Hans-Martin Gäng

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Über Hans-Martin Gäng

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6. März, 2021

Das dritte Ei wurde am 5. März nachts gelegt

Von |2021-03-06T06:45:46+01:0006. März 2021|Allgemein, Tagebucheintrag|1 Kommentar

nach dem üblichen Zwei-Tage-Abstand zu dem vorausgegangenen Ei, wohl gegen 23 Uhr. Danke an B. in Schriesheim und andere, die das bereits in der Nacht bemerkten und meldeten!

Es war eine kalte Nacht, heute am Morgen noch  -3° C , die Autoscheiben vor dem Haus vereist.  So war es  gut, dass PALATINA bis zu ihrem Morgen-Rundflug auf dem Gelege blieb.

Foto: M.D., Danke!

5. März, 2021

Wohl wieder eine ruhige Brutzeit

Von |2021-03-05T12:20:55+01:0005. März 2021|Tagebucheintrag|1 Kommentar

steht uns erfreulicherweise bevor.

Wie von diesem Falkenpaar gewohnt, verläuft bisher alles ganz normal und ohne Störung. WIR hören tagsüber über die empfindlichen Mikrofone von Cam 1 und Cam 2 gelegentlich „städtische“ Geräusche (Handwerker auf nahen Dächern, das piepsende Müllauto, bellende Hunde), aber diese Geräusche von unten oder außen  sind die Falken längst gewöhnt. Ebenso  sind sie an große Lautstärke der Glocken gwöhnt, die sich direkt zwei Stockwerke – mit z.T. offenen Holzböden – unter dem Nistkasten befinden. Wenn etwas aber in Nistkastennähe geschieht, sind die Falken optisch und akustisch überaus empfindlich!

Wenn ich vor 15-20 Jahren gelegentlich bei vollem Glockengeläut dort oben stand, musste ich mir minutenlang die Ohren zuhalten, es war sonst nicht auszuhalten! Falls ich dann durch ein „Spionloch“ – es gab damals noch keine Webcam – spähte, schlief AURORA dabei mit geschlossenen Augen ungestört weiter!

Damals kam ich oft am Nachmittag zur Kontrolle zum Nistkasten. Zuletzt stieg ich vom „Uhrzimmer“in Zeitlupe möglichst lautlos die gelegentlich knarrende Aluminiumleiter hoch in das „Falkenzimmer“, dort auf Zehenspitzen dann zum Nistkasten. Dann in Zeitlupe auf ein kniehohes Podest steigen, vorsichtig den briefmarkengroßen schwarzen Stofflappen vor dem „Spionloch“ zur Seite schieben: Ah! 20 cm vor meinem Auge der Kopf des brütenden Falken! Und schon wendet er den Kopf und starrt auf dieses „Spionloch“, das etwa so groß ist wie ein  1-Cent-Stück. Ich habe doch  nicht mit meinem Brillengestell das Holz berührt! Ich bin doch völlig ruhig! Oft ließ ich dann das schwarze Stoffteil wieder herab, schlich in Zeitlupe auf die Gegenseite:  Mein Blick dort wurde auch dort meist sofort vom Falken beantwortet: “ Ich schau Dir in die Augen, Kleine(r)!“ Griff ich mit dem Arm um die Kastenkante und kratzte dort wie ein Mäuschen kurz ganz zart das Holz der Rückwand, ging der Falkenblick dort hin.

Der direkte ruhige Blick eines wild lebenden Wanderfalken aus 20 cm Distanz in mein Auge gehört zu den großen Momenten dort oben. Die englische Sprache nennt das „to outstare someone“. In der Tat: Es fiel mir immer schwer, dem Falkenblick ohne zu zwinkern standzuhalten!

PS. Wäre AURORA ein Mensch, hätte sie abends ihrem Terzel berichtet: „Heute habe ich wieder einmal den Gäng optisch nieder gemacht!“

5. März, 2021

Wache vor dem Gelege

Von |2021-03-05T11:25:29+01:0005. März 2021|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Die Nacht zum 5. März verbrachte PALATINA einige Zeit auf dem Gelege ruhend, dann erneut wieder vor den beiden Eiern stehend.

Der Schnappschuss kurz vor 23 Uhr zeigt, dass ein Ei im kalten Freien liegt. Das ist ein Hinweis, dass sie noch nicht ihre „Heizung“ (= Brustflecke am Bauch) zum Brüten nutzt!

Danke, M.H. und C.!

4. März, 2021

„Wollt Ihr Euch nicht hinsetzen und ein gutes Buch lesen?“

Von |2021-03-04T17:44:28+01:0004. März 2021|Tagebucheintrag|0 Kommentare

so rief ich  vor langen Jahren – selbstverständlich vergeblich! – wenn eines meiner drei Kinder in unserem Haus beim KINDERGEBURTSTAG  mit der Freundes-/Freundinnenschar kreischend durch das Haus tobten …

In diesen schlimmen COVID-19-Tagen, nun nach 2020 auch in der 2021-Brutsaison,  an denen wir zu Hause bleiben (sollen, müssen) , könnten wir uns telefonisch bei unserer lokalen Buchhandlung ein Buch bestellen, das diese uns am nächsten Tag zusenden würde. Zum Beispiel dieses:

Mein liebstes Falkenbuch ist auch auf Deutsch erschienen: Helen Macdonald: Falke-Biographie eines Räubers,Verlag C.H.Beck, München, 2017, 19,95 €. Die britische Historikerin, die bereits als Mädchen einen Turmfalken gefangen hielt, veröffentlichte 2014 auch bei uns ihren Bestseller Hawk, bei uns mit dem albernen deutschen Titel H wie Habicht.

Dieses Buch gefiel mir überhaupt nicht! Denn für sie ist  in jenem Buch der Habicht, ganz ähnlich wie bei ihrem Landmann J.A.Baker The Peregrine aus dem Jahr 1967, auf Deutsch 1969 Ich folgte dem Falken, 2014 neu übersetzt als Der Wanderfalke geradezu ein mythisches Wesen, das eher für ihre Trauerarbeit nach dem Verlust des Vaters und zur Rückgewinnung ihrer Identität diente. Viel Romantik und Gefühl, wenig Substanz und Fakten bei beiden.

Nun ist Helen MacDonalds großartiges Buch Falcon, Reaktion Books, London, 2006,  endlich  auch auf Deutsch s.o.  zugänglich! Ich empfehle es aus vollem Herzen, denn es gibt uns einen breiten kulturgeschichtlichen Überblick über diese Gattung, die es  in etwa vierzig Arten auf der Welt gibt. Im Zentrum steht der Wanderfalke, den sie bei den alten Ägyptern beginnend bis in unsere Tage in vielen Facetten beschreibt. (Bei der evolutionären Einordnung der Falken ist  Macdonald allerdings nicht auf dem neuesten Stand. Hier haben der Heidelberger Prof.Dr. Michael Wink und andere Forscher seit 2006 neue Abstammungs- und Verwandtschaftslinien beschrieben.) Während Macdonald in ihrem Habichtbuch, wie auch 40 Jahre zuvor J.A.Baker in seinem Wanderfalkenbuch den Greifvogel – der ja kein “Räuber” ist – noch zu einem mythischen Wesen überhöhten, beschreibt sie hier den/die Falken nüchtern und sachkundig, aber auch mit Empathie als  ein wunderbares Geschöpf der Natur. (Wenn ich es richtig erinnere, ist die englische Taschenbuchausgabe mit vielen Bildern ausgestattet.)

Mein Tagebucheintrag vom 24.03.2017 und vom März 2020

4. März, 2021

Eine etwas langweilige Zeit

Von |2021-03-04T17:30:29+01:0004. März 2021|Tagebucheintrag|2 Kommentare

steht MIR bevor. Hoffentlich nicht unseren Gästen! Denn die Bilder, die unsere vortrefflichen Kameras in alle Welt übertragen, werden sich gleichen. Es wird nichts Besonderes geschehen.

Ein Falke döst oder schläft auf dem Gelege. Ab und zu verändert er seine Position- etwa eine Vierteldrehung – , dann schiebt er die Eier sorgfältig unter seinen Körper wieder zurecht und rüttelt sich ein. Wenn es ihm langweilig wird, zieht er mit dem Schnabel Steinchen zu sich. Dabei kommt es vor, dass der brütende Falke – noch immer flach geduckt – vor lauter Eifer ein Stück weit von Gelege rutscht. Dann bemerkt er es und kehrt flugs in die Bruthaltung zurück. So wird ein sternförmiges Muster im Sand um ihn entstehen. Dann ist wieder Ruhe angesagt bis zum Brutwechsel der Altvögel. Dieser erfolgt meist so schnell, dass man kaum einen Blick auf die Eier werfen kann.

Wir Zuschauer können in aller Ruhe die Schönheit eines Wanderfalken genießen. Mich beeindruckt der ausdrucksvolle Kopf mit den großen Augen und dem Backenstreif, dann die blaugraue Farbe des Deckgefieders, die weiße Brust mit den „gesperberten“ Flecken, die riesigen gelben Fänge, die Anordnung und Abfolge der Federn.

Man kann aber auch Bücher über Falken lesen. In meinem nächsten Post suche ich aus meinen älteren Einträgen Vorschläge für Sie aus!

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