Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
ZEPHYR am 29. Oktober
Danke, K. & M.!

ZEPHYR am 28. Oktober
Danke, K.!
Traditionelle Brutplätze des Wanderfalken
Das kennen wir aus dem Urlaub, falls wir Wanderferien planten und Wanderkarten und Messtischblätter für unsere Ausflüge vorbereiteten.
Da lesen wir: Falkenberg, Falkenstein, Falkenwand, Falkenburg, – die Reihe lässt sich fortsetzen. Diese Namen stehen oft bereits auf sehr alten Landkarten! Es gab und gibt in vielen Felswänden traditionelle Brutplätze des Wanderfalken, die – oft seit Jahrhunderten! – genutzt werden. (Leider wurden die Falken dort aber gelegentlich auch ihres Nachwuchses durch Aushorstung für Falkner beraubt oder gar von Falkenhassern am Horst erschossen.)
Es gibt – z.B. in England – Kirchtürme, an denen z.T. seit Jahrhunderten Wanderfalken brüten: Salisbury, Lincoln, Chichester, Norwich,- wenn ich mich richtig erinnere.
Inzwischen gibt es auch „Kunsthorste“ an hohen Gebäuden, Brücken und Kirchen, die sich durch jahrzehntelange Nutzung zu traditionellen Brutplätzen entwickeln. Dazu gehört auch dieser Kirchturm.
Staubige Bearbeitung des Bodens
ZEPHYR hat am 27. Oktober und auch heute unsere Aufmerksamkeit erregt, weil er nun auch im vorderen Kastenbereich eine Mulde schiebt.
Das hat keine Bedeutung und wir wissen nicht, warum er das tut! (Für unsere Augen sieht es aber aus, als könne er den Brutbeginn nicht geduldig erwarten oder er würde sich langweilen.) In den ersten Jahren 2000 und 2001 prüften AURORA und FRITZ vor Brutbeginn akribisch und häufig den Nistkasten. Der Boden wurde großflächig immer wieder mit dem Schnabel „gepflügt“, mal hier -mal dort wurde „Probe gesessen“ und auch an verschiedenen Stellen Mulden geschoben. Inzwischen ist dieser Brutplatz bei den Folgepaaren bekannt und vertraut und die „Tauglichkeitsprüfung“ ist für die Falken Routine.
Das Falkenweibchen entscheidet erst Ende Februar 2021, wo es zu brüten beabsichtigt. Das wird mit größter Wahrscheinlichkeit auf den Zentimeter genau an jener Stelle sein, wo AURORA, JETTA und PALATINA zu brüten pflegten. Dass die Heidelberger Terzel, vor allem ZEPHYR, die „Vaterpflichten“ ernst nehmen, macht uns Freude! Denn so haben wir schon jetzt Gelegenheit die Falken täglich zu beobachten.
Danke, D.B.und M.H.!



Mit gefülltem Kropf
also gesättigt, steht ZEPHYR am Eingang des Nistkastens und verfolgt den Luftverkehr, – der Vogelwelt selbstverständlich!

In guter Verfassung
Wir freuen uns, dass beide Falken sich in guter Verfassung zeigen. PALATINA (größer und beringt) schaut zunächst in die Ecke, ob ZEPHYR sie mit einem „Geschenk“ in den Nistkasten gelockt hat.
Danke, H.S.!


Herbstbalz des Paares am 26. Oktober
Wir sehen ein miteinander vertrautes Paar, das sich ohne besondere Aufregung am traditionellen Brutplatz trifft.
Danke, K. und H.S.!
ZEPHYR schiebt eine Nistgrube
Danke, M.H.!


ZEPHYR am 26. Oktober
Danke, M.H.


Und wann ist heute ZEPHYR aufgewacht?
Etwa um 7 Uhr! Hier streckt er sich, gerade so wie wir. Er bleibt dann immer noch einige Minuten im Eingang des Nistkastens stehen und schaut sich um.
Dann beginnt sein Tag. Nein, wir wissen nicht, wo er sich dann aufhält und was er alles unternimmt.
Danke, C.!

Was macht ein Falke, wenn er nicht fliegt?
Ich liebe Kinderfragen! Er ruht sich aus. Er döst. Er betrachtet seine Welt (Himmel!) . Er pflegt sein Gefieder!
Das zeigt uns hier ZEPHYR.
Und wie geht das? Er zieht einzelne Federn durch seinen Schnabel und richtet dabei, die Lage der Strahlen und Haken aus denen die Federfläche besteht. Dabei entfernt er auch einzelne Federn, die durch die Mauser ausgetauscht werden. Heute sieht man einige auf dem Boden liegen: Flaumfedern vom Körper und eine Feder aus dem Flügel. Abschließend sollen alle Federn dann richtig in ihrer Position an Körper und Flügeln liegen, damit der Falke damit gut fliegen und steuern kann. Der Wanderfalke erreicht schließlich bei seinen Sturzflügen Geschwindigkeiten von weit über 200 km/h! Wir sehen an den Rennautos der Formel I, dass die Ingenieure immer wieder an Details der Karosserie basteln, damit das Auto schnell und sicher fährt.
Danke, C.!
Vom 23. auf den 24. Oktober
hat ZEPHYR wieder om Nistkasten übernachtet. Nein, er gähnt nicht! Er speit wohl das Gewölle seiner letzten Mahlzeit aus.
Danke, M.H.
Webcam 3 zeigt keine Farbe
Ich wurde bereits mehrfach darauf hingewiesen, danke. Seit einigen Tagen haben wir eine Störung der Kamera 3, die sich im Sterbeglöckchenturm auf dem Kirchendach befindet.
Noch habe ich keine Informationen von unseren technischen Helfern, woran das liegt und wie das repariert werden kann.
ZEPHYR schläft vom 9. auf den 10.November
Nicht immer ist das zweite Augenlid (Nickhaut), das im IR-Licht weiß erscheint, geschlossen. Also ist er noch nicht im Tiefschlaf.
Danke, O.S. und C.!
Warum trägt das Heidelberger Falkenweibchen den Namen PALATINA?
Heidelberg liegt in der Kurpfalz. ZEPHYR, PALATINA und die 77 Jungfalken, die vor ihrem Erstflug wochenlang im Nistkasteneingang standen, schauen auf die Schloßsruine der vormaligen Kurfürsten von der Pfalz. Unten in der Kirche stand vor einigen Jahrhunderten die Bibliotheca Palatina, die berühmte Bibliothek der Kurfürsten. Eine Heidelberger Prinzessin heiratete den Bruder des französischen Königs Ludwig XIV.
In Frankreich hieß Elisabeth Charlotte MADAME PALATINE. Sie ist neben der heutigen Königin Silvia in Stockholm die berühmteste Heidelbergerin.
Bereits 2001 gab ich den beiden geschlüpften weiblichen Wanderfalken auf der Heiliggeistkirche die Namen LISE und LOTTE, denn die maulfaulen Bürger der Kurpfalz verkürzen seit dreihundert Jahren den Namen von Elisabeth Charlotte auf Liselotte.

Wanderfalke als Vogelscheuche
Das hatten wir schon vor einigen Jahren: Wie kann man Vögel in Flughafennähe von landenden und startenden Flugzeuge fern halten? Indem man sie verscheucht. Das haben zeitweise an manchen Airports Falkner mit ihren Greifen versucht, aber wie erreicht man das rund um die Uhr? Das Gras neben den Landebahnen sehr kurz halten, keine Büsche und Bäume , keine Teiche und Tümpel.
Eine Arbeitsgruppe der Universität Groningen, NL versucht es – wieder einmal – mit einem Roboter. Selbstverständlich als „Falke“ getarnt. Wir sind gespannt, ob das funktionieren wird!
October 26 in the Journal of Royal Society Interface
Dank für Spenden
Ohne Ihre treuen Spenden auf unser Sonderkonto beim NABU Heidelberg gäbe es diese Website mit den drei Webcams nicht! Auch im Oktober 2022 sind Spenden eingegangen:
Herzlichen Dank an Frau H.W., an Frau M.W. und an das Paar P. und H.R.!
Foto: Beringung der Jungfalken 2003 mit Projektteilnehmern meiner Schule, den Kopf des – damals noch nicht ergrauten – Tagebuchschreibers entdeckt man ganz hinten rechts.

