Weitere Fotos aus den letzten Tagen
Danke, A.Sch.!
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Danke, A.Sch.!
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Während meiner Abwesenheit haben sich bei mir freundliche Zuwendungen von Fotos angesammelt, deren Zahl ich nicht bewältige. Heute zeige ich einige von A, Sch.: Herzlichen Dank!




“ Die beiden sehen so grau, ja staubig aus“, sorgt sich eine Schreiberin in den Mails, die während meiner Abwesenheit eingingen.
Nein, es sind bereits die PELZDUNEN, welche die beiden Küken wärmen.
Die grauen Pelzdunen sind bereits das zweite Kleid der Küken, denn das weiße Dunenkleid nach dem Schlupf wurde bald ersetzt. Wenn wir Fotos aus der ersten Woche mit den Fotos der vergangenen Woche vergleichen, erkennen wir deutlich die graue Einfärbung.

Die Oberhaut der Vögel ist von unserer völlig verschieden, sie erinnert uns an deren Abstammung von den Saurieren. Bei uns Menschen wird die Hornsubstanz der Oberhautzellen, das Keratin, fortlaufend abgestoßen und von innen erneuert. Als Schuppen auf unseren Schultern, als Hornhaut an unserer Fußsohle und Handinnenflächen, als Haare und Finger- und Zehennägel werden diese abgestorbenen Zellen von nachwachsenden lebenden Zellen verdrängt und als tote Substanz nach außen geschoben.
Die Oberhaut der Vögel bildet Federn aus. Bei der Vogelfeder wird zunächst im Schutz einer Hornhülle (Blutkiel) ein kompliziert eingerolltes „Gebäude“ gebildet, das sich dann zu einer verhornten und hochspezialisierten Federfahne entfaltet,wenn diese Hornscheide aufsplittert. Denn jede Feder dient, je nach ihrer Lage am Falkenkörper, ganz bestimmten Zwecken und wird erst nach der Mauser völlig erneuert! Die harten Armschwingen von LISELOTTE und RUPERT unterscheiden sich völlig von ihrem weichen Bauchgefieder.
Bei unseren Küken formen sich diese „Federorgane“ nun aus. Blutkiele, weil sie bei Verletzung leicht bluten, heißen die bläulich glänzenden Hornscheiden der Zapfen, die nun am Stoß und an den Flügeln bald sichtbar werden. Dann werden diese Hornzapfen an der Spitze eintrocknen und es erscheint die zunächst noch eingerollte Federfahne, die sich allmählich zur Fläche entrollt. Dabei wird die Pelzdune aus ihrer Hauttasche ausgeschoben.
Das „niedliche“ Aussehen der beiden Küken ändert sich nun rasch und sie werden uns bald nicht mehr so „gefallen“ wie bisher. Vor allem ihre tierischen „Tischsitten“ und ihr „Benehmen“ wird uns gar nicht passen.
Immer wieder betone ich: Wir dürfen das Verhalten von „Jung undAlt“ dort oben nicht an unserem menschlichen Verhalten messen.
Ich bin wieder zurück und freue mich, dass die Falkenfamilie, wie erwartet, gut zusammenlebt und der Nachwuchs wächst und gedeiht. Ich danke für die vielen Beiträge im Gästebuch, die täglich das Geschehen detailliert protokolliert haben.
Ich werde nun wieder das Tagebuch übernehmen und dort Besonderes und Wissenswertes kommentieren und zu erklären versuchen. Das ist vor allem an unsere neuen Gäste gerichtet.
Ab sofort werden wir hier also Selbstverständliches/Offensichtliches nicht mehr im Gästebuch veröffentlichen.
Ich bitte um Verständnis.
Herzlichen Dank für die aufmerksamen Meldungen!
Beide Küken sind putzmunter und wurden um 8 Uhr von den Eltern gefüttert. RUPERT zeigt sich uns als „bemüht und unerfahren“, er wird schnell seine Rolle finden.

Vom 18. April bis zum 5. Mai bin ich nicht in Heidelberg, sondern jenseits der Alpen in hoffentlich wärmeren Gefilden. Wie immer bei meinen „Ausflügen“, kann ich von meinem Mobilphone nur eingeschränkt die Website mit Bemerkungen zum aktuellen Geschehen bedienen.
Ich empfehle – falls Sie meine Notizen vermissen – in den nächsten Tagen (Schlupf steht bevor) dann das Archiv in Gängs Tagebuch aufzusuchen. Dort habe ich in den Vorjahren interessante Hinweise zu den ersten „Mahlzeiten“ (Fütterung wäre nicht das ganz korrekte Wort) der winzigen Küken notiert. Diese erstaunlichen und schönen Szenen gehören jedes Jahr zu unseren emotionalen Höhepunkten der Saison.
Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Sie zur passenden Zeit auf unsere Lifecams kommen!
Die beiden werden bestimmt innerhalb von zwei Tagen nacheinander aus dem Ei gelangen. Ich habe bereits am 4. April 2024 hier notiert, dass sich das Küken in den letzten Tagen vor dem Schlupf in die geeignete Position im Ei gedreht hat: Der Körper liegt heute bereits im dickeren Ende der Schale, das Schnäbelchen also etwa in der Mitte – „Äquator“- des Eies.
Vor dem Schlupf durchbricht der Schnabel des Kükens die Membran zur Luftkammer und das Küken kann dann erstmals atmen. Wenn dann der Sauerstoffvorrat zu Ende geht, bewegt das Küken die Nacken- und Beinmuskeln. Es streckt sich und bewegt sich etwas. Dabei durchlöchert der “Eizahn” auf dem Oberschnabel des Kükens die Eischale mehrfach – quasi am Äquator – von innen. (Das ist selbstverständlich kein Zahn, sondern eine winzige, aber spitze Ausstülpung, – wirkt aber wie ein „Dosenöffner.“ Die kleine Spitze, die einem Zahn ähnelt, bildet sich nach dem Schlupf schnell zurück.)
Wir sehen, wenn wir Glück bei einer Drehung der brütenden LISELOTTE haben, dann eine kleine Öffnung den -„Pick!“ – (völlig falsches Wort! Es wurde gedrückt, nicht gepickt.) und ahnen dann, dass dieses Ei bald in zwei Hälften auseinander gedrückt werden wird. Dazu muss das Küken innen weitere „Picks“ um die „Äquatorlinie“ drücken, damit sich die Schale in zwei Hälften teilt. (Wir werden dann an den Schalenresten sehen, dass die Schale an der richtigen Stelle zerteilt/aufgebrochen wurde.) Als letzter Kraftakt drückt das Küken mit Nackenmuskeln und Beinchen die spitze Schalenhälfte weg. Plumps! Da liegt das kleines feuchtes Lebewesen! Es verschwindet sofort unter der wärmenden Mutter.

Der Zeitpunkt des Schlüpfens wird vom Sauerstoffbedarf des Kükens bestimmt, also dann, wenn seine aktive Atmung einsetzt! (Wie wird so etwas gesteuert? Es gibt so Vieles, was wir Laien nicht wissen.)
Dann kann das Küken erstmals die Heidelberger Luft atmen! Verpasst das Küken diesen Zeitpunkt, erstickt es. (Das habe ich im Jahr 2000 beim ersten Schlupf oben am Kasten, durch ein „Spionloch“spähend traurig miterlebt.)
LISELOTTE unterstützt keineswegs diese “Flucht aus dem Ei”, beantwortet jedoch manchmal das leise Piepsen aus dem Ei mit aufmunternden “Ack-Zick”-Lauten. (Es gibt Berichte, dass bereits vor dem Schlupf Mutter und Kinder miteinander akustisch kommunizieren. DAS könnte über unsere sensiblen Mikrophone von Cam 1 und Cam 2 zu hören sein.) Das feuchte, rosige und völlig erschöpft liegende Etwas wird unter der wärmenden Mutter sehr schnell getrocknet und sieht bereits nach wenigen Minuten als schneeweißes wolliges Kleinkind – na, ja! – irgendwie “süß” aus!
(Das “Kindchenschema” der Verhaltensforscher I.Eibl-Eibesfeld & K.Lorenz lässt grüßen!)
WIR können das dunkle Kasteninnere und diesen Brutwechsel dank der Infrarot-Kamera verfolgen.
Danke,S.F.!
LISELOTTE kommt und RUPERT gibt das Gelege frei. Die nahe Position von LISELOTTE zu Cam 2 lässt sie uns etwas größer erscheinen als sie ist. RUPERT umgeht schleunig das Weibchen. Wir freuen uns über das makellose Aussehen der beiden Eier und bewundern wieder einmal das schöne Federkleid der Eltern.
Danke, M.H.!

