April 2018 , s. Tagebuch Archiv

10.Apr., 2020

Frühstück für vier Schnäbel

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Um 7.05 Uhr erhebt sich – noch etwas schläfrig-unbeholfen? – PALATINA, geht zur hauseigenen Vorratskammer und beginnt den Nachwuchs zu füttern. Wir zählen 1-2-3 runde Köpfe und erkennen das vierte, bereits durch die Wärme der Mutter und Geschwister abgetrocknete und flauschige, vierte Küken! Eine große Freude für uns in einer Zeit, die uns Menschen Sorgen bereitet!

Ja, das vierte Küken wird sich nun hinten anstellen müssen! Es wird keineswegs bevorzugt werden. In fünf-sechs Wochen, wenn wir die drei Großen nicht mehr vom Kleinen  im Nistkasten unterscheiden können.  Dieses Küken wird dann wahrscheinlich sogar der aggressivste Jungfalke sein, der uns dann durch seine groben „Tischsitten“ und „schlechtes Benehmen“ gegenüber seinen Geschwistern auffallen wird.  Diese egoistischen Eigenschaften muss er sich nun schnell  angewöhnen, wenn er nicht hungern will.

Für unsere neuen Besucher/-innen, die sich sorgen, empfehle ich im Tagebuch-Archiv: 30.04.2018 „Alle werden satt“ zu lesen.

Danke, C.!

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Oh! Da draußen gibt es viel zu sehen!

Ein Küken interessiert sich bereits für die Außenwelt, während die Geschwister einen Verdauungsschlaf halten. Jedes Jahr fällt uns unter den Vieren ein Küken auf, das besonders neugierig und munter ist. Oft war es ein Kleines, um dessen vermeintlich schlechte Ernährung  sich manche sorgten.( „Klein, aber oho!“, – ich kenne das als klein gewachsener Mensch seit meiner Kindergartenzeit.)

Noch können wir sie nicht individuell unterscheiden und benennen, wir müssen warten, bis wir sie an ihrer Beringung erkennen werden. Bald!

Danke, M.H.!

28. April 2022|0 Kommentare

Aus der Ferne betrachtet

sieht das Familienleben noch ganz manierlich und brav aus. Aus der Nähe gesehen, oder auch durch die „Spion“-Löcher am Nistkasten gerochen, geht es dort schlimm zu. Komme ich gerade passend zu einer Fütterung, fällt mir J.W.Goethe ein: „Uns ist ganz kannibalisch wohl , als wie fünfhundert Säuen“, so grölen die Zecher in (Faust I). Bald werden wir richtige Kämpfe unter den Geschwistern sehen, wenn an jedem Ende eines Vogelschenkels  eine(r) zerrt. Wer sich etwas erkämpft hat, wird sich in eine Ecke drücken und mit ausgebreiteten Flügeln die Sicht auf die Beute abschirmen. Man nennt das „manteln“.

Danke, M.H.!

 

28. April 2022|0 Kommentare

Leben in der Bude

Inzwischen bewegen sich die Küken schon recht geschickt im Nistkasten und erproben bereits ihre Brustmuskulatur: Da reicht die Kraft noch lange nicht um abzuheben, sondern sie verlieren dabei  das Gleichgewicht. Wir sehen auch, dass sie bereits jetzt Nahrungsreste aufnehmen, sich wegdrehen oder gar damit davon wackeln, damit die Geschwister nichts abbekommen.

Danke, M.H.!

28. April 2022|0 Kommentare
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