Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Seit 1999 schreibt Hans-Martin Gäng das Tagebuch über die Heidelberger Wanderfalken. In über 5000 Einträgen können Sie nachlesen, was seit 1999 alles passiert ist. Dort finden Sie auch viele Informationen zur Biologie des Wanderfalken und zum Verlauf der Brut und Aufzucht des Nachwuchses.
Powerplay zwischen zwei Halbstarken
Die Verhaltensforscher sagen dazu wohl: Appetenzverhalten
Danke, C,!
MARSILIUS am Vormittag
Wir sehen bei seinem Training, dass er schon gut eine längere Strecke fliegend durchhalten könnte, wenn er …
Danke, K.!
Zwei Jungfalken stehen im Wind
Der eine ist wohl APOLLO, der kommt und geht nach Belieben. MARSILIUS traut sich noch nicht …

MARSILIUS nervt seine Mutter am 20. Mai
durch anhaltendes Betteln.
Danke, C.!

Zu zweit kuschelt es sich am besten
APOLLO hat sich über die Nacht wieder zu seinem Bruder MARSILIUS gesellt. Am Morgen hat er ihn verlassen.
Ich muss meine bisherigen Erfahrungen, dass die Terzel als erste zum Ausfliegen kommen, revidieren. Im Zeitalter der starken Frauen hat sich das geändert …
Danke, S.F.!

Zwei Brüder
Geradezu rührender Anblick: APOLLO ist mal wieder vorbei gekommen und schläft auf MARSILIUS gelehnt. Außen hält PALATINA Wache.

PALATINA und MARSILIUS
Man ahnt, was beide – als Menschen – sagen würden!
Danke, M.H.!

Letzte Mahlzeit für Marsilius
Hier im Kasten! Außen werden alle VIER noch mindestens 10 Tage von den Eltern abhängig sein.
Danke, M.H.!


MARSILIUS trainiert
Danke, M.H.!

„Darf ich den mal streicheln?“
wurde ich von dem Publikum – selten – gefragt, wenn ich in den Vorjahren einen gestrandeten Jungfalken prüfend in den Händen hielt, bevor ich ihn in den Transportkarton steckte.“ NEIN!“war meine Antwort.
(Wie kommen Menschen zu der Vorstellung, ein wild lebender Vogel möchte, wie die Miezekatze auf unserem Schoß, gestreichelt werden!) WIR hatten über die Webcams nun lange Gelegenheit zu staunen, mit welcher Sorgfalt die Falken jede Feder prüfen, pflegen und anordnen. Wir kommen ja auch nicht auf die Idee, eine uns begegnende weibliche Schönheit zu fragen: „Darf ich mal in Ihre Frisur greifen?“
Die häufige Frage in solchen Situationen „Wie ist das für Sie, Herr Gäng, einen wild lebenden Falken zu greifen, zu halten und wieder in die Freiheit zu entlassen?“ ist nicht einfach zu beantworten:
Es ist ein großartiges Gefühl, einem Lebewesen, das uns völlig fremd ist, ganz unterschiedlich von uns geschaffen ist, ganz anders lebt, plötzlich – für Sekunden – sehr nahe zu sein!
Das erste, was man spürt, ist die erstaunliche Kraft, mit der sich der Falke meinem Zugriff zu entwinden versucht. Wie blitzschnell er versucht, mit Klauen und Schnabel meine Hände zu verletzten. Das Fauchen, das man nicht von einem Vogel erwartet. Dann folgen köstliche Momente der Ruhe – wenn nicht gerade Umstehende rufen „Was ist das? Halten Sie ihn mal so, dass ich ihn mit meiner Frau/Mann/Kind fotografieren kann!“ – in denen Falke und ich uns anschauen. Er hechelnd, mit geöffnetem Schnabel, fixiert mich. DAS AUGE DES FALKEN ist das, was mich am meisten fasziniert. Dann das Staunen, die Freude über die ganz nahen Details: Der Falke ist ja ganz sauber! Er riecht gut! Wie schön ist sein Gefieder! Wie wohl geordnet liegen die Federn übereinander! Oh! Diese nadelspitzen Klauen! Dieser Vogel wird nun in großer Höhe fliegen! Nur ganz selten sich in Menschennähe aufhalten, er wird uns als „kleine Ameisen“ tief unter sich völlig ignorieren.
Am schönsten, wenn wie gestern, oben auf dem menschenleeren Umlaufbalkon des Turms, der Falke, von mir aus dem Karton genommen, auf die Steinbrüstung gestellt, nicht sofort davon saust! Er bleibt stehen, schaut sich um, blickt hinüber zum Schloss, zum Berg und Wald und – wusch! – wie ein Blitz saust er davon!
Ich wünsche Dir ein langes, gutes Falkenleben, fern von uns Menschen, ist dann mein Gedanke. Und: Wieder ein guter Tag auch für mich!
Foto: Dr.KF.R. hält ARTEMIS 19.05.2021

Brüderlein und Schwesterlein
Nein, Brüderlein und Schwester! Dieser Schnappschuss (19. Mai, 12.18 Uhr) zeigt MARSILIUS, links und DIANA, rechts , die beiden zu diesem Zeitpunkt noch nicht gestarteten Jungfalken.
Der Größenunterschied ist schon in diesem Alter frappant. Der männliche Falke, Terzel in der Sprache der Vogelkundler, ist lebenslang ein Drittel (lateinisch tertium) kleiner und leichter als der weibliche Falke.
Gestern, als ich das schöne Erlebnis hatte, für kurze Zeit ARTEMIS in den Händen zu halten, war das wieder sehr deutlich: Das Protestgeschrei, der Widerstand, die Aggressivität, das Gewicht und die Größe, das Format der Fänge und deren Griffweite unterscheiden sich deutlich von meinen Erinnerungen an die Terzel, die ich in den beiden letzten Jahrzehnten, bei deren Notlandungen, in den Händen hielt.
Danke, M.H.!

Noch ein Falke ist um 9.30 Uhr im Nistkasten
und nagt an letzten Nahrungsresten hinten in der südwestlichen Ecke. DIANA hat wohl als zweitletzte heute am Morgen den Start gewagt. APOLLO, bereits am 19.Mai gestartet, hat wohl – home, sweet home – noch einmal im Nistkasten übernachtet.
Wir müssen uns, seit 2020, daran gewöhnen, dass ausgeflogene Jungfalken schon am ersten Flugtag so gut unterwegs sind, dass ihnen mühelos wieder der Anflug in den Nistkasten gelingt. Das verwirrt uns etwas.

„Mit dem Schnabel, nicht mit dem Fang!
schiebt man das Ei unter sich!“ , möchten wir LISELOTTE zurufen.
Bald wird sie uns diese Methode zeigen.. Seit Millionen von Jahren können das Vögel.
Danke, D.B
.
Das zweite Ei am 13.März gegen 11.20 Uhr
Wie erwartet, sehen wir ein bereits getrocknetes zweites Ei! Nun wird LISELOTTE bald lernen, auch zwei Eier zu bedecken.
Danke, C.!
Das Paar am 13. März
Danke, K.!
Sehen wir am Montag ein zweites Ei?
Danke, K.!
ZEPHYR zeigt- uns -, wie man ein Ei bedeckt
In der Nacht vom 11. auf den 12. März war es bei mir, 75 m über dem Neckar, 0° C, also in der Turmspitze genau so kalt. Heute, um 8 Uhr, lag hier überall ein nasser Schnee. Nein, wir müssen uns keine Sorgen um das unbedeckte Ei machen. SO schnell würde der Inhalt nicht gefrieren. Noch einmal: Wanderfalken beginnen mit der Brut erst nach Ablage des zweitletzten Ei, also meist mit der Ablage des dritten Ei. (Wir hatten hier meist Vierergelege.)
Dennoch ist es schön, zuzuschauen, wie ZEPHYR routiniert das Ei bedeckt! Nicht bebrütet.
Danke, K.!
