Das vierte Küken ist heute Nacht geschlüpft
Wir können es links von dem Trio erkennen. Bei der Atzung durch PALATINA muss es sich nun sehr anstrengen um gegen „die Großen“ durchzukommen. Im Wortsinn! Glückwunsch an die Entdeckerin M. nach München!

Wir können es links von dem Trio erkennen. Bei der Atzung durch PALATINA muss es sich nun sehr anstrengen um gegen „die Großen“ durchzukommen. Im Wortsinn! Glückwunsch an die Entdeckerin M. nach München!

Obwohl ZEPHYR die Beute perfekt gerupft anliefert, passt sie PALATINA aus unbekanntem Grund nicht in ihr Programm. Auch im Depot will sie die Beute nicht zurück lassen, verfüttern auch nicht. Also trägt sie die Beute in einanderes Depot. Sie ist so schnell wieder zurück, dass sie nichts verspeist haben wird.
Danke, Coriena!
Dass man eines der Küken wieder in seine Eischale einpassen könnte! Was wir jetzt hier beobachten können, ist eine rasante Entwicklung und schnelles Wachstum.
PS. Wunschtraum & Hoffnung des Tagebuchautors: Hat jemand unter den Besuchern/-innen die fototechnische Möglichkeit, bei PALATINA von den rot-goldenen Ringen der Fänge die Zahlen abzubilden? Erst seit zwei Jahren erlaubt die Vogelwarte die Beringung mit leicht ablesbaren Ziffern …
Danke, Krystyna!
Schon erreichen mich Anfragen, ob und wann noch ein viertes Küken schlüpfen könnte. Ja, wir hoffen wohl alle, dass auch das verbliebene Ei befruchtet ist und dass sich in ihm ein Embryo entwickelt hat. Im vergangenen Jahr lagen drei Tage zwischen dem Schlupf des ersten und des vierten Kükens.
So gebe ich als ehemaliger Lehrer heute eine Hausaufgabe in die Runde: „Ausschau halten nach einem Pick auf dem verbliebenen Ei! Falls möglich, Fotobeleg, bitte!“
Die ersten risikoreichen Stunden und die kalte Nacht hat das TRIO gut überstanden, wie ich soeben bei einer Atzung um 10.45 Uhr miterleben konnte. Die Küken sind sich sehr ähnlich (kein Wunder bei paralleler Entwicklung) und alle drei verhalten sich „wie im Lehrbuch“. Kaum ist die Nahrungsquelle PALATINA verschwunden – sie verzehrt den Rest des Kleinvogels – versammelt sich das TRIO um das verbliebene vierte Ei und bildet eine Wärmepyramide, um die kälteempfindliche Vorderseite ihrer Körper zu schützen.

Danke, Krystyna!
von der neuen Situation und zögert noch in seinem Verhalten. Als Übersprungsreaktion pflegt er sein Gefieder und wartet erst mal ab. Als PALATINA mit Beute kommt, erkennen wir auch die Dominanz des Falkenweibchen. PALATINA passt die Nahrung dem Fassungsvermögen und dem Bedarf der Winzlinge an. In zwei Wochen wird größere Beute notwendig werden …
Gut zu sehen ist hier, dass die Kleinen nicht in unserem Sinn gefüttert werden. PALATINA portioniert sorgfältig und reicht den Happen dicht an den Schnabel, zupacken muss das Küken! Wer von den Küken sperrt, also den Kopf reckt, den offenen Schnabel zeigt und Laut gibt, der sendet an PALATINA einen Auslösereiz zur Übergabe, dem sie gehorcht. Also eine gegenseitige Reiz-Reaktion-Aktion.
Das Sehen, das im Falkenleben dann so wichtig wird, ist noch nicht so recht ausgebildet. Deshalb hören wir auch oft das auffordernde Krächzen der Mutter, wenn diese einen Happen anbietet.
Danke, Coriena!
Danke, Krystyna!
Darf ich das Augenmerk noch einmal auf die Eischalen lenken? Sie erinnern uns an den Kraftakt, den die drei Winzlinge bereits hinter sich haben: Schon vor Tagen haben sie sich im Ei so gedreht, dass ihr Rücken und Kopf stabil im bauchigen Teil der Eischale ruhte. Schon das war bestimmt nicht einfach, denn wir haben ja oft das robuste „Einruckeln“ der Eltern über dem Gelege beobachtet. Nur in/aus dieser Lage/Position konnten sie mit dem winzigen Hornfortsatz „Eizahn“ auf ihrem Oberschnabel ein Atemloch durch die Membran und Kalkschale drücken um an Sauerstoff zu kommen. Heute Nacht haben sie mit dem „Eizahn“ weitere Punkte aneinander in einer Reihe um den „Äquator“ des Eies gedrückt.Dann haben sich sich mit Rücken und Nacken im Bauchteil des Eies verankert und mit ihren zarten Beinchen die spitze Eischalenhälfte weggestemmt! Nun war das Ei so weit offen, dass sie erschöpft und rosa-feucht aus dem Ei fielen! Nein, die Mutter hilft dabei nicht, obwohl sie das Geschehen unter ihr wahrnimmt.
Woher diese Kraft? Wer steuert das? Wir kennen in etwa die physiologischen Zusammenhänge, die aber jetzt uns gar nicht weiter interessieren, nicht wahr? Wir freuen uns einfach an diesem Lebenswunder.
Danke, E.S.!
