Hans-Martin Gäng

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23. Apr., 2020

Das Auge des Falken 4

Von |2020-04-23T16:22:53+02:0023. April 2020|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Da war doch im Bio-Unterricht – kurz bevor uns die  Äuglein zufielen – irgend etwas mit “gelber Fleck” auf der Netzhaut? Vergessen? Na, gut: Die Fovea ist eine trichterförmige Vertiefung auf unserer Netzhaut (Die prüft unser Augenarzt, wenn er unseren Augenhintergrund betrachtet!), an der die Sinneszellen besonders dicht gepackt sind. 50% unserer Sehnerven führen von dieser Stelle in das Gehirn! WIR haben dort etwa 200 000 Sinneszellen pro Quadratmillimeter, der Wanderfalke über eine Million! Allein das verleiht ihm – schätzt man – eine achtfach höhere Leistungsfähigkeit im Vergleich zu unserem Auge. Taggreifvögel haben eine zweite, temporale Fovea neben der tief liegenden Fovea. Sie sorgt für eine binokulare Sicht in Zusammenarbeit mit der monokularen Scharfsicht der trichterförmigen Fovea! Wanderfalken sehen deshalb mit EINEM Auge besonders scharf! Wie oft haben wir schon hier im Kasten ganz verdrehte Falkenköpfe gesehen, wenn die Jungen oder Alten mit einem Auge etwas – z.B. eine Fliege auf einem Beuterest –  betrachteten! Ebenso wundern sich Beobachter, wenn bei Jagdflügen Wanderfalken  der Beute nicht geradlinig nachfolgen, sondern aus einem Winkel  die Beute anjagen, in dem sie die Beute nur mit einem Auge sehen. Sie können auch mit EINEM Auge sehr gut fokussieren! (Das können übrigens auch Schwalben und  Mauersegler.)

“Da war doch noch was mit Stäbchen und Zapfen …” – Gut aufgepasst! – : Von den zapfenförmigen Sehzellen – für Farben zuständig – verfügen Wanderfalken über vier, vielleicht auch fünf Arten, wir Menschen nur über drei!

Das bedeutet, dass Wanderfalken über ein völlig anderes und ausgeprägteres  Farbsehen verfügen! (Wir kennen das von den Insekten, inzwischen weiß man, dass auch Fische, selbst Schildkröten, ein weit höher entwickeltes Farbsehen haben als die Säugetiere.)

Wir Menschen, mit “schlechter” Farbsicht und “wenigen” Sinneszellen im Auge ausgestattet, lassen uns im Kino schon mit der Abfolge von 25-30 “stehenden” Fotos pro Sekunde als “Film” übertölpeln, ein Wanderfalke mit etwa 10-fach größerer Sehstärke und uns unbekannter Farberkennung würde da nur eine “langsame” Abfolge von Fotos in schwächlicher Färbung sehen.

Das ist von mir aus verschiedenen Quellen angelesen! Das eigentliche Staunenswerte spielt sich im Gehirn des Falken ab. Und da weiß man wohl noch wenig.
22. Apr., 2020

Das Auge des Falken 3

Von |2020-04-22T18:35:06+02:0022. April 2020|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Kann ich davon ausgehen, dass die geneigten Leserinnen und Leser in der Schule aufgepasst haben? Wie bitte? –  So so! Dann muss ich die außergewöhnliche Sehkraft des Wanderfalken etwas ausführlicher erklären.  WIR stellen das Bild auf unserer Netzhaut scharf, in dem ein Muskelring um unseren elastischen Linsenkörper diesen zusammen drückt – dann sehen wir einen nahen Gegenstand scharf – oder wenn diese Muskeln erschlaffen, unsere Linse flacher und größer wird – dann sehen wir einen fernen Gegenstand scharf. Das misst der Optiker in Dioptrien (reziproker Wert der Brennweite in Meter), also 1 Dioptrie fokussiert ein Objekt in 1 Meter Entfernung, 2 Dioptrien fokussiert in 1/2 m Entfernung u.s.w. Als Kleinkind haben wir 13,5 Dioptrien und erkennen auch kleinste Gegenstände, sind wir 4o Jahre, sind es meist nur noch 6 Dioptrien und wir greifen zur Brille, wenn wir Kleingedrucktes lesen wollen. Wanderfalken können zusätzlich – wie Crampton erforscht hat – mit einem weiteren Muskelring auch die Hornhaut krümmen und verfügen somit über ein zweites Instrument zum Fokussieren. Wir ahnen, dass Wanderfalken sehr gut in die Ferne sehen können, um Vögel aus großer Ferne anzujagen. Wir sahen aber heute, dass PALATINA winzige Nahrungsteile auf dem Boden erkennt und aufpickt. Auch die Küken können bereits jetzt sehr gut in der Nähe sehen.
22. Apr., 2020

2020 ist der Nistkasten besonders sauber

Von |2020-04-22T16:45:50+02:0022. April 2020|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Mir fällt auf, dass in diesem Jahr – schon ist fast die Hälfte der Nestlingszeit vorüber ! – der Boden des Nistkastens noch immer recht sauber ist. Soeben beobachtete ich PALATINA, wie sie den Boden absuchte und noch kleine Reste verzehrte. Von den Beutevögeln bleibt nie etwas Verwertbares übrig, „Müll/Abfall“ in unserem Sinn gibt es nicht.

 

22. Apr., 2020

Ach, wie schade!

Von |2020-04-22T14:02:59+02:0022. April 2020|Tagebucheintrag|1 Kommentar

„Immer wenn ich in den Nistkasten schauen will, sind die Webcams belegt!“

Das höre ich oft und auch mir geht es nicht anders. Nur am frühen Morgen oder späten Abend komme auch ich endlich mal zum „Falken gucken“. Dabei sehe ich unten auf dem Zähler, dass doch nur 20 Menschen  gerade zugreifen …

Schade, sehr schade!

Erfreulicherweise stellen mir die Falken- Patinnen C. und K. immer wieder YouTube -Mitschnitte zur Verfügung, die ich dann in das „GängsTagebuch“ stellen darf/kann.Auch bei Facebook Wanderfalken Heidelberg stellt f. immer wieder Video-Mitschnitte ein, Herzlichen Dank! So können wir alle wichtige Momente miterleben.

Wir haben während dieser Monate die Zugriffsrate auf 300 gleichzeitige Zugriffe auf die Webcams  erhöht! Offenkundig reicht das nicht aus. Unsere Website ist mit einigen Wanderfalken-Websites im In-und Ausland verlinkt, daher kommen wohl viele Zugriffe. Prima! Wir freuen uns darüber!

Die 300 gleichzeitigen Zugriffe kosten mehrere hundert EURO monatlich und werden uns  vom NABU -Baden-Württemberg erstattet. Herzlichen Dank nach Stuttgart!

Die restlichen Monate werden vom Spendenkonto „für Heiliggeist-Wanderfalken“ des NABU Heidelberg getragen, s. Titelseite unserer Website! Herzlichen Dank an die treuen Spenderinnen und Spender!

Nächstes Jahr werde ich wohl mit dem Landes-NABU und dem Heidelberger NABU-Sonderkonto „für Heiliggeist-Wanderfalken“ eine Misch-Finanzierung planen und bei unserem Server die Zugriffszahl weiter erhöhen.

 

21. Apr., 2020

Das Auge des Falken 2

Von |2020-04-21T16:47:58+02:0021. April 2020|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Das ist ja wohl kein Zufall, dass moderne Vogelbücher ausgerechnet den Kopf eines Wanderfalken und nicht seine komplette Figur als Titel auswählen! Das hat mit der Faszination seiner Augen und seines Blicks zu tun: „She outstares you!“  sagte mir einmal ein Besucher am Spionloch des Nistkastens, als AURORA seinen Blick durch das winzige Loch bemerkte.

Wanderfalken erkennen, beurteilen, jagen ihre Beute aus großer Entfernung, oft aus einigen hundert Metern Entfernung und aus beträchtlicher Höhe an!
Im spektakulärem Sturzflug, die Worthälfte -“flug” ist falsch, es ist ja ein Sturz mit angelegten Flügeln –  den sie auf den ersten Dutzend Metern abwärts mit kräftigen Flügelschlägen noch beschleunigen! So rasen sie in außerordentlich hohem Tempo nach unten auf die Beute zu!
Man könnte gelegentlich, aber selten, auch hier in Heidelberg diesen “stoop” – wie die Angelsachsen sagen – beobachten. Nein, kontrolliert beobachten können wir ihn nicht! Auch einen solchen Stoß zu filmen ist nahezu unmöglich, selbst das Internet kann mit Videos/Filmen kaum aufwarten …
Denn unser langsames Auge verliert den rasenden schwarzen Punkt, sieht ihn – wenn wir aufmerksam sind –  manchmal nach 2 -3 Sekunden tiefer und weit entfernt wieder zur charakteristischen Falkensilhouette aufsteilen: “Ah, da ist der Wanderfalke wieder!” 
Nur ein-zweimal  habe ich den erfolgreichen Zugriff beobachten können, dagegen einige Fehlstöße! Auch dem Falken fliegen die Tauben nicht in den Schnabel … (Wir kennen das als Sprichwort  “Glaubst Du wirklich, hier fliegen einem die gebratenen Tauben in den Mund?”) Man liest in den Büchern, dass nur jeder dritte oder vierte Versuch erfolgreich sei.

Was bedeutet dieser rasende Sturz, der sicher nahe an 200 km/h – oder sogar noch schneller? – heran reicht, für das große Falkenauge? Es muss beim “stoop” offen (!)  bleiben! Denn das Gehirn muss dabei fortlaufend die schwindende Distanz “berechnen”, die flüchtende, sich bewegende Beute im Raum verfolgen und die eigene Muskelbewegungen der eingeklappten Schwingen koordinieren.
Wollen WIR das mal ausprobieren?
Bitte sehr:  Also bei 200 km/h auf der Autobahn  das Gesicht – nur der Beifahrer bitte! – aus dem Fenster in den Fahrtwind halten und 3 Sekunden die Augen offen halten! Nein, besser doch nicht…  Die Handfläche reicht auch, um uns den Luftwiderstand zu zeigen.
Fragen über Fragen stellen sich uns!
Wenn ein Staubkorn, eine Fliege, Wassertropfen das Falkenauge dabei trifft? Tränen die Augen? Wie halten sie den Anpressdruck der Luft aus? Wie stellt sich das Auge  so schnell auf die rasend wechselnde Entfernung  und Hell-Dunkel-Werte ein?

 

21. Apr., 2020

Das Falkenauge 1

Von |2020-04-21T10:54:15+02:0021. April 2020|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Haben wir Buben uns früher nicht beim Indianerspielen Namen gegeben wie Häuptling Falkenauge? Wohl ohne zu überlegen, warum. Heute weiß ich einiges mehr. In der Fachliteratur und in Berichten von Augenzeugen über jagende Wanderfalken lesen wir von erstaunlichen, manchmal kaum vorstellbaren Fähigkeiten. Es gibt nur wenige Filmaufnahmen, die uns solche Jagdflüge zeigen, bei denen die Augen die leitenden Organe sind. Der außergewöhnliche Gesichtssinn des Wanderfalken ist phänomenal und die spektakuläre Jagdtechnik des Wanderfalken ist durch die Sehkraft der Falkenaugen bedingt.

Zunächst fällt uns die Größe der Augäpfel im Verhältnis zum Schädel auf! Hätten WIR Falkenaugen, so wären unsere Augäpfel so groß wie Orangen!

Fortsetzung folgt!

PS. Auf der Suche nach einem Falkenportrait, das uns den Wanderfalken als ein „Augentier“ deutlich macht, greife ich zu einem Buch, aus dem ich als Laie viel über die Vogelwelt gelernt habe. Ich kann es nur empfehlen, jetzt haben wir ja Zeit zum Lesen!

20. Apr., 2020

Muskelkraft

Von |2020-04-20T10:52:04+02:0020. April 2020|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Das ist ja erfreulich, wenn wir sehen, dass die Küken sich heute in das südwestliche Eck des Nistkastens zurück gezogen haben. Es gibt heute in Heidelberg heftige und erstaunlich kalte Windstöße aus östlicher Richtung. Dort oben sicher recht unangenehm. Die Eltern kommen nur noch zum Füttern und  verlassen dann schnell wieder den Kasten. Da nun – in zunehmenden Ausmaß – der Nachwuchs allein im Nistkasten lebt, organisiert sich die Gruppe selbst. Noch immer halten sie engen Kontakt und wärmen sich, falls notwendig. Noch recht unbeholfen hoppeln sie umher und stolpern über ihre eigenen Zehen. Sich recken und strecken, drehen und wenden, geht mit der zunehmenden Muskelkraft immer besser. Beeindruckend die Zunahme ihrer Sehstärke und Reaktionsschnelligkeit. Blitzschnell trifft auch ihr kleines Gehirn die richtigen Entscheidungen. Demnächst mehr Informationen zum  Sehen und zu den Augen der Falken!

19. Apr., 2020

Das erste Frühstück am 19. April

Von |2020-04-19T10:41:37+02:0019. April 2020|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Das gierigste der Küken bekommt ein Vogelbein, verschlingt es im Bruchteil einer Sekunde und wendet sich dann ab. Nun kommt der ZWERG zum Frühstück. Alles ist gut und erfolgt in großer Routine. Wir freuen uns, dass alle VIER gut gedeihen. Bald werden wir sehen, dass ein frustriertes Küken beginnt  selbst an der Beute zu zupfen, während über ihm gefüttert wird.

Danke, C.!

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