Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Morgensonne nach kalter Nacht
1999 gab ich dem ersten Wanderfalken, der hier seinen Nistplatz fand, den Namen AURORA, weil die Turmspitze von Heiliggeist einer der ersten von der Sonne beschienenen Orte der Heidelberger Altstadt ist. Heute war die Morgensonne im Nistkasten und auf der Anflugstange sehr willkommen, denn es war nur 4° C bis spät in den Vormittag.
Danke, K.!
Mutiger Ästling
Heike (s. Gästebuch) dokumentiert, wie SOPHIE im strömenden und kalten Regen tapfer die Halterung der Anflugstange auf der Nordseite – von uns gesehen rechts – erklimmt und wieder auf die Schwelle zurück kehrt.
Wir wundern uns jedes Jahr, dass die Jungfalken völlig schwindelfrei sind und sich geschickt und vorsichtig bewegen. Bei der Beringung am 24.April waren wir uns nicht ganz sicher, ob S GC ein kräftiger Terzel oder ein schwaches Weibchen ist. Nun hat es den Anschein SOPHIE könnte ein Terzel sein. (Bevor Verwirrung herrscht: Mit den Namen ehren wir Menschen, den Falken und auch mir ist es wurscht, ob der Name zum Geschlecht des Falken passt! Es ist auch – für mich – verflixt schwer, das Geschlecht eines Falkenkükens flink zu bestimmen. )
And it’s a hard rain’s a-gonna fall
sang Bob Dylan. Der schroffe Wetterwechsel – „Amtliche Unwetterwarnung mit Starkregen“, sagt mir mein Mobilphone – ist für EINEN Jungfalken interessant, DREI wollen gar nicht hinschauen und verdrücken sich nach hinten.
Kann man nachvollziehen, nicht wahr?


Abendmahlzeit
Eine schöne Szene, nicht wahr? Vor einigen Wochen sorgten sich Besucher/-innen, der kleine Terzel könnte Not leiden. Alles wurde gut.
Danke, C.!
Das muss noch wachsen!
Wir Menschen staunen, wie schnell die Flügel gewachsen sind. Vergleichen wir aber die Schwingen fer Jungfalken mit jenen ihrer Eltern, so erkennen wir, dass die Federn sich noch nicht zu einer tragenden Fläche schließen. Da fehlt noch einiges an Wachstum und Verhaken der Strahlen in den einzelnen Federn.
Danke, K.!


Wie Schneegestöber
wirbeln die Flaumfedern, die sich die Jungfalken in den letzten Tagen mehr und mehr aus dem jugendlichen Federkleid heraus geschnäbelt haben, durch den Nistkasten.
Fliegen/Flattern-Üben steht jetzt täglich und häufig auf dem Trainingsplan des QUARTETTS . Erst wenn die Kraft der Brustmuskeln ausreicht, etwa hundert Meter zu fliegen und dabei – bitte schön! – OBEN zu bleiben und NICHT auf dem Erdboden/Straßenpflaster zu landen, – erst dann wollen wir von Euch hier Abschied nehmen.
Die Terzel sind immer die ersten, welche den Nistkasten verlassen. Die größeren und schwereren Schwestern bleiben oft noch einige Tage länger. Wir sind gespannt!
Danke, K.!
Zwischen zwei Welten
Wer wagt es als Erste/r hinaus auf die Anflugstange? Bald ist es soweit.
Danke, C.!
Training der Brustmuskeln
Danke, C.!
Was fliegt denn dort oben?
Bereits jetzt zeigt sich, dass der Gesichtssinn, das Sehen der jungen Falken ausgereift ist. Stehen sie auf der Schwelle oder dem „Liegestuhl“-Brettchen verfolgen sie aufmerksam, was oben am Himmel so „abgeht“.

Aktivität am Morgen
Danke, LJames!

Die sehen ja ganz anders aus als ihre Eltern!
Wieso haben die Federn der jungen Falken eine andere Farbe? Das werde ich jetzt gefragt. ZEPHYR und PALATINA zeigen – von oben betrachtet – ein blau-graues Alterskleid. ELIZABETH, SOPHIA, OTTHEINRICH undFRIEDRICH zeigen uns nun braune Federn! Ihre Dunen sind zum größten Teil verschwunden und aus den Federkeimen sprießen nun die eigentlichen Federn, mit denen sie bald davon flattern werden. So verändert sich nun von Tag zu Tag ihr Aussehen. Das “Kindliche” ihrer Erscheinungit bereits verschwunden und sie ähneln nun immer mehr ihren Eltern. Aber noch für lange Monate werden sie ein braunes Jugendkleid tragen, ihre Brust wird noch etwa ein Jahr längs gefleckt bleiben, bis sie im Alterskleid auf ihrer weißen Brust quer “gesperbert” aussehen werden. Das ist eine Art “Welpenschutz”, damit sie bei ihren dann beginnenden Wanderungen nicht sofort von erwachsenen Wanderfalken in deren Revieren angegriffen und vertrieben werden.
Velociraptoren
JURASSIC PARK, der Science-Fiction-Horror- und Abenteuerfilm von Steven Spielberg aus dem Jahr 1993. kommt mir in den Sinn, wenn ich die „Tischsitten“ unseres QUARTETTs sehe. Wenn die Eltern mit Beute kommen, geht es zu, wie bei … ja, wie denn, wo denn ?
So wie wir uns das vor 70 Millionen Jahren vorstellen müssen, als es noch keine Menschen gab. Also JURASSIC PARK statt Kirchturm.
Wir können schaudernd zuschauen, wie schnell eine Taube zerlegt wird und wie blitzschnell die nun nicht mehr „süßen“ Kleinen gieren, schnappen, schlucken, würgen, ein Graus! Wie sie sich gegenseitig den Happen aus dem Schnabel stibitzen, am gleichen Stück zerren. Manchmal musste man sich sorgen, sie könnten an einem Riesenbissen ersticken!
Keine/r von uns Zuschauer/innen kommt nun auf die Idee „Oh, wie süß, – wie drollig!“ auszurufen.
Alle werden – nach einigem Gezänk – satt, danach kuscheln sie sich wieder eng zusammen und es wird wieder still. Ich staune immer wieder über das Tempo, in dem der Altfalke seinen Schnabelbissen beurteilt: Der passt für den kleinen FRIEDRICH, den biete ich an, – jener ist zu groß, schlucke ich selbst, – jener zurück zur Klaue zum Festhalten, zerkleinern, neu anbieten, – in Zehntelsekunden! Kein Wunder, dass die Eltern nach dem Beuteeintrag oft fluchtartig das Weite suchen (müssen)!
Das erinnert uns: Vögel sind direkte Nachkommen der SAURIERE! Und Steven Spielberg hat uns in seinem Film meisterhaft demonstriert- jede/r erinnert die Szene in der Küche! – dass nicht die riesigen Monster die furchterregendsten für uns Menschlein gewesen wären, hätte es uns Menschen schon vor 70 Millionen Jahren gegeben. Auch die flinken, kleinen Sauriere hätten uns bedroht.
(Hat man nicht erst kürzlich das Skelett eines Sauriers in der Größe eines Maulwurfs gefunden mit sehr spitzen Zähnen? Die ersten Säugetiere waren entsprechend klein und lebten recht diskret und versteckt bis zum KT-Ereignis, das die Sauriere vor etwa 65 Millionen Jahren zum Aussterben brachte.)
Wann kommt das Frühstück?
Danke K.!
East or West, Home is best
sagt der Engländer und so kam das junge Falkenweibchen (S RA) – wohl nach einer heißen Nacht – um 5.43 Uhr zurück in den Nistkasten. Nach einigem Hin & Her stand es nämlich dann lange tief schlafend – den Kopf zwischen den Flügeln – in der Mitte des Nistkastens. F 1 wird, als bereits routinierte Fliegerin, den Nistkasten nach der Lieferung eines Frühstücks flugs verlassen. Wir hoffen, dass dies dann die beiden verbliebenen Geschwister nachahmen.
Danke D.B.! Dank auch an die Meldungen der Frühaufsteher im Gästebuch!

Da waren es nur noch zwei …
So heißt es doch in einem Kinderlied.
PS. Ich merke gerade, dass dieses nette Liedchen- Cancel Culture – wohl nicht mehr im Kindergarten gesungen wird. Nun ja.
Danke, K.!
Abflug von F 1 (Freiheit)
Großartig, dass wir das auch noch live verfolgen können!
Der Wind war günstig. Der kleine Bruder wollte beinahe folgen, aber dann verließ ihn der Mut. Nach dem abschließenden Blick der sichtlich beeindruckten Geschwister steht F 1 nun auf dem Kirchendach und wird dort wohl den ganzen Tag stehen bleiben.
Danke, O. Sch.!
Der zweite Jungfalke ist ausgeflogen!
Wie immer: Hopp! Und weg…!
Es ist, wie gemeldet, wohl das Weibchen S RA! Die beiden Zuschauer – wie in der Muppets Show – sind wohl links ein Weibchen und rechts ein Terzel.
Danke, D.B.!

Muskeltraining
Danke, K.!