Hans-Martin Gäng

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23. Mai, 2018

Wanderfalkenfamilie in Worms vergiftet

Von |2018-05-23T17:59:04+02:0023. Mai 2018|Tagebucheintrag|1 Kommentar

Wenn man die Schlüsselbegriffe im Internet eingibt, findet man diese schrecklichen Berichte in allen Bundesländern, auch in der Schweiz. Diese infame Methode, nämlich lebende Tauben mit einem hoch wirksamen Gift zu bestäuben/zu beschmieren, – diesen Tauben dann einige Federn auszur … – nein, ich schreibe: zu entfernen – und diese Ködertaube dann deutlich sichtbar zu befestigen und zu hoffen, dass dieses lebende Opfertier vom Wanderfalken geschlagen und zu seinem Nachwuchs transportiert wird. Das nennt man kriminelle Energie, Auslöser: Hass!
Wenn ich mich richtig erinnere, ist bereits vor einigen Jahren eine Wanderfalkenfamilie am Dom in Worms von einem Tag auf den anderen  „verschwunden“, obwohl auch dort der Nistkasten nicht zugänglich ist. Damals gab es keine Beweise. Nun aber, wie vor Jahren am Heizkamin Josefstraße in Zürich, Schweiz lag eine erbeutete Taube bei den getöteten Falken. Selbstverständlich ohne Ring. Ich hoffe, dass der Köder und die getöteten Falken untersucht werden. Dass Polizei und Staatsanwalt aktiv werden.
Im „artenschutzbrief 22, April 2018, des Komitee gegen den Vogelmord e.V. ist auf den Seiten 20/21 diese schreckliche Methode in Text und Fotos belegt, so Grauen erregend, dass ich es hier niemand zumute.
Ich getraue mir kaum vorzustellen: Der Wanderfalke lässt die mit hoch wirksamem Kontaktgift bestrichene Taube unterwegs fallen. (Das geschieht gelegentlich.) Ein Mensch, ein Kind nimmt diese Taube in die Hand, legt sie wieder ab. Berührt wenig später mit der Hand seine Lippen…
Wormser Domfalken tot – SWR

23. Mai, 2018

Die nächste Stufe zum Flüggewerden

Von |2018-05-23T09:06:46+02:0023. Mai 2018|Tagebucheintrag|0 Kommentare

steht nun bevor.  Bald wird sich nun der mutigste Jungfalke hinaus auf die Anflugstange wagen! Die Geschwister folgen dann in den nächsten Tagen. Interessant in diesem Jahr ist, dass wir noch immer genau erkennen, in welcher Reihenfolge der Nachwuchs aus dem Ei schlüpfte, es lagen zwischen dem ersten und dem letzten Schlupf sieben Tage! Ich bin gespannt, wer demnächst als erste/r  ausfliegen wird!

22. Mai, 2018

„Zeigt her Eure Füße, zeigt her Eure…“

Von |2018-05-22T18:16:16+02:0022. Mai 2018|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Foto von der Beringung am 9. Mai, danke Dr. V.P.
 
 
 
 
 
Schon jetzt benutzen die Fälkchen recht geschickt ihre Fänge. Sie kratzen sich damit am Kopf, und greifen schon gezielt nach Beuteresten. Ihre Füße erscheinen uns viel zu groß! Die Fänge der GREIFvögel sind auf die spezifische Nahrung spezialisiert: Greifvögel, die ihre Beute in der Luft ergreifen – wie die Wanderfalken – haben lange, schlanke Zehen für eine maximale Griffweite, mit langen, spitzen, stark gekrümmten Klauen. (Mehrfach haben ich diese schon bei der Beringung bei den Küken scmerzhaft kennen gelernt.) Große Greife wie die Harpyie (Harpia harpyja), die in den tropischen Wäldern Mittel-und Südamerikas sich meist von Affen ernährt, besitzt einen kurzen kräftigen Tarsus (Vorfuß), kräftige Zehen und stark gekrümmte Klauen, deren hintere Klaue 7 cm lang werden kann. Drei Klauen ragen nach vorn, die Außenklaue ist besonders lang, die neben der Mittelklaueliegende Atzklaue wird zur Nahrungsaufnahme oft zum Schnabel geführt. Nach hinten ragt die kräftige Fangklaue. Bei großen Greifvögeln – wie auch oft beim Wanderfalken – überwältigt beim schnellen Auftreffen des Falken aus großer Höhe herabstoßend der Aufprall  der geballten Fänge im Moment des Schlages die Beute. Die Tarsi großer Adler verfügen zusätzlich über Muskeln um den Zugriff zu verstärken, während die Tarsi der meisten Vögel nur aus Haut, Sehnen und Knochen bestehen. Beim Fischadler wendet sich eine zweite Klaue nach hinten, um den glatten Fisch sicher zu greifen, zudem erfolgt eine Art Krampf/Verriegelung der Zehen, die manchmal dazu führt, dass gelegentlich schwere Fische den Fischadler unter Wasser ziehen und er ertrinkt, bevor er seinen Griff lösen kann. Bei den Greifvögeln unterscheidet man “Grifftöter“, die mit Ihrem Zugriff töten (z.B. Sperber und Habicht) und “Beisstöter“, zu denen der Wanderfalke gehört. Diese durchtrennen das Genick der Beute. Beide Methoden führen bei den Beutetieren zu einem schnellen Tod.

22. Mai, 2018

Am Morgen

Von |2018-05-22T11:55:19+02:0022. Mai 2018|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Als ich heute gegen 9 Uhr im Foyer des Rathauses die Kurzinformation am Monitorpodest erneuerte, schaute ich auch hoch zum Turm. Zwei Jungfalken standen auf der Schwelle, ein Altfalke darüber auf dem nördlichen Arm des Turmkreuzes . Dass jetzt, gegen Ende der Aufzuchtzeit, fast immer ein Elternteil am Turm oder außen auf der Anflugstange wacht, ist neu.
Vermutlich hängt es mit der wachsenden Zahl der Nilgänse in der Stadt zusammen, die überall zu beobachten sind. Auch in diesem Jahr haben wir Meldungen Nilgansbruten an unterschiedlichsten Orten. Die Nachbarn, von den Rufen der Gänse geweckt, wundern sich oft, dass Nilgänse hoch oben auf Dächern brüten. Auch 2018 haben Nilgänse Turmfalken aus ihren Nistkästen vertrieben, deren Eingänge wir noch nicht auf enge 10 cm -!- verkleinert hatten. In den letzten drei Jahren staunten wir oft über das Geschick der großen Nilgänse, sich auch in kleine und enge Nistkästen zu zwängen um ihren Nachwuchs aufzuziehen. Oft weit vom Neckar entfernt. Dass diese Küken, wenn sie sich schließlich unter Aufsicht ihrer Eltern aus dem Nistkasten stürzen, kaum eine Chance haben lebend das Neckarufer zu erreichen, ist traurig.
Wie so oft: Es ist fatal und zu verbieten, dass Menschen leichtfertig „Exoten“ – Lebewesen, die nicht in Mitteleuropa heimisch sind – in Gefangenschaft, zum Vergnügen, als Hobby halten. Denn immer wieder flüchten diese aus der Gefangenschaft, werden bald aus Überdruß ausgesetzt  und verbreiten sich. So leiden dann Tier und Mensch. Halsbandsittiche, auch in Heidelberg in großer Zahl lebend, bauen gern ihre Nisthöhlen in gedämmte Hausfassaden und bringen die Bewohner mit ihrem Geschrei zur Verzweiflung.

22. Mai, 2018

Der Nachwuchs sieht anders aus als die Eltern

Von |2018-05-22T11:25:16+02:0022. Mai 2018|Tagebucheintrag|1 Kommentar

Wieso haben die Federn der Küken eine andere Farbe?  ZEPHYR und PALATINA zeigen – von oben betrachtet –  ein blau-graues Alterskleid. ANNETTE, KRYSTYNA, CORIENA und ISABELLA zeigen uns nun braune Federn! Ihre Dunen sind zum größten Teil verschwunden und aus den Federkeimen sprießen nun die eigentlichen Federn, mit denen sie bald davon flattern werden. So verändert sich nun von Tag zu Tag ihr Aussehen. Das “Kindliche” ihrer Erscheinung verschwindet und sie ähneln nun immer mehr ihren Eltern. Das Kopfgefieder zeigt bereits den charakteristischen Backenstreif. Aber noch für lange Monate werden sie ein braunes Jugendkleid tragen, ihre Brust wird noch etwa ein Jahr längs gefleckt bleiben, bis sie im Alterskleid auf ihrer weißen Brust quer “gesperbert” aussehen werden. Das ist eine Art “Welpenschutz”, damit sie bei ihren dann beginnenden Wanderungen nicht sofort von erwachsenen Wanderfalken angegriffen werden.

21. Mai, 2018

Vor 48 Jahren: Wunsch erfüllt

Von |2018-05-21T09:36:40+02:0021. Mai 2018|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Im Frühjahr 1970 überließ mir die Zoologische Gesellschaft von 1858, Frankfurt ein NICKEL-Spektiv, 60-fache Vergrößerung mit Stativ, damit wir den zweitletzten Wanderfalkenhorst des Nordschwarzwalds gegen die seit Jahren erfolgende illegale Aushorstung der Küken rund um die Uhr bewachen konnten. Forstverwaltung, Waldarbeiter und Jäger unterstützten uns bei dieser Bewachung und ein gutes Spektiv half gegen die Langeweile. Prof. Grzimek, Zoodirektor und Leiter der Gesellschaft, in dessen Kuratorium damals auch der Außenminister Willy Brandt saß, freute sich über mein Dankschreiben und meine nachfolgende Erfolgsberichte. Auf seinem privaten Briefpapier stempelte er unter seine Unterschrift dann jedesmal: „Cetero censeo progenium hominum esse deminuendam“, also etwa: “ Im übrigen bin ich der Meinung, das Anwachsen der Menschheit (Nachkommenschaft) muss vermindert werden!“ (Nach einem Zitat von Cato aus der römischen Antike).
Das passte  – aus meiner damaligen Sicht – gar nicht zur sanften, ruhigen Stimme Grzimeks, wenn er, an einem Schreibtisch im Studio sitzend, in seiner beliebten TV-Sendung „Ein Platz für Tiere“ um Spenden bat. Wer erinnert sich noch daran?
Jedesmal hatte er ein anderes Tier aus dem Zoo dabei, – keineswegs immer nur harmlose Kuscheltiere! – , das auf dem Schreibtisch saß oder ihm um die Beine strich. Gespannt lauerten wir Zuschauer, ob eines Tages ihm dabei ein Ohr abgebissen würde oder auf den Tisch gepinkelt würde. Nein, gelassen und eindringlich warb er für den Artenschutz und lehrte uns Respekt vor der Natur zu haben.
 

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